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"We love Russia", oder: Der 3. Besuch beim Moskauer TT-Klub

Ein Labsal, ein Lichtblick mal kein Streit, sondern etwas sehr schönes -ein Reisebericht wie ich mir diesen öfters wünschen würde. Die Zukunft liegt halt im Osten. Vielleicht kannst Du deinen Bericht fortsetzen.

Johannes
 
Hallo Matthias, schön der Reisebericht. Auch die Mitbringsel sind heute bei mir angekommen, Danke dir dafür.
Aber ob du nach der Polizeikontrolle nochmal ein Visum bekommst????
:allesgut:
Gruß Ingo
 
Мы любим Россию!

@ Rob: Danke für die Russisch-Nachhilfe. Meine Sprachkenntnisse sind rudimentär vorhanden, aber ich merke, wie sich ab und an ein Wort wiederfindet, wenn man dort drüben ist...

Wollen wir mit Tag 3 weitermachen?? Auf Grund der vielen Tageshöhepunkte, die wir erleben durften (ein großes Danke an Dmitri und Mihail!!) fällt mir die Bilderauswahl sehr schwer. Ich möchte auch nicht zu sehr ins Detail gehen :wiejetzt:

Der Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück...

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Wenn man der Werbung Glauben schenkt, kann jetzt der Tag beginnen:

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Auf unserer To-Do-Liste stand für heute ein Wunsch meinerseits, da ganz in der Nähe von Yaroslavl gelegen.

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Wir wollten uns das Museum von Valentina Tereschkowa ansehen. "Wer ist Valentina Tereschkowa?", wird sich die jüngere Generation fragen. Sie war die erste Frau im All und flog mit WOSTOK-6 im Juni 1963 für knapp 3 Tage um die Erde. Meines Wissens hält sie heute noch den Rekord der einzigen Frau im All, die völlig allein flog.

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Links vor dem eigentlichem Museum erblicken wir das Geburtshaus von Valentina Tereschkowa, das heute ein Teil des Museums ist und ebenfalls besichtigt werden kann.

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Im Inneren des Museums stehen wir dann vor der winzig kleinen Kugel, in welcher Valentina 70 Stunden im All unterwegs war. Einfach unglaublich, dort 3 Tage lang eingesperrt zu sein. Die Außenhülle besteht aus Glasfaser in mehreren Lagen...

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Völlig regungslos saß sie dort festgeschnallt, nur 2 oder 3 kleine Bullaugen in der Kapsel...

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Nicht das Hilton, aber immerhin gab es im Speiseplan von Valentina offenbar etwas Abwechslung :schleimer:

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Für mich völlig schockierend, mit welcher -scheinbar simplen- Technik man vor über 50 Jahren den Wettlauf ins All gewinnen wollte und auch gewann. Meinen allergrößten Respekt vor dieser Frau und ihrem "Himmelfahrtskommando", denn die Rückkehr war sicher nicht garantiert...

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Es folgt noch eine Aufnahme für die Jüngeren unter uns: So kommunizierte man damals miteinander, als die Welt noch schwarz/weiß war. Sozusagen das WhatsApp von damals...

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Draussen schien die Sonne und unser Weg sollte uns nun etwas weiter westlich führen.

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Unterwegs erblickten wir ab und an noch russische Fahrzeuge, aber auch deren Anzahl auf den Straßen sinkt kontinuierlich...

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Auch schwerere Landtechnik ist hier noch in Action zu erleben, so etwa 2 schicke Kirowez-Traktoren:

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Es wurde mal wieder Zeit für ein paar Bilder mit Eisenbahn und so lotste uns Mihail an einen Bahnübergang an der Strecke Yaroslavl-Rybinsk. Hier, an der eingleisigen Strecke mit vielen Ausweichstellen, ist schwerer Güterzugverkehr vorherrschend.

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Und so dauerte es nicht lange, bis aus der Ferne 2TE116-1552 mit einem Kesselwagen-Ganzzug herandonnerte...

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Da wir uns auf einen schnelleren Stellungswechsel geeinigt hatten (schließlich hatten wir keine Lust, nochmal mit der Bahnpolizei in kontakt zu geraten :wiejetzt:), verließen wir den Standort und fuhren weiter zum nächsten Tagesziel. Wir hatten eine Einladung zu selbstgekochter Fischsuppe in einer Datscha!!
Vorher bekamen wir aber noch den Tip, weiter nach Uglich zu fahren, denn der Regionalzug würde dort in Kürze eintreffen. Gezogen offenbar von einer M62!!

