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Gehäuseriss und Zinkpest u.a. bei BR 120 DR

Früher brauchte man aber auch nicht so viel Platz für Dinge, wie Decoder, Ladeschaltung, Sound, Lautsprecher,... Freier Kesseldurchblick, filigrane Speichen, wo man dahinter noch erkennen muß, welcher Rahmen an der Lok verbaut ist oder freier Führerhausdurchblick mit gestaltetem und beleuchtetem Innenraum. Sowas hat früher alles nicht interessiert und dort konnte überall Gewicht hingepflanzt werden.
 
@Birger Genau dafür sind die aktuell verbauten großen klobigen Rahmen/Gewichte m.E. eher hinderlich, denk nur mal an die sich ständig ändernden Motoren - immer ein komplett neuer Formenbau für den Rahmen erforderlich.
Weißmetall soll es ja nicht mehr sein. Stahlkugeln (höhere Dichte) umhüllt von der jeweiligen erforderlichen Konstruktionsform aus Plastik (z.B. Rahmen) wäre ein Vorschlag.

Salud
Butzler
 
Zuletzt bearbeitet:
Zink als Metall selber ist doch nicht das Problem, die Legierungen müssen sauber gemischt sein, und da garantiert der Deutsche Zinkverband als Lieferant dafür und der, der sie verarbeitet, muss wissen was er tut, hier geht es um Aufheiz- und Abkühlzeiten. Denkt doch mal an Vergaser von Simson Mopeds, MZ Motorrädern oder PKW der 50er bis 80er Jahre, die sind alle aus Zinklegierungen und funktionieren. Das Problem kam erst auf, als Hersteller Zink verarbeiteten, die die Anforderungen nicht verstanden und das Material möglichst billig einkauften. Auch eine Zertifizierung nach ISO 9001 ist im Zweifelsfall das Papier nicht wert, auf dem unterschrieben wurde.

Gruss Andreas
 
Naja, die erste Piko-Lok, damals noch "Pico-Express" ME101 von ca. 1946 litten auch reihenweise unter Zinkpest.
In der gleichen Zeit auch das ein oder andere Exemplar von Märklin-Produkten. Das Thema Zinkprest war nie ganz weg.
 
warum man immer noch an diesem Verfahren als relevante Getriebe-/Funktionsbauteile festhält
Zink hat im Vergleich zu Messing eine niedrige Schmelztemperatur (420°C zu 900...920°C). Im Vergleich zu Zinn hat es aber eine höhere Härte und Festigkeit. Durch Legieren gibt es bei den Werten Verschiebungen. Weiterhin hat Zink gute Fließeigenschaften, weshalb es gerne in Druckgussverfahren verwendet wird. Diese erlauben mehr Details in der Gestaltung als z.B. Sandformen und erlauben bei komplexeren Formen kürzere Fertigungszeiten als Frästeile. Dinge, die für preisbewusste Modellbahner am Ende nicht uninteressant sind.
Auch unterliegt Zink weniger rechtlichen Restriktionen als z.B. Blei, bzw. bleihaltige Legierungen.

Warum bei manchen Herstellern Zinkpest auftritt und bei manchen nicht, kann man nur spekulieren. Wie schon einige geschrieben haben, hat(te) möglicherweise ein Zulieferer keine Ahnung von der Zinkpest und hat wild Dinge zusammenlegiert oder hat eine dreckige Gießerei ohne QM. Oder der (ahnungslose) Einkäufer hat die billigsten Zinkbarren geordert und die notwendigen Legierungsbestandteile vergessen/ waren ausverkauft (letzteres war zumindest vor, während und nach dem II. WK. so). Oder es wurde einfach nur zum Kosten optimieren geschummelt.

