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Blockschiber

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Kreis Meißen
Motivation
Meine Geschichte ist so, wie man sie hier vielfach liest: In der Mitte des Modellbahnerlebens hat man nicht viel Zeit für das schöne Hobby und irgendwann sind die Ressourcen wieder da: Raum, Geld und auch wieder Zeit. Seit langem bin ich von Turmbahnhöfen begeistert; Güterglück und Falkenberg seien stellvertretend genannt. So möchte ich mir jetzt meinen Traum vom Turmbahnhof in TT realisieren. Dazu habe ich einen Monat lang mit AnyRail geplant und möchte das Ergebnis dem geneigten Fachpublikum vorstellen.
Die Rahmenbedingungen
Die Anlage wird eine L-Form bekommen mit einer Schenkellänge von 3,25 bzw. 3,45 m. Als maximale komfortable Griffweite habe ich 0,7 m ermittelt, weshalb die größte Schenkelbreite 1,4 m ist. Zwischen Wand und hinterer Schenkelkante verbleiben 0,35 m als Wartungsgang.
Das Motiv
Meine Zeit ist die Epoche IV - die Zeit, in der ich die Deutsche Reichsbahn noch miterleben durfte und sogar bei ihr gearbeitet habe. Grundmotiv ist ein Turmbahnhof, an dem sich zwei zweigleisige Hauptbahnen kreuzen. Die zweiten Gleise wurden nach dem zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung demontiert, doch bis Anfang der 70er Jahre wurde die Zweigleisigkeit größtenteils wiederhergestellt. Ein Streckenstück ist allerdings noch eingleisig, was ein Nadelöhr darstellt, weshalb im unteren Bahnhofsteil oft Güterzüge auf die Weiterfahrt warten. Das zweigleisige Tunnelportal mit nur einem Gleis erinnert an die ehemalige Zweigleisigkeit.
Oberer und unterer Bahnhofsteil sind durch eine Verbindungskurve verbunden, an der sich sogar ein Bahnsteig befindet, was interessante Umsteigebeziehungen verspricht. Insofern ist es nicht nur ein Turm- sondern auch ein Dreiecksbahnhof mit EG in Insellage. An den anderen Enden werden die beiden Bahnhofsteile durch die Paradestrecke verbunden. An beiden Bahnhofsteilen beginnt eine eingleisige Nebenbahn, die im "Vereinfachten Nebenbahndienst" (VND, heute "Zugleitbetrieb") betrieben wird. Auf Ebene 4, der höchsten Gleisebene der Anlage, hat die Nebenbahn einen Kreuzungsbahnhof mit Güterschuppen und Ladestraße.
Die Ortsgüteranlage des Turmbahnhofs befindet sich im oberen Bahnhofsteil, im unteren das Dampflok-Bw sowie zwei Reisezug-Abstellgleise, da hier Personenzüge von der Nebenbahn und von beiden Hauptbahnen enden. Im unteren Bahnhofsteil gibt es noch einen Anschluss zum Sägewerk sowie an der Nebenbahn eine Ausweichanschlussstelle zur Holzverladung.
Alles in allem verspricht das einen interessanten Fahrbetrieb.
Die Entwurfsparameter
Der kleinste Radius beträgt 310 mm; bei der Hauptbahn wurde darauf geachtet, möglichst größere Radien zu verwenden. Die Gleise erlauben folgende Bemessungszuglängen:
D 1600 mm
G 1200 mm
P 760 mm
N 720 mm
Fast überall bleibt die Neigung bei < 3,1 %, nur an zwei Stellen musste mit 3,4 % trassiert werden.
Die Züge auf der Hauptbahn fahren nach dem Hundeknochenprinzip, wobei die Wendeschleifen sich jeweils unterirdisch befinden und eine davon den Schattenbahnhof auf Ebene 0 integriert hat. Überhaupt sind das die einzigen Tunnel der Anlage!
Als problematisch in der Trassierung stellte sich die Zufahrt zum Bw heraus. Aber wegen der Dampfloks konnte hier auch kein kleinerer Radius verwendet werden.
Die Steuerung
Bei so einer großen Anlage kommt man wohl an einer Digitalsteuerung nicht vorbei. Auf alle Fälle soll die Bedienung über ein einem Relaisstellwerk nachempfundenem Gleisbildpult geschehen. Allerdings werde ich mich damit erst später beschäftigen. Mir ist durchaus bewusst, dass in dem Gleisplan einige Kehrschleifen stecken.
Schluss
So liebe Gemeinde, was haltet ihr von dem Entwurf? Was ist gut, wo gibt es noch Optimierungspotenzial?
Fragt sich
Blockschieber
(der sich wegen der Zwölf-Zeichen-Begrenzung nur Blockschiber nennen kann)
 

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@Blockschiber: Wie willst'de denn nun korrekt genannt werden?

