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Rail World in Gera

Solange unser Lohn/Gehalt nur bei 3 viertel vom West-Standard liegt, wird sich daran nichts ändern. (Selbst bei mir, obwohl ich in einem dem öffentlichen Bereich angelehnten Unternehmen tätig bin)

Hallo amazist,

ich schreibe eigentlich grundsätzlich nicht zu politischen Themen und entschuldige mich auch jetzt schon dafür, dass ich das Thema weiter verwässere, aber zu deiner Aussage möchte ich "Weltenbummler" (oder auch "Ossi" im "Westen") kurze meine Erfahrungen mitteilen. Als ich 2007 von Berlin nach Frankfurt am Main gezogen bin, haben mich die Mietpreise echt geschockt. Für das Geld, was in Berlin meine Einzimmerwohnung gekostet hatte, bekam in in Frankfurt nicht mal ein WG-Zimmer. Auch hatte ich bei den wöchentlichen Einkäufen im Supermarkt immer das Gefühl, gut 5 Euro mehr zu bezahlen. Ich habe mir daraus eine Spaß gemacht und beim "Heimaturlaub" etwas auf die Preise im Supermarkt geachtet. Es ist wirklich so, das fast alle Produkte hier etwas kehr kosten (10 - 20 Ct), was sich in der Summe schon bemerkbar macht. Das Unternehmen in dem ich arbeite, zahlt in ganz Deutschland das gleiche Gehalt und bin nicht auf meine Kollegen in Zwickau sowie Hoyerswerda sauer, dass sie mehr "die Puppen tanzen lassen" können. ;)

Mit der Bahn fahre ich gern von Frankfurt nach Berlin, aber immer direkt ohne umsteigen. Ich könnte zwar von Wiesbaden mit dem ICE nach Leipzig und dort umsteigen, dass mache ich aber nie, um nicht Harkas Erfahrungen teilen zu müssen. :allesgut:

So, jetzt aber wieder zurück zur Rail World in Gera.

LG Janosch
 
Du verwässerst übrigens das Thema.:respekt: obwohl wohl nicht gewollt.:wiejetzt:

Geh zum Discounter-da dürften die Preise gleich sein.
dass sie mehr "die Puppen tanzen lassen" können....ist klar.
 
Ich denke immernoch: der Ossi im Osten ist nicht nur allgemeinen eine austerbende Rasse, nein, er ist auch noch besonders Auto-affin (da gabs ja seit 1990 ganz schön was nachzuholen) und mag auch das Zugfahren nicht.
Zwei Tatsachen lässt du dabei aber unter den Tisch fallen:
1. wie schon mehrfach gesagt, die schlechte Verbindung im Nahverkehr. Wie oft besuchst du, der du ja am Bahnhof wohnst, deine Oma, die auch an einem Bahnhof wohnt? Ach, ihr wohnt gar nicht da, dann musst du erstmal da hin kommen. Und einen Parkplatz bekommen. Und wie kommst du dann am Zielbahnhof wieder weg?
2. Die "mobilen" Ossis arbeiten schon zum großen Teil im Westen, da fährt man nicht mehr jeden Tag hin und zurück. Nimmt aber gern das Auto, zum Einen fürs Gepäck, zum Anderen sind die paar Fernzüge fast immer extrem voll. (Und von LE nach FFM fährt nach 20 Uhr eh nix mehr. Außer einem Nachtzug, der aber ewig Stunden unterwegs ist und eine Stunde vor S-Bahn-Betriebsbeginn in FFM-Süd keinen Anschluss findet :kotz:)
Dafür kann man auch noch prima Fahrgemeinschaften bilden oder den Diensttransporter mit Material beladen.
Allerdings landen diese "mobilen" Ossis in der West-, nicht in der Oststatistik.
 
Was wird dann aus dem ICE auf der Saalebahn? Wird wohl auch erheblich ausgedünnt.
Laut den Medien nicht, er wird abgeschafft, da man auf der Neubaustrecke doppelt so schnell fahren kann und diese Thüringer-Wald-U-Bahn ja auch irgendwie auslasten muss. Jena mit seinen tausenden Studenten kämpft zwar noch um den Erhalt der Verbindung, aber da wechseln sich die Meldungen immer mal wieder ab, Weimar nützen seine zahlreichen Studenten ja auch nichts. Mein derzeitiger Kenntnisstand ist, das ICE dort nicht mehr verkehren sollen.
 
