Fahrzeugvorstellung im Hauptbahnhof Chemnitz

[latin]

Die Frage, was hier wie wo warum womit und auch welche Weise ausgeschrieben wurde ist doch eher nebensächlich.
Dass öffentliche Ausschreibungen in dieser Region nun mal gerne zu Lohndumping führen ist bittere Realität, auch im Bahnverkehr.

Aber hey: ich finde es gut, dass auf der Brachfläche am Bahnhof wieder etwas sinnvolles passiert (die Baustelle lässt zwar noch keinerlei Details erahnen, aber es sieht schon mal gut aus).

Ich hatte mal auf einer Fahrt von Chemnitz nach Leipzig die Gelegenheit dem Tf etwas über die Schulter zu schauen, 160 km/h waren nur auf einem sehr kurzem Teil der Strecke machbar. Da sind max. 140 km/h, aber dafür ohne lärmendem Motor unterm Hintern doch schonmal keine schlechte Alternative.

 

[V180-Oli]

aber dafür ohne lärmendem Motor unterm Hintern doch schonmal keine schlechte Alternative.

Da können manche unken, wie sie wollen, aber das halte ich persönlich für einen absoluten Komfortgewinn.
Außerdem: Wieder richtige Züge mit Lok und Wagen. Das ist doch gleich ein ganz anderer Anblick.
Irgendwie mehr Eisenbahn...

 

[152 032-9]

@ latin:

Nicht überall dort, wo der 612 140km/h fahren darf, sind auch für Züge ohne Neigetechnik 140 km/h drin, u.a. wegen der Ohrabdrücke an der Fensterinnenseite.
Wieviel Minuten es wirklich länger dauert, weiß ich nicht.
Es kommt letztlich auf erreichbare Anschlüsse an, die nicht nur "Sichtanschüsse" sein dürfen.

MfG

 

[latin]

Zum Thema Fahrzeiten gibt es zumindest für die Theorie schon Aussagen:

Obwohl die Züge nur für Tempo 140 km/h zugelassen sind - die DB-Triebzüge sind bis zu 160 km/h schnell -, werden sich die Fahrzeiten zwischen Chemnitz und Leipzig kaum verändern. Die Fahrt in Richtung Leipzig wird künftig 59 Minuten dauern, die Abfahrt ist zur Minute 31 vorgesehen. In der Gegenrichtung werden künftig eine Stunde und fünf Minuten benötigt, die Abfahrt in Leipzig soll zur Minute 20 erfolgen. Derzeit dauert die Fahrt eine Stunde.

(http://www.freiepresse.de/WIRTSCHAFT/WIRTSCHAFT-REGIONAL/Nach-Leipzig-kuenftig-im-modernisierten-Reichsbahnwagen-artikel9153686.php, vorvorletzter Absatz)

 

[Schorsch]

Da sind max. 140 km/h, aber dafür ohne lärmendem Motor unterm Hintern doch schonmal keine schlechte Alternative.

Ja genau und ohne nervende Klimaanlage.

Da können manche unken, wie sie wollen, aber das halte ich persönlich für einen absoluten Komfortgewinn.

Ehrlich?

Meine Sätze könnten auch ironisch gemeint sein!

 

[sv_de]

Bin zwar nicht V180-Oli, aber was er meint, kann ich mir denken.

Meine Firma durfte mal 6 Wochen, lokbespannte Reisezüge als Ersatzverkehr fahren.
Da hatten wir wohl unsere zufriedensten Kunden in genau diesen Zügen:
+Raumgefühl
+Sitzkomfort
+Gepäckablagemoglichkeiten
+keine Antriebsgeräusche im Wagen
+persönliche Ansagen vom Personal

 

[V180-Oli]

Genau das meinte ich.

 

[Jan]

Eisenbahn wie früher? Reisen statt Transport?

 

[MephisTTo]

Da fehlt noch die "Öko-Komponente" - Fahrrad und dessen Mitnahmemöglichkeit.

 

[tom1615]

Der 612er ist in meinen Augen der unkomfortabelste Triebwagen überhaupt.
Die Fahrzeit wird sich nicht signifikant verändern (ca. 3s Unterschied bei 1km). Welch Sinn macht da die Wackeldackeltechnik überhaupt?

Die Dinger sollte man im Auslaufbetrieb abfahren und dann abstoßen.

 

[sv_de]

Einen hab ich noch:
+die Sitzplätze haben in der Regel (Ausnahme einzelne Klappsitze) freien Blick nach draussen.

Was leider ein Manko bei Chemnitz - Leipzig ist - die Klotzbremsen.

 

[V1801]

Bin zwar nicht V180-Oli, aber was er meint, kann ich mir denken.

Meine Firma durfte mal 6 Wochen, lokbespannte Reisezüge als Ersatzverkehr fahren.
Da hatten wir wohl unsere zufriedensten Kunden in genau diesen Zügen:
+Raumgefühl
+Sitzkomfort
+Gepäckablagemoglichkeiten
+keine Antriebsgeräusche im Wagen
+persönliche Ansagen vom Personal

Ist das wirklich alles positiv? Wenn 6 Leute im 6er Abteil sitzen und vielleicht noch Gepäck haben, wird es auch kuschelig eng... Letztens erst wieder erlebt...


