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Modelltest Der Interex in TT

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Hallo!

In Meiningen hatte ich die Gelegenheit einen Amhe vom TT-Modellbau M. Kehrer zu erwerben. Das Fahrzeug hat einen Listenpreis von 52 Euro. I.d.R. sind die Fahrzeuge nur über Herrn Kehrer direkt zu bestellen. Dazu wurde unter http://www.tt-modellbau.com eine Homepage eingerichtet.

Der Wagen ist auch in die Datenbank eingebunden: >>HIER<<

Das Vorbild:

1987 wurden 8 Großraumwagen in Bautzen gebaut. 2 als Amhe, 6 als Bmhe, wobei beide Typen den selben Wagenkasten besaßen. Mit moderner Bestuhlung, getönten Scheiben, Klimaanlage und GP200-S-MG-Drehgestellen für 200 km/h wären die Wagen auch heute noch modern.
Leider sind die Wagen zu Servicewagen für die CNL umgebaut worden oder ausgebrannt. Zwei Wagen sollten als Ausstellungsraum für ein Museum in Utrecht erhalten werden, fielen aber abgestellt im Bahnhof Tiel (NL) den Flammen zum Opfer. Im Anhang befinden sich ein paar Bilder des Vorbildes! Eihttp://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de/Bildergalerien/19850712-erf/850567.html n weiteres hier:



Vorbemerkungen:

Das Modell ist aus meiner Sicht die beste käufliche Nachbildung eines Interex-Wagen's im Modell betrachtet in allen Nenngrößen.
Herr Kehrer fertigt die Modelle aus Gießharz, wobei der Wagen aus mehreren Platten zusammengesetzt ist und danach jedes Fenster einzeln eingefügt wird. Unterem Strich reine Handarbeit, welche natürlich ihren Preis hat. Herr Kehrer hat schätzungsweise eine mittlere dreistellige Anzahl verschiedener Varianten im Programm, welche natürlich nicht alle gleichzeitig produziert werden können (daraus ergeben sich Wartezeiten), andererseits aber auch vom Vorbild recherchiert werden müssen. Die Wagen können auch im Rohzustand (Einzelteile undekoriert) bestellt werden und danach vom Läufer individuell hergerichtet werden. Jeder Wagen ist bedingt durch die Produktionsmethode ein Einzelstück, weshalb das hier gesagte speziell auf mein Exemplar zutrifft.

Zum Modell:

Drehgestelle:
Diese bestehen aus drei Gießharzteilen in welchen die brünierten Metallradsätze laufen. Sie stellen den Vorbildtyp (GP200-S-MG) recht gut dar und zeigen, was mit Gießharz alles möglich ist. Der Rollwiderstand ist relativ hoch, ich habe meine Achslager noch leicht geölt.

Unterboden/Rahmen:
Dieser besteht aus mehreren miteinander verbundenen Lagen und ist dadurch äußerst stabil. Die Drehgestelle sind an diesem mittels Schrauben befestigt. Durch die voneinander verschiedene Form der Aufnahme und deren Rahmen wird eine Dreipunktlagerung erreicht. Ebenfalls am Rahmen sind die Symoba-Kulissen eingeklebt, welche über eine steif befestigte TT-Standartkupplung verfügen, die austauschbar ist (NEM-Schächte von PSK u.a.). Sowohl der Rahmen als auch die Drehgestelle verfügen über eine mattschwarze Lackierung. Am Wagenboden befindet sich wie schon am Wittenberger Steuerwagen ein Typenaufkleber. Unerfreulich ist eigentlich nur die vom Vorbild teilweise arg abweichende Anordnung der Aggregate am Wagenboden.

Wagenkasten:

Dieser besteht wie schon erwähnt aus mehreren Platten, welche am Fertigmodell unsichtbar miteinander vergossen sind. Im Großen und Ganzen ist die Formgebung sehr stimmig, die Türgriffe und andere Details sind angedeutet. Die Form der Tür ist zum Wagenkastenende hin nicht exakt getroffen, allerdings gefallen mir die Stirnseiten formmäßig gut. Zudem fehlen auch die Aufnahmen für die Zuglaufschilder und einseitig ein Lüftergitter. Schiebebilder könnten hier ggf. Abhilfe schaffen. Leider sind auf einer Seite zwei Luftblaseneinschlüsse über den Fenstern, weshalb dort scheinbar eine "Ecke ausgebrochen" zu sein scheint.

