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Digital ABC-Bremsen unzuverlässig

Mitropa

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Es tut mir leid, schon wieder dieses Thema.

Ich hatte tagelang jede einzelne Lok (aktuelle (!) Tillig, Roco und Piko-Fahrzeuge, mit Zimo bzw. "Piko-abWerk=Esu (?)) auf meine ABC-Strecken mit neuen Viessmann Formsignalen und BM1 "eingemessen".

Aber ich bin nicht zufrieden:

- Die Fahrzeuge halten nur zu 80-90% ungefähr dort, wo sie halten sollen; manchmal deutlich zu früh. => Dann steht der letzte Wagen auf der Einfahrtsweiche und es wird gefährlich.
- Am nervigsten ist aber, wenn sie von Zeit zu Zeit nicht richtig anhalten, sondern auf Schleichfahrt gehen und sich durch den Bremsbereich durchmogeln. Das ist in der Folge dann sehr uncool.

Woran liegt denn bitte so etwas (insbes. Letzteres) und wie könnte ich das (ohne Abreissen und Neubauen!) sicher verhindern?

Kommentar des "MoBa-Fachhändlers des Vertrauens" dazu: "Vergiss ABC Bremsen, entweder richtige Bremsmodule oder ABC rausschmeissen und von Hand anhalten."
 
Die Ursachen können vielfältiger Natur sein. Was für Bremsbausteine nützt du, bei selber gebauten die richtigen Dioden verwendet. Einstellungen des Decoders richtig? Beleuchtete Persphnenwagen machen auch mächtig Ärger. Bei Piko Loks den C4 raus und die 55 versteht kein ABC.
 
@E91-Fan Danke für deine Antwort.
Bremsbausteine schrieb ich ja: BM1

Die Frage "Einstellungen des Decoders richtig?" kann ich dir leider nicht genau beantworten, da ich nicht weiss, welches Wertepaar du explizit meinst. Es sind ja doch einige beisammen. Wie ich ja sagte, i. d. R. funktioniert das ja meistens wie gewünscht. C4 ist raus, zumindest bei Ludmilla.
Aber Stichwort "beleuchtete Personenwagen":
Da gibt es schon einiges:
Es fahren einige mit ESU-Innenbeleuchtungsdecodern mit, einige mit Kuehn (glaube ich, hab es nicht im Kopf), der Talent2 von Piko steuert mit dem Zimo die Innenbleuchtung und einige "fest verdrahtet".

Frage: Haben z.B. die fest verdrahteten einen Einfluß auf das Bremssignal INNERHALB der Bremsstrecke, auch wenn sie AUSSERHALB (auf einem ganz anderen Gleisabschnitt) einfach nur auf der Anlage stehen?

PS: Und die 55 versteht kein ABC???!
Edit sagt: Auf der Produktseite der 55 Digital+Sound von Piko ist die CV-Liste verlinkt, welche doch CV27 = ABC kennt. (Aus der ich allerdings nicht schlau werde, welches CV die Masterlautstärke ist, mit dem Begriff SUSI-Bank kann ich nix anfangen, aber das ist ein anderes Thema, gehört nicht hierher...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Frage: Haben z.B. die fest verdrahteten einen Einfluß auf das Bremssignal INNERHALB der Bremsstrecke, auch wenn sie AUSSERHALB (auf einem ganz anderen Gleisabschnitt) einfach nur auf der Anlage stehen?
Wenn sie die Spannung einseitig belasten (einfache Dioden statt Grätzbrücke) ja.
Wenn du auch 4a Fensterwagen von Kühn hast, die überbrücken eine lange Strecke durch ihre 8 stromabnehmenden Stellen. Bei den Tillig-Wagen hingegen wird nur je ein Drehgestell überbrückt.
 
@Per Tun sie vermutlich, sind einfache universal-LED-Streifen für Innenbeleuchtung aus der Bucht. OK, dann nehme ich, wenn das Phänomen mal wieder auftritt, erst mal alles "aktive" Material vom Gleis, irgendwie muß ich mich da mal ran tasten.

