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Anstrich und Beschriftung des Wagenverbandes (und davor)

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Hallo!

Ich habe heute den bekannten K.Sächs.Sts.E.B. mal mit Stangenpuffern aus tschechischer Produktion ausgerüstet.

Daniel
 

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Daniel, mir erschließt sich nur nicht, warum der Wagen grün ausgeliefert wurde? Die sächsichen Güterwagen waren doch grau (RAL 7000)...
 
ich mein aber den Halunken:

proxy.php
 
Hallo!

Woran erkenne ich die Verbandbauartgüterwagen? Vielleicht die fünfstellige Wagennummer? Kann eigentlich auch nicht sein, denn Carstens Sachse ist ja auch grau.

Ich muß leider mal so fragen, denn Güterwagen sind nicht mein Gebiet.

Die 15 im Halbkreis ist die Tragfähigkeit?

Daniel
 
Zum Flachwagen:

die Übergangszeit ist sicher ne Grauzone (wie passend ;D). Die Anschrift ist schon nach den Regeln des Wagenverbandes, außer die gelbe Farbe, die mußte sicher noch aufgebraucht werden. Aus dem Grund ist auch braun warscheinlicher als Wagenfarbe. Aber grau ginge auch, da nicht alle auf schlag umlackiert wurden. Da wurde sicher auch erst mal bei einigen nur die Anschrift geändert. Auf alten säxxxischen Bildern kann man das oft gut erkennen, das die Güterzüge in der Übergangszeit farblich gescheckt waren.
 
Woran erkenne ich die Verbandbauartgüterwagen?
Nicht so einfach zu beantworten. Der Wagenverband hat 1909 einheitliche Farbgebung und Anschriften für die Mitglieder beschlossen. Danach kann man gucken. Teilweise wurde den Wagen überm rechten Puffer (in Fahrtrichtung) "Wagenverband" angeschrieben. Das passierte erst mal nur mit den Wagen die freizügig eingesetzt werden sollten (ähnlich RIV heute)

Dann gab es natürlich die Wagen die nach den Zeichnungen des Wagenverbands gebaut wurden. Das passierte natürlich erst allmählich. Die letzten Zeichnungen kamen erst 1914 (Drehschemel zB)

Hallo!
Die 15 im Halbkreis ist die Tragfähigkeit?
Korrekt, auch eine Festlegung des Wagenverbandes - die aber von Preussens übernommen wurde (wie das meiste, weil die den größten Wagenpark hatten - um den Aufwand beim Umzeichnen klein zu halten).
 
Mal kurz was Allgemeines:
Bis etwa 1910 waren die saechs. Gueterwagen grau. Die Anschriften waren noch verschnoerkelt, die Krone nicht vereinfacht und die Schrift schattiert.
Krone und Nummer waren auf einer Wagenseite, "K.Sächs.Sts.E.B."
auf der anderen.
Etwa so:
http://www.tt-board.de/forum/attachment.php?attachmentid=67898&d=1213369718

Die Farbe der Schrift ist nicht ueberliefert, Indizien sprechen gegen gelb (rot?). (z.B. Wagen "Zwickauer Verinsbrauerei")

Der Staatsbahnwagenverband schuf einheitliche Musterblaetter, deren Fahrzeuge wir heute als "Verbandswagen" kennen.
http://www.hs-merseburg.de/~nosske/EpocheII/fg/e2f_gwwv.html
Ueblicherweise gibt es die fuer Modellbahnen, weil sie viele Versionen erlauben.
Gleichzeitig wurden einheitlich braune Anstriche (fuer Neuwagen) und Verbandsbeschriftungen (weiss, vereinfachte Krone, alle Anschriften links) eingefuehrt.

Allerdings sind bunte Laenderbahnversionen der Verbandsbauarten deshalb sehr fragwuerdig.

