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Durchstich am Gotthard

GoTTardo

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Ort
Allensbach/Bodensee
Heute um 14.17 Uhr hat der Durchstich am Gotthard stattgefunden.
Gratulation !

Hier findet man die Berichterstattung des Schweizer Fernsehens: http://www.sf.tv

Besonders bemerkenswert die Rede von Bundesrat Moritz Leuenberger, weil dort der Demut vor dem “Stimmvolk” zum Ausdruck kam.

"Der Berg ist gross. Wir sind klein. Liebe Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.
Liebe Mineure, Bauarbeiter, Vermesser und Ingenieure.
Liebe Verkehrsminister aus der EU, zugeschaltet aus Luxemburg.
Liebe Sissi, Liebe heilige Barbara.
Der Berg ist gross. Wir sind klein.Gemeinsam haben wir Grosses gewagt.
Gestern wollten wir den Berg versetzen. Heute durchbohren wir ihn und schaffen den längsten Tunnel der Welt,
- zum Zeitpunkt, wie wir ihn planten,
- zu den Kosten, wie wir sie rechneten.
- kein privates Unternehmen hätte dieses Risiko auf sich nehmen können. Nur eine politische Gemeinschaft ist dazu in der Lage.

Die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben den Mut zu diesem Tunnel an der Urne bezeugt.

- Sie haben JA gesagt zum Gotthardtunnel und zum Lötschbergtunnel.
- Sie haben JA gesagt zur Finanzierung, nämlich
- JA zu einem Fonds und
- JA zur Schwerverkehrsabgabe, die ihn speist.
- Sie haben JA gesagt zum Abkommen mit der EU.

Der heutige Tag beweist, wie nachhaltig, wie konsequent, wie effizient unsere direkte Demokratie ist.

- wenn alle Betroffenen beteiligt werden,
-wenn mit ihnen Kompromisse gesucht und gefunden werden,
-wenn sich also auch Minderheiten in den Beschlüssen wieder erkennen,
- dann müssen sie nicht auf Proteste und Demonstrationen ausweichen,
- und dann kann die Demokratie Berge versetzen.

Natürlich gab es Zweifler,
- die nicht daran glaubten, dass wir es schaffen würden,
- die immer wieder den Abbruch der Arbeiten forderten,
- die warnten, dass die Kosten aus dem Ruder laufen würden.

Doch wir wollen ihnen das heute nicht vorhalten. Zum Mut gehört auch Grossmut. Es braucht die Warner. Auch wegen ihnen haben wir die Kosten minutiös berechnet und beaufsichtigt. Deswegen, liebe Kritiker und Mahner: Willkommen bei uns in der Festgemeinde.

Mit diesem Tunnel bauen wir mit an den Infrastrukturen Europas und beweisen so: Wir gestalten unseren Kontinent mit, solidarisch und nachhaltig, indem wir die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene vorantreiben.
Hier, inmitten der Schweizer Alpen, entsteht eines der grössten Umweltprojekte des Kontinents.
Zweitausenddreihundert Meter über uns scheidet sich das Wasser, es fliesst entweder über den Po in das Mittelmeer oder über den Rhein in die Nordsee. Doch hier unten, inmitten von Tausenden Tonnen Gestein, öffnet sich in wenigen Minuten ein Tunnel, der die beiden Meere direkt miteinander verbindet.
Grosses haben wir gewagt – gemeinsam.
Grosses haben wir geschaffen – gemeinsam.
Weil wir wissen: Der Berg ist gross. Wir sind klein"

Da spricht einer der stolz ist, dass hier Großes vollbracht wurde, der aber nicht den dicken Max markiert - menschlich, volksnah und sich der historischen Tatsache bewusst ist, dass hier ein Meilenstein eines echten Jahrhundertbauwerks für den Verkehr in Europa erreicht wurde.
 
....und in 7 Jahren sollen die ersten Züge mit Tempo 250 km/h durch den Tunnel fahren.

Gruß
Andreas
 
So kann es gehen. Die Wähler wurden befragt und frühzeitig in das Projekt eingebunden. Die Wähler entschieden sich und klärten auch die Finanzierung. Welches deutsche Großprojekt blieb jemals im Kostenrahmen? Am Ende kosteten sie nicht selten das doppelte. Aber in der schweiz werden verlogene Politiker unmittelbat abgewatscht, in D werden sie Minister oder wie der verlogene Koch aus Hessen als Merkelnachfolger gehandelt.

