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Bemerkenswerte Vorbildgleispläne und -situationen

abknickende Vorfahrt - ein neuer Fall

(...) Eysins (...) Die winzige Station hat zwei Weichen, und deren Grundstellung ist Abzweig, sodass sich durchgehende Züge immer vom Haupt- und Streckengleis aufs Nebengleis und wieder zurück schlängeln mussten. (...)

Kennt Ihr solche Situationen auch? (...)

Mal wieder zufällig ein Beispiel gefunden: Mochov (CZ), unweit östlich von Prag in Elbnähe gelegen. Bei diesem Endbahnhof einer kurzen Stichstrecke - mit nur drei Weichen, aber einem Lokschuppen und einem Anschluss - liegen die Weichen auch auf Abzweig in Grundstellung, während die Ladestraße das durchgehende Gleis zum Nebengleis macht.

-> erste Weiche
-> zweite Weiche (links der Lokschuppen)
-> der Vollständigkeit halber: Lokschuppenweiche, Streckenende und Beginn des Anschlusses
-> schematischer Gleisplan

Frohe Weihnachten.
 
Inselbetriebe

... dürfte es viele geben. Durch das Streckensterben weden es ja eher mehr werden.

Besonders Kurios sind die Gleisanlangen des Bahnhofs Enzelshausen: hier hat der örtliche Schrotti den Bahnhof übernommen. Die Streckengleise sind in alle Richtungen abgebaut, nur im Bahnhof liegen sie noch. Es stehen dort einige historische Bahnfahrzeuge. Google zeigt die Situation zu Abwrackprämienzeiten - nicht Verwirren lassen. Die Autos stehen auf Gleisen, nicht auf Strassen (und auf angemieteten Feldern). Dazu wurden die historischen Fahrzeuge - auf den Streckenrumpfen in allen Richtungen zu sehen - auch bewegt ...

Luchs.
 
Nykøbing Mors in Dänemark wies als Inselbetrieb nicht nur Güter- sondern auch Personenverkehr auf. Die Reisenden kamen aber nicht im Fensterwagen, sondern mit der Fähre an. Ursprünglich wollte die DSB von Nykøbing aus die -> Insel Mors mit einer kurzen Ost-West-Durchmesserstrecke Nykøbing M.-Vilsund erschließen. Von dieser sollten noch zwei Privatbahnstrecken für die Feinerschließung abgehen. Aus alledem wurde nichts, es blieb bei der -> Fährüberfahrt über den Sallingsund von Glyngøre zum Inselbahnhof -> Nykøbing Mors. Betriebsmittel im Bahnhof waren zunächst kleine Dampfloks wie -> diese. Später wurden dann DSB-Rangiertraktoren eingesetzt: -> Beispiel 1 und -> Beispiel 2 (Frichs-Køf).

Das ging in Dänemark noch eine Nummer kleiner. Auf der Insel Ærø gab es von 1931 bis 1995 eine normalspurige Eisenbahn, die von der A/S Dampskibsselskabet Ærø betrieben wurde. Die Waggons wurden von Svendborg mittels einer Eisenbahnfähre nach Ærøskøbing befördert. Der gesamte Gleisplan bestand aus ein paar hundert Metern Gleis und 4 Weichen. Leider gab es keine Lok. Die Waggons wurden von Anfang bis Ende mit Traktoren rangiert. Die beiden größen Güterkunden waren FAF (kann man mit Raiffeisen vergleichen) und der örtliche Brennstofflieferant. 1978 hat man sogar mal einen DSB-Personenwaggon befördert.

Gleisplan: KLICK

Bilder: Wartehaus für Fährpassergiere, rechts geht es zum Fähranleger
Dänischer Zeitungsartikel mit Bildern, hinter dem letzten Waggon ist die Strecke zu Ende

Das dürfte eines der kürzesten normalspurigen Netze sein, die es je gab. Es war zwar geplant auf Ærø eine normalspurige Strecke für den Rübentransport zu bauen, aber der Rübenanbau hat nie die notwendige Größe auf der Insel erreicht.
 
