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Dienstkleidung, Lokführeruniform der Deutschen Reichsbahn

jasch

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Hallo,

trotz intensiver Suche habe ich leider keine passende Antwort gefunden, darum wende ich mich an Euch.

Mußten Lokführer zu Reichsbahnzeiten, 1980 ff, auf ihrem Arbeitsplatz, vorrangig Diesel-, Ellok und Steuerwagen, ihre komplette Uniform tragen?
Oder durfte auch nur im Hemd hinterm Steuerpult gesessen werden? Wenn ja welche Farbe hatte dieses? Kopfbekleidung im Fahrzeug? Was war mit weiblichen Lokführer(innen), welche Bekleidung war vorgeschrieben?

Da gab es doch bestimmt eine Dienstvorschrift, oder?

Ich möchte meine Fahrzeuge mit Personal ausstatten und wollte keinen Fauxpas begehen.
 
...ja, das Lokpersonal (nach Dampf) fuhr in Uniform.
Die Jacken waren mittel- bis dunkelblau (mit entsprechenden Schulterstücken) und Uniformmütze mit entsprechender Kordel.
Im Sommer konnte ein Blouson getragen werden.
Sah im Prinzip aus, wie der Blouson der VP - genau so grau.
Unsere Lokführerinnen trugen die gleichen Mützen, wie die Herren.
Nur auf dem Bahnsteig und im Zug waren die Damen mit Käppi unterwegs...

(ich schaffte noch die Schulterstücke bis zum "Hauptsekretär", dann wurde die Uniform beim "Bodenpersonal" abgeschafft ;))
 
Was für eine Jahreszeit willst Du denn darstellen ? Es gab nämlich Sommer- und Winteruniform. Außerdem gab es Unterschiede, welche Traktion gefahren wurde (Dampflok waren die "Schwarzen" mit Ledermütze) und ob es sich um Reise- oder Güterzugleistungen, D-Zug oder Personenzug handelt.
Bei hochwertigen Reisezugleistungen (Interzonen-D-Zug) mit Qualitätskontrollen wurde schon sehr drauf geachtet, dass auch der Triebfahrzeugführer die komplette Uniform (Sommer dunkelblaue Hose mit graublauem Bluson mit Schulterstücken) und Schirmmütze Stoff trug. Es gab im Sommer für kühlere Zeiten auch ein dünneres Jacket, das war nicht ganz so dunkel wie die Hose und die Winterjacke.
Bei Güterzugleistungen konnte es schon mal nur `ne schwarze Hose, blaues (graublau, mittelblau, dunkelblau ohne Schluterstücken, aber mit Ledermütze vom "Meister" der früher mal Dampflok gefahren ist. Da hat man auch nicht so genau auf die Unform geschaut. Aber die Mütze, die musste immer mit !
In der Lok selbst lag die Mütze beim Fahren zwar auch schon mal auf dem Pult, die meisten Eisenbahner haben die Mütze aber im Dienst auch getragen.
Lokführer im Rangierdienst hatten meist dunkelblaue oder schwarze Jacke an, mit oder ohne Mütze. Also: fast alles war möglich ! Das kam auch maßgeblich auf den Bw-Vorsteher und die Lokleitung an; wenn das Bw von einem "vorbildlichen Genossen Hauptrat" (mit blauem Mützen- und Schultersückenband von der Abt. "Maschine" mit blau-goldenen Schulterstücken mit 3 "Pickeln") geleitet wurde, dann legte der auch Wert drauf, dass "seine" Triebfahrzeugführer auch die "Dienstvorschrift für Uniform" einhielten ...; aber ab den 80-er Jahren wurde das nicht mehr gaaaaanz so "verbissen" gesehen !
 
Geregelt war das Tragen der Uniform in der DV 127 "Uniformordnung der Deutschen Reichsbahn" (Ufo).

Schönster Passus daraus:
"Zum Tragen der Uniform der DR während der Arbeitszeit sind diejenigen Beschäftigten verpflichtet, die unmittelbar an der Personenbeförderung bzw. am Gütertransport beteiligt sind und die entsprechend ihrem Arbeitsvertrag Arbeitsaufgaben erfüllen, für welche die Mitgliedschaft zur Reichsbahn-Uniformversorgung gefordert wird. Alle anderen Beschäftigten der DR sind zum Tragen der Uniform berechtigt, sobald von ihnen ein Dienstrang geführt werden darf."

Die Mitgliedschaft in der Reichsbahn-Uniformversorgung kostete pro Monat 2,- Mark der DDR.

Mathias
 
Die Trageweise der Uniform war regional durchaus unterschiedlich. In Karl-Marx-Stadt wurde bei Diensten auf der E-Traktion fast ausschließlich die vollständige Uniform getragen. Im Bereich der V-Traktion herrschte eine bunte Vielfalt. Beliebt war der chinesische "Blaumann" , die Kombination aus dessen Hose mit der Uniformbluse ,der Sommer-bzw. Winterjacke und meistens dem dunkelblauen Uniformhemd. Als Kopfbedeckung wurden Leder- und Schirmmützen getragen,es gab aber auch barhäuptige Lokführer. Die Krawatte war ein nur sehr,sehr selten getragenes Uniformstück.
 
