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Länderbahn-Schnellzugwagen auf Zeuke-Basis

Wie man's nimmt, Janosch: Diese ganze Bastelei ist doch ein einziges Recycling-Projekt und unsere Küche, wie ich mir kürzlich vorwerfen lassen mußte, ein Recyclinghof.

Was die saubere Arbeit angeht, berufe ich mich zum einen auf meine Mutter, ihres Zeichens Ingenieurin, die mir stets in schönstem Magdeburgisch einschärfte: "Wenn de's nich ordentlich machen willst, laß die Pfoten von!"

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Zum anderen sollte man sich nicht täuschen lassen. Es gibt auch an diesem Modell Stellen, die mißlungen sind. In der obigen Farbaufnahme sieht man vielleicht am besten, daß die senkrechten Klebekanten zwischen Seiten- und Stirnwand größere Spalte aufweisen. Noch ist mir nicht ganz klar, wie es passiert ist, da die Teile vorm Zusammenkleben noch ideal paßten. Aber so ist es manchmal. In meinem lieblichen Gesicht gibt es auch Furchen, deren Ursache mir unerklärlich ist, und schmiere sie eben mit teurer Créme zu. Am Wagen wird es wohl eher billige Spachtelmasse werden.
 
Das heutige Update fällt eher bescheiden aus. Es blieb nur ein Stündchen Zeit, die Dachüberstände an den Vorbauten des AB4ü zu ergänzen. So klein sie sein mögen, so wichtig sind sie für den Gesamteindruck. Mit ihnen verändert der Wagen nochmals deutlich sein Erscheinungsbild, wie das Bild illustriert.

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Angefertigt habe ich sie wie gewohnt aus Polystyrol. Sobald die Klebestellen ausgehärtet sind, werde ich die Teile mit der Feile noch etwas in Form bringen. Danach will ich die für Preußen charakteristischen heruntergezogenen Oberlichtaufbauten in Angriff nehmen, womit der Wagen dann seine endgültige Silhouette bekommt.

Probeweise hat eine kleine T3 den Wagen schon mal zum Ausstattungs-Kai gezogen, wo er diese Woche vielleicht noch die ersten Abteilwände verpaßt bekommt. Sofern dafür Zeit bleibt.

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Im vorigen Beitrag hatte ich ganz vergessen, daß ja zwischendurch auch die vier Fensteröffnungen in die bei den geopferten preußischen Zweiachsern fensterlosen Übergangstüren eingelassen sowie die vier Stirnwandfenster daneben erhöht worden sind. Hier der Vollständigkeit halber das Belegfoto. Herren mit Stil und Anstand werden sich selbstverständlich hüten, der betagten Dame unter schamloser Ausnutzung der Froschperspektive unter den Rock zu schauen. Da gibt es auch gar nichts zu sehen! Noch nicht.

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Nachdem der AB4ü zum gestrigen späten Abend seine Drehgestellhalter bekommen hatte, durfte er in der Nacht noch seine Proberunden im preußischen D-Zug absolvieren. In der Reihung 1 Pw4, 2 C4ü, 1 ABC4ü, 1 C4ü, 1 AB4ü, 1 WL4ü hinter einer P8 kann er sich durchaus sehen lassen. Erneut hat sich gezeigt, daß er trotz der momentan erst 20,8 Gramm Gesamtgewicht einen seidenweichen, schaukelfreien Lauf hat. Die nächsten Tage wird also noch der Dachaufbau erledigt, und dann kann es an die Ausstattung mit Kleinteilen gehen, was ich sehr spannend finde. Die Verfensterung wird Nerven kosten (38 Scheiben sind anzufertigen), im Gegenzug wird das komplizierte Sprengwerk gespart: Das Vorbild hatte zum Glück keines.

Zur Erbauung hier noch eine Tageslicht-Aufnahme des aktuellen Zustands im Verband mit dem C4ü, der auf Basis von R.P.s Vorarbeit entstanden ist.