Zum Entwurf: Bei allem Verständnis für ungewöhnliche Bahnanlagen - aber das wird meinem Eindruck nach bei dem geringen Platz (im Verhältnis zu den Bahnhofsanlagen) nur eine unansehnliche Gleiswüste.
 
Aber Wüste mit Drehscheibe … :)

Ein Schulkumpel (bzw. dessen großer Bruder) hatte was ähnliches in den 60ern in H0.
Damals fand ich das schon faszinierend.
Die hatten damals auch wirklich jeden Quadratzentimeter gnadenlos ausgenutzt.
Hat aber gut funktioniert - mit Relaistechnik analog und (fast) automatisch.
Die Anlage soll sogar noch existieren.

Grüße Ralf
 
So liebe Gemeinde, was haltet ihr von dem Entwurf?

1980 hätte mich der Plan begeistert. Heute eher nicht.

Was ist gut, wo gibt es noch Optimierungspotenzial?

Unabhängig davon, was ich oder andere schreiben - wenn Dir dieser Plan gefällt, dann ist er gut! Sollten Deine Ansprüche höher werden, wird er es nicht mehr sein (können). Aber jetzt, heute und hier baue ihn und habe Spaß daran.

Gruß Jens
 
Das würde helfen. Wenn ich mir den Plan so angucke, glaube ich nicht, dass das mit den Ebenen passt.

Das würde ich so nicht vorsehen.
Die vorgesehenen Zuglängen verstehe ich auch nicht. Wieso darf ein Schnellzug länger sein als der längste Güterzug? Beim Original ist es ja umgekehrt. Oder ein Nahgüter nun 4cm kürzer als ein Personenzug?

Und auch hier interessiert mich wieder: Wie kommen denn die Anlagen-Maße zustande? Eigenes Zimmer? Oder Ecke im Gemeinschaftsraum?
 
Wie schon andere anmerkten, ist das geplante Verhältnis der Zuglängen von Personenzügen und Güterzügen zueinander verkehrt rum.
Gleislängen? ...hust...
Mir persönlich ist die Nebenbahn zuviel des Guten. Ohne die wäre schon deutlich mehr Entspannung. Zumal die Trasse die Möglichkeiten einer ordentlichen und authentischen Ausgestaltung mit Ortsteilen, Güterverkehrsanlagen, bahntechnischen Gebäuden, Zufahrten und ähnlichem regelrecht zerstört.
Dann die unmotiviert verlegte Hauptbahntrasse quer von rechts nach links hinten. Waren da die Ideen alle? Ähnlich die kleine verdeckte Schleife hinten links. Zug verschwindet kurz und ist - Bumsvallera - wieder da.

Auf dieser L-Anlage sehe ich wenig Chance, das Thema Turmbahnhof schön umzusetzen. Als Alternative würde ich einen Keilbahnhof vorschlagen. Ähnlich interessant und, da nur eine Bahnhofsebene nötig wäre, besser auf dem Platz umsetzbar.
 
Die Idee ist doch gar nicht schlecht und der Gleisplan als Diskussionsgrundlage brauchbar.

Wie wäre es denn, wenn man die zweigleisige Paradestrecke weglässt und stattdessen die Verbindungskurve als Paradestrecke baut? Das räumt alles etwas mehr auf.
 