Hallo Luchs,

regulären Betrieb gibt es dort aber nicht, oder? Klar gibt es viele Inselbetriebe. Da kommt man aber vom hundertsten ins tausendste, siehe frühere Diskussionen in diesem Fred, weshalb ich mich auf vom übrigen Netz abgekoppelte öffentliche Bahnhöfe mit regulärem Verkehr und Lokbetrieb fokussiert habe.


Moin Nordländer,

vielen Dank für diesen Hinweis! Den Inselbetrieb auf Ærø hatte ich, obwohl er eigentlich mein Favorit ist, nicht aufgenommen, weil es dort eben keinen Lokomotivbetrieb gab. Und wenn ich das richtig verstehe, war Ærøskøbing wohl auch keine öffentliche Eisenbahn im eigentlichen Sinne, sondern quasi eine Anschlussbahn der Fährgesellschaft.

Weitere Informationen in deutsch hält Sebastian Tuschick -> hier bereit. So auch zu der angesprochenen -> einzigen Personenwagenfahrt. Ich glaube, vom Bildautor kam auch die Info, dass man damals echt Sorge hatte, den langen Wagen schadlos über die Knickpunkte der Fährbrücke zu bekommen. Hat aber alles geklappt, wie man sieht.

Zum Thema kann ich dank sebtus.de auch noch ein weiteres Vorbild nachliefern, ebenfalls ohne Lokomotivbetrieb, dafür mit Spillanlage; -> Sundsøre Pakhus.
(Ich bedien' mich da mal einfach; ich war am Enstehen der Einträge nicht gänzlich unbeteiligt)

Frohe Weihnachten.
 
Hallo, natürlich nicht. Da dürfte nichts mehr eine EBO oder sonstwie Zulassung haben. Gehört für mich aber trotzdem ins Skurillitätenkabinett ...


Wo ziehst Du genau die Grenze des Inseldaseins? Usedom gehörte auf jeden Fall Jahrzehntelang auch dazu, bei Schmalspurbahnen gibt es das noch häufiger, allerdings ohne Güterverkehr.

Luchs.
 
Hallo Luchs,


Wo ziehst Du genau die Grenze des Inseldaseins? Usedom gehörte auf jeden Fall Jahrzehntelang auch dazu, bei Schmalspurbahnen gibt es das noch häufiger, allerdings ohne Güterverkehr.

Diese Grenzziehung war schonmal ein Problem in diesem Fred, ich hatte das ursprünglich nicht ausreichend abgegrenzt und auch selber sehr unterschiedliche Sachen miteinander vermischt. Mir ist immer Überschaubarkeit wichtig. Eine ganze Strecke oder ein Netz auf einer Insel wie Usedom ist das nicht. Also:

(...) Inselbetriebe. Da kommt man aber vom hundertsten ins tausendste, siehe frühere Diskussionen in diesem Fred, weshalb ich mich auf

vom übrigen Netz abgekoppelte
öffentliche Bahnhöfe
mit regulärem Verkehr
und Lokbetrieb

fokussiert habe.
(...)
 
kategorielos - aber spannend

Hallo Freunde des gepflegten Vorbildgleisplans, nachdem ich eben mal wieder Bond-Film gesehen habe, gibt es heute einmal etwas von der Insel, aber keinen Inselbetrieb. Natürlich geschüttelt, nicht gerührt ;)
-> Dies hier war einmal ein Endbahnhof, nämlich -> "New Holland Pier" in Lincolnshire. Er fungierte als Endbahnhof zweier Strecken, hätte aber auch als Spitzkehre betrieben werden können, wofür ich jedoch keinen textlichen Nachweis gefunden habe. Dem Spurplan nach ist es möglich. Die Station lag am bzw. im Fluss Humber, der in die Nordsee mündet. Hier gab es einst eine Fährverbindung für Fußgänger (Bahnreisende) und Autos, die aber nach dem Bau einer Brücke flussaufwärts in den 1970ern stillgelegt wurde. Damit war schlussendlich auch der Pier-Bahnhof obsolet und wurde, nachdem er schon verfallen und teilweise zurückgebaut war, 1981 gänzlich stillgelegt. Der Gleisplan, siehe schematische Skizze unten, ist sehr schlank und bietet trotzdem einige Fahr- und Rangiermöglichkeiten. Das mittlere der drei Stumpfgleise diente als Ladegleis. Dort wurde offenbar Bunkerkohle für die Fährschiffe in gummibereifte Hunte verladen. Jeweils außen liegen die beiden Bahnsteige. Mindestens der östliche (im Gleisplan der am oberen Gleis liegende) Bahnsteig war zugleich Zufahrt für die Autos zur Fähre. Ich habe selten eine so kompakte Situation gesehen... :fasziniert: Wenn jemand kaum Anlagentiefe zur Verfügung hat, aber gleichzeitig Zweigleisigkeit, Endbahnhof, Spitzkehre und "Hafenanschluss" braucht, wäre dies wohl ein unschlagbares Vorbild.
 