In der Uebergangszeit gab es sicher viele Mischformen der Beschriftung. Graue Wagen mit Verbandsbeschriftung eventuell.
Braune Wagen mit alter Beschriftung sicher nicht, dann haette man nach dem Lackieren gleich die neue aufgebracht.

Vielleicht hilft es etwas weiter,
VG Nils

PS: Form der Tragfaehigkeitssymbole ist fuer jede Tonnenzahl anders.
 
...Verbandsbauart...

War das nicht ab Neunzehnhundertquietsch? Wenn ja würde man also nach dem Revisionsdatum lackieren. In Anbetracht der Preßblechachshalter würde ich auch eher auf ein/en Baudatum/Revisionszustand nach der entsprechenden Einführung der Verbandsgeschichte tippen.

@XV:
Bei den Preußen kann man einen (zweiachsigen) Länderbahnwagen relativ leicht von denen der Verbandsbauarten unterscheiden. Letztgenannte hatten anstatt der schönen verschnörkelten Achsgabelhalter Preßblechhalter wie man sie vom Prinzip her bis heute findet. Ob die Sachsen bei dieser Suppe gleichgezogen haben weiß ich aber leider nicht.
 
Das ist doch mal eine interessante Diskussion *freu*

Die Achshalter sind schon ein nettes Indiz. Allerdings wurden die letzten Wagen nach preuss. Musterblatt schon mit Pressblech ausgeruestet (Foto Gueterwagenarchiv) und irgendwo hab ich gelesen, dass die allerersten Verbandswagen vereinzelt Fachwerkachshalter hatten (W.Diener im EJ?)

Zu Tragfaehigkeit:
11 dreick nach unten
12.5 dreick nach oben
15 halbrund
18 Trapez, oben schmaler
20 Rechteck
25 stehende Raute
30 Kreis
35 sechseck
(lt. Gueterwagenarchiv)

@E-Fan: Ich bin immer auf der Suche nach Vorbildfotos grauer! saechs. Gueterwagen, aber so wahnsinnig viele gibt es da nicht. (Schienenfahrzeuge aus.. Gueterwagen Archiv, Preuss und Preuss..)
Die Bilder die ich hab sind mit Fachwerkachshalter.

VG Nils
 
Da die Sachsen aber einen großteil ihrer Wagen in Görlitz bauen ließen (einer preussischen wagenschmiede), partizipierten sie an der preussischen Entwicklung ziemlich stark. Es ist daher anzunehmen, das sie auch die "neuen" Achshalterbleche bekamen als sie entwickelt wurden. Ich bin mir jetzt nicht 100%ig sicher, aber die letzten sächsischen Spezialwagen hatten auch die Pressbleche (Trichterwagen zB)
 
...Die Bilder die ich hab sind mit Fachwerkachshalter...

Ich hab nur Zeichnungen die von jemand anderem eingeordnet wurden. Und da steht, egal wo ich suche, bei den Preßblechhaltern immer "Verbandsbauart". Weil dieser Jemand ein absoluter Archivfreak ist trau ich auch seinen Aussagen dass das so seine Richtigkeit hat. Übrigens gab es auch Länderbahnwagen der Preußen die vor 1909 gebaut wurden, auf Fotos aber mit Preßblechachshalter und, wenn vorhanden, das Bremserhaus der Verbandsbauart zu sehen sind. Diese sollen wohl nach Unfällen rekonstruiert/modernisiert worden sein. Um auf den Wagen aus Daniels Foto zurückzukommen: Meiner einer geht davon aus das dieser den Zustand nach 1909 abbildet. Insofern müsste man nur noch wissen wie diese Wagen nach der Vereinheitlichung lackiert wurden. Andere Farben bekamen sie ja eh erst bei Revisionen.

Halb off Topic:
Ich habe einige Fotos der preußischen S1 deren Tender die Preßblechhalter der Verbandsbauart besitzen.
 
@E-Fan: Das Zitat bezog sich auf graue Wagen VOR den Verbandswagen.