Studenten fahren doch eh nur mit "vergünstigten" Tickets, die passen der Bahn wohl auch wegen der "normalen" Clientel nicht ins Firmen- und Kundenprofil ... ;-(
 
Ich habe es auf Fernreisen immer als lästig empfunden, wenn der ICE an jedem Milchbock hält. Mir als Kunden wäre ein konsequent vertakteter pünktlicher Verkehr mit funktionierenden Anschlüssen wichtiger als die Befindlichkeiten diverser Provinzfürsten. Der Name des genutzten Produktes nebst seiner potentiellen Zuordnung zum Nah- oder Fernverkehr ist für mich dabei äußerst sekundär. Es darf sogar ein Bus dabei ein, wenn das Verkehrsaufkommen das Vorhalten von Eisenbahninfrastruktur wirtschaftlich nicht mehr ermöglicht.
 
Kommt es wirklich darauf an ob man nach 500 km Reise 10 Minuten eher da ist? Ist das wirklich sinnvoll, wenn in der Mitte Deutschlands, in Thüringen, nur ein einziger ICE-Halt noch existiert? Dabei habe ich da ja noch ein Luxusproblem, da ich in Weimar wohne und der Stadtbus hier seine Runden dreht, aber was macht jemand z.B. aus Buttelstedt? Erst samt Gepäck zum nächsten Bus latschen, warten, mit dem Bus nach Weimar fahren, warten, mit dem Zug nach Erfurt fahren, warten, mit dem ICE das Bundesland wechseln und dort ... und nun versuche das mal von Wurzbach oder Großaga aus. Da fährt nur drei mal am Tag der Bus von Großaga noch Gera. Gera hat aber nur Regionalbahnanschluss. Mit dem juckelst du dann bis Weimar und wenn du Glück hast bis Erfurt - Jena genügt ja dann nicht mehr, da dort kein ICE mehr fahren soll. Da bist du zwei Stunden nach Fahrtantritt endlich in Erfurt (was ein guter Wert ist, für viele Thüringer dauert das länger) um in den Fernverkehr zu kommen. Mit dem Auto bist du in der Zeit kurz vor München, Frankfurt oder Berlin.

Der ICE fährt auf der Thüringer-Wald-U-Bahn ca. 4 km entfernt vom Campus der Uni Ilmenau vorbei und wenn ich richtig informiert bin, gibt es dort sogar einen Überholbahnhof. Warum hat man da nicht einen richtigen gebaut? Viele tausend Studenten wären happy gewesen, selbst wenn die Züge nur Montags und Freitags dort gehalten hätten. Von Erfurt nach Ilmenau fährt man im Augenblick nur mit dem Bus und selbst wenn die Bahn wieder fährt, ist man ewig unterwegs und darf dann in Ilmenau sein Gepäck noch kilometerweit zu den Wohnheimen wuchten.
 
Ich schrob von einem konsequent vertakteten Verkehr. Bus/Bahn-Nah/Bah-Fern. Wie viele der 6900 (Stand 11/2011) in Ilmenau eingeschrieben Studenten reisen jede Woche nach Hause? Ein ICE Halt in der Mitte von Nichts ist nicht zielführend. Das gilt genau so für die politisch motivierten ICE-Halte in Montabaur oder Siegburg.
Reisen von Ilmenau nach Erfurt sind für mich klassischer Nahverkehr.
 
Wie viele der 6900 (Stand 11/2011) in Ilmenau eingeschrieben Studenten reisen jede Woche nach Hause?
Falscher Ansatz. Wie viel würden es tun, wenn sie die Chance dazu hätten? Zu DDR-Zeit waren es 80-90% der Deutschen. Da blieb fast niemand da. In den Studentenclubs traf man an Wochenenden nur auf Ausländer oder auf Küstenbewohner.

Ilmenau-Erfurt Nahverkehr? Selbst wenn Züge fahren würden, was sie nicht tun, bist du auf der Strecke ewig unterwegs. Busse (genauer: der eine Bus, der von Montag bis Freitag durchfährt) ist fast 1:15 h unterwegs. Und der eine Bus, der um 10:00 Uhr Mo-Fr in Erfurt nach Ilmenau abfährt, wirft dich um 11:07 Uhr am Busbahnhof raus. Da sind die Wohnheime oder gar der Campus noch nicht mal sichtbar. Da latschst du noch kilometerweit und die morgendlichen Vorlesungen kannst du vergessen. Eine Anreise am Vortag fällt auch aus, da an diesem der Bus gar nicht erst fährt ...
 