Als wir dort eintrafen, sonnte sich TEM18DM-328 in der Mittagssonne. Warum sie dort stand konnten wir nicht erahnen. Nicht ein einziger Güterwagen war auf dem Bahnhofsgelände zu sichten. Egal, der Lokführer schaute etwas skeptisch, ließ uns aber fotografieren...

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Dann war es aber auch schon Zeit, sich einen guten Fotostandpunkt zu suchen. Ich ergriff dieses Mal die Videokamera und so sind nun einige Aufnahmen aus Videos entnommen.
Laut pfeifend näherte sich der Zug und fuhr langsam in den Bahnhof ein.

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Der Wagen war sehr gut besetzt und es stiegen auch viele Reisende für die Rückfahrt ein. 2M62-0335 spannte fix um und setzte sich an das andere Ende des Zuges.

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Während am Bahnsteig eine unbekannte Dampflok der Baureihe Em vor sich hin rostet...

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... machen wir noch schnell eine Abschiedsbild von der hübschen "Mascha". Die Bahnhofsvorsteher schaute schon etwas böse, ob unseres Treibens und wir wollten den Zug noch woanders ablichten :wiejetzt:

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Dank Google fanden unsere russischen Freunde kurz hinter Uglich eine schicke Kurve an einem Bahnübergang. So gelangen super Bilder und ein tolles Video.

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Weiter geht es mit Teil 2 von Tag 3...
 
Мы любим Россию .

@Matthias
Oh - schicke Bilder. Deine Videokamera hat anscheinend auch HD-Auflösung.

Mir geht es mit der russischen Sprache leider auch so, dass mir die Übung fehlt. Hin und wieder fällt mir was ein, wenn ich drüber nachdenke. Ich hatte mal einen Chef aus den Altbundesländern, der meinte, wir Ossis sollten uns diese Kenntnisse warm halten! Also - fleißiges Üben!

Aber die Vorlage in "Kolonialdeutsch" beim Start des Themas animierte mich dazu :).
 
@Matthias
Die Landekapsel im Museum ist nur deshalb aus Glasfaser, weil sie nur eine Replik ist. Das ist nicht das Original, was allein schon deshalb klar wird, weil die Außenhaut fehlt, die bis zu 18 cm dicke Asbestschicht ... Glasfaser ist zudem sehr hitzeempfindlich und hätte einen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre schwerlich überlebt.
Auf Propagandafotos kann man die metallische Oberfläche des Raumschiffes auch gut erkennen, aber eben auch, dass dort die Asbestschicht fehlt. Das Foto von der Landekapsel von Juri Gagarin zeigt diese aber recht gut.
Und das mit dem Rekord für eine allein fliegende Frau ist nur dem Umstand geschuldet, dass in die Sardinenbüchse nicht mehr Leute reingepasst haben und das in Ost und West ein Männerjob wurde. Alleinflüge gab es in Ost und West nur in den Anfängen der Raumfahrt. Erst mit dem Space-Shuttle und der Sojus-Kapsel durften wieder Frauen mitfliegen. Interessantes Detail: Die Sowjetunion bildete in den 1980er Jahre mehrere Kosmonautinnen aus und wollte eine rein weibliche dreiköpfige Crew fliegen lassen. Dazu kam es aus verschiedenen Gründen, wie auch der Schwangerschaft von Svetlana Savitskaya, nicht. Valentina Tereschkowa schied erst in den 1990er Jahren als aktive Kosmonautin aus. Bis dahin war immer an einen zweiten Flug von ihr gedacht worden.
 
Danke

Hallo Matthias,

auch von mir Danke für diese herrlichen Bilder, es kommen Erinnerungen von meinen Reisen vor vielen Jahren hoch, auch mit der Bahn.

Freue ich augf die nächsten Bilder-

Udo
 
Dann wollen wir mal noch den 3. Tag zu Ende bringen...

Nachdem der Personenzug Uglitsch-Kaljasin den BÜ passiert hatte, gab es nicht nur einen, der sich über die eingefangene Atmosphäre freute.

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Wir fuhren nun zur Sergej in die Datscha und freuten uns auf die Fischsuppe. Hmmm, Wolga-Barsch und Wolga-Zander in leckerer Suppe mit viel Grün und etwas zum Nachspülen...