Kühn-Wagen habe ich nicht, nur Tillig und BTTB (mit einseitig isolierten ModMüller Radsätzen). Dem Talent 2 musste ich die Stromabnahme über die hinteren Wagen "untersagen", damit funktioniert der auch (Wenn er in der richtigen Reihenfolge zusammengesteckt wird!) Aber wie gesagt, i.d.R. funktioniert das mit allem Material - und dann gibt es wieder mal zwischendurch eine Schleichfahrt durch den Bereich, ohne, dass sich was auf der Anlage verändert hätte...und ohne die Durchsage "Achtung, an Gleis 2 eine Durchfahrt!" :D
 
Hallo Mitropa,

ich selbst fahre zwar nicht mit ABC, weil ich davon abgekommen bin. Ich hatte aber einwenig testen können. Jedenfalls kann ich dir gleich sagen, dass ich die Tests nur mit dem BM1 durchgeführt hatte. Bei mir waren die Tests ähnlich verlaufen wie bei dir.

Bei mir ist sogar ein Personenzug mit beleuchteten Kühnwagen ungebremst druch den Halteabschnitt gerauscht. Das lag daran, dass bei mir der Bremsabschnitt genauso lang war wie der Zug selbst. Somit hatten die beleuchteten Wagen das symmetrische Signal in den asymmetrischen Abschnitt "geschliffen" und damit die Bremsstrecke aufgehoben. Dadurch verkürzte sich der Bremsabschnitt eigentlich auf null.

Da zweite Problem war, dass ich auch keine "Punktlandung" hinbekam. Ich hatte drei verschiedene Dekoder zum Testen. Das waren der Kuehn N045, Lenz silver mini+ und der ESU LokPilot V4. Habe ich das Bremsen bei Asymmetrie am Gleis aktiviert, bremsten die Loks mit den Werten, welche in CV4 (Bremszeit) eingestellt waren. Das war dann aber echt schwierig alle Loks auf eine bestimmte Länge vor dem Signal zum stehen zu bekommen. Wurde der Bremsvorgang bei CV4 so lange verzögert, dass es halbewegs passte, machte das manuelle Anhalten mit dem Handregler keinen Spass mehr.

Der Durchbruch waren dann das lineare Abbremsen und das konstant lineare Abbremsen, wobei letzeres eleganter aussah. So heißen jedenfalls die Einstellungen beim ESU LokPilot V4. Damit war die Punktlandung vor dem Signal möglich, weil nicht die Bremszeit (CV4) sondern der Bremsweg (CV253/CV254) für den Bremsvorgang entscheidend sind. Der Lenz silver mini+ kann das ebenso. Beim Kühn N045 gibt es diese funktion des linearen Abbremsen und des konstant linearen Abbremsen nicht.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass der Zug mit den beleuchteten Wagen trotzdem durch den Bremsabschnitt rauschte, weil das symmetrische Signal über die Wagen "druchgeschliffen" wurde. Es gibt aber eine Möglichkeit, dies zu unterbinden. Das heist, du musst deinen Bremsabschnitt in zwei Bremsabschnitte einteilen, zum Beispiel A und B. In B ist die Asymmetrie aktiv und in A ist das Signal symmetrisch. Fährt der Zug und in Abschnitt A ein, passiert nichts, weil das Signal symmetrisch ist. Kommt der Zug von A nach B, ist das Signal asymmetrisch und der Zug müsste Bremsen, was er wegen der beleuchteten Wagen nicht tut. Nun muss aber durch das Einfahren in den Abschnitt B auch der Abschnitt A auf ein asymmetrisches Signal umgeschaltet werden, dass beide Abschnitte das asymmetrische Signal haben und sich auch der komplette Zug irgendwo in diesen beiden Abschnitten befindet. Somit bekommen die Lok und alle Wagen nur noch das asymmetrische Signal und der Bremsvorgang wird zuverlässig eingeleitet.

