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Römische Impressionen

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Eine Woche Rom stand auf dem Urlaubsprogramm. Während wir am Vormittag die Sehenswürdigkeiten Roms besichtigten, hatte ich mir drei Abende für die Bahn freigehalten. Unser Hotel lag verkehrsgünstig zur Straßenbahn und zur Metro genau zwischen den Bahnhöfen Rom Termini und Tiburtina. Beide waren fußläufig in ca. 15 min zu erreichen.
Eine Besonderheit des römischen Straßenverkehrs ist, dass grüne oder rote Ampeln höchstens eine Empfehlung darstellen. Man sollte sich also mit einer gewissen Umsicht im Verkehr bewegen.
Das Nahverkehrssystem in Rom stützt sich auf Taxis, Busse, Straßenbahnen und die Metrolinien A und B. Die Linie C ist im Bau, die Linie D in der Planung.
Der Bahnhof Roma Termini liegt zentral in der Stadt.
Der Nonstop verkehrende "Leonardo-Express" zum Flughafen Fiumicino verkehr von hier im 30 Minuten-Takt. Der Fahrpreis beträgt EUR 14,- pro Person. Einsesetzt werden hier Triebwagen ALe/ALn 501-ALe/ALn 502 „Minuetto“ von Alstom.
Preiswerter und nur 10 Minuten länger zum Flughafen geht es mit dem alle 15 Minuten verkehrenden Regionalzug FL 1 für EUR 8,- von der Station Tiburtina. Die Alternative sind Taxis zum Festpreis von EUR 48,- oder drei Busgesellschaften (ab EUR 5,- pro Person).

Das Nahverkehrsticket innerhalb des römischen Autobahnringes kostet bei 100 Minuten Gültigkeit EUR 1,50. Oder man entscheidet sich für den Roma-Pass, bei dem es noch freien und verbilligten Eintritt in diverse Museen und Sehenswürdigkeiten gibt.

Das Reisen mit der Bahn ist in Italien offenbar beliebt, ich habe nie leere Züge gesehen. Auf den über 20 Gleisen in Termini ist ein ständiger Verkehr. Der Fernverkehr von Trenitalia wird in den Gesellschaften Frecciarossa, Frecciaregento und Frecciabianca abgewickelt. Hier kommen ausschließlich Triebzüge zum Einsatz.

Bild 1 ETR 500 der Frecciarossa nach Mailand. Er verkehrt stündlich.

Bild 2 Nur noch sporadisch eingesetzt werden die Triebzüge ETR 450, der direkte Nachfolger des Ur-Pendolino.

Bild 3 Im Bahnhofsvorfeld abgestellt E655.453. Die sechachsige Maschine mit 3 zweiachsigen Drehgestellen (Bo´Bo´Bo´) ist nach dem Umbau aus der BR E656 jetzt dem Bereich Cargo zugeordnet. Die Vmax ist von 150 km/h auf 120 km/h reduziert worden.

Bild 4 E403.009 eine Mehrsystemlokomotive, die sowohl unter 3 kV Gleichspannung als als auch unter 25 kV, 50 Hz Wechselspannung eingesetzt werden kann.

Bild 5 Abendstimmung in Termini. Links ETR 500, rechts ETR 460


Mathias
 

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Im Regional- und Vorortverkehr wird auch älteres Material eingesetzt.

Bild 1 Regionaltriebwagen Ale 841, er kann seine Ursprung aus einem ALe 601 nicht verleugnen. Die vierteilige Einheit ist für 160 km/h zugelassen.

Bild 2 Ein Steuerwagen npBD, erinnerte mich ein wenig an den "Hasenstall" der DB.

Bild 3 Ein ungewohntes Bild, ein Steuerwagen der Bauart MDVC.

Bild 4 Ebenfalls ein ETR 500, aber aus der ersten 1992 gelieferten Serie. Er kann nur unter 3kV Gleichspannung eingesetzt werden und ist daher im Fern- und Regionalverkehr der Frecciabianca (Weißer Pfeil) von Trenitalia eingesetzt. Er hat noch Scherenstromabnehmer. Deutlich erkennbar ist die geringe Breite der Schleifpalette.

Bild 5 Diesellok der Baureihe 455 vor einem Arbeitszug in Roma Termini.

Mathias
 

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Bild 1 Im Stadtverkehr fiel mir ein O-Bus mit abgesenktem Stromabnehmern auf. Auf der Linie 90 werden Busse von Solaris Trollino 18 mit Akku-Hilfsantrieb eingesetzt.
Im Innenstadtbereich müssen sie wegen fehlender Oberleitung und der Kreuzung mit der Straßenbahn im Akkubetrieb fahren.

Bild 2 Originell fand ich den Stromabnehmer am Wagen 7051. Doppelstangenstromabnehmer mit Schleifleiste an der Haltestelle Porta Maggiore.

Bild 3 Der etwas modernere Wagen 9013 hatte einen Einholmstromabnehmer.

Bild 4 und 5 Typische Straßenbahnhaltestelle in der Viale Regina Elena. Breite ca. 120 cm. Rechts und links braust der Verkehr vorbei. Kein Gitter, keine Absperrung. Aufpassen ist angesagt.

