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Ätzen, wie geht das? Eine Anleitung

Na dann mal kurz abgerissen:

1. Ätzzeichnung am PC erstellen, ich mach das (etwas unkonventionell) als Gif mit dem Programm Paint Shop Pro. Das hat aber mit meiner Berufserfahrung zu tun. Die meisten anderen nehmen CAD-Programme und Vectorgrafikformate. Man muß natürlich für jeder Blechseite eine Zeichnung machen. Im Anhang mal eine Arbeitsstand für die Pirnaer Drehscheibe (nicht erschrecken, der Maßstab ist 20 Pixel / mm)

2. Die Zeichnung von einem Belichtungsstudio auf Film entwickeln lassen. Da kann man wenig zu sagen, außer das es Geld kostet.

3. Aus den beiden Filmen, für die beiden Blechseiten eine Tasche kleben. Das ist ne echte Fummelarbeit. Ich mach es auf einer Glasplatte die von unten beleuchtet wird. Die Filme müssen ja 100%ig übereinander liegen, damit keine absätze ins Blech geätz werden.

4. Ein mit Fotolack beschichtetes Blech (gibs zu kaufen) in die Tasche schieben und das ganze zwischen 2 Glasplatten (Acrylglas geht auch) klemmen um das Blech zu belichten. Ich belichte mit einem Gesichtsbräuner den ich bei eBay für 15 Euro ersteigert habe (Tipp aus dem Board!). Er hängt von der Decke, im Abstand von 10cm über dem Blech. Das Blech wird 3 min je Seite belichtet.

5. Blech entwickeln, dazu wird das Blech in ein Belichterbad (gibs zu kaufen - billig) gelegt und mit einem weichen Pinsel gerührt. Hier bleibt jetzt an den Stellen, wo der Film schwarz war (ich benutze Positiventwickler und -bleche) der Fotolack drauf, an den anderen Stellen wird er abgewaschen.

6. Blech gut abspülen und in die Ätzanlage hängen. Die Ätzanlage ist nix weiter als ein gaanz schmales Aquarium, gefüllt mit Natriumpersulfatlösung. Unten liegt ein Luftschlauch drinnen durch den eine Aquariumpumpe Luft rausblubbert um die Lösung umzuwälzen. Außerdem wird die Lösung zum ätzen auf rund 50°C aufgeheizt (mit manipulierten Aquariumsheizungen).

7. Nach 15-20 Minuten Blech rausholen (da muß man gucken wann es fertig ist) und wieder gut abspülen. Jetzt muß noch der restliche Fotolack runter. ZB in dem man das Blech noch mal (ohne Film) belichtet und in den Entwickler wirft. Danach tauch ich das ganze Blech noch mal kurz (10sek) in das Ätzbad. Dadurch wird die Oberfläche angerauht, wie sandgestrahlt und läßt sich besser lackieren. Manchmal vergess ich das aber auch.

8. Abspülen und zusammenbauen.

Zusammenfassend läßt sich sagen, das man bei der Ätzerei gute Qualität in erster Linie durch Sauberkeit erreicht. Also immer gut spülen und die Arbeitsmittel nicht vermisten lassen - Die Chemikalien bilden schnell Salze.
Bei der ganzen Sache ist wenig Magie und mit rund 200 Euro hat man schon eine prima Grundausrüstung zusammen. Ach so und noch ein Tipp: ich verwende kaum noch Messing zum Ätzen, Neusilber geht viel besser, ist härter und läßt sich genausogut löten. Es hat nur einen kleinen Nachteil. Beim Ätzen fällt das Nickel als brauner Schlamm aus und trübt die Lösung. Messing nehm ich nur noch da, wo Rundungen (zB wie bei einem Wagendach) gebogen werden müssen.
 

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Hallo Grischan

das hätte ich ja nicht gedacht, dass es so viel Arbeit ist um etwas fertig zu ätzen.

Jetzt versteh ich auch das man nicht so schnell etwas nebenbei ätzt, sondern es immer auf eine gründliche Vorbereitung ankommt.
Weiterhin viele Ideen und gutes gelingen bei den Umsetztungen.
 
Naja, wenn die geklebte Tasche fertig ist, kann man auch "mal schnell" was ätzen. Richtig viel Arbeit macht das zeichnen. Und die Tests ob die Zeichnung auch korrekt ist. Beim ersten "Wurf" klappt das selten. Beim Brückenträger hatts geklappt, aber mit Trägern hab ich nun reichlich Erfahrung.
 
Grischan schrieb:
...Richtig viel Arbeit macht das zeichnen...
Wie recht Du hast...*seufz*

Gibts von dem Thumbnail auch ein großen Bild? Bei mir wird nämlich keines angezeigt...

Ansonsten:
:huld: :huld: :huld: :huld: :huld: :huld: :huld: :huld: :huld: :huld:
 
Och, ich weiß das es hier im Board noch einige Ätzer gibt. Ist also garnicht so dolle besonders. Ich bin halt etwas Medienpräsenter ;D naja und mittlerweile geht mir durch die viele Übung, das ganze recht flott von der Hand. Es ist aber auch ein Steckenpferd meinerseits, meine Arbeitsabläufe ständig zu optimieren.

