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Stillgelegte Strecken in Ostbrandenburg

Passivbahner

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Müllrose
In diesem Thread berichte ich in loser Folge von Radtouren in der Umgebung, bei denen ich die stillgelegten Strecken in Ostbrandenburg besuche, nach Spuren suche und Fotos mache.

Grunow (NL) - Cottbus-Willmersdorf, Teil 1

Heute geht es los mit der Strecke von Frankfurt (Oder) nach Cottbus über Grunow (NL). Ich berichte aber nur vom stillgelegten Teil, da zwischen Frankfurt und Grunow noch die RB36 nach Königs Wusterhausen und zwischen Cottbus Willmersdorf und Cottbus Hauptbahnhof die noch existente Hauptstrecke von Frankfurt (Oder) über Eisenhüttenstadt und Guben verläuft. Da ich unterschätzt hatte, wie viel Zeit es kostet, jeden ehemaligen Haltepunkt oder jeden Bahnhof durchzufotografieren und da man manchmal ganz schön über drittklassige Waldwege muss, habe ich heute nur den Abschnitt bis Jamlitz geschafft, der Rest wird bei Gelegenheit in einem zweiten Teil nachgereicht

Zur Geschichte der Strecke will ich hier nichts groß schreiben, die ist sehr gut hier dokumentiert: http://eisenbahnfreunde.transnet-ffo.de/Chronik/Titel.html

Nur zwei Daten seien hier genannt: Die letzten planmäßigen Züge fuhren 1996, und 2002 wurden die nicht mehr benötigten Gleisanlagen weitgehend entfernt.

Los geht es in Grunow. Der Bahnhof wird zwar noch von der RB36 genutzt, er hat aber seit der Einstellung der Strecke nach Cottbus so viele Federn lassen müssen, dass man hier viele Merkmale eines stillgelegten Bahnhofs findet.

Das erste Bild zeigt ein Haus, über dessen ursprüngliche Funktion ich mir nicht im Klaren bin, da es aber in einem alten Gleisplan des Bahnhofs eingetragen ist, gehörte es wohl zur Bahn. Heute ist es ein Wohnhaus:
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Am Bahnübergang der B246 steht das ehemalige Stellwerk:
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Hier das Bahnhofsgebäude mit Güterschuppen:
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Einige Nebengebäude:
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Ein kleiner Lokschuppen:
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Hier nun die Gleisanlagen. Wie man sieht, ist von ehemals drei Gleisen, an denen Personen zu- und aussteigen können, nur eines übriggeblieben. Außerdem gibt es ein Ausweichgleis. Da im Bahnhof die Schwellen noch liegen, kann man sehen, dass es ein friedliches Nebeneinander von Holz- und Betonschwellen gab. Wenn das Bahnhofsgebäude rechts im Bild ist, schaut man in Richtung Mixdorf.

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Hier ein Blick in Richtung Weichensdorf in der Flucht des ehemaligen Gleises dorthin:
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Hier die Ausfahrt in Richtung Beeskow:
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Knapp hinter diesem Abschnitt kommt eine Brücke, die einen in das ehemalige Gleisdreieck führt, das durch die beiden Strecken und eine Verbindungskurve gebildet wurde. Zu sehen auch der Blick von der Brücke in Richtung Bahnhof Grunow und in Richtung Beeskow.

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Und nur wenige Meter vom Bahnhof Grunow entfernt sieht die Strecke nach Cottbus so aus:
grunow40.jpg

Hier einige Bilder von der Verbindungskurve, zunächst einmal mittendrin:
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Dann Bilder aus dem Bereich, wo sie auf die Strecke zwischen Grunow und Beeskow trifft:
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Und schließlich, wo sie früher auf die Strecke nach Cottbus traf:
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Weiter in Richtung Cottbus, war der nächste Stop der Haltepunkt Groß-Briesen. Das ehemalige Bahnwärterhäuschen wird heute privat genutzt. Die ersten beiden Bilder zeigen die Strecke beim Haltepunkt von Groß-Briesen aus. Wenn der Bahnsteig rechts am Bildrand zu sehen ist, schaut man in Richtung Grunow, wenn nicht, in Richtung Weichensdorf:
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Nächster Halt: Weichensdorf. Das muss mal ein recht imposanter Bahnhof mit viel Betrieb gewesen sein. Was von den Gleisanlagen noch erkennbar ist, sieht jedenfalls recht umfangreich aus.