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Wir liessen uns dort viel Zeit und bekamen noch eine kleine Führung über das Grundstück, durch die Häuser und die Banja. So erfuhren wir, wie man heute und aber auch vor 100 Jahren hier lebte, in einem kleinen Dorf, weitab der nächstgrößeren Stadt.

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Wir lernten aber auch neue Freunde kennen (ob das an der lecker riechenden Fischsuppe lag??)...

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Unweit der Siedlung Chernije wurde uns von Sergej noch Reste einer alten Straße gezeigt, die Katharina die Große erbauen ließ. Auch hier also anhaltinische Einflüße :fasziniert:

Die Zeit schritt schnell voran, das die Sonne sank immer tiefer. Für uns das Zeichen, Danke zu sagen, und aufzubrechen. Wir wollten ja noch etwas Eisenbahn auf dem Chip verewigen. Gesagt, getan... und Mihail lotste uns wieder zurück an die Güterstrecke. Dmitri fuhr sachte über Straßen, die laut Verkehrschild auf 40 km mit nur 30 km/h zu befahren seien. Aber selbst die 30 km/h waren vielerorts zu viel. Ein Glück, das wir einen Allrader hatten.
So kamen wir kurz vor Sonnenuntergang in Lom an. Auf den ersten Blick nicht viel los im Bahnhof, die Ausweichstelle verlassen...

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Die Beiden waren jedoch felsenfest davon überzeugt, das hier in den nächsten 15 Minuten ein Zug kommen würde. Wie sollten sie sich doch täuschen... :wiejetzt:
Nach einem kleinen Rundgang über das Bahnhofsgelände also Stellungswechsel an den BÜ... Ist da nicht ein leises Brummen zu hören?? Ja, aus Richtung Rybinsk kommt etwas...

2TE116UD-031 kommt gaaaanz sachte in die Ausweichstelle gefahren und bleibt am Signal stehen.

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Plötzlich fängt der BÜ häßlich an zu klingeln, ich schnappe mir die Videokamera und wir warten auf den Zug aus Richtung Yaroslavl. Eine weitere Lok der Baureihe 2TE116UD kommt schwer arbeitend mit einem gemischten Güterzug den Anstieg herauf und fährt durch den Bahnhof in Richtung Rybinsk.

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Das Klingeln des Bahnübergangs hört jedoch nicht auf, nachdem der Güterzug passiert hat. Im Blockabstand folgte 2TE116-1631 (?) der privaten Bahngesellschaft "Balt Trans Servis" mit einem lecker Kesselwagen-Ganzzug.

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Nachdem auch der Zug passiert hatte, heulten bei 2TE116UD-031 die Motoren in beiden Sektionen auf, ein Rucken ging hörbar durch den ganzen Zug und mit lauten Pfeifen (extra für uns?? :wiejetzt:) fädelte sich der Zug auf das Hauptgleis in Richtung Yaroslavl. Ein g... Sound!!

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Damit war dann das letzte brauchbare Licht aufgebraucht und wir fuhren zurück ins Hotel. Auf dem Rückweg musste ich jedoch in der Nähe von Blagoveshchenye noch ein Bild des tollen Abendrotes machen.

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Weiter dann mit Tag 4 demnächst...
 
Большое спасибо за картины и сообщения.
Nur wer es selbst kennt und erlebt hat kann nachvollziehen was Matthias erlebt und erleben wird.
Russland ist ein tolles Land, besonders wenn Mensch die Sprache beherrscht.


Es ist immer ein uriger Genuss die 2TE116UD zu hören und zu sehen. Ich war öfter an der Wolga (Samara, Toljatti wo der Shiguli, Lada Samara usw. gebaut wurde) unterwegs.
 
Neue Ideen für Module

Moжно подумать, что картинки в этом слётe хорошую базу для новые тт-модyли c предметoм "Мы любим Pоccию".

:)

Ich hoffe, ich habe mich halbwegs richtig ausgedrückt - andernfalls wäre ich ja nur ein "хвастун"!

Das würde bestimmt toll aussehen - man könnte diese Module koppeln mit Modulen der Ostbahn, um irgendwann in Russland zu landen. Aber in Russland ist die Spur bissel breiter - und so schöne Loks sind in TT nicht vorhanden oder wären Eigenbau ...

Wär mal ein interessantes Kontrastprogramm zu Anlagen/ Modulen mit amerikanischem Vorbild.
 
