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Ein Plädoyer für gute Fotos

Gute Fotos...

  • - interessieren mich nicht.

    Stimmen: 11 3,6%
  • - kann ich nicht, sehe ich aber gern bei anderen Boardern.

    Stimmen: 40 13,0%
  • - will ich machen, funktioniert nicht.

    Stimmen: 25 8,1%
  • - kosten mich zu viel Zeit.

    Stimmen: 10 3,2%
  • - darauf lege ich großen Wert.

    Stimmen: 126 40,9%
  • - ich werde immer besser.

    Stimmen: 74 24,0%
  • - Modellbahn/-bau ist mir wichtiger

    Stimmen: 37 12,0%
  • - ihr habt Sorgen...

    Stimmen: 90 29,2%

  • Umfrageteilnehmer
    308
Es gibt beim verkleinern verschiedene möglichkeiten der pixelverrechnung. Die schönsten ergebnise bekommt man mit Smart (so heisst es z.B. bei Paintshop Pro) Einstellungen wie Bikubisch, Pixel oder Bilinear erzwugen die von euch erwähnten Treppen. Das ist ein Aliasing Effekt
 
Wenn man ihn hat kann auch der Resamplingfilter namens B-Spline beim herunterskalieren der Fotos von Nutzen sein. Nach dem skalieren muss man das Bild aber nachschärfen um den Anteil der hohen Frequenzen im Bild (sie sind für die Details verantwortlich) hervorzuheben.
Um die Unterschiede zu zeigen hab ich zum einen eine Beispielvorlage genommen die links über dem Führerstand deutliche Artefakte zeigt (der Schleier) und rechts oberhalb des Daches stark rauscht. Das Bild wurde in dieser Auflösung aufgenommen.
Das Rauschen wird durch den B-Spline-Filter geglättet. Leider gehen dabei aber auch Details unter. Im direkten Vergleich sieht man das im Bereich des Drehgestelles und des DR-Logos am stärksten.
Bild 1: Teil der Originalvorlage 1:1
Bild 2: Skaliert ohne Nachschärfen
Bild 3: Skaliert mit Nachschärfen
Um den Bereich der Führerstandsfenster bildete sich beim Nachschärfen ein leichter weißer Rand der ein deutliches Indiz dafür ist das ich den Anteil der beschriebenen hohen Bildfrequenzen etwas zu stark angehoben habe.
 

Anhänge

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Schon mehrfach hatten wir hier im Board die Diskussion über die Bildrechte und das "beitragsfreie Fotografieren" bei Fotozugveranstaltungen - konkret, ob der Veranstalter der Fotozugveranstaltung nichtzahlenden Fotografen das Fotografieren untersagen darf...
In einem Fotoforum fand ich einen Artikel einer Anwaltskanzlei bezüglich der Rechte von Fotografen. Ganz allgemein und auch ganz im Besonderen auf 89 Seiten.

Darin wird u.a. auch das Haus- und Leistungsschutzrecht des Veranstalters / Betreibers von Veranstaltungen besprochen. Danach kann der Veranstalter durchaus die Rechte an Bild und Ton nur gegen Gebühr erteilen und somit auch gegen nichtzahlende Fotografen vorzugehen... Auch, wenn er nicht Eigentümer des Veranstaltungsortes ist.

Die ganze Problematik "Rechte beim Fotografieren" ist auf einer 89-seitigen pdf-Datei abgehandelt, die mir vorliegt. Wer begründetes Interesse daran hat, kann sich bei mir ausschließlich per Mail (PN wird ignoriert) melden.

FD851
 
Wenn die Datei schon 89 Seiten (ok, 10 Seiten Einführung) hat, denke ich mal, dass 99,99% der hier Lesenden (inkl. mir) die juristischen Feinheiten eh nicht verstehen :(.
 
Naja, und dann ist es eben die Meinung einer Anwaltskanzelei. Das ist auf alle Fälle deutlich besser als unsere Stammtischvermutungen. Aber wie heißt es so schön: "Vor Gericht und auf hoher See..."
 
