Hallo Mitropa,
zu Deinen Fragen.
Kurz eine Information vorab. Die Tipps zum ABC-Bremsen sind aus Erfahrungen und Fehlern entstanden und wurden nur der Vollständigkeit aufgeführt, falls nach einer Lösungen gesucht wird.
Zu 2. "Durchschleifen"
Eine Erklärung habe ich dafür nicht, aber eine kleine Vermutung. Das BM1 und auch die Nachbauten basieren auf Dioden, diese haben eine Kennlinie die von der Belastung (Strom) abhängig ist. D.h. wird die Belastung geringer, so sinkt die Asymmetrie und der Dekoder hat Schwierigkeiten diese zu erkennen. Durch den 2k2 Widerstand wird eine künstliche und konstante Belastung erzeugt, die die Asymmetrie anhebt. Es könnte helfen einen zweiten 2k2 Widerstand einzubauen, bzw. in einem Testabschnitt den Widerstand mit den beiden Schienen zu kontaktieren und Tests mit den Problemkandidaten durchzuführen.
Bei Zimo kann die Asymmetrieschwelle und die Detektionsgeschwindigkeit eingestellt werden, das wäre auch noch ein Parameter für harte Fälle.
Zu 3. & 4.
Die Waggon-Innenbeleuchtung stammt ursprünglich von Huffing-Tronic und wird mittlerweile von vielen anderen Anbietern vertrieben. Diese "sollte" problemlos funktionieren. Ich habe Probleme mit analogen Waggon-Innenbeleuchtungen mit Glühlampen festgestellt, ein Waggon könnten noch funktionieren aber mit steigender Anzahl, nehmen auch die Störungen zu.
Zu 5.
Plötzliches Anhalten in der Mitte des Bremsabschnitts "deutet" auf Kontaktprobleme hin. D.h. die Stromaufnahme durch die Räder und /oder Schleifkontakte und / oder Gleisverschmutzung haben einen Neustart des Decoders veranlasst. Dieser sieht die Asymmetrie und bleibt stehen, da er seine Historie vergessen hat. Das ist auch nur eine Vermutung. Bei Zimo Decodern habe ich eine Abhängigkeit zwischen der Referenzspannung und ABC festgestellt, wenn die Referenzspannung kleiner 100 ist, so kommt es immer zu dem Phänomen.
Bitte um Beachtung: Plötzlich (max. 5 von 100) und immer (99 von 100), sind zwei verschiedene Fehlerzustände.
Zu 6.
Leitende Drehgestelle besitzen eine Vorrüstung für die Innenbeleuchtung. D.h. beide Radsätze in einem
Drehgestell sind ab Werk elektrisch miteinander verbunden. Überfährt das Drehgestell die Trennstelle so wird der Bremsbereich mit dem Restgleis verbunden und die Asymmetrie verschwindet. Eine Möglichkeit wäre die Reduzierung der Spannung im Gleisabschnitt vor dem BM1. (MIBA nennt das VA=Vorabschnitt)
BM1 und Nachbauten
Hier gilt es mal einen Blick auf das Original zu werfen. Es werden 3A Dioden verwendet und keine 0,2A Dioden wie auf einigen Vorschlägen im Internet. Lenz verwendete bei der Nachbaulösung 1A Dioden (1N400x), wurde mal auf eine Messe vorgestellt, ggf. wurde die Nachbaulösung wieder entfernt!
Bitte mal über den Kurzschluss in einem Bremsabschnitt nachdenken. Das könnte die 0,2A Diode himmeln und dann "kein Bremsen mehr!"
Bei gleichen Dioden ist ggf. eine weitere Diode notwendig, Lenz verwedet 3 "normale" Dioden und eine Schottky-Diode.
Dioden wurden für verschiedene Einsatzbereich entwickelt. 1N400x sind für Gleichrichtung von Spannungen mit Netzfrequenz vorgesehen, das sind 50-60 Hz. Das DCC-Signal hat aber eine Frequenz von 10000 Hz, somit sollten hier eigentlich UF (Fast bzw. UltraFast) oder Schottky-Dioden zum Einsatz kommen. Auf der Bogobit Seite gibt/gab es eine Betrachtung von 1N400x Dioden bei verschiedenen Belastungen (kleiner Strom / großer Strom).
Fehlersuche
Bei der Fehlersuche sollte systematisch vorgegangen werden. Vom Minimum bis zum Maximum, nur so besteht die Möglichkeit den Verursacher zu finden.
1. nur Loks auf der Anlage
2. alle Loks einmessen
3. Fahrbetrieb mit Loks
4. Fahrbetrieb mit
Güterwagen und unbeleuchteten 2-Achsern, ggf. unbeleuchtete 4-Achser nach Prüfung der Drehgestelle (Multimeter erforderlich)
5. Fahrbetrieb mit beleuchteten Waggons
Jede Modellbahnanlage ist anders, auch wenn die gleichen Komponenten verbaut wurden, so gibt es immer Abweichungen.
Viele Tipps, Bauvorschläge und Erklärungen finden sich in der
Miba Extra, Modellbahn digital Ausgabe 17 , MIBA-EXTRA 1/2017
Gruß
ruhri