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Buntbahn-Frickeleien früherer Epochen

@dampfbahner spannender Link - dass die Breitspurbahner ebenso seit Urzeiten einen wirklich fast identischen Wagen haben...
Das dort gezeigte Vorbildfoto eine "echten" G3 ist mir natürlich mehr als nur bekannt. Geduldet euch mal noch ein paar Tage, dann habe ich dazu was zu sagen ;-)
Wollte keinesfalls Kritik an Deinem Umbau üben. Im Gegenteil: Freue mich über jedes gezeigte Foto oder einen Bericht von etwas Gebasteltem- so auch über Deinen Beitrag. Davon lebt das Forum. Habe selbst leider lange nichts gebastelt.
Wir kamen über die Diagonalverstrebungen zum Vorbild. Deshalb die entsprechenden Links.
 
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Keine Sorge, ich hab's nicht als Kritik aufgefasst :)
Im Gegenteil, ich freue mich über solche Informationen und die Erweiterung unseres Horizonts! Hört bitte bloß nicht auf damit :ja:
 
Dankeschön! Und: schön geworden, die Streben lassen das Modell tatsächlich gleich wie einen anderen Wagen wirken :)

Wie erzeugt man eigentlich einen Thread, den nur man selbst (oder zumindest nicht jeder) sehen kann?
 
Indem man die üblichen Verdächtigen darin derart zur Weißglut treibt, daß es im Sinne des Weltfriedens ratsam erscheint, ihn zu deaktivieren und im Board-Archiv zu verstecken. :)
 
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Hi zusammen!

@taxari: Meinst du das mit dem genaueren Ausschneiden beim Köln oder bei den anderen Wagen? Microscale Sol wäre vlt ne Idee. Ich habe bisher halt Spiritus als Weichmacher genommen, durchaus mit Erfolg, aber da schwört jeder auf sein Mittelchen.

@ka-1111: Ja, ähnliches Problem :/ Der Spiritus dient wir eigtl als Weichmacher. Ein Wattestäbchen damit tränken, Decal vorsichtig andrücken -> liegt an. Hat hier nicht gut geklappt.

@iwii: Heißluft? Weiß ich nicht. Hab ich mich bisher nicht getraut. Denke, da würden die Decals sich ggf verfärben, verformen oder einfach zusammenschrumpeln. Aber wenn jemand Erfahrungen damit hat: Bin ganz Ohr!
QUOTE]

Bitte keine Heißluft, habe es mal an einem Probestück versucht und es passiert nix, bis es auf einmal ganz flink sich zusammenrollt/zieht/knüllt und absolut unbrauchbar wird...
Ich lackiere erst die Oberfläche, lege dann das Decal auf und nach Trocknung und Softer oder Essigessenz und Fixer lackiere ich nochmal dezent über das ganze Werk in der ursprünglichen Farbe. Und dann mit nem Wattestäbchen und etwas Spiritus die Schrift, also nicht das ganze Decal wieder sichtbar machen. Geht gut bei kleineren Flächen, bei größeren kommt auch dabei wieder der Sch... Glanz hoch...[/
 
Hab selber gute Erfahrungen damit gemacht, Decals gleich in Essigessenz einzuweichen. Man sollte es aber vorher testen oder die Essenz bis zum Erreichen guter Ergebnisse im abnehmenden Maß verdünnen, weil die Trägerfolien sehr weich werden und quasi keine Fehlertoleranz in der Handhabung mehr zulassen.
Dafür trocknen sie dann aber gänzlich Luftblasenfrei auf.
 
Das dort gezeigte Vorbildfoto eine "echten" G3 ist mir natürlich mehr als nur bekannt. Geduldet euch mal noch ein paar Tage, dann habe ich dazu was zu sagen ;-)
-> Waren doch einige Tage mehr, aber nun ist es so weit.