Abseits vom politischen Streit momentan, zählen doch Freundschaften! Sehr beeindruckende Bilder von einem riesengroßen Land!

hm-tt
 
Das würde bestimmt toll aussehen - man könnte diese Module koppeln mit Modulen der Ostbahn, um irgendwann in Russland zu landen. Aber in Russland ist die Spur bissel breiter - und so schöne Loks sind in TT nicht vorhanden oder wären Eigenbau ...

Wär mal ein interessantes Kontrastprogramm zu Anlagen/ Modulen mit amerikanischem Vorbild.

Wer weiß, wer weiß...
Rollende Modelle gibt es schon viele, nur an den fertigen Modulen hapert es zur Zeit
 
Kommen wir nun zu Tag 4 unserer Reise.

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Für heute ist die Rückfahrt nach Moskau geplant. Jedoch nicht, ohne etwas "Kultur". Beginnen wir also unser Tagesprogramm im Kreml von Yaroslavl. Auf dem Weg dorthin kommen wir am zentralen Platz der Stadt vorbei. Gefühlte 1000 Straßen stoßen hier in einem Kreisverkehr aufeinander, mittendrin dann noch Bushaltestellen für "normale" Busse sowie Trolleybusse. Chaos pur, denn nicht jeder, der im Kreisverkehr fährt hat offensichtlich Vorfahrt. Mit nervösem Hupen kämpft man sich aber den Weg frei. :fasziniert:

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Wir betreten den Kreml, der von hohen Mauern geschützt ist...

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Hier das Christi-Verklärungs-Kloster

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Das ganze Areal ist ziemlich gepflegt, so auch der Spaso-Preobrazhenskiy Sobor, den wir später noch besteigen werden.

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Blick vom Glockenturm:

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Zurück zum Hotel kommen wir wieder am Platz Bogoyavleiya vorbei.

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Und was entdecken wir da inmitten all der modernen Verkehrsmittel?? Ein PAZ-651, oder ein Kwas-651?? Wir sind uns hier nicht einig. Fakt ist aber, das das gute Stück schon mindestens gute 35 oder gar 40 Jahre alt ist. Und immer noch genutzt...

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Wir kommen am Bären von Yaroslavl vorbei, dem Wappentier der Stadt. Diese Touristenattraktion brüllt zu jeder vollen Stunde und eine Berührung soll Glück bringen.

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Wir spazieren am Fluß Kotorosl entlang, kommen am Tserkov' Spasa na gorodu vorbei...

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... und nähern uns nun dem Ufer der Wolga, dieses Mal bei Tageslicht.

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Am Treffpunkt von Kotorosl und Wolga steht eine große Kathedrale

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Überall sind die Vorbereitungen für den "Tag des Sieges", dem 09. Mai, in vollem Gange. So auch hier:

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Blumen werden gepflanzt und Fahnen gehisst...

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Die "Wolgo-Don 133" (138m lang, 17m breit, 3904t, Baujahr 1971) fährt flußabwärts...

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Auf dem Weg zurück fährt diese schicke KAMAS-Feuerwehr vors Objektiv

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Und als ich dieses Gebäude erblickte, kam es mir irgendwie sehr bekannt vor. Warum wohl???

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Nach einem leckeren Mittagessen, mit Bortsch und Speck (die Bilder davon erspare ich euch), gab es noch einen kurzen Fotostop an einer alten Eisenbahnbrücke. Nun sag mal einer, das Radien immer rund sein müssen :wiejetzt:

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Ab und an sieht man noch urige russische Fahrzeuge, so etwa einen UAZ-452...

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... oder einen Kirowez-Traktor bei der Feldarbeit.

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Wir konnten natürlich den Tag nicht beschliessen, ohne wenigstens einmal an der Strecke gestanden zu haben. In der Nähe von Bekrenevo besuchten wir zum Abschied noch einmal die Strecke nach Rybinsk. Nach einem kurzen, aber kräftigen, Regenschauer kam die private 2TE116-545 mit einem Kesselwagenganzzug aus Yaroslavl angebrummt...

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Ebenfalls hier im Blockabstand eine 2TE116UD mit gemischtem Güterzug in Richtung Rybinsk

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Während der "Vorzug" in der Ausweichstelle Tenino angkommen ist, nähert sich 2TE116UD mit ihrem Zug ebenfalls Tenino...

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Danach hieß es endgültig Abschied nehmen und auf uns wartete die Rückfahrt nach Moskau. :allesgut:
 
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