Die Idee ist doch gar nicht schlecht und der Gleisplan als Diskussionsgrundlage brauchbar.
Die Grundsatzfrage ist immer, wie weit man an die Realität heran will. Als reine Spielanlage ist solch ein Szenario sicher irgendwie machbar. Für einen abwechslungsreichen Spielablauf braucht es aber mindestens 4 Wendeln (bzw. entsprechend kombinierte) und zwei Schattenbahnhöfe und da wird es mit dem Platz schon dünn. Auch würde ich erst mal komplett ohne Paradestrecke, Nebenbahn und BW planen. Wenn man irgendwas davon am Ende noch unter bekommt - gut. Ich würde mich aber nicht darauf versteifen, da das Hauptthema eindeutig benannt ist. Vor geraumer Zeit wurde hier schon mal Ähnliches diskutiert, über die praktische Umsetzung wurde leider nichts mehr bekannt.

Meiner Meinung braucht es für einen vernünftigen Turmbahnhof tatsächlich ein "Kreuz" als Grundplatte. Wenn man den Platz hat, sind die Nebenthemen auf dann angrenzenden Schenkeln auch kein Problem mehr.
 
moin, moin.

Meine Großeltern sagen immer: "weniger ist mehr". da haben sie (leider) oft recht und ich ertappe mich dabei, diesen Leitsatz immer öfter zu nutzen, auch bei meiner Modellbahn und ich wollte immer so viel mehr.
 
Immer wenn jemand mit diesem Argument kommt, denk ich an @Simon 's wuselige Anlage und bin mir sicher, für eine glückliche Kindheit ist es nie zu spät. Das Hauptbahnthema kann sehr reizvoll sein, wenn da noch ein wenig dran gefeilt wird. Es gibt ein Leben abseits vom "Gleis in idyllischer Landschaft"

Poldij
 
Hallo und Guten Tag!

Ich finde es toll, wenn jemand wieder zu Dingen und Themen zurück findet, die ihn in seiner Jugend begleiteten, begeisterten und in wohl nicht geringem Maße auch prägten! Wer immer sich dadurch in dieser unserer Welt zu erden vermag, dem sei höchste Freude und Erfolg gewünscht!

Auch sehe ich viel Kreativität in dieser deiner ersten Idee und deinem ersten Post in diesem Forum. Eine durchaus respektable und zu würdigende Leistung, wie ich finde. Ein Turmbahnhof gehört nun wahrlich nicht zu den "Brot & Butter"-Themen. Das finde ich interessant. Und natürlich verlangt das Thema sehr viel Fingerspitzengefühl, um mit der zur Verfügung stehenden Fläche etwas zu zaubern, mit dem du auf lange Zeit möglichst viel Spaß haben wirst.

Ich muss zugeben, dass mein Wissen über Turmbahnhöfe sehr begrenzt ist. Für mein Verständnis sind es zwei Bahnhöfe an sich kreuzenden Eisenbahnstrecken auf unterschiedlichen Höhenebenen. Entsprechend kommen dann sämtliche Einrichtungen doppelt vor, da oftmals eine Verbindung zwischen den beiden Strecken nicht besteht. Hier hast du schon ordentlich den Rotstift angesetzt, indem du die beiden Bahnhöfe zu einem Bahnhof zusammen gefasst und dadurch einige Redundanzen eliminiert hast. Die übrig gebliebenen Einrichtungen wurden betrieblichen Erfordernissen und wohl auch der Platzersparnis wegen auf beide Ebenen verteilt. Das sich daraus Kompromisse ergeben (z.B. Erreichbarkeit des BW vom unteren Bahnhofsteil), ist selbstverständlich und gegeben.

Für alles Weitere möchte ich jedoch erst einmal die Frage stellen, welchen Anspruch du an dich und den Betrieb der Anlage legst. Siehst du dich als "Spielbahner", also jemand, der jenseits betrieblicher Erfordernisse seine Erfüllung findet? Der seine Züge in ansprechender Landschaft beobachtet und sich freut, dass automatisierte Abläufe funktionieren? Oder möchtest du als "Betriebsbahner" möglichst genau gewisse Abläufe abbilden und in der Ausübung verschiedener Rollen als Fahrdienstleiter, Lokführer und Rangierer deinen Spaß haben und womöglich weniger Augenmerk auf eine gute Ausgestaltung der Umgebung legen?

Meiner Meinung ist dies sehr wichtig, um Kritiken und Verbesserungsvorschläge besser zu priorisieren.

