Interzonenzüge Hof-Dresden mit 120(!)/242
Hallo zusammen, ich weiss, dass das Thema eigentlich schon alt und ziemlich ausgiebig abgehandelt wurde und zudem bin ich kein TT-Bahner sondern H0, aber ich hoffe, Ihr redet trotzdem mit mir altem Hasen und Eisenbahnfan.
Also zu den Interzonenzügen München/Nürnberg-Dresden kann ich aus eigenem Erleben einige Informationen beisteuern, und zwar vornehmlich aus der Zeit VOR 1970, denn 1969 sind wir das letzte Mal zu meinen Grosseltern nach Greiz/Thür. in Urlaub gefahren, wie das damals hiess. Es waren die Eltern meiner Mutter. Zunächst sind wir immer von Mannheim nach Neuenmarkt-Wirsberg zu meiner Tante nach Gefrees-Streitau (Oberfranken) gefahren, dann nach 2 oder 3 Tagen weiter, ab Münchberg mit dem Interzonenzug, genauer mit seinem Nürnberger Zweig. Ein paar der im Forum aufgetauchten Mutmassungen könnten sich eventuell jetzt klären. Der Nürnberger Teil des Zuges fuhr mit einer E10/110 bis Lichtenfels, dort wurde eine BR01 vorgespannt, die noch lange bis in die 70er auf der Strecke nach Hof "aufgebraucht" wurden. In Münchberg sind wir eingestiegen (Gl.3), in den hinteren Zugteil. Der wurde in Hof an den schon auf Gleis 2 bereitstehenden Münchner Teil umrangiert. Der Münchner Ast fuhr mit E10/110 bis Regensburg, dort übernahm eine 216/218, vorher war Dampf (BR01).
Der zusammenrangierte Interzonenzug wurde ab ca. 1966 in Hof von einer DR-Diesellok übernommen, und zwar war das - Achtung jetzt kommt's - sogar mal eine V200/120 (Taigatrommel), wir fuhren im Sommer (Aug.), sonst eine V180/118. Die war über Gutenfürst (3/4h Grenzkontrolle) und Plauen (Zustieg von DDR-Reisenden) bis Reichenbach vorgespannt. Dort kam tatsächlich eine E42/242 dran, auch wenn sich der BWler Thomas daran nicht errinnert (finde ich seltsam, denn es war 100% so). Auf dem Rückweg (Reichenbach hinter der Göltzschtalbrücke war unser End- und Rückreisebahnhof) sah ich den Zug immer aus Richtung Zwickau mit der 242 vor 12 Wagen (das war das Limit wg. Grenzbahnhof) einfahren. Ich weiss noch, wie ich mich als Kind gewundert habe, warum eine E-Lok eine 200er-Nummer hat, und dass doch 40er E-Loks Güterzugloks seien.
Also die Strecke Reichenbach/V.-Dresden wurde, wie es der andere Thomas geschildert hat, tatsächlich generell mit der 242 befahren, ich habe auch nie eine Doppeltraktion gesehen. Das mag später anders gewesen sein, aber nach 1969 war ich dort nicht mehr unterwegs. Natürlich wurde später die Ludmilla auf der Dieselstrecke eingesetzt, aber 1966 gab es die noch nicht. Es war tatsächlich mindestens einmal die Taigatrommel (Zugheizung wurde im Aug. nicht gebraucht). Im Aug 1968 wurden wir übrigens nach Rückreise in Hof von den westdeutschen Grenzern nach Truppenbewegungen befragt. Da war der Einmarsch in die CSSR (Ende Prager Frühling).
Wer noch etwas wissen will, schreibt mir! Ich habe übrigens diese Zugläufe schon in H0 nachgebildet (die 118 fehlt mir allerdings noch, kann aber werden, da ich dieses Jahr 60 werde...
Grüsse Joe