Matthias

 

[hdf90]

Man darf nicht vergessen, dass DB Regio auch teilweise Desiros auf der Strecke einsetzt. Diese haben eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und können den jetzigen Fahrplan trotzdem halten. Da sind nicht barrierefreie,unklimatisierte, alte Wagen ein deutlicher Rückschritt.

 

[Baureihe-52]

Man darf nicht vergessen, dass DB Regio auch teilweise Desiros auf der Strecke einsetzt. Diese haben eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und können den jetzigen Fahrplan trotzdem halten. Da sind nicht barrierefreie,unklimatisierte, alte Wagen ein deutlicher Rückschritt.

Nein halten sie nicht.
Selber schon die Erfahrung gemacht.
Kommen mit 5-10 Minuten später in Chemnitz an.
Zu Stoßzeiten wird es da noch mehr.
Der wackeldackel benötigt jetzt 59 Minuten.
Die Tfs sagen, das man selbst mit den Fz zwischen Narsdorf und Chemnitz nicht wirklich was raus fahren kann.
Die Zeitreserven liegen ganz klar zwischen Leipzig und Geithain.

Gruß

 

[Daniel3007]

Guten Abend Forengemeinde,

ich finde die Diskussion recht spannend.
Natürlich ist es ein schwieriges Thema.
Was ich auf jeden Fall sagen kann, die DB hält auch mit 642 die Fahrzeiten, es geht zwar nur bei schönem Wetter und trockenen Schienen, aber die Fahrzeiten sind zu halten.
Habe ich als Azubi im Jahr 2013 geschafft und die Lokführer schaffen das auch heute noch. Was dabei nicht vorkommen sollte, dass sich Kreuzungen mit den Kohlependeln oder Gegenzug nicht verspäten dürfen. Aber wie gesagt ich habe es als Azubi geschafft und bin auch fester Überzeugung, dass es heut auch noch geschafft wird.

Die Entscheidung wieder Fahrzeuge mit Hocheinstiegen zu nehmen ist fraglich aber letzten Endes nicht unsere. Ich bin mir sicher das auch die Tandsev ihr bestes geben wird.

Es wurde ja auch schon angemahnt, dass es hier hauptsächlich mal wieder darum geht Geld zu sparen. Oftmals an falscher Stelle.

Das ist mein Statement zu dem Thema!

Euch einen schönen Abend noch!

Daniel

 

[mattau]

Hallo zusammen!

-Wenn es ums Geld (Ausschreibung) geht, kann ich nur sagen - Landesregierung Sachsen-. Sachen ist, neben Bayern, das einzige Bundesland, in welchen es kein Tariftreuegestz bei Ausschreibungen in ÖPNV gibt. Dabei haben wir seit 2 Jahren einen Verkehrsminister von der SPD! Auch die Ausschreibungen, welche der VMS vorgenommen hat, sagen alles aus. Im Aufsichtsrat des VMS sitzen zum Beispiel 2 Oberbürgermeisterinnen (von Chemnitz und Zwickau) welche beide ein Parteibuch von der SPD haben. Ich frage mich, was bedeutet das "S" in SPD?

-Wenn es um die Fahrzeuge geht, versteht man den VMS. Mit was DB-Regio z. Zt. auf diesen Strecken unterwegs ist, ist das Letzte.

-Ob aber die alten Inter-Ex-Wagen ohne Klimaanlage (siehe Sommer 2015) und hohen Einstieg die bessere Alternative sind wird sich zeigen. Ich bezweifele aber, dass je Einer, welcher an der Ausschreibung beim VMS beteiligt war, im Hochsommer von Chemnitz nach Leipzig mit der Bahn gefahren ist.

-Wenn der VMS nicht so auf seine Prestigeobjekte setzen würde:
1. Luftkissenfassade am Chemnitzer Hbf, es laufen ständig 2 Kompressoren und wo bleibt eigentlich die angepriesene Beleuchtung,
2. neue 2-Systemfahrzeuge, haben noch keine EBA-Zulassung, Zentralhaltestelle muss für zig Millionen umgebaut werden, wegen höheren Einstieg,
3. Strecke nach Thalheim/Uni, prognostisierte Fahrgäste 80.000, zur Zeit 8.000! und warum muss man da mit Diesel nach Thalheim fahren (ginge problemlos wie nach Stollberg elektrisch), Strecke hat keine Verbindung zum elektrischen Streckennetz der Bahn?
wäre auch mehr Geld für die tatsächlichen Aufgaben eines Verkehrsverbundes und für dessen Auftragnehmer da.

Dies nur mal als kleine Anmerkungen von mir.

 

[Loklenker123]

Heute wurden von Chemnitz aus Testfahrten mit dem Citylink durchgeführt.
Vorn ein Diesel-Vectron, dann ein Wagen von Rail-Adventure dann die Srassenbahn und wieder ein Wagen von Rail-Adventure .