Farbgebung:
Die Wahl der Farben ist sehr gut gelungen. Die Farbtrennkante des dunkelroten Fensterbandes ist sehr scharf und franst überhaupt nicht aus. Leider sind die Stirnseiten innen mit rot lackiert, obwohl das Vorbild weiß war. (Gut, wegen der Verdreckung im Betrieb unlogisch!) Über dem roten Fensterband sitzt noch ein weißer Streifen über welchen über den Fenstern ein gelber Streifen als 1. Klasse-Markierung aufgebracht wurde. Zwischen Dach und Streifen sind leider Farbunterschiede zu sehen, obwohl das Dach beim Vorbild ebenfalls weiß war, vielleicht ist dies aber durch die Andeutung der Dachtrennkante durchaus gewollt. Zudem erreichten die Waschanlagen das Dach auch nicht richtig, wodurch die Wagen beim Vorbild teilweise wirklich so ausgesehen haben könnten. Die Schlussleuchten sind bereits rot ausgelegt.

Dekorierung:
Diese erfolgte mit Abreibebuchstaben (DR) und Schiebebildern. Die 1.-Klasse Bezeichnungen sind deutlich lesbar, ebenfalls die Piktogramme, welche allerdings im Vergleich zum Vorbild in deutlicher Unterzahl aufgebracht wurden.
Die Beschriftung ist nicht direkt auf den konkreten Wagen zugeschnitten, allerdings zum Großteil auch nur angedeutet. Dies ist der Sortimentsbreite und den geringen Stückzahlen zuzuschreiben, fällt allerdings ab 30cm Abstand schon gar nicht mehr auf.
Die Türdichtungen sind mit wasserfestem Stift aufgebracht. Etwas saubere Arbeit wäre wünschenswert, ansonsten kann man mit diesem Prinzip gut leben.

Fenster:
Die bestehen aus Gießharz, welches Klar, aber nicht transparent ist. Ein Fenster ist geöffnet (beim Vorbild wegen der Klimaanlage spekulationswürdig).
Die Form und Anzahl stimmt mit dem Vorbild überein. Leider sind die Toilettenfenster weiß hinterlegt gewesen. Allerdings bin ich bei der ersten Version meiner Zeichnungen dieser Wagen für den MM-Schoner auch diesem Trugschluss zum Opfer gefallen. Die Farbe lässt sich allerdings zum Glück leicht entfernen. Etwas unerfreulicher ist die falsche Farbe des Fensterrahmens, welche die optische Wirkung des Wagens deutlich stört. Beim Vorbild waren die Fensterrahmen schwarz, beim Modell sind diese grau. Ich habe mir gestern die Mühe gemacht den Fehler zu beheben. Zuerst sämtliche Fenster unter größter Vorsicht aus dem Wagenkasten gelöst. Danach die Fensterrahmen und die von außen nicht sichtbaren Seitenflächen 8wegen durchscheinen durch die Ritzen) mit einem wasserfesten Stift (Edding u.a.). Danach die Fenster wieder mit Gießharz eingeklebt. Dieses Problem könnte aber zukünftig leicht in der Fertigung behoben werden. Die Wirkung ist jetzt bedeutend besser.

Verpackung:
Das Modell wird in einer Pappverpackung mit dickem Schaumstoffeinsatz angeboten. Ein ordentliches Etikett verdeutlicht den Inhalt.

Fazit: Gegenüber einigen Berichten in der Vergangenheit ist die Qualität ein bedeutendes Stück besser geworden. Herr Kehrer kann mit dem Erreichten zufrieden sein, sollte sich aber deshalb nicht darauf ausruhen. Die angesprochenen Mängel könnten konkret für diesen Wagentyp zum überwiegenden Teil durch geringfügige Veränderungen während der Produktion behoben werden.

Zwei Bilder im derzeitigen Zustand befinden sich noch im Anhang, ein weiteres in der Datenbank.

Nachtrag: Der Wagen hat nach einem viertel Jahr überall auf dem Wagenkasten gelbe Flecken bekommen. Herr Kehrer hatte dafür keine Erklärung und auch seine Lösungsvorschläge (nach persönlicher Nachfrage) waren unbrauchbar. Diese Flecken sind bei Kehrer-Modellen kein Einzelfall - etliche Modelle anderer Modellbahner haben das gleiche Problem.

Daniel
 

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