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Reise Nahverkehr in Philadelphia (USA) - SEPTA

Adler1835

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Nahverkehr in Philadelphia (USA) - SEPTA

Die Southeastern Pennsylvania Transportation Authority - SEPTA - ist die Bau- und Betriebsgesellschaft, die mit Ausnahme der PATCO (Port Authority Transit Corporation), zu der die High Speed Line von der 15th/16th Street nach Lindenwold gehört, den öffentlichen Personennahverkehr im Raum Philadelphia betreibt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet der öffentliche Personennahverkehr in den Ballungsräumen der USA zunehmend in eine finanzielle Schieflage. Die mehrheitlich privaten Betreiber waren mehr und mehr auf staatliche Zuschüsse angewiesen, während gleichzeitig in die Infrastruktur als auch in den Fahrzeugpark kaum noch investiert wurde. So wurden vielerorts staatliche Gesellschaften gegründet, da die Einsicht reifte, dass ein leistungsfähiger Nahverkehr unter der Prämisse der Gewinnorientierung nicht mehr möglich war. Vor diesem Hintergrund wurde am 18. Februar 1964 die SEPTA gegründet. Sie sollte den öffentlichen Personennahverkehr in den Counties Chester, Delaware, Montgomery und in der Stadt Philadelphia sicherstellen.​

1968 wurde die Philadelphia Transportation Company (PTC) übernommen, die in der Stadt die meisten innerstädtischen Verkehrsmittel betrieb. Es folgten weitere ehemals private Betreiber, bis 1983 mit der Conrail, welche die Regionalbahnlinien betrieb, die letzte Gesellschaft übernommen wurde, so dass fortan fast der gesamte Nahverkehr unter einem Dach vereint sein sollte.

Die SEPTA beschäftigt ca. 9000 Mitarbeiter und ist somit ein bedeutender Arbeitgeber der Region. Sie betreibt neben der Subway auch Straßenbahn-, Bus- und Regionalbahnlinien.

Philadelphia ist mit 1,6 Mio Einwohnern die größte Stadt des Bundesstaates Pennsylvania. In der gesamten Metropolregion leben mehr als fünf Millionen Menschen. Für die Freunde des Nahverkehrs bietet Philadelphia eine beachtliche Vielfalt an Schienenverkehrsmitteln. Neben den alten PCC-Wagen auf der Trolley-Line 15 und den zwei Subwaystrecken, die ihrerseits mit unterschiedlichen Fahrzeugen betrieben werden, hat die Stadt auch Straßenbahnen und ein S-Bahn ähnliches Netz vorzuweisen.

Alle Bilder entstanden während meiner USA-Reise im Jahre 2018. Die Photos gewähren nur einen kleinen Einblick in das Eisenbahnwesen Philadelphias und bieten keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unter den jeweiligen Bildern sind nähere Ausführungen zu Ort, Fahrzeug oder Geschichte vermerkt.

Viel Spaß beim Betrachten! :)

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Die von der SEPTA betriebene Regional Rail gleicht unseren deutschen S-Bahnnetzen und ist so in den USA ziemlich einmalig. Die Regional Rail-Strecken sind vollständig mit Oberleitung elektrifiziert. Auf dem Photo ein Wagenzug vom Typ Silverliner IV bei der Einfahrt in die Station 30th Street.​

Photo: 18. Mai 2018
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Die Silverliner IV wurden von 1973 bis 1976 von der Firma General Electric gebaut. Der Name leitet sich vom glänzenden Wagenkasten aus Edelstahl ab, für welche die Fahrzeuge der Budd Company bekannt waren, die im Jahre 1958 die ersten Silverliner herstellten. Die folgenden Wagen wurden mit römischen Ziffern bezeichnet, wobei es verschiedene Hersteller gab.​
Photos: 18. Mai 2018

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Die Triebzüge vom Typ Silverliner V wurden von 2010 bis 2013 von der südkoreanischen Firma Hyundai Rotem in South Philadelphia gebaut und geliefert. Die Gestaltung ist wie bei seinen Vorgängern nüchtern und funktionell. Auf dem Photo eine Regional Rail der SEPTA in der Station 30th Street, dem Hauptbahnhof Philadelphias.​
Photos: 18. Mai 2018
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Jefferson Station

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Die SEPTA betreibt in Philadelphia drei verschiedene Trolley-Systeme. Die Subway-Surface Trolley Lines ist eines dieser Systeme, die wir in Deutschland als U-Strab bezeichnen. Im Zentrum Philadelphias, am Rathaus, verkehren die Trolleys im Tunnel. Insgesamt gibt es acht Tunnelbahnhöfe. Die oberirdischen Abschnitte werden als konventionelle Straßenbahnen betrieben. Auf dem Photo ist die Haltestelle City Hall zu sehen.​
Photo: 20. Mai 2018
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Die Wagen der Subway-Surface Trolley Lines sind Einrichtungsfahrzeuge vom Typ S/E, die im Jahre 1980-81 von Kawasaki gebaut und geliefert wurden und stets als Einzelwagen verkehren. Hier ein Wagen der Linie 11 in der Haltestelle City Hall.

