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Hilfszüge

viper330

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sachsen
Wenn man in der Literatur was über Dampf-BW`s sucht stößt man immer wieder auf ein Abstellgleis für Hilfszüge - Wie setzen die sich zusammen ? Gab es da Vorgaben oder waren es immer angepaßte Züge ?
Viper
 
Nein, die Webseite ist nicht sehr aussagekräftig.
Ein Hilfszug besteht aus Kranwagen, Auslegerschutzwagen, Flachwagen für Krangegengewichte und Abstützplatten, Gerätewagen und Mannschaftswagen.

Ich kenne nicht die Situation bei der DR, die DB hatte meines Wissens 4 Standorte wo ein Hilfszug mit dieselhydraulischen 150t-Krupp-Goliath stand: Hannover, Würzburg, Dortmund und ??? (Hamburg, München oder Stuttgart, ich weiß es leider nicht mehr)

Die Krane sind auch heute noch im Einsatz und waren früher gelb, heute sind sie rot. Sie dürfen nicht mit den Gleisbau-Schienenkranen verwechselt werden.

Gruss
Hans-Jürgen
 
Hilfszug

@ Cox,
da liegst Du leider falsch. Die Beschreibung der Hilfszüge in den genannten Homepages sind schon völlig korrekt.
Die von Dir angesprochenen Bergekräne samt ihren Beistellwagen werden im Bedarfs-/Einsatzfall fahrplanmäßig als dringliche Hilfszüge behandelt, Hilfszüge im Sinne des Begriffes "Hilfszug" sind sie jedoch nicht.

FD851

PS: Mit einem Foto eines Standarthilfszuges kann ich momentan nicht dienen, aber mit einem der von Cox angesprochenen Kranzüge der DB-Notfalltechnik (Engelsdorf)...
 

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Mit dem Bild eines Standard-Hilfszuges der DR kann ich dienen.

Bild 1 Hier der Pankower Hilfszug auf dem Weg nach Basdorf.
Bild 2 Der Lichtenberger Hilfszug auf dem Weg nach Norden in Birkenwerder
Bild 3 Ein Kranzug mit 2 Kranen unterwegs, fahrdienstlich als "dringlicher Hilfszug" eingestuft. Somit hat er absoluten Vorrang vor allen anderen Zügen auch vor ICE.

Mathias
 

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Ich hatte mich seinerzeit beruflich mit der Projektierung von Eisenbahnkranen befasst. Als Wettbewerber zu Takraf / Kirow, damals der weltgrößte Hersteller dieser Bergekrane. Hat denn hier niemand Bilder aus dieser Zeit? Meines Wissens sind auch einige bei der ÖBB gelaufen. Ich habe die Bilder vermutlich weggeworfen, ich suche aber mal.

Gruss
Hans-Jürgen
 
Ich glaube, ihr werft hier einiges durcheinander und habt dennoch eigendlich alle recht.
Es wurde nach den Hilfszuggleisen im BW gefragt, und was dadrauf zu stehen hat. Nun, die "echten" Hilfszüge wurden am anfang angesprochen. Die Kranzüge ebend. Beide waren auf den Hilfszuggleisen abgestellt, aber es war ja nicht überall ein "Standarthilfszug" und/oder ein Kranzug stationiert. In vielen kleinen BW`s standen nur einige Bau- und Gerätewagen auf diesen Gleisen, und wenn etwas passierte, dann wurde je nach bedarf das Angefordert, was gebraucht wurde.
Das sind dan die oben beschriebenen Kran- oder Hilfszugfahrten mit Dringlichkeit, wenn der Gerätewagen nicht für das Problem reichte.
In deinem BW solten also je nach Größe 1-2 Gleise sein, auf dehnen diverse Gerätewagen oder ebend auch ein kompletter Kranzug oder Hilfszug Platz finden können. Dies brauch aber nicht sein, wenn in der nähe ein anderes BW entsprechende Gleise parat hat, oder dein BW nur am Endbahnhof einer kleinen Nebenbahn lediglich der Restaurierung der Loks diehnen soll.
Zur Dampfflokzeit wurde in größeren BW´s auch ständig eine Lok warm in bereitschaft gehalten, um im fall des falles sofort einsatzbereit zu sein, um entweder den Hilfszug zu ziehen, oder eine Ausgefallene Lok zu ersetzen. Da oft auch Wagen vorgeheißt werden mußten, wurde das gleich mit dieser Bereitschaftslok erledigt, damit sie nicht unnütz warm war.
Ich habe erst vor kurzen ein Bild gesehen, da war eine BR50 zum Heizen der Sanitärraume eingesetzt, und die wurden über einen Schlauch an die Wagenheizanschlüsse angeschlossen.
Also nicht die sonst übliche halb zerlegte Heizlok.
Mit den Dieselloks wurde natürlich diese "warme" Bereitschaftslok überflüssig, denn eine Diesellok braucht ja keine 4-8 stunden Anheizzeit.
Es ist also vieles möglich, und abhängig davon, was du zu welcher Zeit darstellen willst.
 
