• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Nachrüstung alter Güterwagen mit Druckluftbremse?

Leipaer

Foriker
Beiträge
66
Reaktionen
100 1
Ort
Ceska Lipa, CZ
Eine Frage an Historiker. Wurden ab 1918 auch ältere Länderbahn-Güterwagen jemals mit der Kunze-Knorr Bremse zusätzlich nachgerüstet? Oder nur Wagen der Verbandsbauart, wie es auf Wikipedia hier steht Güterwagen der Deutschen Reichsbahn – WikipediaDie Ausrüstung neuer und Nachrüstung älterer Wagen der Verbandsbauart mit der Kunze-Knorr-Bremse“. Man sagt, dass Wagen ohne Bremse, die älter als Verbandsbauart sind, keine Bremse mehr bekamen. Nur eventuell die Leitung.

Konkret geht es mir um die G3 (Hädl) und G02 (Piko) Modelle.

Existiert irgendein Beleg, dass diese Wagen jemals mit neuer Druckluftbremse nachgerüstet worden sind? Information, Foto? Oder eignen sich diese Modelle nur zu Leitungswagen wie auf dem Bild?
 

Anhänge

  • Leitungswagen Hannover.jpg
    Leitungswagen Hannover.jpg
    111,2 KB · Aufrufe: 179
Stefan Carstens schreibt dazu, konkret zur Gattung "Hannover" bzw. "Stettin":
Nach dem 1. Weltkrieg wurden etliche Wagen mit der Kunze-Knorr-Gueterzugbremse nachgeruestet. ...Schwerpunkt lag auf preussischen Wagen.
Fotos von diesen Wagen gibt es.
Soweit ich weiss lag ein Umbauschwerpunkt zeitlich (erst) in den 30er Jahren, als wieder (nach der Wirtaschaftskrise) viele Wagen gebraucht wurden.
 
Meiner Informationen nach, wurden nur Wagen mit Handbremse nachgerüstet. Das Gestänge selbst wurde angeblich nie nachgerüstet. Ältere Wagen ohne Bremse erhielten nur die Bremsleitung und wurden zu Leitungswagen. Erst ab 1920 wurden dann die nach Musterblatt A2 gebauten Neubauwagen ohne Bremserhaus mit Druckluftbremse geliefert.

Bitte schaut nach, ob Stefan Carstens dazu etwas schreibt. Gattung Hannover und Stettin unterscheiden sich hier offensichtlich gerade mit Handbremse (bei diesem Vorbild von Piko). Daraus geht hervor, dass Gattung Stettin mit Leitung und Zylinder, und Gattung Hannover nur mit Leitung nachgerüstet worden sind.

Das würde heißen, dass bei beiden diesen Modellen Gattung Hannover (G3 Hädl und G02 Piko) Bremsklötze entfernt werden und nur eine Bremsecke erscheinen sollte…
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu denen kann ich eventuell etwas sagen, da ich die ja gebremst im Sortiment habe: Meines Wissens¹ nach wurden diese Wagen nie mit Druckluftbremsen nachgerüstet.

Ein Grund dafür dürfte sein, dass diese noch einen Holzrahmen hatten. Lediglich die äußeren Langträger und Pufferbohlen sind aus Eisen, alles andere ist massives Hartholz. Die Verbandsbauarten hatten m.W. dann schon vollständig eiserne und damit deutlich belastbarere Rahmen.

Ein anderer Grund dürfte sein, dass diese Wagen von 1892 bis ca. 1910 gebaut wurden (ab dann gab's Verbandsbauart auch in Sachsen). Das heißt, dass von den ca. 6000 einst gebauten Wagen² in den 1930ern die jüngsten Exemplare über 20 Jahre alt waren, die ältesten über 40. Und das als "Splittergattung" gemessen an der Zahl preußischer und Verbandswagen. Vermutlich hat man sich da jegliche Arbeit gespart, für die Wagen mit ihrer Sächsischen Bremsgestängebauart extra noch eine Umrüstmöglichkeit zu entwerfen, und allenfalls Luftleitungen installiert.


Das würde heißen, dass bei beiden diesen Modellen Gattung Hannover (G3 Hädl und G02 Piko) Bremsklötze entfernt werden und nur eine Bremsecke erscheinen sollte…

Die Bremsklötze können meiner Meinung nach dran bleiben. Auch wenn keine Druckluftbremse vorhanden war konnte die Handbremse ja weiterhin benutzt werden und wurde insbesondere für den Rangierbetrieb auch benötigt. Die Bremserhäuser wurden teilweise abmontiert und durch Bühnen über den Puffern ersetzt.


Fußnote (1): Mein Wissen ist alles andere als sicher. Falls jemand Hinweise auf das Gegenteil hat - liebend gerne her damit!
Fußnote (2): Zahlen und Lieferjahre nach aktuellem Forschungsstand. Über die Baujahre sind wir uns ziemlich sicher, die Gesamtzahl könnte bei Auftauchen neuer Belege noch weiter steigen.
 
Wenn im Verlauf des Baus der Verbandsbauart die Bremse dazu kam, wird sie wohl so konstruiert worden sein, dass sie auch bei bereits gebauten angebracht werden konnte.
Wieweit es dazu Bedarf/Möglichkeiten gab, kann ich nicht einschätzen, denn Leitungswagen dürften dringlicher gewesen sein. Hat man die, wenn technisch machbar, gleich auf Druckluftbremse umgebaut oder erst auf Leitungswagen? Und Loks mussten ja auch umgebaut werden (wenn auch an andere Stelle).
Ob es was in Glasers Analen dazu gibt?