Bastelei Nummer 40: Sächsischer G3, Typ 316


Geschichte:

Wir haben hier einen echten G3, eine der meistverbreitetsten Gattungen gedeckter sächsischer Güterwagen. Zur dargestellten Zeit wurden diese noch "Bedeckte Güterwagen" oder auch "Packwagen" genannt (hat nichts mit Wagen für Reisegepäck zu tun).
Bei diesem Modell handelt es sich um den sächsischen Typ 316 (welcher neben anderen der Gattung G3 zugeordnet wurde). Dieser Typ wurde mit und ohne Bremse(rhaus) und mit verschiedenen "Buffern" gebaut, verfügte bereits über Vereins-Lenkachsen und ein vollständig eisernes Fahrwerk. Das konkrete Exemplar war eine eher seltene Ausführung - ohne Bremse, aber mit 4,50m Radstand bei 7825kg Eigengewicht. Das nominelle Ladegewicht betrug 15 Tonnen.
Dieser und viele sehr ähnliche Typen wurden in großer Stückzahl gebaut. Neben verschiedenen O-Wagen bildeten sie das Rückgrat des sächsischen Eisenbahngüterverkehrs. Ein Teil der Wagen überlebte bis lange nach dem zweiten Weltkrieg.


Ergebnis:

P1130689.JPG

P1130688.JPG P1130693.JPG

Die Bilder zeigen ihn zwischen Bastelei Nummer 39, einem "falschen G3" und Nummer 17. So langsam wird's was mit dem grauen Zugverband.


Bau:
Es handelt sich unschwer erkennbar um Hädls 113921. Dieser wurde zerlegt, komplett neu lackiert und beschriftet. Die Griffstangen an den Ecken und Schlussscheibenhalter liegen als Zurüstteile ab Werk bei. Zusätzlich wurden die Griffe und einige Eisenteile im Bereich der Tür schwarz hervorgehoben.
P1130536.JPG P1130539.JPG
Die Decals sind eine Mischung aus Anfertigungen von Hartmann Original und Decalonkel - so ganz zufrieden bin ich mit beiden nicht, die Folien sind mir zu dick und die Drucke nicht scharf genug. Dafür hat das Anbringen diesmal überhaupt keine Schwierigkeiten bereitet. Die Suche nach der perfekten Decalquelle geht also weiter...
Nach erfolgtem Decalieren folgte die obligatorische Klarlackschicht, anschließend der Zusammenbau. Final gab es wie immer eine ordentliche Ladung Pulverfarben. Unser Exemplar scheint kürzlich recht staubigen Inhalt gehabt zu haben, dafür hält sich die Verschmutzung insgesamt in Grenzen.

Nachtrag: Außerdem kamen natürlich wieder Stangenpuffer dran und Speichenräder rein. Dafür konnten diese unsäglichen Bremsen weg, gibt schließlich auch kein Häuschen dafür :)


Fazit: Zeit, dass daraus ein Serienmodell wird! Ich brauch 'nen Hunderterpack davon.
 
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Schön zu sehen, wie dein Wagenpark immer mehr ergraut. Nur die Krone und Nummer an der Stirn muss beim gedeckten Güterwagen wieder weg. Diese hatten nur Wagen mit abnehmbaren Seitenwänden.

https://www.berndhartenberger.com/wp-content/uploads/20160225174310.jpg

Also wenn ich den Herrn Carstens richtig gelesen habe, ist dem nicht so. Den Wagen gab's wohl nur mit Handbremse. :(

Ne, die Info von @Schraube stimmt schon. Er hat die Info von mir und ich habe sie direkt aus dem sächsischen Wagenarchiv. Von der Lfd.Nr. 316 gab es 50 ungebremste und über 2000 gebremste Wagen. Einige der 50 ungebremsten Wagen waren mit einer 2-klotzigen Rangierspindelbremse ausgestattet. Vom nahezu identischen Wagen mit 4,00 m Achsstand (siehe Görlitz Bilderarchiv) gab es grob 50% ungebremste und 50% gebremste (Zählung steht noch aus). Der lief bei den Sachsen allerdings unter G2, wie auch ähnliche Vorgänger (z.B. der aus obigem Link). Diese gehören dann auch mit zu den 440 ungebremsten Wagen, die laut Carstens bei der DRB ausgemustert wurden. Die Quelle, welche Sachsen ob und wie lange bei der DRG verblieben sind, würde mich auch interessieren. Infos über Sachsen sind ansonsten bei Carstens leider recht dürftig. Da sind andere Quellen deutlich besser, wenn auch sehr rar.