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Wieder ist ein Bastelabend vorüber, und also soll der aktuelle Stand des AB4ü gezeigt werden. Auf dem Kreuzberger TT-Abend drehte der Wagen immerhin schon tapfer seine Runden, allerdings fehlte ihm am Freitag noch ein wirklich wesentliches Merkmal: der zu den Wagenstirnseiten heruntergezogene Oberlichtaufbau. Just daran wurde am Sonntag gearbeitet. Im Prinzip ist die typische Silhouette jetzt geschafft, lediglich gedeckt muß das Dach dort noch werden, was aber nur mehr ein Stündchen dauern wird.

Nebenbei habe ich die vielen alten Anschriften der Opferwagen entfernt, so daß der Wagenkasten jetzt weitgehend sauber erscheint. Schließlich sind noch die Lüftungslamellen der zwei äußeren Gang- bzw. Toilettenfenster sowie überflüssige Deckleisten der Wagenbeplankung meinem Elan zum Opfer gefallen.

Damit die relativ kleinen Änderungen leichter erkennbar werden, seien hier ein Vorher- und ein Nachher-Bild der Abteilseite eingestellt.

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Am Rande sei noch bemerkt: Da mir dieser AB4ü (Baujahr 1894) so gut gefällt, soll er alsbald Gesellschaft in Form eines AR4ü (Baujahr 1892) sowie eines B4ü (Baujahr 1893) bekommen. Diese Typen haben dieselben äußeren Abmessungen, nur eben andere Fenster- und Innenraumaufteilungen.
 
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Neueste Gerüchte aus Großbommeln behaupten, es seien bereits Fahrgestelle für einen 8., 9. sowie 10. preußischen D-Zugwagen gesichtet worden. Diese wären sogar mit Kurzkupplungskulissen, Kupplungen und Puffern ausgestattet gewesen. Hierzu liegen mir bisher keine gesicherten Erkenntnisse vor. Fest steht nur, daß Wagen Nr. 7, also der AB4üpr94, probeweise mit zwei langen Gaskesseln unterm Wagenboden unterwegs war, siehe Lichtbild!

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Was die Zielgerade angeht, würde ich so weit nicht gehen. Alleine die Sprengwerke und Fensterscheiben für alle Wagen anzufertigen, dann unter jedes Fenster eine Griffstange und einen Tritt, Aufstiege unter jede Tür, an jede Stirnseite je zwei Leitern sowie Wagenübergänge mit Haltebügeln für die Faltenbalge, aufs Dach je zwei Wasserkastendeckel samt Laufbrettern und Angstgriffen, zehn Mal Unterboden- und Inneneinrichtung sowie Beleuchtung, am Ende dann die Lackierung und Beschriftung, das wird dauern! Wahrscheinlich wird das Ziel eher am Ende 2020 liegen. Einen Wagen unlackiert zu lassen, ist angesichts dessen eine prima Idee. :) Dafür wüde ich den AB4ü auswählen, der ist im Rohbau nicht allzu scheckig und fällt dann nicht so auf.

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Heute war wieder ein ruhiger Bastelabend, und so konnte ich endlich die Dachform des AB4ü fertigstellen. Anbei die Bilder vom jetzigen Zustand, einmal von der Abteil- und einmal von der Gangseite aus betrachtet. Was im Bild nicht zu sehen ist: Während der Trocknungszeit des Klebstoffs war Gelegenheit, schon mal die künftigen Innenwände in Form zu bringen. Die schon eingesetzte Trennwand zwischen der 1. und 2. Klasse besteht wie immer aus weißem Polystyrol, weshalb fürs Ablichten eine gute Kamera nötig ist und kein, wie vorliegend, schnelles Smartphone-Foto taugt. Ich darf also um etwas Geduld bitten.

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Nebenbei bemerkt bin ich jedes Mal nach einer Bastelsession wieder verwundert, wie sehr sich kleine Veränderungen im Gesamtbild des Wagens niederschlagen. Heute wirkt er nun wieder gedrungener als zuvor. Zum anderen scheint er inzwischen so weit von der Gestalt seiner Ausgangsmodelle entfernt, daß ich selbst darüber staune. Doch das ist ja der große Reiz bei der ganzen Sache, finde ich.
 