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  • New Holland Pier Station.jpg
    New Holland Pier Station.jpg
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Ich halte es für selten und ungewöhnlich, dass ein Bahnhof nicht irgendwo am Rand sondern in der Mitte von einem niveaugleichen Bahnübergang über alle Gleise geschnitten und quasi in zwei Hälften geteilt wird. So vorgefunden in Žulová (CZ)
Leider nicht regelspurig, dafür in der Nähe:
Rabenau auf der Weißeritztalbahn.
 
Ein kleiner Kopfbahnhof...

(...)Kopfbahnhöfe mit Querbahnsteig oder gar quer stehendem EG als besondere Form von Endbahnhöfen (...) Die ungefähren Parameter: Kopfbahnhof, vorzugsweise 2 Bahnsteigkanten, und an einer Vollbahn (EBO) gelegen? ...möglichst auch nicht ausschließlich mit S-Bahn-Verkehr?

...hat sich wieder mal gefunden, diesmal in Rheinland-Pfalz. Er war einmal wesentlich umfangreicher; die jetzige Form ist ein Rationalisierungsergebnis der jüngsten Vergangenheit. Immerhin gibt es aber eine Umsetzmöglichkeit und, wie es aussieht, eine Abstell- und Betankungsanlage für die eingesetzten Dieseltriebwagen. Letztere sind 628.2, 628.4, Talent 1 und Desiros. Es ist -> Pirmasens Hauptbahnhof. Der Bahnhof wird in drei Relationen bedient: P.-Landau, P.-Kaiserslautern und P.-Saarbrücken. Aus modellbahnerischer Sicht auch interessant: Die Bahnhofseinfahrt wird von einer Straßenüberführung geschnitten; das birgt Anlagenlänge-Sparpotenzial.
 
Spitzkehren-Kaskade

Der Planungsfred vom Tatra-Fan hat mir zu einer spannenden Entdeckung verholfen.
Auch hier, in diesem Thread habe ich schon auf den Goldschmidt Rewo/Evonik-Anschluss mit vier Spitzkehren in Steinau (Straße) in Hessen -> verwiesen. Jetzt habe ich eine weitere Spitzkehren-Kaskade mit vier Richtungswechseln gefunden: die -> Anschlussbahn der Roßlauer Schiffswerft an der Elbe. Besonders bemerkenswert ist dort, dass drei Richtungswechsel innerhalb von Gebäuden liegen. Zwei davon sind wiederum so kurz, dass da maximal nur eine Lok mit einem Wagen in das Kehrgleis reinpasst. Größere Höhenunterschiede werden nach meinem Dafürhalten mit den Spitzkehren nicht überwunden. Möglicherweise dienten sie daher weniger der Zuführung von Wagen, sondern vielmehr dem Bewegen der Eisenbahndrehkräne auf dem Werksgelände. Ich zähle im Luftbild nicht weniger als derer fünf Stück.
Vielleicht kennt hier ja jemand das Werk von innen und kann mehr dazu sagen?
 
...
Größere Höhenunterschiede werden nach meinem Dafürhalten mit den Spitzkehren nicht überwunden.
...
Ist denn nicht die Überwindung des Höhenunterschiedes das Kriterium welches die Gleisführung zur Spitzkehre werden läßt?

Zitat (Wikipedia):
Spitzkehren werden angelegt, wenn es auf Grund der Topologie der Strecke nicht möglich oder zu teuer ist, den Höhenunterschied mit Kehrschleifen oder Kehrtunneln zu überwinden. ...

Jedes Ziehgleis wäre ja sonst als Spitzkehre erwähnenswert ...