Mathias
 

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Beim Rundgang im Bf Roma Termini fiel mir eine kleine schmalspurige Überlandbahn auf.
Eingeklemmt zwischen Bahnhof Termini und Via Giovanni Giolitti befindet sich der kleine Bahnhof Laziali der 950 mm Schmalspurbahn nach Giardinetti. Ursprünglich führte diese Bahn ab 1917 bis ins gut 113 km entfernte Frosinone. Die Strecke wurde immer mehr verkürzt. Unwirtschaftlichkeit, Erdrutsch und zuletzt der Bau der Metro Linie C waren die Gründe. Wer weiß wie lange sie noch besteht?
Also wurde eine Fahrt geplant.
Ab Laziali ging es mit den unterschiedlichsten Triebwagen bis zur Endstation und wieder zurück.

Bild 1 Station Laziali, direkt am "Hinterausgang" von Roma Termini.

Bild 2 3 Gleise hat die Station. Links das Stellwerk von Roma Termini.

Bild 3 Originelle Handweiche mit Gelenkzungen. Der Stellhebel mit Gewicht ist über ein längeres Gestänge angebunden. Am Bahnsteig wäre kein Platz gewesen.

Bild 4 Das Linienband. Gut zu erkennen die Lage der Bahnsteige innen oder außen.

Bild 5 Zwischen Porta Maggiore und Ponte Casilino gibt es eine Gleisverschlingung! Grund dafür sind zwei Häuser an der Via Prenestina. Selbstverständlich ist die Gleisverschlingung signaltechnisch gesichert.

Mathias
 

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Bild 1 Station Porta Maggiore. Hier fährt die Bahn durch die Aurelianische Mauer.

Bild 2 Station Centocelle. Hier befindet sich auch das Depot der Bahn. Die Bahnsteige sind durch Bahnsteigtunnel erreichbar.

Bild 3 Gleich eine doppelte Schraubenkupplung hält die Wagen der älteren Typen zusammen.

Bild 4 Wagen 836 hat eine Scharfenbergkupplung mit Steuerstromkupplung oberhalb.

Bild 5 Die seit 2008 endgültige Endstation Giardinetti im km 9,6. Wenige Meter daneben befindet sich die Metrostation gleichen Namens. Die weitere Trasse der Schmalspurbahn nutzt jetzt die überirdisch gelegene Metro.

Mathias
 

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Zum Schluss noch ein kleiner Exkurs in die italienische Signalwelt.
Das italienische "Signalbuch" ist auf den ersten Blick nicht leicht zu durchschauen. Ich habe leider keine deutsche Ausgabe gefunden.
Die Signalisierung ist völlg von der in Deutschlang bekannten abweichend. Bedingt durch den Linksverkehr bei der FS stehen natürlich auch die Signale in der Regel links vom Gleis.

Bild 1 und 2 Das Grenzzeichen, auf italienische "Traversa Limite" genannt, besteht aus einer weiß gestrichenen abgeschrägten Holzschwelle, die zwischen den Schienen "eingeklemmt" ist. Einfach, aber gut erkennbar.

Bild 3 Eine ferngestellte Gleissperre. Wie bei uns mit einem Weichenantrieb ausgerüstet.

Bild 4 Statt unzähliger H-Tafeln (Ne 5 / ex So 8) mit den diversen Meterangaben zu den verschiedenen Zuglängen, richtet sich der italienische Lokführer je nach gefahrener Baureihe beim Halten nach diesen beleuchteten Beschriftungen.

Bild 5 In Deutschland undenkbar.
Ich nenne sie mal "Hauptsignalbaken" mit einer abnehmenden Anzahl von schrägen Streifen. Die liegen (kaum erkennbar) fast auf dem Boden und sind mit Rödeldraht an einigen Kabelkanalelementen aus Beton befestigt, damit sie vom Fahrtwind nicht mitgerissen werden. Oben rechts für die andere Fahrtrichtung.

Mathias
 

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Ein kleiner Test.
Darf der italienische Triebfahrzeugführer an diesem Signal Bild 1 vorbeifahren?
Wenn ja, mit welcher Geschwindigkeit?
Wenn nein, warum nicht?

Auf eure ernstgemeinten Antworten freut sich ...

Mathias
 

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Die Kombination von Rot und Orange gibt es so weit ich weiß auch, genauso wie Rot, Orange und Grün.

Ich glaube irgendwo mal gelesen zu haben, dass Rot in Kombination mit grün oder orange "Langsamfahrt" bedeutet.
Das 2. Licht, in deinem Bild grün, müsste sich auf das nächste Signal beziehen. Also quasi als Vorsignal.

Ich würde auf "Langsamfahrt" mit "freie Fahrt" am nächsten Signal tippen.


Hier findet sich das italienische Signalbuch - ist nur leider auf italienisch ;-)

http://site.rfi.it/quadroriferimento/utilities/RS.pdf
 
schöner Bericht. Das weckt Urlaubserinnerungen.
Meine Familie war auch im Sommer in bella Italia.

Um in die großen Städte zu kommen, empfiehlt sich die Bahn.
Von der Toscana ist Pisa, Florenz aber auch Rom gut erreichbar.

- mit dem Schottern nehmen es die Italiener nicht so genau
- auf nach Florenz
- Schnellzüge in Florenz
- die Türen zum Tfz-Führer sind oft offen
- ICE Verschnitt
 

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und weiter

- Hauptstellwerk in Rom
- es fährt auch älteres Material
- Abschied aus Rom mit Petersdom im Hintergrund
- Pisa
- Begegnung
 

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