Einfach ein Bremserhaus dranpappen geht leider auch nicht, dafür ist das Fahrgestell 350 mm zu kurz.



Gruß René
 
Zuletzt bearbeitet:
@Roene13 hat die Sache perfekt zusammengefasst :)

Das mit der Krone an der Stirnwand weiß ich, das war künstlerische Freiheit. Die Decals waren ursprünglich für einen O-Wagen bestimmt, daher gab es mehr davon als benötigt. Gefiel mir so, also kam's mit drauf. Wird aber sicher nicht der letzte Wagen seiner Gattung bei mir sein.

@ateshci stimmt :D
Dafür marschiert meiner trotz Leipziger Herkunft nicht über den Ring - die olle Nebenbahn führt nicht im Kreis^^
 
Ahh, wieder ein paar konstruktive Gespräche zum Thema. Das freut mich! So bringen die Basteleien auch noch was anderes als hübsche Bilder :)


Damit's gleich weitergeht hier noch ein Wagen, der am selben Abend fertig geworden ist:

Bastelei Nummer 41: Sächsischer Gaswagen

Geschichte:
In der Anfangszeit der Eisenbahn (und immer wieder in Notzeiten wie Kriegen) wurden Personenwagen mittels Öllampen beleuchtet. Diese boten eine miserable Lichtausbeute, rußten, bedurften ständiger Brennstoffnachfüllung und waren auch sonst noch nicht das Gelbe vom Ei. Daher setzte sich im späteren 19. Jahrhundert die Gasbeleuchtung durch. Öl- oder Fettgas wurde in zentralen Gasanstalten produziert und musste von da aus bis zu jedem einzelnen Wagen gelangen. Zwar hielt in den 1920er Jahren auch die elektrische Beleuchtung immer mehr Einzug ins Eisenbahnwesen, aber die Gasbeleuchtung blieb noch bis weit nach dem zweiten Weltkrieg vor allem in Altbauwagen auf Nebenbahnen durchaus üblich.
Bei der Gasbeleuchtung trägt jeder Wagen einen entsprechenden Gastank unter dem Rahmen, von welchem aus Leitungen zu allen Lampen führen. Dieser Gastank fasst zumeist einige hundert Liter, um auf Hauptbahnen (Langlaufzüge auf großen Strecken) höchstens alle paar Tage, auf Nebenbahnen gern auch nur alle paar Wochen nachgefüllt werden zu müssen. Um das Gas von den Gasanstalten bis in die Wagen zu bekommen, wurden spezielle Transportfahrzeuge - sogenannte Gaswagen - eingesetzt.

Das vorliegende Exemplar ist ein durchaus typischer Vertreter derselben. Die beiden Kessel konnten im Werk bis zu 11 bar aufgefüllt werden. Am Zielort wurden der Gaswagen und ein Personenwagen mittels druckfester Leitungen verbunden. Über einen Druckminderer wurde der Personenwagen von nur einem Kessel aus bis maximal 6 bar befüllt, dann kam der nächste Wagen dran. Irgendwann sank auf diese Art der Druck im ersten Kessel so weit ab, dass die Wagen nicht mehr vollständig gefüllt werden konnten. Dann wurde die Verbindung geschlossen und die fehlende Restmenge aus dem zweiten, bislang noch volle 11 bar tragenden Kessel entnommen. Nach etlichen Wagen-Füllvorgängen war der Druck in beiden Kesseln zu weit gesunken um ohne Pumpen noch mehr Personenwagen vollständig auffüllen zu können. Der Gaswagen kehrte jetzt zurück zur Auffüllstation und der Zyklus begann von neuem. Diese Technik, welche ausschließlich die Druckunterschiede der befüllten Behälter nutzte, war weniger effektiv - es verblieben schließlich erhebliche Gas-Restmengen ungenutzt im Wagen - vermied aber jede teure, störanfällige und daher ggf. auch riskante Technik.