... und müßten somit die hiesige öffentliche Bloßstellung befürchten.
 
Manchmal dient die Spitzkehre auch nur dem Richtungswechsel auf kleinstem Raum, wenn bspw. nicht genügend Platz ist oder es finanziell problematisch war, eine entsprechende Kehr-Kurve anzulegen. Im Wikipedia-Artikel finden sich in Dt. allein drei Beispiele: Hafenbahn Kitzingen, Passau-Voglau, Miltenberg Hbf. M. E. gehört auch Gomaringen in diese Reihe. Und was ist mit Tönning in Schleswig-Holstein? Höhenunterschiede: weitgehend Fehlanzeige. Mitunter sollte ein entsprechender Bahnhof einfach nur möglichst nahe an die Ortslage herangebracht werden, ohne dafür eine aufwändige Trassierung umsetzen zu müssen. So scheint es z. B. in Le Sepey (CH) gewesen zu sein. "Topologie" heißt nicht automatisch Steigungen, sondern oft genug einfach Enge. Und die ist in Roßlau bei der Werft eindeutig gegeben.
 
Hafenbahn Kitzingen.
Dort auch?
Ich meine mich von meiner Streckenkenntnis her zu erinnern, dass man dort recht hoch über der Stadt selbige regelrecht umrundet, um gleich danach mit etwa 15-20 Metern über dem Main, selbigen zu überbrücken. Also sollte die Hafenbahn schon eine gewisse Klettertour vollbringen, oder?

Zu Kitzingen hätt' ich übrigens ne schöne Forumspielfrage. ;) Wennsch ma wieder dran sein sollte...
 
Laut Tante Wikipedia auch Kitzingen. Aber die Formulierung dort legt nahe, dass die Situation heute nicht mehr so ist. Es harrt der Überprüfung...
 
Vielleicht verfügt jemand über historische Quellen? Nicht, dass das jetzt Prio eins hat, aber es zu wissen kann ja auch nicht schaden ;).
 
Neuerdings werden jetzt auf wenig befahrenen Gleisen zur Einsparung von Quertragwerken bzw. Masten mit Doppelauslegern sog. kurze Gleisverschlingungen eingebaut.
Neben der Verschlingung kann der alte Mast stehen bleiben.
Das gekrümmte Gleis darf allerdings nur mit halber Schrittgeschwindigkeit befahren werden.

MfG
 

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Offensichtlich ist das Gleis noch nicht ganz fertig, vor dem Gebilde weißt ein "W" darauf hin, es ist aber nur ein "K" im Gleis zu erkennen.
Aber rechts sieht man ja, das der Rest auch noch gebaut werden soll.
 
mal wieder "gewordene Endbahnhöfe"

Dank der neuerlichen Erweiterung von sporenplan.nl um Gleispläne der RBD Halle lässt sich schön die Kappung der Strecke Zeitz-Camburg nachvollziehen. Die Strecke wurde 1945 zwischen Camburg und Molau als Reparationsleistung abgebaut, -> Molau war damit Endbahnhof. Zwanzig Jahre später wurde dann noch der Abschnitt Molau-Osterfeld stillgelegt, wodurch Osterfeld vom -> Durchgangs- zum -> Endbahnhof wurde.
 
Und noch eine Ergänzung zu ...

...Salzmünde.

Dieser Endbahnhof ist mit Blick auf den -> Gleisplan eigentlich ziemlich unspektakulär. Wenn man aber weiß, wie er ab den 1960ern bedient wurde...

Salzmünde. Dieser Bahnhof war Endpunkt einer in Teutschenthal beginnenden Staatsbahn-Nebenstrecke. Deren Oberbauzustand hatte sich aber Anfang der 60er Jahre so sehr verschlechtert, dass man sie für den Betrieb sperrte. Die Anschließer am Bahnhof Salzmünde wurden aber weiter bedient. Dafür wurde eine Straßenroller-Verbindung von -> Salzmünde Süd an der Halle-Hettstedter Eisenbahn nach Salzmünde eingerichtet. Auch in Salzmünde bediente man sich einer -> Köf II zur Verteilung der Wagen.

...wo aber befand sich die Culemeyer-Rampe? Der Gleisplan auf sporenplan.nl gibt darüber leider keine Auskunft. Schade.
 
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