Schöne Bilder, vielen Dank.
Ich denke auch, der EDK1000 war der Standard-Bergekran. Wenn ich mich recht erinnere entsprechen die 1000 dem Lastmoment in mt, also 125t bei 8m Ausladung.

Der EDK2000 war eher ein Schwerlast-Montagekran, mit 250t x 8 m wohl überdimensioniert für Bergungszwecke.

Gruss
Hans-Jürgen
 
Ich glaube, ihr werft hier einiges durcheinander und habt dennoch eigendlich alle recht.
Es wurde nach den Hilfszuggleisen im BW gefragt, und was dadrauf zu stehen hat. Nun, die "echten" Hilfszüge wurden am anfang angesprochen. Die Kranzüge ebend. Beide waren auf den Hilfszuggleisen abgestellt, aber es war ja nicht überall ein "Standarthilfszug" und/oder ein Kranzug stationiert. In vielen kleinen BW`s standen nur einige Bau- und Gerätewagen auf diesen Gleisen, und wenn etwas passierte, dann wurde je nach bedarf das Angefordert, was gebraucht wurde....

@ ptlbahner,
nein - da werfen wir überhaupt nichts durcheinander!
Und - das was Du zu dem Thema hier schreibst, ist einfach nur... na ja.
Bei der DR war es so:
1. Selbstständige Regelspur-BW stellten einen Hilfszug, der rund um die Uhr einsatzbereit zu sein hatte. Dazu war er mit einer dienstbereiten Dampf- oder Diesellok zu bespannen - dies galt bis zum Ende der DR. D.h., es war nicht nur ein Tfz für den Hilfszug vorzuhalten, es war vielmehr mit dem hilfszug zu kuppeln und durfte für andere Dienste nicht abgezogen werden. Das Hilfszugpersonal rekrutierte sich aus dem BW-Personal.
2. Seit 1980 waren (fast) alle Regelspur-Hilfszüge der DR Standarthilfszüge.
3. Vor der Umstellung auf die Standarthilfszüge galt für die Hilfszüge eine Normbeladung (Ausrüstung), die durch örtlich spezifische Zusatzbeladungen ergänzt sein konnte. Das als Hilfszugfahrzeug eingesetzte Wagenmaterial war uneinheitlich und bestand aus ehemaligen Fahrzeugen des Reise- und Güterverkehrs unterschiedlichster Epochen.
4. Die jeweiligen Hilfszüge kamen generell als "Grundeinheit" geschlossen zum Einsatz - der Abruf nur einzelner Wagen fand nicht statt. Ihre Funktion konnten sie auch nur als "Wagenverband" erfüllen...
5. Die Hilfszüge konnten entsprechend des Einsatzes durch "Beistellfahrzeuge" ergänzt werden, wenn Bedarf an diesen Beistellfahrzeugen bestand. Dazu zählen im wesentlichen Arztwagen (bis in die 60-er Jahre), Ölschadenswagen, Fahrleitungsgerätewagen, Feuerlöschwagen und auch die angesprochenen Kranwagen.
6. Leistungsfähige Bergekrane waren bei der DR auch nur in geringer Zahl (auch in der DDR kannte man das, was man heute BWL nennt) in großen BW's in der Nähe von Netzknotenpunkten beheimatet und ihr Einsatz erfolgte entsprechend überregional.
7. Ach ja - das vielleicht noch: es gab 49 Standarthilfszüge. Zuständiges RAW war das RAW Potsdam.

FD851
 
Egänzung

Hallo,

ständig einsatzbereit waren nur die Hilfszüge in Schwerpunkt-Bw, zu deren Einsatzgebiet die Rangierbahnhöfe gehörten. Die Besetzung erfolgte durch die Abteilung TU (Triebfahrzeugunterhaltung) im Vierbrigadeplan, landläufig als "Rollende Woche" bezeichnet. Von Mo-Fr wurden 8 Std. gearbeitet, Sa-So halbe Tage.

In den anderen Bw gab es Bereitschaftsdienste, die bei Einsatz zusammengetrommelt wurden.

Vom Alarm bis zum Ausrücken hatte die Besatzung der ständig besetzten Züge 20 min Zeit ihren Krempel wegzuräumen. Das Tfz stand in Haupteinsatzrichtung, also so, daß z.B. zum Berg ohne Umsetzen gefahren werden konnte. Vom Bw zum nächsten Bhf ging es als Rangierfahrt, danach als Zugfahrt bis zum der Unfallstelle nächstgelegenen Stellwerk. Wenn Hauptgleise oder der Ablaufbetrieb betroffen waren, wurde ein "Dringlicher Hilfszug" angefordert, der absoluten Vorrang hatte. Die Heimfahrt ging dann nicht mehr so schnell.