Unabhängig davon sehe ich erst einmal nur ein "geht nicht"-Problem: die Verbindung zwischen den beiden Bahnhofsebenen (nach der doppelten Weichenverbindung zum oberen (linken) Bahnhofsteil). Da die Bahnsteig-Gleise der Nebenbahn nicht in einer Steigung liegen dürfen, hast du lediglich einige und auf jeden Fall zu wenige Zentimeter, um den Höhenunterschied zwischen der oberen und unteren Bahnhofsebene zu überbrücken.

Dhyani / Steffen
 
@Dhyani
Einiges ist wohl wahr, aber ich finde es vollkommen normal, wenn man sich von Kindheits- und Jugendträumen verabschiedet, weil man in der Zwischenzeit lohnenswertere Ziele gefunden hat.

Turmbahnhöfe gibt es, wenn sich 2 Strecken kreuzen. Die Strecken haben keine Verbindung untereinander. Güteraustausch findet eigentlich nicht statt zwischen den Strecken. Wie sollte das auch funktionieren - vielleicht mit einer Einrichtung ähnlich dem eines Schiffshebewerks? Vielleicht werden Postsäcke oder ein bisschen Stückgut in Form von Paketen ausgetauscht?

Außerdem können Fahrgäste von einer Ebene zur anderen wechseln. Mehr und interessanteren Fahrbetrieb bringt das nicht - vielleicht mit Fahrstühlen, Elektrokarren, animierten Preiserlein ...?

Ich kenne keinen Turmbahnhof, der Behandlungsanlagen hat - wozu auch? (Will aber nichts heißen, gibt es vielleicht doch ...?)

Also - wozu müssen beide Ebenen des Turmbahnhofes verbunden werden? Vielleicht ist es sogar einfacher, gerade das nicht zu tun, wenn es unbedingt der Turmbahnhof sein muss?
 
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Hallo,

Einiges ist wohl wahr, aber ich finde es vollkommen normal, wenn man sich von Kindheits- und Jugendträumen verabschiedet, weil man in der Zwischenzeit lohnenswertere Ziele gefunden hat.

Ich meine, nichts geschrieben zu haben, was deine Ansicht ad absurdum führen mag.

Turmbahnhöfe gibt es, wenn sich 2 Strecken kreuzen. Die Strecken haben keine Verbindung untereinander.

Ich halte mich hier am Wikipedia-Text: "Wenn es in einem Turmbahnhof Gleisverbindungen zwischen den kreuzenden Strecken gibt, so müssen sie abseits von der eigentlichen Streckenkreuzung liegen. Bei vielen Turmbahnhöfen gibt es gar keine Schienenverbindung zwischen den kreuzenden Strecken." Entsprechend dazu scheint es eben doch Turmbahnhöfe zu geben, bei denen Schienenverbindungen zwischen den kreuzenden Strecken existieren. Als Beispiel würde ich dafür sei Ludwigshafen (Rhein) Hauptbahnhof nennen, eine Kombination aus Turm- und Keilbahnhof (Dreiecksbahnhof). Und einen Dreiecksbahnhof hat der Threadersteller vor zu bauen. Rein von der Definition her gibt es hier also absolut nichts einzuwenden.

Ich kenne keinen Turmbahnhof, der Behandlungsanlagen hat - wozu auch? (Will aber nichts heißen, gibt es vielleicht doch ...?)

Dann ist es doch noch lange nicht "verboten", sich kreativ im kleineren Maßstab damit zu beschäftigen. Lass doch wachsen die Bäume der Phantasie in die Irrationalitäten des Himmels, wo sie sich ausbreiten über die Ufer der Welt, um es mit Gerald Dunkls Worten zu beschreiben. Oder einfacher ausgedrückt: "Erlaubt sei, was gefällt!"

Also - wozu müssen beide Ebenen des Turmbahnhofes verbunden werden? Vielleicht ist es sogar einfacher, gerade das nicht zu tun, wenn es unbedingt der Turmbahnhof sein muss?

Weil der Threadersteller einen Dreiecksbahnhof darstellen will und um mit seinen Worten zu sprechen: "Insofern ist es nicht nur ein Turm- sondern auch ein Dreiecksbahnhof mit EG in Insellage".

Steffen / Dhyani
 
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