@ Alle,
paar Worte von mir dazu…
Die „inszenierten Bilder“ sind natürlich eine wunderbare Sache - ohne jedes wenn und aber. Über eines muss man sich aber im Klaren sein: Man braucht neben dem guten Auge für das in der Situation maximal Machbare gute Ortskenntnis - oder aber, wenn man bei einer solchen Veranstaltung im Auto eines Ortskundigen, der auch die Fähigkeit zur Bildinszenierung hat, mitfahren und „neben ihm her inszenieren“. Nur anhand der Fototipps aus dem Veranstaltungsprogramm wird das ganz schwer.
Ein A.L. (z.B.) hat diese Ortskenntnis (und das nicht nur rund um „seinen Kirchturm“) – klar, er ist seit Jahren viele, viele Tage im Jahr in Sachen „Eisenbahnfotografie“ erfolgreich unterwegs. Einige andere „Crecks“ haben die Kenntnis auch – einige sind aber nicht alle.
Die Ortskenntnis kann man durch frühere Veranstaltungen auf der jeweiligen Strecke haben (aber es gibt immer ein erstes Mal!), oder man muss zur optimalen Vorbereitung paar Tage vor der Veranstaltung schon mal dahin. Allein mit Google Earth und dem Durchschauen von Bildern, die anderen Fotografen in den letzten Jahren in der Region gelungen sind, ist eine solche Vorbereitung sicher nicht zu stemmen.
Kommt man aber zum ersten Mal an eine persönlich einem bisher völlig ungekannte Fotostelle, erfasst man u.U. auch nicht gleich, wo sich die am besten geeignetste Stelle befindet. Was soviel heißen soll, dass der ganz große Wurf auch nicht unbedingt mit dem „ersten Schuss“ an der Stelle gelingt.
Die Chance, zu so gut inszenierten Fotos zu kommen, hat eigentlich nicht jeder – oder besser: haben nur wenige. Die anderen haben einfach nicht die Zeit oder / und das Geld, zusätzlich zu der Zeit und zu den Kosten der Fotozugveranstaltung selbst noch weitere „Ressourcen“ für die optimale ganz persönliche Vorbereitung aufzubringen. Und vielleicht ist die Bahnfotografie auch nur ein Hobby unter mehreren Hobbys (z.B. Moba).
Um nicht falsch verstanden zu werden:
Die Fotos z.B. eines A.L. sind allererste Sahne, können aber einfach nicht als Maßstab für die Masse der Fotografen dienen. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, den Fotografen, die Barnie unter „Kategorie 1“ eingeordnet hat, vorzuwerfen, schlechtere Fotos gemacht zu haben. Bei einer Fotozugveranstaltung steht der Fotograf immer in irgendeiner weise unter Zeitdruck – Zeit zum Suchen eines optimalen Fotostandortes während der Veranstaltung hat man eigentlich dann nicht mehr. Entweder man hat Glück, dass man es „richtig gut erwischt“ hat, oder man muss aus der Stelle eben halt das Beste machen. Ein inszeniertes Bild gelingt dann aber eben vielleicht nicht.
Ironie ein:
O.K. – rein objektiv gesehen könnte sich jeder die bestmöglichen Umfeldkenntnisse vorher aneignen und so zu den besten inszenierten Bildern kommen. Also selbst Schuld, dass er vielleicht Familie hat, seine Arbeitszeit und sein Arbeitspensum über den deutschlandweiten Durchschnitt hinausgehen. Selbst Schuld, wenn sein Einkommen eine Verdoppelung der Kosten der Veranstaltung zur eigenen optimalen Vorbereitung nicht zulässt. Und natürlich auch selbst Schuld, wenn seine nicht nur aus „Rotring-Objektiven“ bestehende Fotoausrüstung bestimmte Einstellungen einfach nicht hergibt. Zusammenfassend also selbst Schuld, wenn die Bahnfotografie nicht der absolute Lebensmittelpunkt ist.
Ironie aus.
@ Falk,
ich habe in der Vergangenheit Deine Sicht in nicht erheblichem Maße mitgetragen. In vielen Dingen gebe ich Dir Recht, aber ich habe auch ein bisschen das Gefühl, dass Du manchmal ein bisschen von falschen Voraussetzungen ausgehst. Nicht jeder hat Zeit, Geld (und Lust), um das Hobby „Bahnfotografie“ mit soviel Einsatz und Ressourcen betreiben zu können. Vielleicht möchte er ja auch mal „so über die Stränge schlagen“ – kann es aber (Zeit, Geld, Verständnis der Familie) einfach nicht. Er macht das also notgedrungen und zähneknirschend mit „halber Kraft“. Wenn er dann noch gesagt bekommt, dass er ein schlechterer Fotograf ist, wird ihm vielleicht der Kamm schwellen…
Nichts für ungut.
@ kloetze,
um zu so einem Bild zu kommen, zu dem Du gerade
>>> "Muss man eben früher aufstehen." <<<
meintest, reicht es nicht, nur früh aufzustehen. Hier ist einfach "hochwertige Aufnahmetechnik" angesagt - namentlich ein richtig lichtstarkes Objektiv und eine Kamera, die auch bei höheren "ISO's" nicht zum "Rauschfaktor" wird.
Ein gigantisches Bild ist es aber eben schon...
FD851