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Die Haltestelle 13th Street ist die Endhaltestelle der Subway-Surface Trolley Lines und liegt in der Wendeschleife der Linien, so dass die Züge hier gleichsam ihre Fahrten beginnen.
Photos: 20. Mai 2018
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Sie SEPTA betreibt zwei U-Bahnlinien; neben der Market Frankford Line auch die Broad Street Line - Orange Line genannt. Im Wesentlichen verläuft sie in Nord-Süd-Richtung. Die Bauarbeiten begannen bereits im Jahre 1914 am Rathaus (City Hall), verzögerten sich jedoch bis 1924. Nach weiteren vier Jahren wurde schließlich 1928 der erste Abschnitt zwischen Olney und City Hall eröffnet. Ursprünglich sollte die Broad Street Line Bestandteil eines größeren Netzes mit mehreren Ästen sein. Doch bis auf wenige Bauvorleistungen in Form geplanter niveaufreier Ausfädelungen blieb es bei den Plänen. Auf dem Photos ist der Bahnsteig der Station Girard zu sehen.​
Photos: 19. Mai 2018

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Die Station Girard an der gleichnamigen Avenue. Die Gestaltung der Bahnhöfe ist einfach gehalten und gewährt einen transparenten Blick in die Technik und Architektur. Auch in Philadelphia verkehren neben den standardmäßigen Local Trains auch Express Trains, welche die mittleren Gleise nutzen.​
Photo: 19. Mai 2018

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Die Station Fairmount im Stadtzentrum Philadelphias. Der Zugang zu allen Bahnhöfen ist nur mit gültiger Fahrkarte möglich und erfolgt über diese Drehkreuze.​

Photos: 19. Mai 2018

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Die Station Rice-Vine, in der Local Trains und Express Trains halten, wird von den mit grünen Kacheln verzierten Stützen dominiert.​

Photos: 19. Mai 2018

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In der Station City Hall (dt: Rathaus) nahm am 1. September 1928 der erste Streckenabschnitt der Broad Street Line nach Olney seinen Ausgang. Auf der Broad Street Line verkehren B-IV-Wagen, die im Jahre 1982 von Kawasaki gebaut und geliefert wurden. Die Wagenkästen bestehen aus poliertem Stahl und einer pragmatischen Gestaltung der Wagenfront.​

Photo: 20. Mai 2018
Quelle:
Schwandl, Robert
Subways & Light Rail in den USA
Band 1: Ostküste
Berlin 2010
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Bericht. Herrlich, die auf dem dritten Bild zu sehenden genieteten Hallenträgern. Wie schön man früher mir Eisenkonstruktionen gebaut hat.
Helge
 
@hm-tt
Aus dieser "Perspektive" habe ich das noch gar nicht betrachtet. Aber es stimmt: Die Hallenkonstruktion mit ihren geschwungenen und genieteten Eisenträgern sieht interessant aus und bildet einen schönen Kontrast zu den doch recht nüchtern gehaltenen Triebwagen. Vielen Dank für Deine Sicht der Dinge.

:)

Hier das ganze mal in schwarz-weiß:

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Ich denke mal, man wird ja dort von Eindrücken erschlagen. So viel interessantes. Es fiel mir auf, weil ich Liebhaber von besonders schön ausgeführten Nietkonstruktionen bin.
Helge
 
@hm-tt
Das stimmt allerdings. Die Eindrücke waren wirklich sehr intensiv gewesen, so dass man schon fast von einer Reizüberflutung sprechen konnte. Hinzu kam, dass ja wirklich alles so vollkommen anders war, als man das aus Europa so gewohnt ist - seien es die großen Dimensionen, in denen dort gebaut wird, als auch Architektur und Fahrzeuge. Das erschlägt den Betrachter in der Tat.

Was mich dann doch am meisten "beeindruckt" hat, war der Erwerb unserer Fahrkarte für die "Regionalbahn": Vor den Treppenaufgängen zu den Bahnsteigen war ein einfacher großer Tisch aufgestellt, hinter dem ein paar "Schalterbeamte" standen und Edmondsonsche(!) Fahrkarten verkauften und diese mittels einer Schaffnerzange entwerteten. Kein Witz! Ich nehme an, dass dies irgend einem technischen Ausfall geschuldet war, denn ansonsten erwirbt man seine Fahrkarten auch dort bequem am Automaten. Aber da war man flexibel und pragmatisch. Ich hätte das fotographieren sollen....
 
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