Auch die Schwaben sollten mal nachschauen, wie man gigantische Bahnprojekte mit dem Volk zusammen auf die Reihe bringen kann.
 
Auch das Gotthard-Projekt ist inzwischen weit über dem ursprünglichen Kostenrahmen angelangt. Die Zurückstellungen z. B. beim Ausbau bei den nördlichen Zulaufstrecken sind ein Beleg dafür.
 
Scheinbar wird in der Schweiz tatsächlich volksnahe Demokratie praktiziert,
im Gegensatz zu Deutschland, das scheinbar von einer abgehobenen 'Elite' regiert wird, die - von den Konzernen gesteuert - zwar im Namen des Volkes entscheidet, aber offensichtlich weder an dessen Meinung, noch an dessen Wohlergehen interessiert ist.
:kotz:
 
und auch der politische Wille, anders als hierzulande, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern.
Ich bin mir nicht sicher, was heraus käme, würde man den Bürger hierzulande dazu befragen. Mit der Forderung nach Investitionen in Eisenbahninfrastruktur gewinnt man hier wohl kaum Wahlkämpfe, allerdings hat das auch noch keine Partei ernsthaft versucht.
Das die direkte Demokratie auch augenscheinlichen Blödsinn hervorbringt, zeigt das Thema Minarettverbot in der Schweiz.
 
Das die direkte Demokratie auch augenscheinlichen Blödsinn hervorbringt, zeigt das Thema Minarettverbot in der Schweiz.
Daß so auch falsche Entscheidungen getroffen werden, ist nicht vermeidbar. Vermeidbar sind so aber solche Entscheidungen, die von kleinen Gruppen aus Eigennutz und auf Kosten der Masse getroffen werden.
 
Sorry,
ich habe meinen Post geändert, bevor ich die Kommentare - welche jetzt ins Leere laufen - lesen konnte.

Trotzdem würde ich mich in einer direkten Demokratie wohler fühlen, als im derzeitigen Totalapitalismus.
 
Scheinbar wird in der Schweiz tatsächlich volksnahe Demokratie praktiziert, im Gegensatz zu Deutschland, das scheinbar von einer abgehobenen 'Elite' regiert wird, die - von den Konzernen gesteuert - zwar im Namen des Volkes entscheidet, aber offensichtlich weder an dessen Meinung, noch an dessen Wohlergehen interessiert ist.
Das die direkte Demokratie auch augenscheinlichen Blödsinn hervorbringt, zeigt das Thema Minarettverbot in der Schweiz.
Mir reichen die Kirchenglocken. Alternativ kann man einen Wecker benutzen.
Ist ewiges Glockenläuten besser?
Volksnahe oder nicht so nahe Demokratie hat jeweils seine Vor- und Nachteile, wobei auf kommunaler bzw Landes- Ebene es eher in Deutschland machbar wäre. Das Beispiel Kirche zeigt doch auch auf, das bei uns durch die Gleichberechtigung, freie Religionswahl auch Minarette gebaut werden dürften und wie andere Kirchen leuten können.
 
Das Beispiel Kirche zeigt doch auch auf, das bei uns durch die Gleichberechtigung, freie Religionswahl auch Minarette gebaut werden dürften ...
Das stimmt so nicht. Die in D fehlende Trennung von Staat und Kirche ergibt für die sogenannten Staatskirchen, die katholische und die evangelische, klare finanzielle Vorteile. Vorteile, die z.B. das Judentum, der Islam, aber auch die Zeugen Jehovas, die Satanisten oder Scienetologie nicht nutzen können. Ob das gut oder schlecht ist, will ich hier gar nicht wissen. Das Modell der DDR war hier jedoch eindeutig besser. KEINE Unterstützung oder Privilegierung irgend einer Religion, kein Glaubensuntericht an staatlichen Schulen. Wer da meint zusätzlichen Unterricht in religiösen Dingen nötig zu haben, der besucht außerhalb der Schulzeit den Vorprediger seiner Wahl.

Ein Glockenläuten gehört in Mitteleuropa jedoch eher zu einem Durchbruch als das Geschrei eines Muezzins. Die Schweiz hat gezeigt, dass man sich religiösen Minderheiten - und das sind die Türken in D nun mal - nicht beugen muss.
 
ich wünschte mir unser Verkehrsminister und der Vorstand der DB wären Schweizer SBB Bahner oder hätten deren Sachkompetenz!
Gratulation zur Leistung der kleinen Schweiz !!!
 
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