Über dieses Thema war irgendwann auch mal etwas in der Miba. Frag mich aber bitte nicht wann, weil ich es nicht mehr weiß und ich diese Zeitung nicht mehr habe. Das ging über zwei Bausteine, wobei nach dem Stromfühlerprinzip der vorhergehende Abschnitt auf das asymmetrische Signal umgeschaltet wurde. Hier im Forum hatte auch mal jemand etwas vorgestellt, was zum Einen ein ABC-Bremsmodul war, welches den vorhergehenden Abschnitt umschaltete und es auch die Möglichkeit gab einen Lamgsamfahrtabschnitt zu realisieren. Nachdem ich den Schaltplan bekam, hatte ich beruflich und privat viel um die Ohren und dann ist mir das alles irgendwie abhanden gekommen. Mir fällt auch nicht der Name des Forikers ein. Sein Baustein/Schaltplan hatte irgendetwas mit "LA" in der Bezeichnung. Ich habe später die ABC-Technik nicht weiter verfolgt, weil es mir zu aufwendig war.

Entschuldige bitte, es ist viel Text geworden.

Viele Grüße
Torsten
 
Macht Gleichspannungsbremsen ( das jeder Decoder nach NMRA-DCC beherrschen muss ) und gut ist. Mit einem kommerziellen Modul braucht Ihr noch nicht mal eine Umschaltstrecke dafür. Aber jeder nach seiner Fasson... Übrigens beherrscht die PIKO 55 dieses perfekt, sogar mit einstellbarer Schleichfahrt zu einem Haltepunkt.
 
Wie muss der Abschnitt bemessen sein, der für das bremsen mittels Gleichspannung benötigt wird und wie muss er isoliert sein?
 
Macht Gleichspannungsbremsen ( das jeder Decoder nach NMRA-DCC beherrschen muss ) und gut ist.
Ich bin noch am Überlegen, welcher meiner Decoder dies nicht beherrschtr. Mir war da einer untergekommen, weiß aber nicht mehr, welcher.

Aus meiner Sicht ist das ganze Bremsen mittels ABC, Gleichspannung u.a. aber eher eine Totgeburt - spätestens bei geschobenen Zügen ist Schluss mit Lustig.
Ich bin der Meinung, entweder fährt man per Hand oder per Computer.
 
@Tody77 Danke für deine ausführliche Antwort, und auch an die anderen.
Gestern hat den ganzen Abend über ABC-Bremsen gut funktioniert, so, wie mal mühevoll eingestellt.
Wenn es wieder mal Fehler gibt, werde ich so vorgehen:

- Schritt für Schritt andere Züge vom Gleis nehmen
Wenn sich da nichts Verdächtiges herauskristallisiert:
- schaue ich mir noch mal die gefühlten "Millionen" Parameter aus dem Bereich Bremsen der Zimos an. Wenn dies nicht in endlicher Zeit zu einem dauerhaften Erfolg führt:
- kommen die ABC-Strecken raus und es wird von Hand angehalten.


Das Problem bei diesem iterativen Verfahren ist nur leider, dass das Fehlverhalten so selten reproduzierbar ist - das erschwert die Lösungssuche ungemein.

PS: "Totgeburt" würde ich nicht unbedingt sagen, Totgesagte leben lange, auch in Kindheitstagen wurde schon automatisch in einem Bereich vor dem Signal angehalten, damals ganz simpel, heute "etwas" komplizierter. Und na klar, auch damals ging das im Schiebebetrieb nur mit Tricks, die kaum einer realisierte (wobei Schiebebetrieb bei dem miserablen Gleis- und Fahrzeugmaterial ohnehin mehr Frust als Lust war; das sieht heute völlig anders aus)
Jedenfalls:
Es ist doch für den Spielbahner gerade das Schöne: Der Rollenwechsel zwischen Lokführer, zum Stellwerker, zum Schrankenwärter - je nach gewünschtem Automaisierungsgrad mal mehr oder weniger.
 