Hallo

Richtig interessanter Fred hier. Ich selbst bin auch für gute Fotos zu haben und so einiges was man hier sieht würde bei mir sofort in die Tonne fliegen. Selbst bin ich eher als Natur- oder Nachweisfotograph (Dokumentation von Tieren und Pflanzen in einer Region) unterwegs. Allerdings interessiert man sich auch für andere Sachen wenn man soetwas gern macht.
Solche Diskussionen wie hier gibt es wohl in allen Foren die sich mit einem bestimmten Hobby befassen, welches das auch sein mag und auch hier treffen wie immer zwei Welten aufeinander. Eine Zeitlang war ich Fotomod und es war eine greuslige Zeit. Denn Kritik wird meist nicht oder nur selten akzeptiert, obwohl sie eingefordert wird. Selbst bezeichne ich mich auch nicht als Perfekt oder sehr gut aber ich will LERNEN! und das sollten sich alle zu Herzen nehmen.
Vor allem einen Dank an Torsten für Post 1 und den sehr schönen Link. Genau so sollte man arbeiten und dann wirds auch was mit dem Bild. Die die schon zu Analogzeiten angefangen haben können das auch, denn fotographieren war früher richtig teuer (36 Dias mit allen drumm und dran 22,00 Mark). Und die Löhne zu DDR-Zeiten waren nicht üppig.

Und hier noch was zum Bilderverkleinern:

...kann es auch am Verkleinern der Bilder an die Board-Erfordernisse liegen. Ansonsten richtiger und wichtiger Einwand.

Wenn man keine geeignete Software hat gehts auch hiermit.
http://www.traumflieger.de/desktop/onlinepicture/index.php
Ich nehme das Programm gern für diverse Foren.

Gruß Micha
 
Heute Abend 22:45 Uhr auf dem Sender "Bayern Alpha" das Thema "Der goldene Schnitt". Da dieses Thema hier schon oft angesprochen wurde interessiert es vielleicht.
Gruß Uwe
 
Hallo TT!

Ich will mit diesem Beitrag den Versuch einer Erklärung unternehmen, das zum Ausdruck zu bringen, was ich bei der "Vorabdiskusion Bilderwahl-Dings" bereits geschrieben habe. Mir soll es an dieser Stelle jetzt nicht darum gehen jemanden belehren zu wollen, welche Bilder er gut finden soll oder nicht. Mehr geht es darum zu zeigen, dass das, was auf dem ersten Blick vielleicht schön erscheint in Wirklichkeit wesentlich besser umzusetzen ist.

Und um nichts anderes geht es mir bei der Kritik, die ich an anderer Stelle im Board äußerte. Ich respektiere die Wahl eines jeden zu einem bestimmten Bild. Deswegen soll es mir aber doch auch erlaubt bleiben, ein vielgewählten Bild kritisieren zu dürfen, oder? Weil wie sagt das Sprichtwort: "Das Gute ist des Besseren Freind!".

Der ein oder andere weiß es vielleicht, letztes Wochenende fand im Werratal die Fotozug/Plandampfaktion "Dampf trifft Kies IV" statt. Die Baureihen 95, 44 und 41 beförderten teils schwere Güterzüge, leichte Fotozüge oder volle Personenzüge durch eine herbstlich-herrliche Landschaft. Zig Fotografen waren anwesend, alle hatten sie mehr oder weniger die selben Voraussetzungen. Und doch fallen die Resultate mehr als unterschiedlich aus.

DSO erstickt fast in der Bilderflut des Werradampfes, für eine Übersicht aber gerade gut genug. In zwei Kategorien will ich die Bilder hier verlinken:

Kategorie 1:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5047802 (8 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5051960 (10 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5049689 (24 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5050880 (9 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5055423 (17 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5055529 (19 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?4,5049213 (14 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5043177 (4 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5047335 (4 Bilder)

Die erste Kategorie will ich mal "Sichtungsbilder" nennen. Teilweise sind sehr schöne Aufnahmen dabei - keine Frage. In Summe aber nicht mehr (aber auch nicht weniger!) als am Bahndamm stehen und auslösen. Teilweise noch mit technischen Mängeln versehene Bilder. Würden jedoch einzelne Aufnahmen bei der Bilderwahl auftauchen wäre ich überzeugt, nicht wenige würden ihr Kreuz machen.