Wurden die "ersten" Züge dann gemischt gefahren? Die gingen mit Druckluft, der (notwendige) Rest mit Bremsern besetzt oder wurde sowas dann komplett manuell gebremst? Oder kam es auf die Reihung an, DL gebremste hinter einer Reihe manueller mussten manuell gebremst werden? Dazu sollte es doch DV geben?! Meinen Uropa kann ich dazu leider nicht mehr befragen, mein Opa dürfte das höchstens noch in der Lehre gehabt haben.
 
Das würde heißen, dass bei beiden diesen Modellen Gattung Hannover (G3 Hädl und G02 Piko) Bremsklötze entfernt werden und nur eine Bremsecke erscheinen sollte…

Die Bremsklötze können meiner Meinung nach dran bleiben. Auch wenn keine Druckluftbremse vorhanden war konnte die Handbremse ja weiterhin benutzt werden und wurde insbesondere für den Rangierbetrieb auch benötigt. Die Bremserhäuser wurden teilweise abmontiert und durch Bühnen über den Puffern ersetzt.

Aber nur an Wagen mit Bremserhäuser, oder? Also wenn kein Bremserhaus, dann keine Bremsklötze?
 
Danke Professor Schraube! Das wollte ich wissen, um das ungenaue Modell auf den korrekten Stand bringen zu können.

Bremsklötze können nicht daran bleiben, weil es sich um Wagen ohne Bremserhaus handelt. Der wurde ja als ungebremst ohne Bremsgestänge gebaut, und zu DRG-Zeiten nur die Bremsleitung bekommen konnte, wie du bestätigt hast. Konkret geht es um dieses Modell von Hädl: Flachdachgüterwagen sächs. Bauart, „Hannover"

Jetzt können also Bremsklötze und untere Bremsecken entfernt werden, wodurch ein Leitungswagen entsteht. So habe ich schon auch das G02 Modell von Piko auf dem Bild angepasst.
 
Hallo miteinander
-die Variationen sind vielfältig
die durchgehende Druckluftbremse für Güterwagen wurde nach 1918 eingeführt-mit langen Übergangszeiten
davor waren die Güterwagen Handgebremst---mit Ausnahmen--für best. Güterwagen gab es schon vorher Druckluftbremsen wenn sie in
schnelllaufenden P Zügen mit Druckluftbremsen verwendet wurden

und dann gab es noch die Herberlein und Gewichtsbremsen die in verschiedenen Ausführengen auch bei Normalspurbahnen Verwendung fanden
---da hatten wir hier mal Bilder vom Verkehrsmuseum aus dem Fundus vom Waggonbau Görlitz.

fb.
 
Hallo,
laut Diener, Anstrich und Bezeichnung von Güter- und Dienstwagen ,Seite 107, kennzeichnet der untere weiße Streifen die Zulassung zum internationalen Verkehr ( gültig zwischen 1921 und 1949). Dieser muss nicht zwingend weg...
 
...für best. Güterwagen gab es schon vorher Druckluftbremsen wenn sie in schnelllaufenden P Zügen mit Druckluftbremsen verwendet wurden
und dann gab es noch die Herberlein und Gewichtsbremsen die in verschiedenen Ausführengen auch bei Normalspurbahnen Verwendung fanden
---da hatten wir hier mal Bilder vom Verkehrsmuseum aus dem Fundus vom Waggonbau Görlitz.
Ja, das ist zwar möglich, aber ich denke nicht, dass das auf diesen sächsischen Wagen von Hädl zutrifft. Oder gibt es ein Foto, oder einen anderen Beleg, dass ein solcher Wagen bei DRG tatsächlich Druckluftbremse hatte?

laut Diener, Anstrich und Bezeichnung von Güter- und Dienstwagen ,Seite 107, kennzeichnet der untere weiße Streifen die Zulassung zum internationalen Verkehr ( gültig zwischen 1921 und 1949). Dieser muss nicht zwingend weg...
Ich meinte Bremsecken: Das Geheimnis der Brems-Ecken an Güterwagen - Spur Null Magazin
Da muss ein Leitungswagen ohne Bremse nur eine Bremsecke (ein Streifen) haben. Zwei Streifen (Ecken) würden heißen, dass der Wagen bremst.
 
Und ohne Bühne?
 
Danke! Dann hatten die „Hannover" ohne Bremserhaus oder -bühne also doch keine Bremsklötze.
 
Moin,
Hat @Birger Urlaub? Der sollte das genau wissen …

Ich erinnere mich nur, im letzten Heft über die E/O-Wagen gelesen zu haben, dass es für irgendwelche Preußen 1917 eine Umbauzeichnung für die Bremsanlage gab. Der Autor bezweifelt, daß davon in nennenswertem Umfang Gebrauch gemacht wurde.

Grüße Ralf
Ja der hat Urlaub. Aber von alten Bretterwagen hat er keine Ahnung. Kann also nicht mitreden. 😉
 
Kurzes Fazit:
Falsch/richtig, falsch/richtig.
 

Anhänge

  • Haedl G3.png
    Haedl G3.png
    204,9 KB · Aufrufe: 75
  • Leitungswagen G3  Haedl.jpg
    Leitungswagen G3 Haedl.jpg
    145,5 KB · Aufrufe: 73
  • Piko G02.jpg
    Piko G02.jpg
    84,7 KB · Aufrufe: 74
  • Leitungswagen G02 Piko.jpg
    Leitungswagen G02 Piko.jpg
    146,7 KB · Aufrufe: 75
Zurück
Oben