Hallo Mitropa,
mal einige Tipps zum ABC-Bremsen.

1. Trennstellen sind richtig auszuführen.
D.h. es ist ein Isolierschienenverbinder zu verwenden der eine gleichzeitige Kontaktierung von ABC und Restgleis verhindert. Eine Trennung durch eine Säge/Trennscheibe ist mit Klebstoff aufzufüllen, damit eine versehentliche Überbrückung verhindert wird.

2. Langsames herausschleichen wird durch einen 2200 Ohm (2k2) Widerstand unterbunden.
In der Lok wird das eine Ende des Widerstandes an den rechten Stromabnehmer (Kabel) und das andere Ende an den linken Stromabnehmer (Kabel) gelötet. Dieser Widerstand erhöht die Stromaufnahme der Lok und sorgt für eine ausgeprägte Asymmetrie. Beim BM1 sehr hilfreich!

3. Glühlampen/LED die einseitig mit dem Chassis der Lok verbunden sind, sind zu vermeiden.
Glühlampen/LED sind mit dem Funktionsausgang und am anderen Anschluss mit dem Plus-Pol des Decoders zu verbinden. Falls der Plus-Pol am Decoder nicht abgegriffen werden kann, wird mit zwei Dioden ein Ersatzplus geschaffen.

4. Glühlampen in beleuchteten Wagen sind zu vermeiden.
Wagenbeleuchtungen aus analogen Tagen sind durch Brückengleichrichter vom Fahrstrom zu entkoppeln. Der Umbau auf LED-Beleuchtung spart Digitalstrom!

5. Unterschiedliche Anhaltewege.
Hier ist eine genauere Betrachtung des Fahrzeugs notwendig, ein Rad mit Haftreifen kann die Stromabnahmebasis verkleiner und somit die Bremsung früher einleiten. Wurde das Fahrzeug in einer Kurve eingemessen, erfolgt die Stromaufnahme ggf. über den Spurkranz. Auf gerader Strecke über den Radreifen, der leider nicht leitet da es ein Haftreifen ist, somit bremst die Lok früher.

6. Leitende Drehgestelle von beleuchteten oder unbeleuchteten Wagen führen zu Zerstörung der Asymmetrie.
D.h. der Decoder sieht die Asymmetrie nicht mehr, somit kann auch keine Bremsung eingeleitet werden. Hier gilt es mit entsprechenden Maßnahmen eine Umkehrung der Wirkungsweise herzustellen. Z.B. mit symmetrischer Spannungsabsenkung vom dem BM1. Erfolgt eine Verbindung von BM1-Bereich mit dem Restgleis fließt die asymmetrische Spannung aus dem BM1-Bereich in den Restgleis-Bereich und stellt auch dort die Asymmetrie her. In der Miba wurden hierfür einige Artikel und Lösungen vorgestellt.
MIBA Extra Modellbahn digital 2017 Ausgabe 17 stellt einige Lösungen vor!

Gruß
ruhri
 
Zuletzt bearbeitet:
@ruhri Das nenne ich mal eine umfassende Antwort. Danke dafür.
Ich möchte kurz auf deine Punkte eingehen, damit ich sie besser verstehe.

1. Ich habe die Trennstellen alle mittels Isolierschienenverbindern ausgeführt, eine versehentliche Überbrückung scheint mir sehr unwahrscheinlich.

2. Kannst du ggf. erklären, wodurch es geschehen kann, dass sich ein und dieselben Fahrzeuge 99x korrekt verhalten und sich dann 1x "Durchschleichen"?

3&4. Glühlampen gibt es keine im Bereich Digitalstrom bei mir, alles LEDs, keine davon mit dem Chassis verbunden (vorwiegend ESU 50700 LED Waggon-Innenbeleuchtung mit Decoder, einige nicht-digitale LED-Streifen von hier.)