Nun aber zur Kategorie 2. Hier meine ich (ich ganz persönlich!), dass die Fotografen ihre Bilder iszenieren. Vergleicht man genau so stellt man fest, dass faktisch die selben Fotostellen umgesetzt wurden wie in Kategorie 1. Das meine ich mit "selbe Voraussetzungen". Hier nun kann man ganz gut sehen, dass Bilder durchaus weitaus mehr Potential haben können, als auf dem ersten Blick offenbar wird.

Kategorie 2:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5053717
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?4,5051414 (16 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?4,5053072 (17 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?4,5054833 (16 Bilder)
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?4,5055606 (7 Bilder)

Viel Spaß beim Schmöckern und Vergleichen und vor allem Genießen!!!

Freundschaft!
F.O.

P.S.: Es war nicht wenig Arbeit, die Links (übrigens ohne Anspruch auf Vollständigkeit) zusammenzutragen.
 
Hallo Barnie,
schlag mich, aber wenn Du nicht das Wort "Kategorie 2" darüber gesetzt hättest, hätte ich nicht gemerkt, dass jetzt viel bessere Bilder kommen.
Ist wahrscheinlich auch schwierig, bei der Masse der Bilder. Schöner wäre es, es an einzelnen Motiven zu erläutern.

Übrigens, ich bin sogar sehr dafür, dass ein viel gewähltes Bild kritisiert werden darf. Es gibt fast immer etwas, was man besser machen kann. Und daraus kann man lernen.
(Das Problem war, dass Du den Wähler kritisiert hast. Macht man einfach nicht. Denken ist OK.)

Gruß Klötze
 
Hi Klötze,

...Schöner wäre es, es an einzelnen Motiven zu erläutern....

da will ich mal meinen Senf dazu geben. Zwei Fotografen stehen augenscheinlich auf gleicher Höhe, jeder aber auf einer anderen Seite vom Gleis. Beim Wartburgblick entstehen dann diese Fotos:

von links

von rechts

Mein Favorit ist eindeutig das Bild von links! Auch wenn die Loknummer nicht zu sehen ist (jeder weiß, das da die 95 1027-2 kommt), wirkt das Bild auf mich "rund". Die über allem drohnende Burganlage, die Herbstlaubfärbung links und rechts vom Gleis (und unter der Burg), der Kilometerstein 6,6 und die Dampfentwicklung verleihen dem Bild ein hohes Niveau.

Das Bild von rechts ist auch nicht schlecht, im direkten Vergleich fällt es aber doch nur auf den 2. Platz. Die sehr große Lok dominiert das Bild, von der Wartburg ist faktisch nichts mehr zu sehen, der Himmel ist einfach nur zugedampft. Der Fotograf steht zwar auf der Sonnenseite und die Loknummer ist auch zu erkennen; im ersten Bild höre ich vor meinem geistigen Ohr jedoch die Lok den Berg hochhämmern - dieses Gefühl weckt Bild 2 in mir hingegen nicht.

Das aber eigentlich wichtige daran: beide Fotografen müssen etwa an der gleichen Stelle gestanden haben und es stand beiden frei, sich für eine der Seiten am Gleis zu entscheiden. Die Entscheidung für eine der beiden Seiten muß also irgendwie gefallen sein und hier macht derjenigen die offenbar besseren Bilder, der sich eben auch vorher mit dem Motiv beschäftigt - was passiert, wenn die Lok hier ist, wo wird der Schatten sein, wird man die Burg noch sehen, wie wirkt das bunte Herbstlaub usw.
 
schlag mich, aber wenn Du nicht das Wort "Kategorie 2" darüber gesetzt hättest, hätte ich nicht gemerkt, dass jetzt viel bessere Bilder kommen.
Ist wahrscheinlich auch schwierig, bei der Masse der Bilder. Schöner wäre es, es an einzelnen Motiven zu erläutern.
Dem möchte ich mich anschließen. Barnie, vielleicht kannst Du mal 2-3 Vergleiche zusammenstellen und kurz anreißen, was bei dem einen Bild besser umgesetzt wurde als beim anderen (unscharfe oder unterbelichtete Bilder mal außen vor gelassen).