@Jan
Mal abgesehen davon, dass bestimmt jemand auf die Idee kommen würde, dort eine Busanbindung zu schaffen, wäre sogar eine Bahnanbindung möglich gewesen. Die Bahnlinie Ilmenau-Langewiesen-Gehren-Großbreitenbach hätte man ja nicht gleich auf der vollen Trasse demontieren müssen. Die Strecke führt am Campus unmittelbar vorbei und, jetzt wird es richtig lustig, es hätte sich plötzlich tatsächlich lohnen können, den immer geplanten aber nie gebauten Lückenschluss Gehren-Königsee durch geologisch leicht zu erschließendes Gebiet zu bauen (nur 7 km auf einer Hochebene!). Von dort wäre plötzlich Saalfeld/Rudolstadt sinnvoll in Reichweite. Die geplante Trasse wurde immer frei gehalten. Diese Region braucht demnächst mit der Bahn Stunden um einen ICE zu erreichen. Die müssen bald erst nach Jena, umsteigen, Weimar, möglicherweise umsteigen, Erfurt ...
 
Es gibt genug Unis, welche besser zu erreichen sind.
6900 Leute?
Mal hochgerechnet nen Zweistundentakt pro Richtung. Sind dann etwa 7 - 8 Züge pro Richtung mit 200...400 Plätzen.

Sind mal hochgerechnet pro Woche 100 Abfahrten. Wenn da jeweils 50 Leue ein- und aussteigen, müsste fast jeder Student einmal die Woche mitm "ICE" in Ilmenau ein- oder aussteigen.
Da passt wasgewaltig an Vorstellungen und Realität nicht zusammen.

Verabschiede Dich/Verabschiedet Euch von den Gedanken, dass "die Bahn" die Wohlfahrt ist. Es ist eines von vielen Wirtschaftsunternehmen.
Es ist ein ganz anderer Punkt, ob das so politisch gewollt möglicherweise zweckmäßig ist. Es geht auch nicht drum, möglichst viel Züge zu fahren oder möglichst viele Leute von A nach B zu fahren.
So wie auch unsere Modellbahnhersteller einfach Profit machen wollen als oberses Ziel.

Aber unter aktuellen Rahmenbedingungen wird Ilmenau nicht das Zentrum der Welt und wohl auch kein Halt eigenwirtschaftlicher Fernverkehre, selbst wenn Züge in der Nähe vorbei fahren.

Mitm Auto von Ilmenau nach Erfurt sagt mir der Routenplaner nach aktueller Verkehrslage auch 45min... .


Daniel
 
@Daniel
45 Minuten? Aber nur, wenn du trödelst ;). Ne, schon klar, unter den heutigen Bedingungen sind die Messen gelesen. Nur sollte sich dann die Bahn auch nicht über mangelnden Zuspruch wundern. Der Rückzug aus der Fläche mag wirtschaftlich für DB Regio sinnvoll sein, die Konzentration auf wenige Ziele im DB Fernverkehr macht es aber vielen Menschen, welche aus der eben aufgegebenen Fläche stammen, schwer, die Bahn für den Fernverkehr überhaupt noch zu erreichen. Ich finde es nur immer wieder sehr bedauerlich, dass ich im geografischen Zentrums Deutschlands, doch immer wieder die Dienstkutsche nehmen muss, um die Metropolen anderer Bundesländer pünklich erreichen zu können, denn ehrlich, ich mag den Stress deutscher Autobahnen nicht wirklich.
 
Hallo!

Der "Rückzug" von DB Regio: Nun, den Nahverkehr musst Du mit Eurer Bestellorganisation, Eurem Landtagsabgeordneten etc. ausmachen.
Ist dramatisch, was da in Thüringen für DB Regio entschieden wurde, vor allem für die Mitarbeiter. Aber irgendwo gibt es eine Grenze, unter der man als Firma entschieden hat, es nicht machen zu können, da man Geld verdienen muss.

Was die Straßenfahrzeit betrifft. Ich bin keiner von dort. Aber ich finde das Verhältnis Pkw (über Autobahn) zu Öffies durchaus okay und würde das nicht als überlange Fahrzeit abtun.