Das gezeigte Modell verfügt über zwei Gaskessel auf einem langen, zweiachsigen Fahrwerk. Der grüne "Niederdruckkessel" wird gemäß vorstehender Beschreibung zuerst entleert, der rote "Hochdruckkessel" dient zum anschließenden Auffüllen der Differenz. Die Namen sind aus heutiger Sicht etwas irreführend, waren doch beide Kessel technisch vollkommen identisch und wurden gleichermaßen mit 11 bar befüllt. Neben den Beschriftungen diente die unterschiedliche Farbe beider Kessel der Vermeidung von Verwechselungen - einen noch recht leeren Personenwagen sofort mit dem volleren Hochdruckkessel aufzufüllen hätte einen erheblichen Verlust an entnehmbarer Gasmenge bedeutet. Als farblich wie technisch interessanter Blickfang kam der Wagen lange im Raum Dreggsch zum Einsatz - aufgefüllt in Hartengrund versorgte er die Bahnstationen entlang der Strecke bis Dreggsch sowie alle von dort aus abgehenden "Bummelzüge", welche nie den Luxus hatten, eine große Station mit eigener Gasanstalt zu sehen.


Realer Hintergrund:
Vor einiger Zeit bin ich beim ModellbahnStudio Thüringen über >diese Seite hier< gestolpert. Die obenstehenden Informationen zum Betriebsablauf stammen großteils von dort, ebenso der Wunsch, mir auch solch einen Wagen zu bauen. Leider fehlten mir zum Bauzeitpunkt noch jegliche Informationen zu den Sachsen, so dass die rot-grüne Farbgebung, die Wagennummern und die Beschriftung frei erfunden sind. Der Wagen dient als wirklich schicker Blickfang im Zugverband und dazu, um auf dem Rand im Weg zu stehen und den Ortsrangierer zu nerven.


Ergebnis:
P1130695.JPG

P1130694.JPG P1130696.JPG P1130697.JPG P1130698.JPG P1130699.JPG

Bau:
Es handelt sich um einen zweiachsigen Wagen von Schirmer. Dieser wurde zerlegt und alle Einzelteile neu lackiert. An den Gaskesseln waren dafür ein feiner Pinsel und viel Handarbeit nötig, da ich die Spannkonstruktion der beiden Gaskessel nicht demontieren konnte oder wollte (gut verklebt?).

P1130533.JPG P1130534.JPG P1130535.JPG P1130537.JPG

Anschließend wurde der gesamte Wagen testweise wieder zusammengesetz und ein Bremserhaus aus der Bastelkiste eingepasst, wofür ein Stück des Bühnengeländers weichen musste. Zughaken und Speichenräder gab's auch, die Hülsenpuffer durften diesmal aber bleiben - bei einem so gefährdeten Wagen sind auch die ollen Sachsen lieber auf Nummer sicher gegangen ;-)
Im Bild außerdem zu sehen: Der zuletzt vorgestellte G3 und ein epochenfremdes Projekt (folgt demnächst).

P1130538.JPG P1130540.JPG P1130558.JPG

Nachfolgend erhielten die zu decalierenden Stellen einen Hauch "Elita glänzend" (Klarlack). Die Beschriftung erfolgte wie schon beim G3 mit einem Mix aus HaO-Decals und selbst gezeichneten, da die Druckqualität der letzteren arg zu wünschen übrig ließ. Die nächsten zwei Tage gab es immer wieder Softener dazu. Abschließend kam noch mal Mattlack drauf und das Ergebnis wurde neu zusammengeklebt. Was die (un)Sichtbarkeit der Decals angeht bin ich einigermaßen zufrieden, es gibt keine Grauschleier oder dergleichen. Aber 15µm-Folie ist einfach zu dick :-/
Die nächsten Drucke entstehen auf dünnerer Folie.

Ganz zuletzt kamen natürlich wieder Pulverfarben zum Einsatz. Der Wagen wird zwar überdurchschnittlich gut gepflegt, steht aber dennoch bei Wind und Wetter draußen in den Bahnhöfen, was manch kleineren Siff an unzugänglichen Stellen erklärt. Außerdem hat die Bretterstruktur des durchgehenden Bodens so noch eine Aufwertung erfahren.