Andi
 
Noch ein Vergleich:

Bild 1

Bild 2

Gleicher Zug, gleiche Stelle. Mal unabhängig von den Farben, die in Bild 2 nicht stimmen...in Bild 1 sehe ich noch etwas vom Zug, was in Bild 2 nicht der Fall ist. Die Fotografen stehen wieder nur wenige Meter voneinander entfernt und haben beide das Haus rechts schön als Motivaufwerter benutzt. Fotograf 1 versteht es auch, die Strukturen im Dampf darzustellen, im Bild 2 ist es eine mehr oder weniger geschlossene Dampfwolke ohne Struktur.

Beide standen vor der Wahl: wo stelle ich mich hin...links vom Gleis, über das Gleis oder rechts vom Gleis. Wer in solchen Situationen daran denkt, dass man besser auf der Innenbogenseite steht (weil man da mehr vom Zug sieht), macht die augenscheinlich besseren Bilder.
 
Hallo Torsten,
ok, Argumente verstanden.

Zum 1. Vergleich:
Aufgrund der schlechten technischen Umsetzung des "von links Bildes" (unscharf oder Pixelung) müsste es aber wieder rausfallen. So richtig scharf ist da nichts. Was wollte der Fotograf da abbilden. Da er sich ja im Vorfeld Gedanken gemacht hat, kann er die Kameraeinstellungen auch auf das gewünschte Objekt vorbereiten.
(Ich weiß, ich zähle gerade nur Argumente auf, die bisher erwähnt wurden. Konnte ich mir aber nicht verkneifen. ;) )

Rein Technisch ist aber an Bild rechts nichts auszusetzen, oder?
(Golder Schnitt, Schärfe, Linien etc.)

Gruß Klötze
 
Zuletzt bearbeitet:
So subjektiv sind die einzelnen Empfindungen zu den beiden Bildern vom Wartburg-Blick:

Das Bild von rechts konzentriert sich auf die Lok. Groß, in der Sonne, hm. Der Fotograf hat mit Weitwinkel gearbeitet und weit aufgerissen, deshalb dominiert die Lok alles und die viel zu kleine Wartburg verschwindet zudem im Dampf-Dunst.

Das Bild von Links - hm, ganz ehrlich: schöne Wartburg, schöne Herbststimmung. Der Zug fällt darin kaum auf.
Der Fotograf hat mit etwas mehr Tele gearbeitet, dadurch verschwindet die Burg nicht im Hintergrund, sondern rückt durch die Perspektivische Kompression der Tele-Wirkung in die bedrohende Nähe.
Alles toll, aber mir ist der Zug darin zu klein.
Jedoch: wie würde es wohl wirken, wenn er näher heran kommt ?
- die Rückfront der Lok ist trotzdem im Schatten und verschwindet optisch in der engen
- vielleicht wabert auch von hier der Dampf die Burg zu ?

Ich denke, daß da noch zwei Aspekte dazukommen:

1. im Zeitalter der digitalen Fotografie metern viele (auch bekannte) Fotografen den Chip voll, anstatt gezielt einen einzigen goldenen Schuß zu setzen. Mit 30 Bildern im Hintergrund kann man natürlich dann hinterher gucken, was von den Gedanken funktioniert hat, und sich davon das beste raussuchen. Wer dagegen haut schon einen ganzen Diafilm für 8-10 Euro für ein Motiv durch ?

2. viele Fotografen sitzen hinterher lange am PC und hellen selektiv die eigentlich viel zu dunkel abtauchenden Schattenpartien (wie die Rückseite der 95 im Schatten des Waldeinschnittes) auf. Ohne das käme da nix an und das Motiv würde im Grau absaufen.
Bild etwas zu dinkel ? Kein Thema, kann doch hochgerechnet werden.
Mast im Bild, oder 'ne Person: kein Problem, wird einfach "weggestempelt".
Dann wird noch nachgeschärft, farblich korrigiert, auf Kontrast und Brillianz getrimmt - und manchmal kommt damit ein dermaßen künstlich gezüchtetes Super-Foto heraus, das ich es nicht mehr schön finde, weil ich weiß, das es so dort nicht ausgesehen hat.
 
Hallo,
doch nochmal zum 1. von Torsten gezeigten Vergleich. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass das Bild von links das bessere ist, so muss ich sagen, es geht noch besser umzusetzen. Habe mich an ein Bild aus der 1. Kategorie erinnert.
http://img407.imageshack.us/img407/9812/20101009070415dsc097191y.jpg
Muss man eben früher aufstehen.
Die Bedrohlichkeit des Dampfes und die leicht beleuchtete Burg. Welche Lok ist in diesem Fall auch egal.