5. Ich habe für jede Lok lange die verschiedenen Parameter optimiert und die Bremsstrecken recht großzügig dimensioniert, sie gehen auch eine Loklänge hinter dem Signal weiter. Ich bin schon zufrieden, wenn der Zug im letzten Drittel der Bremsstrecke zum Stehen kommt, ob jetzt 10cm vor dem Signal oder auch leicht dahinter - alles tolerabel und zu 99% funktioniert dies. Nicht tolerabel: Plötzliches Anhalten mittig oder gar vorne im Bremsabschnitt und "Durchschleichen".

6. Was meinst Du mit "leitenden Drehgestellen"? (sorry für die blöde Frage, bin da noch am Anfang...) Alle meine Wagen haben einseitig isolierte ModMüller Radsätze die auch richtig herum eingebaut sind, es fahren i.d.R. keine nachträglich digitalisierten BTTB-Loks mit, alle anderen sind entweder ab Werk digital oder hatten Steckplätze, d.h. ich gehe davon aus, dass ich das Problem der "leitenden Drehgestelle" nicht habe, oder?

Mir ist bewußt, dass Triebzüge mit Stromaufnahme über mehrere Achsen gesondert betrachtet und ggf. behandelt werden müssen, diese verhalten sich je nach Konzept völlig unterschiedlich und sind nicht Gegenstand meiner Nachfrage hier.

Vielen, vielen Dank für Eure Antworten!
 
Vielen Dank erst mal an ruhri, er hat die Möglichkeiten schön dargestellt.

Wesentlich ist aber aus meiner Sicht auch, dass der GANZE ZUG - insbesondere bei Personenzügen - in den ABC-Bremsabschnitt hineinpasst einschließlich des Anhalteweges (das gilt im Übrigen auch für andere Prinzipien, wie zum Beispiel das Gleichspannungsbremsen). Nur so kann verhindert werden, dass z.B. das/die Drehgestelle der Personenwagen oder ggf. sogar der ganze Personenwagen (Fa. Kühn) die Trennstelle vom Rest der Anlage überbrückt und die Asymetrie verhindert bzw. kurzzeitig wider aufhebt. Denn dies bedeutet für der Decoder einen Neustart des Bremsvorgangs --> jetzt mit deutlich geringerer Anfangsgeschwindigkeit, aber der eingestellt Bremsweg bleibt ja gleich --> Schleichen durch den Abschnitt.

(Lok überfährt die Trennstelle, Decoder beginnt mit Bremsweg --> kurze Überbrückung der Trennstelle --> Decoder sieht wieder symmetrisches Signal und will starten --> Drehgestell runter von der Trennstelle --> Decoder beginnt wieder mit dem Bremsweg, aber die Lok ist schon deutlich weiter...)

Ich verwende auch ABC und im wesentlichen Zimo-Decoder. Und ja - es gibt immer mal Ausreißer (Roco-Sound-Loks). Aber bei den meisten Fällen ist der Bremspunkt mit einer Genauigkeit von ca. +/-2cm gegeben.

Ein Problem ist nach wie vor die Kombination von TAMS-GBM (auf Diodenbasis) und ABC und den oben genannten Soundloks. Da hat auch der Widerstand 2,2k noch nicht geholfen.

Ansonsten halte ich ABC-Bremsen auch nicht für eine Totgeburt. Es ist technisch sehr einfach zu realisieren (ohne teure Bremsbausteine) und auch von einem Leien der eine Lötkolben nicht am falschen Ende anfasst, leicht selbst herzustellen.

Ciao Torsten.

Nachtrag:
Was einige Decoder gar nicht mögen, ist die Wiederzuschaltung des DCC Signales, z.B. nach einer Abschaltung durch Kurzschluss, während sie im ABC-Abschnitt stehen. Hier habe ich schon das beschriebene Schleichen erlebt.
 
Am sichersten wäre ein GBM, der den ganzen Abschnitt auf ABC (oder Gleichspannung) umschaltet. Also einen BM2 oder was eigenes. Kostet halt mehr, dann ist der Weg zum PC o.ä. nicht weit.
 