Zum Thema Pressblechachshalter: Zitat aus Gueterwagenarchiv Bd.1 S.91f
pr Omk(u) (1) erstes Baujahr 1903
"Die vereinigte Koenigs-u. Laurahuette, Abteilung Wagenfabrik, in Koenigshuette O./S. entwickelte diesen mit 8400kg Eigenmasse relativ leichten, fast vollstaendig aus Pressblechen hergestellten offenen Wagen .... Als Besonderheit ist der Langtraeger anzusehen, der mit den Radsatzhaltern aus einem Stueck gefertigt war. Nach dem versuchsweisen Einsatz von 30 Probewagen und der Ausfuehrung einiger Verbesserungen wurde der Wagen in die Normalien der Betriebsmittel der preuss. Staatsbahn aufgenommen."

Zu Daniels Wagen: nach 1909 war er sicher normal braun oder evtl grau mit Flickenlack :traudich:

VG Nils
 
Ich hole mal dieses überaus interessante Thema wieder nach oben. Ich möchte nämlich demnächst vier sächsische Gm Wagen anstreichen und beschriften, bin mir aber bei den Schriftfarben nicht ganz sicher. Aber vielleicht gibt es ja hier im Forum inzwischen neue Erkenntnisse.

Also, der Wagen an sich wird grau (und ein bisschen schwarz) entsprechend der wenigen Vorbildfotos mit Vallejo Light Grey (RAL 7001). Das finde ich etwas passender als RAL 7000. Nach der Alterung wird man den Unterschied aber wohl ohnehin nicht mehr sehen. Nach einigen Jahren waren das Grau dann wohl sowieso heller und matt, da Leinölfarben ja zum Auskreiden neigen.

Jetzt aber zur Beschriftung, da sieht man ja oft bei Modellen einen Teil in Gelb mit Schatten und Schwarz. Beim gedeckten Güterwagen 18133 (um 1900 und bekannt aus verschieden Büchern), sind die Angaben zu Bodenfläche, Mann und Pferd gelb mit schwarzem Schatten. Krone, Wagennummer und K.Sächs.Sts.E.B. sind schwarz. Wolfgang Diener schreibt hier von einer dunkleren Farbe mit schwarzem Schatten. Hier liest man ab und an von Rot - könnte es sich dabei um das Rotbraun der Loks handeln?

Ein im Carstens 1.1 abgebildeter G 14483 von 1891 scheint allerdings das K.Sächs.Sts.E.B. in Gelb ausgeführt zu haben, oder täuscht hier die Reflexion auf dem Foto? Auf dem Foto aus der Wagenwerkstatt in Chemnitz (vor 1898) scheint das K.Sächs.Sts.E.B. auch in Gelb mit schwarzem Schatten ausgeführt zu sein und auf den offen Güterwagen sogar die Krone und Wagennummer.

In der Wagenwerkstatt Dresden sind dann Kronen und Wagennummer wieder dunkel, aber sie scheinen nicht schwarz, wenn man davon ausgeht, dass die Fakultativwagen auch in Bleigrau gestrichen sind, oder?

Laut dem "Verzeichnisse der Eigentumsmerkmale der Güterwagen" von 1896 (in Diener) sollten alle Anschriften in Gelb mit schwarzem Schatten sein. Wurde dies dann bis 1898 geändert, zu mehr Rotbraun? mit Schatten?

Etwas verwirrend, das Ganze?

Ach ja, meine Wagen sind 1913 unterwegs, alle grauen haben also noch keinen neuen Anstrich bekommen. Weiß jemand, nach wieviel Jahren in Sachsen neu gestrichen wurde, gab es dafür Regeln? Ist die komplett gelbe Beschriftung dann zeitlich ohnehin viel zu früh angesiedelt?

Dann mal los, was meint ihr?


Dank etwas Hilfe "im Hintergrund" in Form von Detailaufnahmen sächs. Beschriftungen, habe ich mit ähnlichen, freien Schrifttypen, Gelb, Rotbraun, Hellgrau und Schatten etwas herumgespielt (ist noch lange nicht perfekt) und ich muss sagen, die Interpretation mit Rotbraun wirkt sehr stimmig. Zum Vergleich mit älteren Aufnahmen gibt es noch die SW-Variante.

