Pressen auf die Welle als "Endverbindung" ohne weitere Hilfsmittel (die ja offensichtlich auch nicht vorhanden zu sein scheinen) ?
Pressen ist garnicht nötig, das Zauberwort heißt Schrumpfen.
Man lege den Motor in den Tiefkühlschrank und die Schnecke in den Backofen (180°). Dazu ein provisorischer (nichtmetallischer) Abstandshalter, um den Abstand Motor - Schnecke zu definieren.
Dann muß es schnell gehen: Den kalten Motor mit der Welle nach oben fixieren, Abstandshalter anlegen und die warme Schnecke einfach drüberplumpsen lassen. Man hat nur einen Versuch!
Die richtige Passung vorausgesetzt, hält die Schnecke nach dem Temperaturausgleich bombenfest auf der Welle.
Noch ein Wort zum Aufbohren der Schnecke:
Die üblichen Spiralbohrer erzeugen eine sehr grobe, für eine Passung unzureichende Oberflächenqualität. Darum bohrt man zuerst vor (0,5 mm unter Nennmaß), dann bohrt man auf (0,2 mm unter Nennmaß) und zum Schluß wird die Passung gerieben.
Dabei ist zu beachten, daß sich die eingespannte Schnecke unter dem Spanndruck verformt und dadurch die Bohrung nach dem Ausspannen etwas größer oder auch unrund ('dreieckig') werden kann, als in eingespanntem Zustand. Je weicher und zäher das Material ist, um so auffälliger die Verformung.
Zum Bohren von Messing sollte die Schneide des Bohrers 'gebrochen' (Schnittwinkel 90°) werden, mit der üblicherweise verkauften Schneidengeometrie neigen sonst die Bohrer zum Einhaken - der für Bohrungen in Stahl optimierte Anschliff ist für Bohrungen in Messing 'zu geil'.
GeroTT schrieb:
...ich denke, wenn man nicht zu feste einspannt, muss man nicht gleich noch 'ne Buchse anfertigen...
Möglicherweise, wenn man Glück hat.
Hat man Pech, hakt beim Aufbohren der Bohrer ein und reißt die zu lose gespannte Schnecke aus dem Futter oder der Bohrer bricht. Ergebnis: Schrott.
Mit einer geschlitzten Buchse kann man fester spannen, das Werkstück erhält keine 'bleibenden Eindrücke' und die Verspannung (Verformung durch den Spanndruck) ist geringer - man ist auf der sicheren Seite.
Eine Drehbank habe ich nicht, ich kenne auch niemanden direkt in meiner Nähe.
Frag doch mal
hier nach, da gibt es auch Leute in Deiner Umgebung. Die Bastelstube (
www.plexxart.at) ist ja leider derzeit geschlossen, da wäre Dein Problem noch besser aufgehoben.