.. genau das ist das "Problem", es gibt sicher Besseres, aber ABC mit BM1 oder eigenem Diodenaufbau ist halt wirklich leicht und kostengünstig und funktioniert im Großen und Ganzen. In Kombination mit den GBM mit induktiver Stromüberwachung ala Heizer auch sehr sicher!
 
Hallo Mitropa,
zu Deinen Fragen.

Kurz eine Information vorab. Die Tipps zum ABC-Bremsen sind aus Erfahrungen und Fehlern entstanden und wurden nur der Vollständigkeit aufgeführt, falls nach einer Lösungen gesucht wird.

Zu 2. "Durchschleifen"
Eine Erklärung habe ich dafür nicht, aber eine kleine Vermutung. Das BM1 und auch die Nachbauten basieren auf Dioden, diese haben eine Kennlinie die von der Belastung (Strom) abhängig ist. D.h. wird die Belastung geringer, so sinkt die Asymmetrie und der Dekoder hat Schwierigkeiten diese zu erkennen. Durch den 2k2 Widerstand wird eine künstliche und konstante Belastung erzeugt, die die Asymmetrie anhebt. Es könnte helfen einen zweiten 2k2 Widerstand einzubauen, bzw. in einem Testabschnitt den Widerstand mit den beiden Schienen zu kontaktieren und Tests mit den Problemkandidaten durchzuführen.
Bei Zimo kann die Asymmetrieschwelle und die Detektionsgeschwindigkeit eingestellt werden, das wäre auch noch ein Parameter für harte Fälle.

Zu 3. & 4.
Die Waggon-Innenbeleuchtung stammt ursprünglich von Huffing-Tronic und wird mittlerweile von vielen anderen Anbietern vertrieben. Diese "sollte" problemlos funktionieren. Ich habe Probleme mit analogen Waggon-Innenbeleuchtungen mit Glühlampen festgestellt, ein Waggon könnten noch funktionieren aber mit steigender Anzahl, nehmen auch die Störungen zu.

Zu 5.
Plötzliches Anhalten in der Mitte des Bremsabschnitts "deutet" auf Kontaktprobleme hin. D.h. die Stromaufnahme durch die Räder und /oder Schleifkontakte und / oder Gleisverschmutzung haben einen Neustart des Decoders veranlasst. Dieser sieht die Asymmetrie und bleibt stehen, da er seine Historie vergessen hat. Das ist auch nur eine Vermutung. Bei Zimo Decodern habe ich eine Abhängigkeit zwischen der Referenzspannung und ABC festgestellt, wenn die Referenzspannung kleiner 100 ist, so kommt es immer zu dem Phänomen.
Bitte um Beachtung: Plötzlich (max. 5 von 100) und immer (99 von 100), sind zwei verschiedene Fehlerzustände.

Zu 6.
Leitende Drehgestelle besitzen eine Vorrüstung für die Innenbeleuchtung. D.h. beide Radsätze in einem Drehgestell sind ab Werk elektrisch miteinander verbunden. Überfährt das Drehgestell die Trennstelle so wird der Bremsbereich mit dem Restgleis verbunden und die Asymmetrie verschwindet. Eine Möglichkeit wäre die Reduzierung der Spannung im Gleisabschnitt vor dem BM1. (MIBA nennt das VA=Vorabschnitt)

BM1 und Nachbauten
Hier gilt es mal einen Blick auf das Original zu werfen. Es werden 3A Dioden verwendet und keine 0,2A Dioden wie auf einigen Vorschlägen im Internet. Lenz verwendete bei der Nachbaulösung 1A Dioden (1N400x), wurde mal auf eine Messe vorgestellt, ggf. wurde die Nachbaulösung wieder entfernt!
Bitte mal über den Kurzschluss in einem Bremsabschnitt nachdenken. Das könnte die 0,2A Diode himmeln und dann "kein Bremsen mehr!"