Gruß Klötze
 
@ kloetze

Das von dir verlinkte Bild ist nicht vergleichbar mit den von Torsten verlinkten Bilder, da zu einer ganz anderen Zeit aufgenommen. Der berühmte Vergleich mit Äpfel und Birnen.

@ Steffen E

Du wirfst am Ende deines Posts die Frage nach Fluch oder Seegen der Digitalfotografie auf. Bei dir kommt sie nicht so gut weg...
Nun, die Nachbearbeitungsmöglichkeiten sehe ich ziemlich entspannt. Zum einen bügelt man nur Unzulänglichkeiten aus, die speziell durch die Digitaltechnik verursacht werden (Kontrastumfang etc.), Farbbrillanz (in der Analogtechnik gibt es spezielle Filme dafür - wo ist der Unterschied, ob ich diesen Kaufe oder es am Computer nachreguliere?) und abwedeln machen gute Fotografen auch bei Analogtechnik - nichts anderes ist das Aufhellen/Abdunkeln von bestimmten Bildbereichen. Bei der Digitaltechnik geht es eben schneller und leichter.

Freundschaft!
F.O.
 
@ Alle,
paar Worte von mir dazu…
Die „inszenierten Bilder“ sind natürlich eine wunderbare Sache - ohne jedes wenn und aber. Über eines muss man sich aber im Klaren sein: Man braucht neben dem guten Auge für das in der Situation maximal Machbare gute Ortskenntnis - oder aber, wenn man bei einer solchen Veranstaltung im Auto eines Ortskundigen, der auch die Fähigkeit zur Bildinszenierung hat, mitfahren und „neben ihm her inszenieren“. Nur anhand der Fototipps aus dem Veranstaltungsprogramm wird das ganz schwer.
Ein A.L. (z.B.) hat diese Ortskenntnis (und das nicht nur rund um „seinen Kirchturm“) – klar, er ist seit Jahren viele, viele Tage im Jahr in Sachen „Eisenbahnfotografie“ erfolgreich unterwegs. Einige andere „Crecks“ haben die Kenntnis auch – einige sind aber nicht alle.

Die Ortskenntnis kann man durch frühere Veranstaltungen auf der jeweiligen Strecke haben (aber es gibt immer ein erstes Mal!), oder man muss zur optimalen Vorbereitung paar Tage vor der Veranstaltung schon mal dahin. Allein mit Google Earth und dem Durchschauen von Bildern, die anderen Fotografen in den letzten Jahren in der Region gelungen sind, ist eine solche Vorbereitung sicher nicht zu stemmen.
Kommt man aber zum ersten Mal an eine persönlich einem bisher völlig ungekannte Fotostelle, erfasst man u.U. auch nicht gleich, wo sich die am besten geeignetste Stelle befindet. Was soviel heißen soll, dass der ganz große Wurf auch nicht unbedingt mit dem „ersten Schuss“ an der Stelle gelingt.
Die Chance, zu so gut inszenierten Fotos zu kommen, hat eigentlich nicht jeder – oder besser: haben nur wenige. Die anderen haben einfach nicht die Zeit oder / und das Geld, zusätzlich zu der Zeit und zu den Kosten der Fotozugveranstaltung selbst noch weitere „Ressourcen“ für die optimale ganz persönliche Vorbereitung aufzubringen. Und vielleicht ist die Bahnfotografie auch nur ein Hobby unter mehreren Hobbys (z.B. Moba).

Um nicht falsch verstanden zu werden:
Die Fotos z.B. eines A.L. sind allererste Sahne, können aber einfach nicht als Maßstab für die Masse der Fotografen dienen. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, den Fotografen, die Barnie unter „Kategorie 1“ eingeordnet hat, vorzuwerfen, schlechtere Fotos gemacht zu haben. Bei einer Fotozugveranstaltung steht der Fotograf immer in irgendeiner weise unter Zeitdruck – Zeit zum Suchen eines optimalen Fotostandortes während der Veranstaltung hat man eigentlich dann nicht mehr. Entweder man hat Glück, dass man es „richtig gut erwischt“ hat, oder man muss aus der Stelle eben halt das Beste machen. Ein inszeniertes Bild gelingt dann aber eben vielleicht nicht.

