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Länderbahn-Schnellzugwagen auf Zeuke-Basis

Stedeleben

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Im Zusammenhang mit einigen Basteleien ist bei mir die Frage aufgetaucht, welchem Zweck Oberlichtaufsätze an alten Personenwaggons ursprünglich dienten. Waren sie nun vor allem für zusätzlichen Lichteinfall ins Wageninnere gedacht? Dafür erscheinen mir die Fensteröffnungen darin eigentlich zu schmal. Ein Freund meint, sie dienten vor allem der Belüftung, sofern sie sich anklappen ließen; es gab ja auf den Dächern von Wagen mit Oberlichtaufsätzen auch Luftsauger diverser Bauformen. Diese saugten die verbrauchte Luft aus dem Innenraum ab, während die Oberlichtöffnungen Frischluft von außen in den Wagen ließen. Insofern wären diese Oberlichtöffnungen auch nicht notwendig verglast (lichtdurchlässig) gewesen.

Vielleicht sind ja auch einfach die Begriffe "Oberlicht" bzw. "Oberlichtaufsatz" technisch falsch oder haben sich durch falschen Gebrauch eingebürgert, weshalb das "Licht" darin zu Irritiationen beim Verständnis ihrer Funktion führt.

Darum hier die Bitte an die Vorbildexperten der frühen Epochen um klärende Hinweise.
 
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Die Lüftungswirkung der Oberlichtfenster ist einfach genial, weil zugfrei. Wir haben bei der historischen Straßenbahn auch etliche Fahrzeuge mit Oberlichtdächern.
 
Licht ist quasi ein Sammelbegriff für Öffnungen. "Ich knips dir die Lichter aus" oder "mach die Lichter zu" ist ja analog zu benennen und beschreibt Öffnungen im Gesicht. In den Wagen war einerseits Ofenheizung, andererseits sehr oft auch Raucherbereich. So war die Frischluftzufuhr gegeben. Straßenbahn wie Eisenbahn. Der Einfall von Licht war dann eher Nebensache bei den oft großen Seitenfenstern.
 
Im Weltbild-Nachdruck von Artur Fürsts "Die Welt auf Schienen" von 1918 steht dazu:
"Die Dächer haben entweder eine durchgehende Wölbung oder sie tragen in der Mitte einen Aufbau mit seitlichen Fenstern. Preußen bevorzugt diese letzte Bauart, weil die Lüftungs-Einrichtungen hier sehr bequem unterzubringen sind."
 
Für die bisherigen informativen Auskünfte zunächst besten Dank aus dem Wagenwerk Kleinklöten. Um mal zu illustrieren, worin das aktuelle Bastelproblem besteht, sei hier ein Foto nachgereicht. Es ist der halbfertige Wagenkasten-Rohbau eines preußischen C4ü13/21 der Art, wie ihn schon andere Boarder wie UVogel63 oder lichti nachgestaltet haben. Da es sich um einen Seitengangwagen handelt, wäre für mich die Dachansicht in den Abteilen von Interesse. Also konkret, ob es einen "Himmel" gab, sprich: eine Zwischendecke, oder ob im Abteil auch die jeweils zwei zugeordneten Oberlicht-Fensterchen zu sehen waren. Davon hängt ein wenig das weitere Vorgehen ab. Die Fensterchen zu öffnen ist bei dieser Anzahl (36 je Wagen) und der beachtlichen Materialstärke ein unvertretbarer Aufwand. Andererseits las ich irgendwo, daß diese Fensterchen in den 30er Jahren nach Generalreparaturen und Installation von elektrischer Beleuchtung vielfach bereits verschlossen worden waren. Wenn sich das verifizieren ließe, wäre ich den Vorbildexperten abermals für Hinweise auf Quellen dankbar.

C4üpr13-21_1640-sep.jpg
 
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... Also konkret, ob es einen "Himmel" gab, sprich: eine Zwischendecke, oder ob im Abteil auch die jeweils zwei zugeordneten Oberlicht-Fensterchen zu sehen waren. ...
Ist das für ein TT-Modell nicht egal, wenn das Dach nicht abgenommen werden soll? Sieht doch keiner!
Deine bastelei sieht weder einmal interessant aus!
 
Leider ist es nicht egal. Wenn man den Wagen beleuchtet, ist es interessant zu wissen, ob Licht aus den Abteilen zwingend durch die Oberlichtaufsätze scheint oder aber eventuell auch nicht. Bei Schlafwagen wäre zudem von Bedeutung, ob etwa auch das Licht im Seitengang ins Oberlicht durchscheint oder aber nur das Licht in den Abteilen, von denen einige ja dunkel sein könnten von wegen "20 Uhr, Nachtruhe, Licht aus, Hände über die Decke!" :)
 
Da es sich um einen Seitengangwagen handelt, wäre für mich die Dachansicht in den Abteilen von Interesse. Also konkret, ob es einen "Himmel" gab, sprich: eine Zwischendecke, oder ob im Abteil auch die jeweils zwei zugeordneten Oberlicht-Fensterchen zu sehen waren.

In Minden ist ein Dreiachser der 2./3.-Klasse erhalten. So gut es die Platzverhältnisse zuließen, hatte ich ein paar Schnappschüsse angefertigt. Es scheint so zu sein, daß sich die Trennwand zum Seitengang mit der gangseitigen Wand des Oberlichtaufbaus in einer gemeinsamen, vertikalen Ebene befindet, was ja auch naheliegt.

Von den wenigen mir bekannten und erhaltenen vier- oder sechsachsigen pr. Oberlichtwagen stehen einzelne Exemplare auf dem Kaiserbahnhof in Potsdam. U.a. der "Leninwagen" und der Kronprinzenwagen (Bildstrecke etwas scrollen). Letzterer hat erstaunlicherweise tatsächlich eine Zwischendecke unter dem Oberlichtaufbau, wobei dieser Wagen sicherlich nicht als Referenz taugt. Abgesehen davon haben beide Wagen wohl mehrfach umfangreiche Umbauten über sich ergehen lassen müssen. So daß es evtl. schwierig ist, aus den vorhandenen Bildern in Internet auf den Ursprungszustand rückzuschließen.
 

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ich korrigiere:
...Das am Ende des Wagens gelegene Offiziersabteil galt als einziges während der Fahrt als „nichtrussisches Territorium“. Die „Grenze“ zwischen russischem und nichtrussischem Gebiet wurde im Seitengang durch einen aufgemalten Kreidestrich symbolisiert, der von den Reisenden nicht überschritten werden durfte.... https://www.dbmuseum.de/museum_de/aktuelles/blog_struktur/201704_Blog-2599200

mfg
fp
 
Hallo Stedeleben,
Du wirfst ja Fragen auf...
Da alles umfassend beantwortet ist, spare ich mir den weitere Texte.
Außer: Weitermachen mit dem Wagen, ich beobachte das Projekt.
 
Er wird auf zweiachsigen Drehgestellen laufen, so, wie auf dem preußischen Musterblatt. Dreiachsige Gestelle waren wegen des besseren Federungskomforts meistens den höheren Wagenklassen (also A oder AB-Wagen) vorbehalten oder Schlaf- und Speisewagen. Dies wird aber nur ein C-Wagen, und in der Holzklasse ging es unterm Hintern halt etwas härter zu ...
 
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