E-Fan hat übrigens recht, es gibt ein Problem mit IE das Bild zu öffnen - ist ihm wohl zu groß.
 
Jo, ich werd mich mal um die Sendung "Der Fernsehätzer empfiehlt" bewerben...

Liebe Hausfrau, nehmen sie eine Prise Natriumpersulfat, dazu eine Scheibe Neusilber gut angegart und abgetropft...
 
mach das mal ;) Die Anleitung zum Ätzen ist wirklich aufschlußreich, ob du dadurch jetzt weniger Arbeit aufgehalst bekommst....


Netter Versuch :icon_razz

da hilft nur :weissef:
 
Gibts eigentlich den Orden "Verdienter Ätzer des (MoBa)Volkes" noch? :narrwech:
 
Masstab für Filmerstellung

Wie sichert man denn die Einhaltung des Maßstabes bei der Erstellung der Grafik-Datei? Welche Grundeinstellungen muss ich für die neue Datei in Paintshop nehmen?

mfg

99 4503
 
Das brauchst du nicht sichern. Du legst einfach für dich den Maßstab fest. Wie ich zB 20 Pixel pro Millimeter. Wenn du das ganze dann zur Druckerei bringst, sagst du dem Bearbeiter, daß er es mit 508dpi belichten soll. Weil ja ein Inch 25,4 mm sind. Wenn du lieber mit 40Pixel pro mm Zeichnen willst, muß er es mit 1016dpi entwickeln usw.

Wenn du es mal zur Probe ausdrucken willst, kannst du im druckerdialog con Paintshop einstellen wieviele Pixel er pro Inch oder cm er drucken soll.
 
Betr: Druckerei
Ich habe meine Ätzvorlagen auf einem HP-Tintendrucker gedruckt und ihn dann mit Durchsichtiger Buchbindefolie überklebt. Bomben Ergebniss. Die Druckerei war mir einfach zu teuer. Pro Layout wollten ca. 10 Eurose für haben.
 
meine will 5 oder 6 pro A4
 
Doll. Haben die auch so etwas wie ne E-Mail adresse.
Habe ne ganze menge Layout´s .
Für den Preis kriegen die ne ganze Megne Arbeit.
 
Lange schrieb:
Doll. Haben die auch so etwas wie ne E-Mail adresse.
Habe ne ganze menge Layout´s .
Für den Preis kriegen die ne ganze Megne Arbeit.

Hier meine:
www.elbtaldruck.de die verlangen 5 Euro für A4, 10 für A3 usw.
Als Format nehmen sie am liebsten EPS, aber meine TIFFs belichten sie auch problemlos. Auftragsausführung in 24h, Blitzauftrag (2h) kostet mehr.
Zu den Tintenstrahlerausdrucken - ne Ätzerei nimmt die nicht, da viel zu lichtdurchlässig.
 
ich mach meine folien (allerdings für leiterplatten, ist aber am ende ja das selbe) mit nem laserdrucker selbst und zwar auf folie für nen tintenstrahldrucker von HP. Di folie selbst wird bei dem ganzen vorgang milchig. aber das schwarz ist deckend und hat gestochen scharfe kanten. ich hab aber, zugegebenermassen, noch nie nachgemessen, ob da nichts verzogen ist. allerdings haben auch 40polige smd schaltkreise perfekt gepasst.
 
Druck-Store Wächtersbach
Bahnhofstr. 54, 63607 Wächtersbach
Telefon: (06053) 600230

Mail haben sie auch, musst du erfragen. Formate nehmen sie auch fast alles, nur mit einem A4 von Grischan gab es Probleme.
 
Leiterplatten hab ich auch so gemacht. Das ist kein Problem. Ich hab auch mal nachgemessen, auf 200mm ergab sich bei nem Kyochera 0,3 - 0,5mm Verzerrung, das ist
bei ner Leiterplatte wohl tollerierbar. Zumal man im Druckertreiber gegenskalieren kann. Schlimmer ist es noch wenn die Kanten nicht 100%ig gerade sind.
 
Drucherausgabe zur Probe

Hallo Grischan,

mit dem Zeichnen im Maßstab (20 Pixel/ mm) klappt es.

Unklar ist mir noch der Probedruck über den Drucker. Hab ein Oki B4100. In Paintshop 6 kann ich leider keinen Menuepunkt zum Skalieren der Dpi / cm bzw. inch finden.

Für einen Tipp wäre ich dankbar.

Beste Grüße

99 4503
 
Hallo, hab grad noch mal geguckt. Im PSP 5 konnte man es direkt im Druckermenü einstellen. Jetzt mußt du beim erstellen der Datei, die Auflösung angeben. Unter der Pixelzahl die Zeile. Am besten auf cm umstellen und dann 200Pix einstellen. Im Druchermenü kannst du es noch mal scalieren. Ist aber n Prozentwert. Ich bin mir jetzt nicht sicher ob er diese Skalierung in einem GIF speichern kann. Wenn du es drucken willst ist es also besser im PSP-Format zu bleiben und es erst in TIFF (o.ä.) umzuwandeln, wenn du es zur druckerei gibst.
 
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