Hier erst einmal ein Blick auf den Bahndamm bei Weichensdorf von der Straße zwischen Weichensdorf und Klein-Briesen aus:
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Ein paar Impressionen von den Gleisanlagen. Wenn das Bahnhofsgebäude links zu sehen ist, schaut man in Richtung Grunow, wenn nicht, in Richtung Cottbus.
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Der ehemalige Bahnübergang an der Straße zwischen Friedland und Eisenhüttenstadt, mit drei Gleisen schon recht stattlich:
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Das Stellwerk am südlichen Ende des Bahnhofs:
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Blick vom Stellwerk zum Bahnhof:
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Laderampe am südlichen Ende des Bahnhofs inklusive Vegetation:
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Das Bahnhofsgebäude inklusive Güterschuppen und Bahnsteig:
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Nebengebäude:
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Bahndamm am nördlichen Ende des Bahnhofs:
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Stellwerk am nördlichen Ende des Bahnhofs:
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Weiter geht es mit Ullersdorf. Vom dortigen Haltepunkt ist nicht mehr viel übrig, außer einem Betonmülleimer. Die ersten Bilder zeigen den Bahndamm kurz vor dem Haltepunkt. Blickrichtung mit Bahnsteigkante rechts ist Weichensdorf, sonst Jamlitz/ Cottbus:
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Bei Ullersdorf befindet sich eine baufällige Brücke über die ehemalige Strecke. Direkt dabei befinden sich einige Gebäude, die wie Bahngebäude aussehen, von denen ich aber nicht sagen kann, wozu sie dienten. Einen weiteren Haltepunkt gab es hier jedenfalls nicht. Die Gebäude sind offensichtlich bewohnt, unter dem Brückenbogen wird Holz gelagert:
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Der letzte Punkt meiner Radtour war der Bahnhof Jamlitz, der auch mal "Lieberose" hieß, obwohl er sich ca. 5 Kilometer von Lieberose entfernt befindet. Dorthin gelangte man bis 1958 von Jamlitz mit der Spreewaldbahn.

Güteranlagen und Anschlussgleis für eine Sägewerk:
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Wasserkran:
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Das Bahnhofsgebäude, das heute ein Wohnprojekt für ehemalige Straßenkinder beherbergt:
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Der Wasserturm:
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Die ehemalige Brücke über die B320 am südlichen Bahnhofsende:
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Bahndamm am südlichen Bahnhofsende:
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Stellwerk:
jamlitz20.jpg jamlitz22.jpg

So, weiter ging's heute nicht. Tauer, Peitz und Willmersdorf kommen ein anderes Mal dran.

Weitere Strecken, die mir für zukünftige Beiträge vorschweben:
Beeskow - Bad Saarow
Frankfurt (Oder) - Küstrin-Kietz
Die Müllroser Mühlenbahn
Die Frankfurter Hafenbahn

Eventuell auch Beeskow-Lübben oder Teile der Oderbruchbahn, obwohl das von Müllrose schon ganz schön weit ist.

Grüße Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
In Weichensdorf war früher ein Munitionsdepot - ein großer Teil der Strecke verdankte ihre Existenz der militärischen Nutzung durch Tanklager, Munitionslager und Truppenübungsplätze/Aufmarschlager.

Industrie und Landwirtschaft gaben dort nicht viel her.

Vielen Dank für die schönen Bilder - immer wieder erstaunlich, was noch übrig geblieben ist.

