Früher gabs mal Zwischenringe, ist sowas noch gebräuchlich??
Gibt es noch zu kaufen, aber für Zooms sind sie in der Regel nicht empfehlenswert, wenn man auf Bildqualität wert legt.
Für Telezooms braucht man recht lange Zwischenringe, um eine signifikante Verinnerung der Nahgrenze zu erreichen. Andererseits sind Telezooms eben auf den Entfernungsbereich gerechnet, der standardmäßig zur Verfügung steht. Zwischenringe "versauen" die Rechnung wieder - mal ganz davon abgesehen, dass Consumer-Zooms im Nahbereich i.A. eh suboptimal sind. Auch schlucken Zwischenringe einiges an Licht. Für ältere Festbrennweiten sind die OK, für Zooms würde ich sie nicht nutzen.
Ich weiß nicht, ob Canon die noch anbietet, von Kenko gibt es aber welche fürs EF-Bajonett.
Alternativ kann man einen Telekonverter nutzen (1,4 oder 2x). Auch der verschlechtert natürlich Lichtausbeute und optische Leistung, letzeres aber nicht ganz so doll - sofern es ein hochwertiger ist!
Die dritte und für diese Zwecke beste Lösung sind Nahlinsen. Aber eben nicht die einfachen Billigdinger von hama o.ä. Wer Wert auf Bildqualität legt, sollte die teureren Achromaten nutzen, die gibt/gab es von Canon (250D, 500D), Nikon (3T, 4T, 5T, 6T) oder Minolta (k.A. bzgl. Bezeichnung). Die Qualität der drei genannten Hersteller unterscheidet sich nicht, wichtig ist der Durchmesser des Filtergewindes.
Achromat deswegen, weil die Dinger zwei(!) Linsen haben, also optisch komplexer sind.
Für die o.g. Canon-Objektive würde ich zum Beispiel den Nikon 3T oder 4T nehmen - gibts manchmal bei eBay. Der 3T hat 1,4 dpt, der 4T hat 2,9 dpt.
Grobe Rechnung: Brennweite des Achromat: 1000 geteilt durch dpt.
Maximaler Abbildungsmaßstab aus Kombination Objektiv / Achromat = Brennweite Objektiv / Brennweite Achromat
Aber: Auch gute Achromaten kosten Geld. Ob sich das lohnt, muss man selbst entscheiden? Eine günstige und gute Empfehlung ist das Tamron 90er Makro, das es seit der Steinzeit in verschiedenen Varianten gibt. Es ist ordentlich verarbeitet und man bekommt es gebraucht recht günstig.
Viele Grüße
Adrian
Ergänzung:
Warum sind Zwischenringe bei Zooms nicht geeignet? Konventionell gerechnete Objektive fokussieren über eine Auszugsverlängerung - die Linsen werden von der Bildebene weggeschoben. Bei fast allen neueren Objektiven und auch fast allen Zooms erfolgt die Fokussierung durch Verschieben von einzelnen Linsengruppen innerhalb des Objektivs. Das Objektiv selbst ändert seine Länge nicht oder nur wenig. Diese "Innenfokussierung" ist sehr komplex von der optischen Rechnung und reagiert entsprechend zickig auf anderweitige Einflüsse wie zusätzliche Auszugsverlängerung z.B. durch Zwischenringe.