Fazit: Sicher nicht vorbildgerecht, aber ziemlich hübsch :)
Das gute Stück muss auf Modultreffen immer mal ein Gaswerk anfahren und Bahnhöfe blockieren, sobald das wieder geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
einen noch recht leeren Personenwagen sofort mit dem volleren Hochdruckkessel aufzufüllen hätte einen erheblichen Verlust an entnehmbarer Gasmenge bedeutet
Dieser Satz hat mir das Ganze Prozedere erst verdeutlicht, aus dem oberen ging das für mich nicht so deutlich hervor. Etwa mit der "Sparschleuse" zu vergleichen.
Aus deinem Link konnte ich das aber nicht entnehmen.
 
Aus deinem Link konnte ich das aber nicht entnehmen.

Hmm, kann sein, dass ich das doch aus dem Röll hatte. Siehe >hier<.

Dort heißt es so schön
G. mit zwei oder drei kleinen Kesseln gewähren gegen solche mit einem größeren Kessel den Vorteil, daß bei ersterer Anordnung die Gasfüllung besser ausgenutzt werden kann.

Im nachfolgenden Absatz ist der Prozess samt Berechnung der ausnutzbaren Gasmengen beschrieben.
 
Du gibst in Sachen Fahrzeugbau ja richtig Gas!
Schraube schrieb:
Sicher nicht vorbildgerecht, aber ziemlich hübsch :)
Da hast du wohl Recht.
Bisher hatte ich keine Ahnung, was mit solchen Wagen anzufangen ist. Schon dafür hat sich der Bericht hier gelohnt und schön alt ist der nun auch. Damit wird die Kiste schon wieder interessant.

Poldij :lupe:
 
Du gibst in Sachen Fahrzeugbau ja richtig Gas!

Naja, das ist im Wesentlichen über die letzten zwei Monate entstanden. Wurde halt immer parallel vorbereitet / grundlackiert / decaliert / überlackeirt / gealtert. Dadurch ist hier im Thread phasenweise Ruhe, dann werden wieder plötzlich 6 Modelle auf einmal fertig. In diesem Sinne:

Bastelei Nummer 42 und 43: Bauzugwagen!

Geschichte:
(Diesmal ganz real und sehr unspektakulär.)
Es ist bekannt, dass zahlreiche vor allem alte Fahrzeuge am Ende ihres Lebens noch in den Bahndienst abwanderten. Manche davon waren gerade so noch rollfähige Länderbahnwagen, andere waren irgendwelche Splittergattungen, Fremdwagen oder schlicht ausgemusterte Fahrzeuge. Reichlich vertreten waren u.a. die Personenwagen der Kriegsbauart - die Mcis, in all ihren Ausführungen. Auch im Dreggscher Bauzug 666 taten einige davon Dienst - unter anderem als Wohnunterkünfte und Werkstattwagen.
Zwei dieser Wagen sind hier dargestellt. Warum? Weil ich Bahndienstfahrzeuge sammle und man nie genug davon haben kann! So ein echter Bauzug umfasste verdammt viele Wagen! :rolleyes:

Ergebnis:
P1130703.JPG
P1130700.JPG P1130704.JPG P1130705.JPG
(Ich weiß, die DRG-Lokomotive passt nicht wirklich dazu. Habe aber gerade damit gespielt, als die Fotos entstanden :eek: )



Bau:
Netter Weise bescheren uns gleich mehrere Hersteller Mci, so dass wir reichlich Auswahl an leicht unterschiedlichen Formen haben.

Das kürzere der beiden Exemplare ist ein Tillig 13290 (normaler Mci als Personenwagen). Die Anschriften am Wagen wurden in einem ähnlichen Grünton überstrichen, anschließend kam eine neue Beschriftung dran. Die Gestaltung weist den Wagen noch als Epoche-III-Fahrzeug aus, er dient als Wohnwagen für Arbeiter. Der Wagen wurde wohl - wie viele - noch nicht umgezeichnet. Mein Bauzug enthält Epoche III und IV bunt gemischt. Auf jeglichen Luxus habe ich verzichtet, nicht mal einen Abzug für den Ofen gab es. Fällt in der Masse des langen Wohnzuges einfach nicht auf / die armen Schweine müssen sich im Zweifel eine Bettpfanne mitnehmen. Um Verwechslungen zu vermeiden: So wurden bei uns bis zuletzt die Geräte zum Heizen bezeichnet - das Gefäß für die nächtliche Notdurft heißt (Nacht-)Pott.
Eine recht ordentliche Alterung lässt den Wagen mit eingestaubtem Fahrwerk und versifften Seitenwänden dastehen. Das Dach sieht auch nicht besonders schmuck aus, ist dem Zweck entsprechend aber zumindest intakt.