Bei gleichen Dioden ist ggf. eine weitere Diode notwendig, Lenz verwedet 3 "normale" Dioden und eine Schottky-Diode.

Dioden wurden für verschiedene Einsatzbereich entwickelt. 1N400x sind für Gleichrichtung von Spannungen mit Netzfrequenz vorgesehen, das sind 50-60 Hz. Das DCC-Signal hat aber eine Frequenz von 10000 Hz, somit sollten hier eigentlich UF (Fast bzw. UltraFast) oder Schottky-Dioden zum Einsatz kommen. Auf der Bogobit Seite gibt/gab es eine Betrachtung von 1N400x Dioden bei verschiedenen Belastungen (kleiner Strom / großer Strom).

Fehlersuche
Bei der Fehlersuche sollte systematisch vorgegangen werden. Vom Minimum bis zum Maximum, nur so besteht die Möglichkeit den Verursacher zu finden.
1. nur Loks auf der Anlage
2. alle Loks einmessen
3. Fahrbetrieb mit Loks
4. Fahrbetrieb mit Güterwagen und unbeleuchteten 2-Achsern, ggf. unbeleuchtete 4-Achser nach Prüfung der Drehgestelle (Multimeter erforderlich)
5. Fahrbetrieb mit beleuchteten Waggons

Jede Modellbahnanlage ist anders, auch wenn die gleichen Komponenten verbaut wurden, so gibt es immer Abweichungen.
Viele Tipps, Bauvorschläge und Erklärungen finden sich in der
Miba Extra, Modellbahn digital Ausgabe 17 , MIBA-EXTRA 1/2017

Gruß
ruhri
 
5. Ich habe für jede Lok lange die verschiedenen Parameter optimiert und die Bremsstrecken recht großzügig dimensioniert, sie gehen auch eine Loklänge hinter dem Signal weiter.
Bedeutet das, Deine Bremsstrecken sind maximal zwei Loklängen lang?

Normalerweise soll die Länge des durch den BM1 beeinflußten Gleisabschnittes der max Zuglänge + Bremsstreckenlänge + Reserve (nach hinten) entsprechen. Dann sollten auch Talent & co ohne Umbauten funktionieren.
 
Guten Abend allerseits, war 2 Tage offline im Schnee ;)

@ruhri nochmals herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Als hätte das Material Angst: Derzeit läuft alles fehlerfrei, immer noch! Vielleicht liegt es tatsächlich (auch) an der kürzlich erfolgten ausführlichen Gleisreinigung?

@Stardampf Nein, die Bremsstrecken sind (fast) so lang wie 4 Bmz Waggons + Lok, d.h. der Decoder hat schon Zeit und ich kann sehr sanft anhalten... ;)
Wenn es funktioniert, sieht es toll aus und macht auch den Kindern sehr viel Spaß, nicht nur im Bahnhof sondern auch als Einfahrtssignal, wenn die Lok im Tunnelportal langsam zu stehen kommt, bei "grün" sanft anfährt, das richtige Gleis befährt und dann sauber anhält. Ein Traum (wenn es funktioniert - aber im Moment läuft es ja).
 
Kommentar des "MoBa-Fachhändlers des Vertrauens" dazu: "Vergiss ABC Bremsen, entweder richtige Bremsmodule oder ABC rausschmeissen und von Hand anhalten."

Hallo Mitropa,
das ist leider der einzig richtige Rat. ABC ist unzuverlässig, weil es darauf beruht, das Gleissignal asymmetrisch zu machen. Um es laienhaft zu beschreiben: Bei einer Schiene werden die "Wellenberge" der Wechselspannung oben kürzer gemacht als unten. Das Problem: So eine Asymmetrie kann auch anders entstehen. Klassisches Beispiel sind Fahrzeugbeleuchtungen, die ihre Spannung vom Funktionsausgang des Decoders bekommen, als Pluspol aber eine Schiene verwenden. Eine weitere Fehlerquelle ist die Zentrale selbst, die Intellibox oder das TwinCenter erzeugen z.B. schon eine asymmetrische Gleisspannung. Diese Probleme zu beheben ist in der Regel sehr aufwändig.

