Hallo,
Maste aus dem Vollbahnbereich wurden und werden nur selten verwendet. Das Kirnitzschtal ist da wohl fast eine Ausnahme.
Straßenbahnoberleitungen i.d.R. als Einfachfahrleitung ohne Tragseil, ggf. mit längerem Beiseil. Hochkettenfahrleitungen (zur Unterscheidung der in Innenstädten oft verwendeten Flachkette) anfänglich nur auf Überlandstraßenbahnen. In den Innenstädten erst ab 1980er/90er Jahre. Heute, da Architekten immer öfter mitreden, geht in Innenstädten der Trend wieder verstärkt zur Einfachfahrleitung oder Dank E-Speicher zu fahrleitungslosen Bereichen, z.B. Kreuzungen oder vor Baudenkmalen.
Bis in die 60er Jahre wurden neben der Befestigung an Bauwerken überwiegend genietete Gittermaste verwendet. Aber Betonmaste sind auch schon für 1914 verbürgt. Geschweißte Maste ab Mitte der 30er Jahre, siehe Jena an der Strecke nach Jena Ost - sehr schön saniert - macht nicht jedes Unternehmen!
In beiden Teilen Deutschlands ab den 1960er Jahren Verwendung von Betonmasten. Heute werden meist Stahlmaste HE-B und HE-M verwendet. Befestigung an Häusern war einige Jahre lang schwierig (warum an meinem Haus? bzw. höhere Lasten durch größere Kupferquerschnitte), wird aber aus städtbaulichen Gesichtspunkten in Innenstädten wieder angewendet.
Maste würde ich aus dem Vollbahnbereich nicht verwenden, zumindest nix von Großserienherstellern. Für genietete Stahlmaste wäre ein Mast aus U-Profilen mit eingelegtem Flacheisen ideal. TT-Filigran hat den genieteten DRG-Standardmast mit Winkeleisenstreben im Programm, der wäre eine Alternative, gab es in geringer Verbreitung auch beim Vorbild. Für Betonmaste einfach ein Stück Messingrundmaterial verwenden.
Ausleger sind bei sich gegenüberstehenden Masten erst mit dem Aufkommen von GFK-Materialien zur Regel geworden. Meist verwendete man ein Querseil. Ausleger aus Formeisen oder Rohren mit Isolatoren in Innenstädten meist nur für einzelstehende Maste.
Gruß Thomas