Ironie ein:
O.K. – rein objektiv gesehen könnte sich jeder die bestmöglichen Umfeldkenntnisse vorher aneignen und so zu den besten inszenierten Bildern kommen. Also selbst Schuld, dass er vielleicht Familie hat, seine Arbeitszeit und sein Arbeitspensum über den deutschlandweiten Durchschnitt hinausgehen. Selbst Schuld, wenn sein Einkommen eine Verdoppelung der Kosten der Veranstaltung zur eigenen optimalen Vorbereitung nicht zulässt. Und natürlich auch selbst Schuld, wenn seine nicht nur aus „Rotring-Objektiven“ bestehende Fotoausrüstung bestimmte Einstellungen einfach nicht hergibt. Zusammenfassend also selbst Schuld, wenn die Bahnfotografie nicht der absolute Lebensmittelpunkt ist.
Ironie aus.

@ Falk,
ich habe in der Vergangenheit Deine Sicht in nicht erheblichem Maße mitgetragen. In vielen Dingen gebe ich Dir Recht, aber ich habe auch ein bisschen das Gefühl, dass Du manchmal ein bisschen von falschen Voraussetzungen ausgehst. Nicht jeder hat Zeit, Geld (und Lust), um das Hobby „Bahnfotografie“ mit soviel Einsatz und Ressourcen betreiben zu können. Vielleicht möchte er ja auch mal „so über die Stränge schlagen“ – kann es aber (Zeit, Geld, Verständnis der Familie) einfach nicht. Er macht das also notgedrungen und zähneknirschend mit „halber Kraft“. Wenn er dann noch gesagt bekommt, dass er ein schlechterer Fotograf ist, wird ihm vielleicht der Kamm schwellen…
Nichts für ungut.


@ kloetze,
um zu so einem Bild zu kommen, zu dem Du gerade
>>> "Muss man eben früher aufstehen." <<<
meintest, reicht es nicht, nur früh aufzustehen. Hier ist einfach "hochwertige Aufnahmetechnik" angesagt - namentlich ein richtig lichtstarkes Objektiv und eine Kamera, die auch bei höheren "ISO's" nicht zum "Rauschfaktor" wird.
Ein gigantisches Bild ist es aber eben schon...




FD851
 
Hallo TT!

Jetzt habe ich mir auch von 2 verschiedenen Fotostellen je 2 Bilder herausgesucht, um die unterschiedlichen Ansätze der Fotografen aufzuzeigen.

Beispiel 1

Bild 1
Bild 2

Zwar nicht zu selben Zeit aufgenommen, aber vom beinahe exakt den selben Standpunkt. Während in Bild 1 durch den extremen Weitwinkel das Bild sehr unruhig wirkt kommt Bild 2 wesentlich ausgeglichener daher.

Beispiel 2

Bild 1
Bild 2

Abgesehen, dass Bild 1 schlecht nachbearbeitet wurde hat wohl wenig dafür gesprochen, nicht doch eher auszulösen, damit der Busch Teile des Tender nicht verdeckt. Zudem klebt die Lok sehr am linken Bildrand.
Trotz des schlechteren Wetter wirkt Bild 2, auch durch dem Baum rechts im Bild, harmonischer.

Freundschaft!
F.O.
 
Moin,

...Allein mit Google Earth und dem Durchschauen von Bildern, die anderen Fotografen in den letzten Jahren in der Region gelungen sind, ist eine solche Vorbereitung sicher nicht zu stemmen...

Das möchte ich so nicht sagen. Im Juni 2010 waren wir ja als Gruppe Fotografen an der Erzbahn; 12 Personen, keiner je vorher dort gewesen. Die einzigen Hinweise auf die Fotostellen entstammen dem Internet und dessen Foren (teilweise auch aus Schweden selber) sowie zwei mir vorliegenden Büchern. Ich habe mich dann hingesetzt und an Hand der Bildbeschreibungen und Vergleiche JEDES Bild geografisch zuordnen können - teilweise habe ich an einem Bild aber 2h recherchiert und mich dabei nicht nur GoggelEarth bedient, sondern auch die Landesvermessungsämter von Schweden oder Norwegen abgefasst. Am Ende gab es von jeder Fotostelle ein Beispielbild mit Anfahrtsbeschreibung/Wanderbeschreibung, den geografischen Koordinaten fürs GPS, einer Sonnenstandsvorschau bzw. dem Hinweis, wann dort welche Züge vermeintlich "gehen". Jedes Fotostelle (reichlich 40) dann mit diesen Infos auf je eine A4-Seite gedruckt und in jedes Auto ein Exemplar gelegt.