Grüße Ralf
 
Das erste Bild könnte ein Bahnbeamtenhaus sein, diese nutzen es als Wohnhaus.
Sowas wurde gebaut im Bahnhofsbereich, um schnell mal Bahnbeamte zur Hand zu haben sollte es ein Vorkommnis auf dem Bahnhof geben.
Ausfall des Vorstehers oder ähnliches.
In Tiefensee gibt es ähnliche Gebäude, selbst in Polen stehen diese preußischen Wohnhäuser noch und werden genutzt.
Bitte weiter machen !

MfG Bandi 60 + 4 !
 
Vielen Dank für die schönen Bilder einer in Teilen nicht mehr existenten Eisenbahnlinie. Bandi hat recht, das erste Bild zeigt das preussische Beamtenwohnhaus für Eisenbahnfamilien. Das auf der Strecke mal richtig "Betrieb" war, zeigt der Link zur Geschichte der Bahnlinie sehr schön. Die I-Net Seite der Frankfurter Eisenbahnfreunde ist überhaupt sehr sehenswert hinsichtlich ostdeutscher Bahngeschichte.

@Jörg, wenn Du dich "beeilst", wirst du im Bahnhof Peitz-Stadt noch erleben, wie das restliche Oberbaumaterial entfernt wird. Ab dort wird es dann aber auch schwierig, dem Streckenverlauf zu folgen, jedenfalls bis Willmersdorf. Ab der "Fischzucht" Jamlitz bis Preilack zum "Abzweig Verbindungskurve Peitz-Ost" kannst du schön neben der Strecke herfahren, vorbei am ehemaligen Truppenübungsplatz unserer "Freunde" und am neu entstandenen Solarkraftwerk. Hier kann man wunderbar erleben, was die Bahn einst ausgemacht hat, völlig von der "Zivilisation" abgeschnittene Gebiete für die Einwohner zu erschliessen und sie an die große weite Welt anzubinden. Heute verheißen die 15km Radfahren durch endlose märkische Kiefernwälder Erholung.
 
Da fällt mir ein, wir sind vor ein paar Jahren mal von FF-Rosengarten nach Klingetal (zum Kaffee trinken bei Schwiegeroma) auf/an der alten Güterbahn lang gelaufen und ich hab da ein paar Bilder gemacht - muss ich mal raussuchen.
 
Schöne Bilder, die vergangene Zeiten erinnern.

Eine kleine Anmerkung noch:

Die heute auf der Trasse zwischen Cottbus und Wilmersdorf verlaufende Hauptstrecke nach Guben wurde wegen des Tagebaus Jänschwalde dorthin verschwenkt. Hinter Wilmersdorf geht es über eine Neubaustrecke nach Peitz-Ost auf die alte Trasse nach Guben.
Die alte Trasse zwischen Peitz-Ost und Cottbus existiert (so) nicht mehr.

MfG
 
Da hat der Vorschreiber fast recht. Der Tagebau Cottbus Nord war es.

Wenn es weiter so stark in der Lausitz regnet, wird Europas größter zukünftiger See noch eine Weile zum Volllaufen brauchen.
 
Okay, ich war mal von Cottbus nach Guben über Wilmersdorf streckenkundig, aber nicht ortskundig. ;)

Zumindest vor reichlich zehn Jahren habe ich nicht erkennen können, wo es mal von Wilmersdorf geradeaus Richtung Grunow ging, da war alles neu gebaut.

MfG
 
ich werde auch mal Bilder einstellen, wo es weiter ging, mit Girlande und Zielflagge für den @Passivbahner
Das ist nett, aber den Streckenverlauf erkennt man auf Google Maps noch ganz gut, und in meiner Wanderkarte ist die Strecke drin, als wäre sie nie weg gewesen.

Auf die Bilder freue ich mich trotzdem!

Grüße Jörg
 
Hier nun ein paar Impressionen von der anderen Seite der Strecke, die der Passivbahner Jörg begonnen hat zu erkunden, hier jetzt aus Richtung Cottbus über Grunow nach Frankfurt/Oder.

Es geht hier zwar um eine stillgelegte Bahn, da aber die Cottbus-Guben-Frankfurter Schiene heute bis Willmersdorf die „Trasse“ nutzt, sind meine Bilder eher „Betriebsbilder“.