Anlässlich dieses Themas habe ich mir, auch wenn die Spur nicht passt, die Märklin Spur 0 Wagen von meinem Opa angesehen 😱. Die müssen wohl mal zu Fußpflege.
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Bei den Spur 0 Zeuke-Wagen von meinem Vater sehen die Kunstoffradsätze irgendwie besser aus :p
 
Der Metallurgie-Kurs in dieser Angelegenheit dürfte in diesem Thread inzwischen mehrfach belegt sein, so dass hier keine weiteren Vor"schreibungen" mehr gehalten werden müssen.
Somit kann es bei der Dokumentation bisher nicht veröffentlichter "böser Überraschungen" bleiben.

Im konkreten Fall: Die Kuehn-140 sieht ja wirklich erbärmlich aus. Sollte das wirklich ein Einzelfall sein? Hoffentlich.
 
Im konkreten Fall: Die Kuehn-140 sieht ja wirklich erbärmlich aus. Sollte das wirklich ein Einzelfall sein? Hoffentlich.
Wie wahrscheinlich ist es, dass genau das eine Exemplar eine miese Legierung erhalten hat und alle anderen nicht? Wurde für dieses Modell Zink aus den vorhandenen "Resten" zusammengesucht/-mischt, um alles zu verwerten? Oder allen anderen Modelle besser (Wie?) gelagert, so dass eine Gefügeveränderung (noch - ?) nicht in der Form auftritt?

Der Kunde kann bei dem Material nicht viel mehr als hoffen, dass die Hersteller ihr Handwerk beherrschen.
 
Wie wahrscheinlich ist es, dass genau das eine Exemplar eine miese Legierung erhalten hat und alle anderen nicht?...
Es besteht die Wahrscheinlichkeit, daß auch andere Rahmen betroffen sein können, die aus dieser Schmelze gegossen wurden. Die Besitzer von Zinkrahmenmodellen sollten ab und an mal nachsehen, bevor das Gehäuse beschädigt ist. Ersatzgehäuse können bei gängigen Modellen schon schwer zu beschaffen sein, aber bei Sondermodellen...
Bei in Fernost (aber nicht nur dort) produzierten Modellen hatte wohl schon fast jeder Hersteller mit Zinkpest zu tun.
 
Hallo in die Runde,vielleicht nun mal was ermutigendes.
Hab eben mal meine restlichen 20 Kuehn Lok's nachgeschaut,aber nicht die Oberteile abmontiert.
Scheint hoffentlich wirklich nur ein ärgerlicher Einzelfall zu sein!!!
 
Wie wahrscheinlich ist es,...
Ich weiß: Unwahrscheinlich. Aber meiner Erinnerung nach hat noch nie jemand so einen "kuehnen" Fall hier geschildert, wo doch sonst jeder zarte Riss in Modellen anderer Hersteller sofort gepostet wird.
 
Weiß nicht, ob es unwahrscheinlich ist. Als Ursache liest man im Internet fast immer eine fehlerhafte Schmelze. Und aus einer Schmelze wird nicht nur ein Bauteil gegossen.
 
Das Zink muss sauber verarbeitet werden. Wenn man Abends um die Maschine kehrt, und die ganzen Reste wieder in den Trichter wirft, kommt es zwangsläufig zu Verunreinigungen. Das Problem ist, dass das erst nach Jahren sichtbar wird - nach dem Ablauf aller Gewährleistungen und Möglichkeiten der Rückverfolgung etc.
 
Guten Abend,
hab heute mal versucht einige Bilder vom Zinkrahmen der 140ger so gut wie es eben ging zu machen.
An der Stirnseite des Oberteiles sieht man auch deutlich die Durchdrückstelle des Rahmens unter der unteren Lampenöffnung.
 

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Das wäre schon die grobfahrlässige Nummer.
Oft reicht schon das falsche Schmelztiegelmaterial, wo Legierungsanteile in die Zinkschmelze übergehen.
Gruß Tino
Hier kann man ja schön sehen, wie der chinesische Zinkdruckguss funktioniert. Augenscheinlich ist da nichts dran auszusetzen. Ich glaube nur nicht, dass zum Feierabend das ganze Zeug, das da auf dem Boden liegt, weggeworfen wird.

 
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