Hallo Jenny,
wir haben das ganze bestimmt schon ein paar Mal im Board durchgekaut, aber ich bin zur Zeit auch zu faul zum Suchen, deswegen schreib ich es noch mal als Zusammenfassung.
1. Licht an der Dampflok:
zwei weiße Lampen unten auf der Pufferbohle, sollte dir Lok wirklich mal letzter Wagen sein, wird am Tage eine Rot-Weiße Scheibe an den in Fahrtrichtung rechten Puffer (also Steuerbord) gehangen, die Scheibe ist auf dem Bild, welches Beer verlinkt hat, gut zu erkennen, jedoch "unüblich" angebracht. Bei Nacht wurde die Lampe über diesem Puffer dazu "ermächtigt", rot zu leuchten, entweder über eine Vorsteckscheibe oder eine in der Lampe befindliche rote Blende. Dampfloks hinten am Zug waren auch recht unüblich, entweder wenn nachgeschoben wurde, eine Lok als letzter Wagen überführt wurde oder bei starken Steigungen (Zahnradbahnen) zur Sicherung gegen Kupplungsbruch, allerdings betraf dies nur wenige Strecken in Deutschland, im Sachsen z.B. wäre es nirgendwo nötig gewesen.
Wenn nun rangiert wird, war es häufig viel zu aufwendig, Lampen ständig an und aus zu machen, hier blieben dann alle Lampen an der Lok an und leuchteten weiß.
2. Zwei oder drei Lampen als Spitzensignal- Regelspitzensignal war lange Zeit zwei Lampen, jedoch konnten alle Lokomotiven eine dritte Lampe tragen, diese war dann aber ein Signal für die Bahnposten an der Strecke. Diese Signalzeichen fielen ab ~1937 weg, von da ab war die dritte Lampe, welche bei E-Loks auch fest angebaut seien konnte überflüssig. Ab den 50er Jahren kam es an unbeschrankten Bahnübergängen immer wieder zu Unfällen, weil Strassenfahrzeuge und Züge verwechselt wurden, hier wurden nun zur Deutlichmachung der Züge die nun überflüssig gewordenen Signallampen wieder aktiviert und bildeten so das 3-Licht Spitzensignal. Die DB war hier sehr konsequent, die DR weniger, auf Strecken ohne ungesicherte Bahnübergänge wurde noch bis weit in die 70er Jahre mit 2-Licht Spitzensignal gefahren, und hatte man auf der Lok nur zwei Lampen, wie sollte man dann drei leuchten lassen?
Warum schrieb ich hier nicht Hauptbahn und Nebenbahn, weil dies nicht unbedingt Einfluss auf die Übergänge hat. Es gab Bahnstrecken, die wurden gebaut und betrieben, da gab es noch kein Nebenbahngesetz, somit müssten alle Wegübergänge gesichert werden, trotzdem war dort so wenig Verkehr, daß jeder Mensch die Strecke als Nebenbahn angesprochen hätte, ein schönes Beispiel hierfür ist die Strecke Sonneberg-Lauscha, hier gibt es keine ungesicherten Wegübergänge, somit bestand nie Anlass, daß ein Fahrzeug 3-Licht Spitzensignal zeigt, obwohl die Strecke nie eine große Bedeutung besaß.
gruss Andreas