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Heute gibt es hier mal nichts Neues zu sehen, da das Wagenwerk wegen Krankheit geschlossen ist. Allerdings treibt mich vor dem Beginn der Ausstattungsarbeiten eine Frage um, die Expertinnen aller Geschlechter sicherlich beantworten können. Also:

Ursprünglich fuhren die D-Zug-Wagen mit Gasbeleuchtung, spätere Bauarten wurden bereits mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet. Aber die älteren Bauarten, so auch dieser AB4ü, waren teils 50 Jahre in Betrieb (bei mir laufen die Wagen um das Jahr 1930 herum) und ich nehme an, es gab irgendwann Umrüstungen. Nur: In welchem Zeitraum fuhren beide Varianten nebeneinander und liefen sie dann unter Umständen auch im selben Zug? Und ab wann findet man gar keine Gasbeleuchtung mehr in den Wagen, sondern nur noch E-Kästen unterm Wagenboden anstelle der langen Gasbehälter, wie sie hier am Modell zu sehen sind?

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Da an Basteln aktuell nicht zu denken ist, findet der Wagenbau notgedrungen nicht am Küchentisch, sondern im Kopf statt. Freilich liegt noch ein weiter Weg vor mir, bis die preußischen D-Zug-Wagen ihre Streckenzulassung erhalten können. Trotzdem macht sich ein krankes altes Mädchen zuweilen so seine Gedanken und gelangt zur Erkenntnis: Weit ist es gekommen! Besonders gut erkennt man das auf Vergleichsbildern. Man sieht hier also jeweils den aktuellen Bauzustand des AB4ü der ersten Bauserie (1892-94) sowie das Ausgangsmodell, den ein halbes Jahrhundert alten Cipr05 der Firma Zeuke.

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Sicherlich fällt manchem auf, daß die Puffer beider Wagen nicht auf selber Höhe stehen. Das liegt daran, daß die Drehgestellhalter noch nicht am Wagenboden fixiert sind, sondern erst provisorisch mit Teppichband angeklebt wurden, wodurch sich diese Differenz von 0,5 mm ergibt. Der Sinn dahinter ist, daß noch eine Feinjustierung der Drehgestellabstände möglich sein soll, wenn die Treppchen unter den Vorbauten angebracht sind. Der Wagen wird also noch tiefergelegt.

Sehr gut sieht man im Vergleich auch, wie wichtig es ist, die breiten Plastestege aus den Vorbauten zu entfernen. Sie dienten beim Spenderwagen zur Verbindung von Ober- und Unterteil mittels Rastnasen, verhinderten aber schon damals sehr unschön den Durchblick durch die Bühnen.

Wer beim ersten Foto, also dem der Abteilseiten, genau hinsieht, erkennt vielleicht auch schon die Trennwand zwischen erster und zweiter Klasse. Denn es handelt sich bei diesem AB4ü noch um einen Wagentyp mit Großraumabteilen. Durch die erste Klasse führte ein Seitengang, durch die zweite ein Mittelgang. Man schlängelte sich halt so durch ... bis spätere Bauformen eine kleinteiligere Inneneinrichtung mit geschlossenen Vierer- und Sechser-Abteilen erhielten.
 
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Manchmal ist es wie verhext: Auf die eine Frage bekommt man keine Antwort, also sucht man mittels Suchfunktion nach der Antwort auf eine andere Frage, Stichwort: preisgünstige Wagenbeleuchtung. Und siehe da, plötzlich findet man die passende Antwort auf Frage 1, welche da lautete:
Ursprünglich fuhren die D-Zug-Wagen mit Gasbeleuchtung, spätere Bauarten wurden bereits mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet. Aber die älteren Bauarten, so auch dieser AB4ü, waren teils 50 Jahre in Betrieb (bei mir laufen die Wagen um das Jahr 1930 herum) und ich nehme an, es gab irgendwann Umrüstungen. Nur: In welchem Zeitraum fuhren beide Varianten nebeneinander und liefen sie dann unter Umständen auch im selben Zug? Und ab wann findet man gar keine Gasbeleuchtung mehr in den Wagen, sondern nur noch E-Kästen unterm Wagenboden anstelle der langen Gasbehälter, wie sie hier am Modell zu sehen sind?