Wenn du weiter ABC einsetzen willst, empfehle ich dir einen spannungslosen Abschnitt hinter den Haltepunkt, um die Fahrzeuge sicher zum Stehen zu bringen. Bei den Loks, die zu früh bremsen ists leider schwieriger, da hab ich jetzt nicht direkt eine Idee.

Die sauberste Lösung wäre der Einsatz von Belegtmeldern und einer Software. Das funktioniert mit jedem Decoder, da es über normale DCC-Befehle läuft. Alternativ gibts auch Bremsgeneratoren, die einen Haltebefehl aussenden, allerdings ist deren Einsatz nicht ganz ohne, weil man sie erst zuschalten kann, wenn der komplette Zug in den Halteabschnitt eingefahren ist. Ansonsten gibts nen Kurzschluss. Fahrten in Gegenrichtung sind auch schwieriger zu machen, man kann die dann nicht einfach ans Signal koppeln, sondern muss das vom Zug abhängig machen.

Viele Grüße
Carsten
 
Hallo Helmut,
es ist aber auch verständlich, wenn jemand diesen Aufwand scheut. Es bleibt ja nicht nur bei den Kosten, Rechner und Software müssen auch eingerichtet werden. ABC ist da schon einfacher...

Viele Grüße
Carsten
 
Hallo Karsten,
ob es mit ABC einfacher und billiger wird, das habe ich nicht durchgerechnet, aber ich habe erhebliche Zweifel.
Meine Moba hat ca. 130 m Gleise, aufgeteilt in rund 90 Blöcke, mehrere Schattenbahnhöfe, 60 Weichen mit Servoantrieb usw.
Außer den 1 oder 2 Belegtmeldern je Block brauche ich nichts weiter an die Gleise bauen, um manuell, halbautomatisch
oder vollautomatisch mit bis zu 8 Zügen gleichzeitig zu fahren. Und dazwischen kann ich mit einer WLAN-Maus noch
herumrangieren ohne dass es zu Kollisionen kommt.
Mir gefällt es so.
Ich bin kein IT-Spezialist und auch kein Elektronik-Experte, finde es trotzdem nicht sehr kompliziert.
 
Hallo Helmut,
ja, bei deinen Voraussetzungen ist die Lösung mit Belegtmeldern gut. Es gibt aber eben auch Hobbykollegen, die ohne Rechner steuern wollen und keine Vollautomatik brauchen, sondern wie klassisch analog fahren wollen. Da ist ABC schon einfacher, wenn auch ein "dirty hack". Da man sich die Bremsmodule aus ein paar Dioden für wenige Cent selbst stricken kann, ist das preislich auch attraktiv. Dafür büßt man aber eben Zuverlässigkeit ein.

Ich bin bekanntermaßen kein Fan von ABC, aber die wenigen Vorteile, die es hat, kann man eben nicht leugnen :)
 
Hallo Karsten,
du hast ja Recht, und jeder muss selbst für sich selbst entscheiden, welcher Weg persönlich der günstigste ist.
Ich habe mich nicht für ABC oder andere Bremsmodule entschieden, weil ich mehr Flexibilität möchte.
Das war auch der Rat eines Experten vor vielen Jahren, bevor ich mit dem Bau der Moba begonnen habe.
Es hat sich für mich bestätigt, und bin zufrieden damit.
 
Es bleibt aber doch trotzdem immer das Problem, dass bei langen beleuchteten Zügen die Trennstellen zwischen den einzelnen Blöcken immer wieder überbrückt werden und so das Einfahren in den Block/Halteabschnitt nicht hinreichend genau erkannt wird/bekannt ist. Zumal, wenn man nicht mit festen Zuggarnituren und mit geschobenen Einheiten fährt. Oder?
 
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