Ich gebe zu: irrsinnige Arbeit und nicht für jede Fototour machbar; rein technisch aber kein Problem mit den heute frei zugänglichen Medien.
 
Man braucht [...] gute Ortskenntnis
Prinzipiell ja, keine Frage. Aber der Hinweis hat erst einmal nichts mit meinem Bild-Vergleich zu tun, da sich eben - wie erwähnt - viele Fotostellen doppeln. Mir geht es nicht um das Spiel "Guter Fotograf - Schlechter Fotograf" sondern "Gut umgesetzte Fotostelle - Nicht so gut umgesetzte Fotostelle".
Kommt man aber zum ersten Mal an eine persönlich einem bisher völlig ungekannte Fotostelle, erfasst man u.U. auch nicht gleich, wo sich die am besten geeignetste Stelle befindet.
Tja, ich meinen Augen macht auch bzw. gerade das einen guten Fotografen aus - und zwar das schnelle Erfasssen einer Situation.
Die anderen haben einfach nicht die Zeit oder / und das Geld, zusätzlich zu der Zeit und zu den Kosten der Fotozugveranstaltung selbst noch weitere „Ressourcen“ für die optimale ganz persönliche Vorbereitung aufzubringen.
Das sollte sie aber nicht davon abbringen, scharfe Bilder zu machen. Man kann auch bei Standard-Fotostellen bisweilen mehr herausholen.
Und natürlich auch selbst Schuld, wenn seine nicht nur aus „Rotring-Objektiven“ bestehende Fotoausrüstung bestimmte Einstellungen einfach nicht hergibt.
Untermauer mal mit einem Beispiel, was gemeint sein könnte. (vor allem vor dem Hintergrund von Sonnenschein und genug Licht während der Fahrten)
@ Falk,
ich habe in der Vergangenheit Deine Sicht in nicht erheblichem Maße mitgetragen
:fasziniert:
ich habe auch ein bisschen das Gefühl, dass Du manchmal ein bisschen von falschen Voraussetzungen ausgehst.
Wenn du das so siehst hast du mich vollkommen falsch verstanden!
Ich habe in den anderen Thread (Vorabdiskussion...) geschrieben, dass geneigte Eisenbahnfotografen schon daher tiefer in der Materie stehen, weil sie sich eben damit mehr auseinander setzen, sprich viele Bilder ansehen. Dass dadurch eine andere Sicht auf die Dinge kommt ist selbstverständlich. Niemanden kann und will ich zwingen, ebenso viele EIsenbahnbilder anzusehen. ABER: Gerade Dampf trifft Kies IV liefert jede Menge Aufnahmen, anhand derer ein Vergleich möglich ist - viele Fotografen, faktisch nur 4 oder 5 Züge, gleiches Wetter, ähnliche bis selbe Fotostellen. Ganz komprimiert kann man an ausgewählten Fotos zeigen, dass das, was auf dem ersten Blick "interessant" erscheint auf dem zweiten Bild tatsächlich besser umgesetzt wurde.
Hier will ich noch einmal auf das BR95-Bild aus der Bilderwahl zurück kommen: Hätten an der Stelle mehr Fotografen gestanden hätten durchaus bessere Bilder entstehen können. Zwar sieht der Dampf erst einmal imposant aus, der Rest jedoch fällt qualitativ deutlich ab. Der Großteil der Foriker hier müsste vielleicht erst ein besseres Bild sehen um zu verstehen, was ich meine. Mir jedoch (und einigen anderen auch!) fäält sofort auf, was an dem Bild nicht gut ist. Hinweis: Ich kritisiere das Bild, nicht das Abstimmungsverhalten!

Freundschaft!
F.O.
 
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