Weil es andere vielleicht auch interessiert: Hier ist meine Frage schon vor fast zehn Jahren im wesentlichen beantwortet worden. Auf den Kollegen Stardampf ist halt Verlaß.
 
Noch ergänzend: Die Firma Pintsch schloß mit der DRG 1927 noch einen Vertrag über die Lieferung von Gas zur Beleuchtung. Dieser Vertrag hatte eine Laufzeit von 15 Jahren. Und Pintsch hat in diese Gasversorgung kräftig investiert; 40 Gaswerke und 72158km Gasleitungen. Also wird man es nicht so eilig mit der Umrüstung gehabt haben.
 
Noch ergänzend: Die Firma Pintsch schloß mit der DRG 1927 noch einen Vertrag über die Lieferung von Gas zur Beleuchtung. Dieser Vertrag hatte eine Laufzeit von 15 Jahren. Und Pintsch hat in diese Gasversorgung kräftig investiert; 40 Gaswerke und 72158km Gasleitungen. Also wird man es nicht so eilig mit der Umrüstung gehabt haben.

Diese Firma gibt es heute noch ;)
 
Wegen des langfristigen Vertrages zwischen der Bahn und dem Gasversorger spielte u.U. auch die Versorgung der Bahnhöfe mit Gas eine Rolle. Hier gab es ja neben der ortsfesten Beleuchtung auch noch die Mitropa mit ihren Küchen im Haus.
 
Da ich gerade das Buch "Verkehrsknoten Erfurt" vor der Nase habe, habe ich auch hier einen kleinen Hinweis zum Thema Gasbeleuchtung gefunden (S. 85). Als Bildunterschrift steht hier: "Die im Nebengleis stehende P 8 mit der Reichsbahnnummer 38 1729 hatte zu der Zeit*, wie auch die G10**, noch Gasbeleuchtung."
* es war von 1944 die Rede
** es handelte sich um eine G 10 auf einer Drehscheibe im BW Erfurt G
 
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Miba Report Zugbildung Epoche 2 hat ein Bild (Seite 8) eines Gasbehälterwagen für die Leuchtstoffversorgung. Das Photo ist nicht datiert aber Nachkriegszeit. Und es war ein Pendelwagen zwischen Lingen/Ems und Ölgasanstalt Hamburg-Langenfelde. Also auch noch rege genutzt.
 
Danke zunächst an alle für die informativen Beleuchtungs-Hinweise! Unterdessen habe ich mich einem wichtigen Detail gewidmet. Der AB4ü hat nun Trittstufen unter den Türen der Abteilseite erhalten. Es war eine ziemliche Fummelei, die nach meinem bewährten Muster der Güterwagenaufstiege erfolgte. Die meiste Zeit hat es gekostet, auszubaldowern, wie weit die Drehgestelle in den Bereich unter den Bühen ausschwenken und danach die Treppchen optimal anzuordnen. Letztlich mußte die Vorbildtreue aber doch hinter der Funktionstüchtigkeit zurückstehen, so daß die Drehgestelle nun einen Millimeter weiter zur Wagenmitte hin sitzen, als es vorbildgetreu wäre. Das verbuche ich aber eiskalt unter "notwendige Kompromisse bei der Modellbahn" und tröste mich damit, daß ich das Problem bei den "moderneren" Bauformen dieser Wagen nicht haben werde. Unter diesen ragen die Drehgestelle nicht bis unter die Bühnen beziehungsweise sind die Schwanenhals-Drehgestelle insgesamt kürzer als die preußischen Regeldrehgestelle.

AB4ü_pr94_3981.jpg AB4ü_pr94_3983.jpg
 
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