Auf den ersten beiden Bildern sehen wir aus Perspektive der Bahnhofsbrücke den Nordteil des Personenbahnhofs Cottbus, wo die Frankfurter Züge einlaufen und die andere Seite, also Richtung Osten geschaut, die Ausfahrt mit den Gleisen nach Frankfurt, Forst und Görlitz.

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Nachdem die Görlitzer Bahn Richtung Süden abgebogen ist, stehen wir nun auf dem Bahnübergang Parzellenstraße und schauen zuerst zurück Richtung Bahnhof, drehen uns dann 180° und blicken wieder gen Osten.

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Bei den nächsten beiden Bildern befinden wir uns beim ehemaligen Abzweig der Grunower Bahn von der Gubener Strecke. Zuerst schauen wir zurück Richtung Süd-West, die Bahn ist nach Nord-Ost geschwenkt und die Forster Schiene hat uns verlassen. Schauen wir nun in die entgegen gesetzte Richtung, sehen wir zwei Gleise die linker Hand weiter nach Norden drehen und rechts verlassenen Oberbau, wo einst die Eisenbahn Richtung Guben über Merzdorf und Peitz-Ost verlief. Diese Bahnlinie musste Anfang der 2000er dem Tagebau Cottbus-Nord weichen. Da aber in Peitz-Ost der Werkbahnhof des Kraftwerkes Jänschwalde angeschlossen ist, wurde diese Bahnlinie einfach auf die Trasse der Grunower Bahn verlegt. An der Überführung der Fernwärmeleitung kann man übrigens schön sehen, dass die Bahn Richtung Grunow (links) einstmals eingleisig und die Strecke nach Guben (rechts) zweigleisig ausgebaut war.

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Die nächsten Bilder zeigen uns den Haltepunkt Merzdorf, neu erschaffen im Zuge der Streckenverlegung, diese „Station“ gibt es erst seit 2005, zuerst nach Süden und dann nach Norden geschaut. Hier läuft gerade die RB 11 aus FF/O ein. Der alte Bahnhof Merzorf an der Gubener Schiene existiert nicht mehr, nur noch als privat bewohntes Gebäude.

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An der Strecke Richtung Peitz-Grunow-Frankfurt begann früher die „Cottbuser Stadtbahn“. Ein großer Werkbahnhof mit beiderseits unzähligen Gleisanschlüssen. Hier waren viele Großbetriebe zuhause. Was davon übrig ist, sehen wir auf den folgenden Bildern.

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Wir folgen der Strecke weiter Richtung Norden, als nächstes erwartet uns Willmersdorf, ein Dorf ehemals im Landkreis Cottbus, ab Ende der 90er Jahre eingemeindet, offizielle Bezeichnung Cottbus-Willmersdorf. Der Bahnhof liegt zwar noch an der Eisenbahn, hat aber seine Funktion komplett eingebüßt. Die Gleise verliefen bis 2001 auf der anderen Seite des Bahnhofs.

https://www.niederlausitz-aktuell.de/media/k2/galleries/40003/10490.jpg

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Die kleine Station Willmersdorf hatte drei Gleise, zwei Durchgangsgleise und ein Stumpfgleis, auf dem die russischen Soldaten, bestimmt für die Kaserne in der Lieberoser Heide, zwischen geparkt wurden, so jedenfalls die Anwohner. Das Bahnhofsgebäude, sowie der Schrankenposten und das auch hier vorhandene Beamtenwohnhaus werden heute privat genutzt.

http://eisenbahnfreunde.transnet-ffo.de/Chronik/021_clip_image004_0000.jpg

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Nun sind wir da angekommen, wo die Gubener Strecke Richtung Nord-Ost über die neuen Haltepunkte Willmersdorf-Nord und Neuendorf nach Peitz-Ost auf ihre alte Trasse schwenkt. Da fährt dann zum Beispiel solch Modernes.