Das längere Exemplar ist ein Peter Lorenz 22203. Das war schon ab Kauf ein Bauzugwagen - aber der DB. Ich habe auch hier fast alle Anschriften überpinselt und entsprechende Decals neu aufgebracht. Dabei wechselte der Wagen gleich in die Epoche IV. An einem Wagenende waren die Fenster bereits verschlossen - in grün. Meine Überarbeitung hat dort etwas Holzfarbe verteilt, um das Zugbild aufzulockern - da wurden die Öffnungen wohl erst recht kürzlich von innen mit ungestrichenen Holzplatten vernagelt. Außerdem wurden sämtliche Griffstangen, Laternenhalter und andere Anbauteile schwarz gestrichen - der Wagen hat insgesamt deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Neben einer ähnlich starken Alterung der (jetzt verschmutzten) Senkrechten hat das Dach viele Pigmente abbekommen. Rund um den Ofenabzug haben sich Ruß und Schmodder abgesetzt. Die Lüfter verteilen irgend ein hellbräunliches Zeug in der Gegend - scheint, als würde da drinnen fleißig gesägt!


Fazit: Zwei dankbare, gemessen an den frühzeitlich-bunten Eisenbahnsspielereien eher kleine Überarbeitungen, um die Fahrzeuge in den Bauzug einreihen zu können. Das wird noch mit einigen weiteren Wagen geschehen. Unterkünfte für 120 Mann wollen erst mal auf die Räder gestellt werden!



Falls jemand Vorbildinformationen zum Bauzugwesen bei der DR hat: Immer her damit! Ich suche schon seit langem recht erfolglos nach Detailwissen zu diesem Thema.
 
Du machts hier ein schönen Bohei mit manchen Sachen die gefallen und stellst hier einen Zukurzemceehiiiiiiiiiii von Tillig aufs Gleis.
Und dann das hier auch noch vor.
Was für ein Fauxpas.
Das Teil :kotz: würde ich nicht mal geschenkt nehmen.
Mir wäre das echt peinlich. :allesgut:
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, aber unbedingt noch die Radscheiben altern. Gerade beim Tillig Wagen stört das sehr. :eek:
Oh, das ist in der Tat eine gute Idee! Ich werde wohl irgendwann mal eine größere Menge Räder aus dem Zug pflücken und das "in Serie" erledigen. kommt auf die ToDo-Liste :) Da der Bau einer artgerechten Spielwiese für meine Bauzugsammlung realistisch noch einige Jahre in der Zukunft liegt, hat das Zeit. Aber die Idee der Rad-Alterung sollte ich auch für die "ganz alten" Wagen mal aufgreifen.

Der wurde eh für die Fahrt auch gerne mal abgenommen.
Hmm, guter Punkt. Aber dann müsste zumindest die Dachdurchführung trotzdem sichtbar sein, oder? Ich gebe zu, dass ich an der Stelle einfach zu faul war :D

[...] stellst hier einen Zukurzemceehiiiiiiiiiii von Tillig aufs Gleis.
Und dann das hier auch noch vor.
[...]
Mir wäre das echt peinlich
Jup, das tue ich :)
Und das beste daran: Mir ist das kein bisschen peinlich! Ich würde übrigens weitere von den Dingern geschenkt nehmen, falls jemand mag. Sogar umbeschriften, altern und ebenfalls in meinen Bauzug stellen würde ich die. Und falls selbst das nicht für die Ignorier-Liste reicht: Ich habe sogar Spaß bei alledem! :nietenzae

(Hinweis an die Nachwelt: Ich gehe davon aus, dass das als Spaß gemeint war oder wirklich am Glühwein lag. Und selbst wenn nicht... ich habe trotzdem Spaß dabei ;) )
 
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