 

[Loklenker123]

Auch heute wieder ! Steht z.Zt. auf dem Chemnitzer Hbf.

 

[Steffen E]

Nun, ob die lokbespannte Garnitur die Beschleunigungszeiten der 612 erreichen kann, wird sich zeigen. Der 612 zieht "ganz schön ab". Muß er auf der CL aber nur 5-mal machen (Chammnz, Burgschd, Narschdorf, Geit'n unn Laus'sch - für die Sachsen ).
Komfortabel ist der Wackeldackel wirklich nicht - ich konnte da nie irgendwas lesen. Vom Klima im Zug und der Dröhnung ganz zu schweigen.
Ich bleibe gespannt, ob das nach dem Wechsel was bringt.

Klotzbremsen? Ich brauch dringend wieder ein neues Mikro an der Videocam ...

Zum Thema Ausschreibung - die zentrale Beschaffung von Fahrzeugen und Wartung durch den Ausschreibenden ist so neu nicht - das macht z.B. Niedersachsen mit dem Metronom schon seit über 10 Jahren so.
Die Kleinstaaterei von den Verkehrsverbünden ist allerdings einem globalen Konzept wirklich hinderlich. Hier ist sich jeder Fürst selbst der Nächste ...

 

[TT-Krümel]

Ist eben wider mal was NEUES. Was aber nicht so recht ins Stadtbild von Chemnitz passt sind die italienischen Farben des Gefährts. Da bin ich ja gespannt wann die ersten dann in Aue stehn(währe ja auch ne Option).Die Bahn geht,die Tram kommt!

 

[H-Transport]

Ähm, das Chemnitzer Modell sieht vor, dass man dann vom Endpunkt der Straßenbahn (Stückpreis 8 Mio €...) mit dem Bus nach Aue fahren soll.

 

[Steffen E]

Verstehe ich nicht.
Die Bahn rollt zuverlässig nach Aue.
Bin da auch schon mal mitgefahren (so oft muß ich da nicht hin).
Bus ? Nein danke, aber das ist wohl politisch gewollt (von Leuten, die weder Bus noch Bahn fahren).

 

[tt-fan1970]

Chemnitz Aue

Hallo soweit ich weiß, ist da noch gar nichts raus..
Erst mal soll bis Thalheim mit dem Citylink gefahren werden. Vorher muß aber noch viel gebaut werden.Das aber auch erst mal in 2 Bauabschnitten, 1.Abschnitt bis zur noch zu bauenden Wendeschleife unterhalb der Uni und dann 2. Abschnitt der Übergang auf das DBAG (oder EGB) Gleis Chemnitz Aue.
Soweit ich weiß sollen auch nicht alle Züge als Tram fahren sondern einige noch regulär über Chemnitz Süd usw...

Genaueres werde ich bzw kann man am 17.10. bestimmt auch da erfahren.

Viele Grüße
Mario Lippmann

 

[H-Transport]

Hallo!

In knapp zwei Monaten wird Chemnitz von der großen weiten Welt auf dem Schienennetz quasi abgehängt. Der gewünschte "Fernverkehr" rückt für den Kunden damit in weite Ferne?

Waren die Umsteigebeziehungen bereits mit Status Quo nicht die besten, so wird es mit dem Fahrplanwechsel noch schlechter, da der Besteller offenbar der Meinung ist, sein Produkt ist das Zentrum und alle Anschlüsse müssten sich nach ihm richten. Zu was er aber selber nicht in der Lage ist. Kurzum auf dem RE Chemnitz - Leipzig als Besteller Zeitlagen zu wählen, die keine sinnvollen Reiseverbindungen mehr zulassen.

Beispiele?

Berlin - Thalheim (Ri. Aue...) via Leipzig Hbf, Chemnitz Hbf:
Leipzig 37min Umsteigezeit, Chemnitz 45min
Gegenrichtung:
Chemnitz 45min, Leipzig 50min
Ich stehe also bei Fahrzeiten von ca. 4:30 etwa 1/3 nur "rum".

Zweites Beispiel:
Ri. Frankfurt - Olbernhau:
Leipzig 57min Umsteigezeit, Chemnitz 45min
Gegenrichtung:
Chemnitz 42min, Leipzig 1h05min (!!!)

Das sind wohlgemerkt keine konstruierten Beispiele, sondern in Leipzig ist nahezu nichts mit normaler Umsteigezeit zu erreichen, Chemnitz das gleiche. Der Besteller ZVMS hat ganze Arbeit geleistet, um mit teuer verprassten Steuergeldern dem Schienenverkehr in Sachsen einen weiteren gewaltigen Dämpfer zu verpassen. Damit dürfte auf den neuen Anbieter auch gleich ein gewaltiger Gegenwind entgegen kommen, dafür aber deutlich weniger Fahrgäste.

Daniel

 

[pfrank]

Hallo Daniel,
müssten da nicht auch die Chemnitzer Stadtoberen intervenieren, oder fahren die nur Auto, was ich bei derartigen Anschlusszeiten auch machen würde.