Daniel
 
@Daniel
Das ist leider das Problem. Was da in Thüringen bezüglich DB Regio läuft, da muss man sich echt zurückhalten, um nicht einigen "Entscheidern" gehörig die Fresse zu polieren. Ein derartiges Ausmaß an Dummheit und Arroganz gehört in Behandlung ...
Ich finde es generell bedauerlich, dass die Bahn allein nur nach Wirtschaftlichkeitskriterien noch betrieben wird. Da wird nur zu oft übersehen, welche "Nebenwirkungen" ein guter Bahnanschluss für die Wirtschaft und die Menschen hat. Da waren die alten Fürsten schlauer. Die Aufspaltung der Bahn in unabhängig voneinander agierende Firmen halte ich auch für kaum zielbringend. DB Regio stellt Strecken ein, weil sie sich nicht lohnen. Ok. DB Fernverkehr kündigt Halte ab, weil keiner mehr zum Bahnhof gebracht wird, da DB Regio die Strecken nicht mehr bedient. Ergo dünnt mangels Fahrgästen DB Fernverkehr die Züge aus. Weil der Anschluss zum Fernverkehr fehlt steigen DB-Regio-willige aufs Auto um, was DB-Fernverkehr bestätigt, dass eh keiner mehr mitfahren will und man weitere Halte schließt ... Zum Schluss verkehren nur noch ICE in sinnloser Konkurrenz zum Flugzeug zu wenigen "Destination", welche Lobbisten bevorzugen ... der Kunde fällt hinten runter.
 
DB Regio stellt selber keine Strecken ein, das ist der jeweilige Besteller. Der legt die Qualität wie Bedienung, Häufigkeit, Equipment uvm. fest.

DB Regio, Abellio und andere können sich auf diese Leistungen, die ausgeschrieben werden, bewerben. haben aber letztlich auf das Angebot weniger und weniger direkten Einfluss.
Zusammengefasst bewirtschaftet der jeweilige Betreiber die Strecken nur noch.

Gebe zu, alles ein ziemlich kompliziertes System, was für den einfachen Kunden kaum verständlich ist. Kann ich völlig nachvollziehen... . Aber es ist nicht alles die böse (Bundes)Bahn.

Daniel
 
Aber es ist nicht alles die böse (Bundes)Bahn.
Das habe ich auch nie behauptet. Ich weis nur zu gut, dass dies unangemessen und falsch wäre. Sollte das irgendwo so rüber gekommen sein, krieche ich auch wahrlich gern zu Kreuze. Die Mitarbeiter von DB sind wahrlich die letzten welchen ich Vorwürfe machen würde. Sie sind nur zu oft die Prellpuffer unzufriedener Kunden, aber sie haben definitiv die Probleme eher selten verursacht.
 
... und darf dann in Ilmenau sein Gepäck noch kilometerweit zu den Wohnheimen wuchten.
Wie viele Studenten können am Campus wohnen? Beim Studetenwerk WIMRE knapp über 1500. Noch ein paar "private", aber nicht deutlich über 2000 in 5 min Fußweg vom Campus weg. Die anderen wohnen tendenziell westlich vom Campus. Ein par tatsächlich auch in Erfurt. Die kamen oft mit der Bahn liefen in max. 15 min zum unteren Ehrenberg. Da lohnte nicht mal ein Bus (Linie C in den Jahren 2000/01) und auch der Bahnverkehr wäre nicht deutlich schneller. Wenn für die paar Meter Zugfahrt wieder 10min/h die Hsuptverkehrskreuzung blockiert wird, ... Soll es etwa noch drei Haltepunkte Am Stollen geben und geflügelt Richtung Bad auch noch 2 weitere?

Dein ICE-Halt liegt östlich des Campus. Der Weg würde für alle wesentlich weiter. Der lokale Bus ist keine Alternative, da nicht im Semesterticket und Fahrzeiten/Routen zum Vergessen. Das hat sich nach 10 Jahren Semesterticket nicht geändert und wird isch wohl nie ändern.
Erst wollte man mit dem IR-Halt Studenten anlocken, jetzt müssen die Studenten den ICE-Halt rechtfertigen. :braue: Die Studenten finden den Weg nach Ilmenau auch ohne ICE. Kannste glauben!
 
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