Bildschirmfoto 2019-02-26 um 01.11.30.png Bildschirmfoto 2019-02-26 um 01.11.39.png Bildschirmfoto 2019-02-26 um 01.11.39.jpg

Welchen Schrifttyp nehmen denn die "Schildchenbauer" wie @KUSWA, @Ha0 & Co. ?

Gruß René
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo René,

hast Du den Diener oder Lok-Vogel? In diesen Büchern sollte etwas drin stehen, außerdem solltest Du da Angavben zu den Farbtönen der Wagenfarben finden.

Außerdem kann ich dir die Wagenbücher der ssb-Medien nur empfehlen:
https://www.ssb-medien.de/buecher/wagen-der-saechsischen-schmalspurbahnen/
Ist zwar für 750mm, aber halt auch sächsisch und es sind diverse Beschriftungsvarianten erklärt und dargestellt.

Ich bin zwar erst seit letztes Jahr auf dem Epoche-I-Tripp, aber wenn ich die Inhalte der Bücher noch halbwegs im Kopf habe, passt nur Dein erstes Bild.
Wenn ich mich recht entsinne, gab es folgende Schriften:
- gelb mit schwarzem Schatten (wie Dein erstes Bild)
- gelb ohne Schatten
- schwarz ohne Schatten.

Kann gerne in den nächsten Tagen nochmal nachschauen....

PS: Hier sollten auch diverse Infos drin sein:
http://www.hafenbahnhof.de/vorbild/farben/sachsen/farben_wagen_sachs.htm
http://www.hafenbahnhof.de/vorbild/farben/sachsen/farben_wagen2_sachs.htm
http://www.hafenbahnhof.de/vorbild/farben/sachsen/farben_wagen3_sachs.htm
 
Hallo Peter,

ja, da geht es mir ähnlich, beschäftige mich auch seit knapp einem Jahr mit der Epoche I. Bin daher dankbar über jeden Literaturtipp. Die Bücher der SSB-Medien waren mir noch unbekannt, auch der Lok-Vogel war mir neu, danke! Werde ich heute Abend mal etwas stöbern.

Auf die Variante mit "Rot und Schatten" bin ich durch Wolfgang Diener gekommen, Zitat: "Den gedeckten Güterwagen 18133 der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen muss man sich auf diesem Bild in einem Mittelgrau vorstellen. Auch die Außenflächen der Langträger und der Kopfschwellen zeigen den gleichen Anstrich wie der Wagenkasten. Die Anschriften „21,8 qm Bodfl. 48 Mann 6 Pferde“ haben gelbe Farbe mit schwarzen Schatten, bei den übrigen Anschriften am Wagenkasten kann man noch erkennen, dass sie in dunklerer Farbe mit schwarzen Schatten ausgeführt sind."

Bei der "dunklen Farbe mit schwarzen Schatten" könnte es sich eben um Rotbraun handeln. Theoretisch aber auch das Grün der Loks oder das Braun/Ocker der Personen und Packwagen.

Dass es sich um Rot/Rotbraun handeln könnte, schreibt Diener auch noch weiter hinten im Buch, Zitat: "Das Verzeichnis der Eigentumsmerkmale von 1896 nennt für die sächsischen Eisenbahnen folgende Bezeichnungen: In Sachsen waren die Anschriften zur Ladekapazität gelb mit schwarzen Schatten, die Angaben zur Eigentumsbezeichnung und die Wagennummer an den grauen Wagen in dunkler (möglicherweise roter), an den übrigen in gelber Farbe ebenfalls mit schwarzen Schatten angebracht."

Wie gesagt, dass es sich bei dem Rot um Rotbraun handeln könnte, ist meine eigene Interpretation.

Gruß, René
 
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