Nett für die Besatzung war übrigens der Umstand, daß mit schöner Regelmäßigkeit bei Unfällen auf dem Berg der Alarm unmittelbar vor Schichtwechsel noch ausgelöst wurde, der Hilfszug bis zur Unfallstelle kam und dort herumstand bis die neue Schicht begann.

Bei größeren Haufen oder ungünstiger Lage der entglissenen Fahrzeuge wurde vom Hilfszugleiter ein Kran angefordert. Je nach Bereitschaft waren das die Fünfhundert- oder Tausendtonnenkräne von denen es je Rbd einen gab. Wobei nicht jeder Kran immer in Bereitschaft war. Nach Karl-Marx-Stadt kamen z.B. auch die Kräne der Rbd Erfurt (EDK 1000) oder Halle (EDK 500). Manchmal wurden auch Bergepanzer der NVA oder CA angefordert.

Die Ausrüstung der Standart-Hilfszüge bestand aus modernen hydraulischen Hebegeräten. 1981 gab es aber auch noch alte Züge mit Deutschlandgerät (z.B. Aue). In den 80er Jahren kam noch eine hydraulische Rettungsschere hinzu, die separat im Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr (meist B-1000) transportiert wurde.

Gruß Siggi
 
Und hier mal 6 EDK auf einem Bild. Eines meiner ersten Eisenbahnbilder. 2 x EDK 1000 rechts. Links 2 x EDK 500. Dahinter noch die beiden an der Bekohlung.
Edith: Und der Hilfszug steht auch noch rechts hinter den Bäumen.

Mathias
 

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Standarthilfszug

Hallo!

Ich kann hier ein Bild meines Standardhilfszuges beisteuern. (DR Ep. IV)

MfG
tt-ker
 

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Hallo Hilfszugfans

:wayne:
Ich kann auch noch was,aus dem realen Leben des Hilfszuges im ( ehemaligen ) Bw Leipzig West beisteuern. Meiner Ansicht nach stand der Hilfszug "mit Triebfahrzeug" ( BR 112 / DR ) nur zur Leipziger Messe bespannt am Stellwerk R 9 . Sonst stand der Diesel nur im Lokschuppen und hing am Dampf , wegen Betriebszustand des Kühlwassers. Wenn nichts los war waren das manchmal langweilige 12 Stunden Schichten ,als damaliger Beimann. Man beschäftigte sich meist mit Lokpflege.

MfG
Mathias
 
. Wenn nichts los war waren das manchmal langweilige 12 Stunden Schichten

Wie war den die Einsatzhäufigkeit, weil so wie ihr schreibt, sind es beschauliche Stunden gewesen. Oder seit ihr die Woche 7x rausgefahren?

@Bksig 516 schönes Bildlein... haste noch mehr?
 
@sternthaler

Natürlich habe ich nicht nur einmal den Auslöser betätigt. Aber das passt hier im Hilfszugthread nicht so.

Mathias
 
die Ausnahme von der Regel

Hallo Erstmal,

hier möchte ich mal einhaken, Erfurt hatte Marke "Eigenbau", da suche ich noch Bilder/Nummern etc.
vermutlich ist es die Garnitur ( 2x GG15 und ein modernisierter Eilzugwagen), die später in Röblingen stand. Ich habe leider nur eine paar unscharfe Bilder auf denen keine Nummern lesbar sind.

2. Seit 1980 waren (fast) alle Regelspur-Hilfszüge der DR Standarthilfszüge.

FD851
 
Hallo sternthaler

Betrifft Einsatzheufigkeit des Hilfszuges:

Ich kann mich gerade noch an 2x erinnern. Einmal wars vor der Haustüre in Leipzig auf dem Berliner Bahnhof und einmal wars in Leipzig Plagwitz. Außerdem gabs ja in Leipzig 2 Hilfszüge ( einer Stand noch im Bw Leipzig Süd ) Wie die Bezirke damals aufgeteilt waren entzieht sich leider meiner Kenntnis. Vielleicht hilft Dir die Unfallstatistik im EK Sonderheft "Die DR vor 25 Jahren " ( 1982 ).Meine paar Wochen Beimannausbildung befanden sich da im Herbst des Jahres 1982.

MfG
Mathias
 
TT-Waschbär
Naja, "Die DR vor 25 Jahren" sind berechtigter Weise nicht alle Unfälle aufgeführt.
Sind sie auch rausgefahren bei einer entgleisten Achse eines Güterwagens, oder hatte jedes Rbf ein Aufgleise?
 
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