BR 50/52 graue Ausführung

[Blaugrau]

Hallo Modellbahner,

wer kann mir erklären, wie der Epochenübergang von Ep. II zu Ep. III bei Kriegslokomotiven der BR 50 / 52 erfolgt ist. Beide Lokomotiven gibt es für Ep. II in grauer Lackierung. Wurden denn zur damaligen Zeit alle neu hergestellten Lokomotiven mit dieser grauen Farbgebung versehen oder wurde auch in normalen schwarz / rot lackiert? Die Menge an Farbe ist wahrscheinlich gleich, welche zur Lackierung benötigt wurde oder war das grau eine dunkle Grundierung und die Deckfarbe wurde eingespart? Alles in einer Farbe zu lackieren geht natürlich einfacher, man musste wahrscheinlich den Hilfskräften nicht erklären was rot abgesetzt wird und somit gab es auch keine Fehler.
Die bisherigen Fragen konnte ich nicht beantworten, deshalb frage ich an. Vorausgesetzt die Lokomotiven waren tatsächlich alle grau, dann sind sie wahrscheinlich in Ep. III so weitergefahren, bis nach 8 Jahren die große Untersuchung anstand. Erst nach dieser Zeit also 1950-53 wurden Farbänderungen und Anpassungen vorgenommen. Es könnte sogar sein, dass die Lokomotiven ihre Frostschutzeinrichtungen behalten haben, denn nach Osten mussten sie ja weiterhin fahren.
Es wäre super, wenn sich jemand damit auskennt und sein Wissen teilen will. Dann kann ich und sicherlich einige andere Interessierte auch die historische Entwicklung besser verstehen.
Viele Grüße

 

[Dikusch]

Wie bei allem was eine Weile her ist, wirst Du keine 100%e Antwort bekommen. Außerdem wurde, wie schon oft geschrieben, auch oft genommen was gerade da war. Und es ging um weitere Baureihen. In so fern stimmt Deine Überschrift nicht.
Zitat aus Dieners Standardwerk "Anstrich und Bezeichnung von Lokomotiven, 1996, Transpress Verlag Stuttgart.
Hier geht es NUR um den Kriegsanstrich, nicht um Tarnanstrich (Fleckenlackierung), Fotoanstrich oder gar Länderbahnzeichnung:

Anstrich der Kriegsbaureihen in grau:
Lt Beschluß vom 21.03.1942 sollten alle Lokomotiven der entfeinerten Kriegsbaureihen (44ÜK, 50ÜK, 86ÜK, 52, 42) einen grauen Anstrich in Farbton RAL 7011 bekommen, um diese Loks von den Regelbaureihen leicht unterscheiden zu können. Auf Intervention der Luftwaffe, der RAL 7011 zu hell erschien, wurde ab November 1941 RAL 7021 vorgeschrieben. Der vorhandene Anstrich RAL 7011 wurde aber lt. Vorschrift auch bei Ausbesserungen beibehalten.

Folgendes Zitat stammt aus diesem Forum:

"Da die Bundesbahn sich erst im November 1951 enstschloß ein Merkblatt über den Anstrich von Neubaulokomotiven herauszugeben, nehme ich an, dass bis dahin einfach die Vorschriften von 1942 weitergalten.

Soll heißen: Zwischen 1942 und 1951 waren Kriegsbaureihen und ÜK-Loks weiter grau, alle anderen Dampfloks schwarz - wenn denn die Farben vorhanden waren, ansonsten dürfte das verwendet worden sein, was gerade da war.

Nach 1951 dann eben bei einer Hautuntersuchung schwarzer Anstrich für alle.
Davon auszunehmen sind aber die 01 1087 und einige 03.10er, die testweise einen dunkelblauen oder stahlblauen Kesselanstrich bekamen."