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Wir schauen letztmalig Richtung Norden, die ehemalige Strecke nach Grunow über Peitz-Stadt.

http://eisenbahnfreunde.transnet-ffo.de/Chronik/021_clip_image002_0002.jpg

Hier sieht man bis auf ein paar Schwellen und Schotter nichts mehr, außer das uns die Natur beim Entdecken hilfreich ist und der Bewuchs die Richtung vorgibt. Das hier ist dann wohl richtig still gelegt in Ostbrandenburg.

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Hier müsste jetzt eigentlich gleich der Passivbahner Jörg kommen...
 
Grunow (NL) - Cottbus-Willmersdorf, Teil 2

Hallo @Märklin , vielen Dank für die Bilder aus Cottbus. Besonders interessant sind die Bilder vom Abbau der Strecke. Am Sonnabend hatte ich nun Gelegenheit, die Tour abzuschließen, und wie man sehen wird, schließt sich der Kreis am Ende hin zu Märklins Bildern. Ich bin dieses Mal auf einer alternativen Route ins Zielgebiet geradelt und näherte mich Jamlitz von Leeskow aus. Daher stieß ich nördlich von Jamlitz auf einen Teil der Route, den ich vor einer Woche noch nicht gesehen hatte. Die Straße läuft zunächst auf die Strecke zu, läuft dann ein paar hundert Meter parallel zur Strecke, um sie anschließend zu unterqueren. In diesem Abschnitt gab es auch zwei Brücken zu sehen. Die erste knapp nördlich der Stelle, wo die Straße auf die Bahn stößt. Hier überquert ein Feldweg die Bahntrasse. Die zweite ist die Eisenbahnbrücke über die Straße, die so neu aussieht, dass nach der Wende wohl nicht unmittelbar beschlossen wurde, die Strecke stillzulegen. Ich habe auch ein Foto von der Situation des kurzen parallelen Laufs der Kopfsteinpflasterstraße gemacht, weil dieses Stück hochgradig modellbahntauglich aussieht
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Jamlitz habe ich zügig durchquert, da ich den Bahnhof ja schon im ersten Beitrag vorgestellt habe. Südlich von Jamlitz konnte ich zwar permanent in unmittelbarer Nähe der alten Trasse radeln, aber der märkische Sand hat dafür gesorgt, dass das nicht die reine Freude war. Das erste Überbleibsel, das ich südlich von Jamlitz fand, waren zwei eingegrabene Schwellen:
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Diese beiden freundlichen Gesellen erinnerten mich ein bisschen an das hier: https://www.travelogg.de/wp-content/uploads/2013/05/Rapa-Nui-Stefan-Vehoff.jpg

