Hallo Gleisbauer,
nun staune ich doch über die vielen Fragen zum Table Top-Bausatzgleis die hier auftauchen und die ich gerne, soweit ich das kann, beantworten möchte.
Frontera:
Eigentlich werden die Schienenprofile nicht genagelt. Du erhälst mit dem Gleis eine Korkbettung die seitlich schon abgeschrägt ist und in der Stärke der Styroston-Bettung von Tillig entspricht. In diese Bettung werden die speziellen "Gleisnägel" (sehen aus wie kleine Haken, Kleineisen) mit einer Spitzzange eingedrückt. Wenn Du jetzt Zweifel haben solltest, glaube mir, das hält bombenfest. Du brauchst auch nicht jede Schwelle zu "nageln", in der Bauanleitung steht, dass jede 5. Schwelle reichen wird, ich habe sogar jede 6. Schwelle beidseitig befestigt und nur außen alle Schwellen mit den Kleineisen versehen.
Bei den Weichen und Kreuzungen bekommst Du die Gleisbettung in Form von Pappelsperrholz mit 1mm starkem Kork versehen geliefert, auch hier kannst Du die "Nägel" mit der Zange eindrücken. Vorsichtshalber sollte man aber im Innenbereich der Schiene die "Nägel" zusätzlich mit einem Treiber oder größerem Nagel ein wenig tiefer absenken damit die Spurkränze nicht aufsetzen und ein Geräusch verursachen. Also selbst mit "Bärentatzen" als Hände solltest Du in der Lage sein mit diesem Gleis zu arbeiten.
Das Anbringen der Pertinax-Schwellen kann mit "Lötpaste" erfolgen.
Lötpaste gibt es z.B. im Katalog der Fa. ELW, es handelt sich hierbei um ein Lötmittel welches im u.A. Goldschmiede- oder im Elektronikbereich anwendung findet. Die Verpackung ähnelt einer Einwegspritze und man kann das Lötmittel punktgenau und sehr sparsam anbringen. Du solltest das nicht mit Flußmittel verwechseln, in dieser Lötpaste ist Flußmittel und Lötzinn bereits miteinander vermischt und sehr cremig.
Zu Deinem Punkt 3, genau so ist es
Die Schienen können mit Schienenverbinder verbunden werden, genau so wie bei Tillig. Was kann, muß aber nicht, Du kannst auch Draht nehmen und anlöten.
Flexgleise gibt es nicht (auch bei der richtigen Bahn nicht), Du kannst aber das Schienenprofil bis zu 2m Länge haben, allerdings dürften da Transportprobleme auftauchen. Die Gleisplanungsmappe von Table Top enthält allerhand an Radien und Tips zum Gleisbau, es dürfte aber nicht schwer sein auf der Platte einen Radius aufzuzeichnen und dann mit dem Gleis daran entlang zu bauen.
Carsten:
So wie es sich anhört hast Du ohne, oder mit zuwenig Spurlehren gearbeitet. Mit den Spurlehren ist ein verrutschen der Schienenprofile unmöglich, da diese während der Arbeit zwischen den Schwellen angeschraubt werden und beide Schienenprofile auf die Schwellen pressen. Ich sagte bereits schon früher, man hat zur Arbeit beide Hände frei. Wer an Spurlehren (falscher Stelle) spart, hat später der Ärger.
Man kann auch das Gleissystem von Modellwerk nicht mit dem von Table Top vergleichen, da es unterschiedliche Fertigungssysteme sind. Realitätsnäher ist jedenfalls das Gleis von Table Top, da hier kein GFK oder Pertinax-Komplettbett für eine Weiche verarbeitet wird sondern wie in der Realität Einzelschwellen. Sollt mal eine Schwelle kaputt gehen ist das kein unlösbares Problem, aber wehe der GFK hat einen Riss oder die Kupferbeschichtung ist beschädigt. Habe das schon hinter mir, vielen Dank.
olo:
Auch Deine Frage kann beantwortet werden. Das Gleis ist kompatibel mit dem Modellgleis von Tillig. Ich selber habe 1,8 mm Profilhöhe verarbeitet und lediglich an der Übergansstelle vom Tillig-Modellgleis zum Table Top Gleis einen dünnen Streifen einer alten Postkarte unter die Schwellen gelegt um die 0,2 mm Höhendifferenz auszugleichen. Ob das nun trotz Schienenverbinder notwendig war odernicht sei dahin gestellt. Wenn Du 2 oder 2,1 mm Profilhöhe wählst, erübrigt sich diese Arbeit, hier reich der normale Schienenverbinder von Tillig. Außerdem gibt es noch 1,4 mm Profilhöhe, hier müssen aber teilweise die Spurkränze abgedreht werden.
So, hoffe geholfen zu haben
Gruß Argus