Riemengetriebe für Windmühle
Das Thema ist zwar schon alt, aber ich will hier mal ein Beispiel für die Verwertung von Altteilen geben.
Meine Auhagen-Windmühle hatte anfangs auch keinen Antrieb. Ohne Drehung ist sie aber recht langweilig. Ein normales Getriebe wollte ich wegen der Geräuschentwicklung jedoch nicht einbauen. In der Bastelkiste wurde ich aus jeder Menge "Schrott" aus alten CD-Spielern, -laufwerken etc. schnell fündig und stellte aus alten Riemenscheiben und Antriebsriemen ein kleines 2-stufiges Getriebe zusammen, das zum Einen in die Mühle passt und zum Anderen leise und langsam dreht. Die Riemenscheiben sollten eine möglichst große Untersetzung ergeben. Im Muster hat die Motor-Scheibe ca. 6mm, die Zwischenscheibe 36mm und 5mm und die letzte Scheibe ca. 17mm Durchmesser. Da muß man sehen, was die Bastelkiste hergibt. Der Motor stammt aus einem CD-Laufwerk und wurde nach möglichst leisem Lauf ausgewählt. Der Typ ist unkritisch, die Baureihe ist Mabuchi RF300 oder ähnliche, die drehen mit ca. 3000 U/min bei meistens 3V. Die Riemen wurden passend ausgesucht, sollten aber nicht zu stramm sitzen, damit ein Blockieren der Flügel keine ernsten Folgen hat. In den angehängten Bildern ist der Aufbau gut zu erkennen, eine Skizze ist ebenfalls dabei.
Die Hauptwelle ist ein 5mm-Stahlröhrchen mit 3mm-Innengewinde. Gelagert wird sie in Sinterlagern aus einem Automodell (Tamiya, 8mm außen, 5 mm innen), die mit Sekundenkleber in die passenden Bohrungen der Getriebeplatten eingeklebt sind. Um diese Bohrungen fluchtend hinzubekommen, sollte man erst eine Getriebeplatte aus 2mm Platinenmaterial (Reststücke aus dem Elektronikhandel) ausschneiden und an die Mühle anpassen (ggf. muß das Seitenfenster der Mühle ein wenig bearbeitet werden) und dann die zweite exakt gleich anfertigen. Die Bohrungen werden dann gleichzeitig in beide Platten mit der Ständerbohrmaschine gebohrt. Die Zwischenwelle ist aus 2,5mm geschliffenem Stahl und fest eingeklebt; die Riemenscheibe dreht sich darauf frei. An der hinteren Getriebeplatte ist unten ein 20mm langes Messingröhrchen (innen 3mm, außen 4mm, aus dem Baumarkt) eingelötet. Dieses dient in Verbindung mit der im Fuß eingesteckten 3mm-Welle als Lager. Damit steht die Mühle exakt und stabil. Man kann auch einen Pol des Motors hier anlöten und den zweiten über einen Schleifkontakt mit dem Fuß verbinden, dann entfallen die Drähte und die Mühle kann einfach abgezogen werden, ohne eine Kabelverbindung lösen zu müssen. Die Getriebeplatten sind mit 15mm Abstandshaltern (3mm Innengewinde, das waren die einzigen Neuteile von Reichelt-Elektronik) und passenden Schrauben verbunden. Damit das Getriebe mit dem Röhrchen genau mittig auf dem Fuß steht, muß es weit genug an die Vorderwand heran, daher die Senkkopfschrauben an der vorderen Getriebeplatte. Das Getriebe passt "saugend" in das Gehäuse und wird nur mit ein wenig Klebstoff gesichert. Die Welle im Fuß ist ein wenig kniffelig, hier habe ich den Plastik-"Gnubbel" abgeschnitten, das ganze eben geschliffen und mit einer guten Ständerbohrmaschine langsam ein durchgehendes Loch gebohrt. Die Maschine muß aber genau senkrecht bohren und exakt mittig angesetzt werden, sonst kommt man an der falschen Stelle heraus.
Mit ca. 2,5 V dreht die Mühle recht langsam
, ein einfacher getakteter Steller ist aber dennoch empfehlenswert; die Leistung ist aber sehr gering, da der Motor deutlich weniger als 50mA zieht. Die Flügel haben im Original schon eine 2,5mm Bohrung, da kann man sofort ein 3mm-Gewinde rein schneiden. Ein kurzes Stück Gewindestange und zwei Kontermuttern halten die Flügel dann jederzeit demontierbar in der Hauptwelle.