Rechts und links des Sandwegs lugten sogar noch Schienen aus dem Sand, ansonsten lag auf dem gesamten Abschnitt noch der Schotter, und vielerorts waren die Schwellen auch noch da. Außerdem gab es entlang des Wegs einen "Palisadenzaun" aus alten Schwellen, und ich fand einen Betontrümmerhaufen, dessen Identität ich erst feststellen konnte, als ich ein paar Kilometer weiter ein unzerstörtes Exemplar fand. Die Kilometertafel machte einen recht neuen Eindruck, während auf den Kilometersteinen kaum noch etwas zu lesen war.
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So, und hier die Auflösung, worum es sich bei den Betontrümmern mal gehandelt hat: Einen Unterstand für Streckenposten
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Kurz darauf fand ich die Überreste des Betriebsbahnhofs Tauer. Neben einigen Trümmerbergen vom Abriss diverser Gebäude gab es noch ein Gebäude, dessen Funktion ich nicht genau einordnen kann, daneben noch einen alten Signalmast, einen Bahnübergang mit mehreren Gleisen und den Resten der Schrankenanlage, etliche Schwellen, darunter auch solche, die mal zu Weichen gehört haben sowie einen Kasten mit Seilrollen. Was ich jedoch nicht fand, waren die Reste einer Laderampe.
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Bei Preilack kreuzte ich letztmalig die Strecke, bevor ich nach Peitz kam:
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An einer Nebenstraße zwischen Turnow und Peitz kreuzt man die nördliche Einfahrt zum Bahnhof Peitz. Von dort aus sieht man auch das nördliche Stellwerk. Ich habe es einmal weiträumig umkreist, aber offenbar kommt man auf öffentlichen Wegen nicht nahe genug für ein gutes Foto heran. Ebenfalls nördlich des Bahnhofs fand ich ein Industriegebäude, dessen vormaligen Zweck ich nicht kenne und das über einen Gleisanschluss verfügte. In der Nähe des Gebäudes findet man auch die Reste einer Laderampe.
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Schließlich kam ich zum Bahnhof Peitz. Der Güterschuppen ist zu einem Wohnhaus ausgebaut worden, das recht imposante Bahnhofsgebäude verfällt allerdings und glänzt teilweise mit eingeworfenen Scheiben. Auf der Bahnsteigseite gibt es irgendwelche Bauarbeiten, ein Bauschild gab es jedoch nicht.
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Das südliche Gleisvorfeld des Bahnhofs ist bis zur B168 großflächig abgeräumt, südlich der B168 hat sich auf der Trasse ein Caravan-Händler breit gemacht:
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So weit es ging, bin ich der Bahnlinie südlich des Bahnhofs gefolgt (Es ging nicht sehr weit). Westlich der Bahn gibt es einen Radweg, der aber schon bald nach Westen zu einem See abknickt; ein Wasserlauf verhindert die weitere Fahrt nach Süden. Östlich der Bahn gibt es nur die B168, und die hat keinen Radweg. Wie dem auch sei, auf den wenigen Metern sieht man neben dem Bahndamm selbst die Widerlager einer Brücke über die Malxe (und als optische Täuschung eine kleine Fußgängerbrücke dahinter, die den Eindruck erweckt, die Bahnbrücke sei noch da) sowie ein kleines Brückchen über einen Wassergraben und einen Fußgängerüberweg.

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Als Radfahrer wird man von der Strecke weit weg geführt, in Richtung Cottbus geht es über die Peitzer Teiche und Maust. An der Straße zwischen Maust und Döbbrick fand ich die Strecke wieder:
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Ein Wanderweg führte mich dann direkt zu meinem Ziel, dem ehemaligen Bahnhof Willmersdorf (nicht zu verwechseln mit dem noch existierenden Haltepunkt Cottbus Willmersdorf Nord an der Strecke Cottbus-Guben) Bahnhofsgebäude und Stellwerk sehen noch gut aus und werden privat genutzt. Direkt am Bahnhof geht die zweigleisige elektrifizierte Hauptstrecke Cottbus-Guben vorbei, allerdings auf der Rückseite. Solange noch Betrieb auf der Strecke Cottbus-Grunow war, muss sich das Gebäude also in Insellage befunden haben. Hier habe ich auch einige Bilder sowohl vom Verlauf der stillgelegten als auch der noch in Betrieb befindlichen Hauptstrecke gemacht. Ich habe auch versucht, mal beide Strecken auf ein Bild zu bekommen. Auf zwei Bildern ist sogar mal ein Schienenfahrzeug zu sehen, der Talent 2 der DB Nummer 442 832. Abschließend habe ich noch den (nicht sehr gut zu erkennenden) Punkt fotografiert, an dem beide Strecken zusammenliefen. Dazu musste ich unter einer Fernwärmeleitung hindurchkriechen und ein Reh erschrecken.
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Auf dem Rückweg, der wieder über eine andere Route verlief (Dieses Mal verließ ich mich auf das Leitsystem für Radfahrer, da ich ja nicht mehr auf Streckennähe angewiesen war.), kreuzte plötzlich noch einmal ein Gleis meinen Weg. Auf Google Maps konnte ich dann gut erkennen, dass es nördlich von Peitz mal ein Verbindungsgleis gegeben hat, welches bei Preilack auf die Strecke Cottbus-Grunow stieß und zwischen Jänschwalde und Peitz-Ost von der Strecke Cottbus-Guben abging. Ein Stück dieser Verbindung fand ich dann auch noch an anderer Stelle:
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So, das war meine erste Tour entlang einer stillgelegten Strecke in Ostbrandenburg, aber es wird nicht die letzte gewesen sein.

Grüße Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
SEhr interessante Bilder. Danke. Am Bahnhof von Peitz war ich im Herbst 2018. Da waren die Bahnsteige noch alles zugewuchert.

Lüdi
 
Am Bahnhof von Peitz war ich im Herbst 2018. Da waren die Bahnsteige noch alles zugewuchert.
Es bleibt abzuwarten, was da eigentlich gemacht wird. Aber da sie die Bahntrasse freiräumen und immer mal wieder ein Radweg zwischen Peitz und Jamlitz auf der ehemaligen Trasse im Gespräch war, um die landschaftlich schöne Lieberoser Heide zu erschließen, sind das vielleicht die ersten Schritte. Ich fänd's auch toll, wenn sich jemand der leerstehenden Bahnhofsgebäude in Peitz, Weichensdorf und Grunow annehmen würde. Es ist schon so manch hübscher Bahnhof abgerissen worden, weil es der Bahn nicht gelungen ist, den zu verkaufen.

Grüße Jörg
 
Moin,
Wenn die das in Finkenheerd mit dem Abriss mal auch so gemacht hätten, wäre uns eine weitere Langzeitruine erspart geblieben.
Nun steht die Hütte relativ gesichert zum Gespött der Menschheit da, ist für nix nutzbar und wird aufgrund der bahntypisch stabilen Bausubstanz noch viele Jahre Verfall symbolisieren.

Manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als umgekehrt.

Grüße Ralf
 
Wenn die das in Finkenheerd mit dem Abriss mal auch so gemacht hätten, wäre uns eine weitere Langzeitruine erspart geblieben.

Das hier?
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Da wäre doch genug Platz für deine Module. Oder gleich für einen Modellbahnclub Oder-Spree. Aber an die malerische Backsteinästhetik der drei oben genannten Bahnhöfe kommt er auch nicht heran. Und dass sich durchaus Verwendungen finden lassen, zeigen Müllrose (Wohnhaus) und Jamlitz (Jugendhilfe-Einrichtung). Im Gegensatz zu Finkenheerd und auch Müllrose hätten Peitz und Weichensdorf auch den Vorteil, dass kein Zug die beschauliche Ruhe stört.

Grüße Jörg
 
Moin,
Du warst lange nicht im Finkenheerd. Das Befehlsstellwerk (links) wurde schon 2013 abgerissen.

Dort verläuft jetzt die neue B112. Die Eisenbahn würde man nur sehr schlecht aus dem oberen Stockwerk schräg hinter der Schallschutzwand sehen.
Grüße Ralf
 

Anhänge

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Grunow (NL) - Cottbus-Willmersdorf, Teil 2

Danke für den Bildereigen. Dann hast du ordentlich km auf dem Rad abgespult, mich würde interessieren wieviel denn in Teil 2 genau?

> Vielleicht ließe sich ja zukunftig noch einmal Nord-Süd verbinden, bspw. Forst - Guben, Spreewaldbahn...
 
mich würde interessieren wieviel denn in Teil 2 genau?
Dank des nötigen Zick-Zack-Kurses am Sonnabend ca. 150 Kilometer, bin morgens halb neun losgefahren, war abends um 21 Uhr wieder zuhause.
Vielleicht ließe sich ja zukunftig noch einmal Nord-Süd verbinden, bspw. Forst - Guben, Spreewaldbahn...
Forst-Guben ist schon ziemlich weit weg von zuhause, Spreewaldbahn hatte ich ja schon in Betracht gezogen. Wobei die nun schon so lange Geschichte ist, dass ich nicht weiß, was man da noch findet. Die nächsten beiden Berichte sind aber schon gesetzt: Die Mühlenbahn in Müllrose (dazu muss ich nur aus der Haustür treten) und die Strecke von Beeskow nach Bad Saarow.

Grüße Jörg
 
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