Selbst vor 1978 in Weißenfels erlebt: Dort wurden die Personenzüge öfters durch Schnellzüge überholt, Während so einer Zwangspause durfte ich mal auf die BR242. Damals hat der Lokfühter neben Schirmmütze einen blauen Kittel angehabt. Der Zug bestand damals übrigens aus 3 achsigen Reko - Wagen, so ein Gerumpel. Das hat sich mir irgendwie eingebrannt.
 
"Die Trageweise der Uniform war ... durchaus unterschiedlich." ~ exilsachse1

... soweit gehe ich mit.

Insofern kannst Du Deine Figuren (zwecks Abwechslung) auch unterschiedlich darstellen.

Es soll "pflichtbewußte" Koll. gegeben haben, die mit Schlips und Mütze auf der Maschine unterwegs waren.
Doch die Meisten, denke ich, waren mit Hose (dunkelblau) und Hemd (grau od. dunkelblau) bzw. Bluse (grau) auf der Lok unterwegs. Mütze, Kittel oder Jacke wurden zum Kuppeln bzw. Verlassen der Lok auf-/übergezogen (manch einer behielt seinen Kittel auch auf der Maschine an ~ wie schon erwähnt).
Zu Probefahrten wurde auf ein vollständiges Tragen der Uniform bei uns wert gelegt.

Bei "Elite"-Bw`s (z.B. Bw Lpz.-West ect.) wurde auf ordnungsgemäße Vollständigkeit (außer vllt. der Jacke) von den Vorgesetzten geachtet (sie sollen es, laut Gerüchten, vom Fenster aus beobachtet haben).

Gruß Carsten
 
Ich danke Euch für die vielen Informationen.
Ich hätte natürlich die Jahreszeit im ersten post dazuschreiben sollen, aber ich denke "Winter" wird eher selten dargestellt. :ironie:
Gestern auf dem Stammtisch in Magdeburg haben wir die neue Tilligverpackung genutzt, um die Farbe des Hemdes genauer zu definieren. (zu irgendwas muß ja die neue Verpackung zu gebrauchen sein :ballwerf:)
Ich werde versuchen dem fahrendem Personal das Hemd, die Hose und ev. die Mütze zu verpassen. Die Jacke hängt dann über dem Fahrersitz:lupe:, es ist schon warm und die Diensthabenden waren mal nicht so streng. Nur die Züge, die von Leipziger Maschinen gefahren wurden, müßen ihre komplette Uniform tragen.:biene:

Nochmals vielen Dank für Eure Mithilfe.
 
Uniformen/Dienstbegleidung der Lokpersonale der Deutschen Reichsbahn + Gesellschaft

Hallo Boardergemeinde,

ich hätte da mal ein Anliegen an die etwas betagteren unter euch. :wiejetzt:
Derzeit bin ich dabei auf unserer Vereinsanlage einen Güterzug der Epoche II (etwa 1929 bis 1937) aufzustellen. Dabei muss mein Dienstpersonal der 56 2736 noch eingekleidet werden.
Wer weiß wie die Uniformen der Dampflokomotivführer und -heizer aussahen, bevor die DRG unter "Reichshoheit" gestellt wurde? Mit gehts um die Kleidungsstücke (Hemd, evtl Weste, Jacke Hose, Schlüpfer(kleiner Scherz) etc.) und deren Farbe.

Herzliches Dankeschön im Voraus.

P.S.: die Suchfunktion und Google habe ich benutzt und bin auf diesen Thread hier gestoßen. Ein ganzes Fachbuch für die eine Frage scheidet vorläufig aus.
 
Ich hab ne Frage zu ner Uniform, es sind Schulterstücke dran die laut Wikipedia zu folgendem Dienstrang passen:

Ranggruppe II

Reichsbahn-Obersekretär und Lokomotivführer

Lokfüher kann ich ausschließen, da die Umrandungen rot sind und nicht blau, also müsste es der Obersekretär sein.
Was für ne Funktion hat dieser Rang gehabt, habe dazu leider nichts gefunden und aus welchem Zeitraum stammt die Uniform, beim Vergleich der Schulterstücke von Wikipedia mit meinem, konnte ich nicht eindeutig erkennen, aus welchem Zeitraum die Uniform stammt. Die Bilder sind leider sehr klein, man kann leider nicht sonderlich gut die Details erkennen.

Ich vermute den Zeitraum von 1957-1962, wurde die Uniform mit den Schulterstücken dienstlich auch weitergetragen, nachdem neue Schulterstücke rausgekommen sind, also nach 1962 oder wurde ne neue Uniform (Schulterstücke) rausgegeben bzw. der Bahner Rentner geworden ? Die Herkunft der Uniform bzw den eigentlichen Träger kenne ich leider nicht, da ich sie für ne Umzug bekommen hatte, aber das war nur ein Bekannter des Trägers. Damit ist auch der Zeitraum der Uniform nicht klar.

Dienstränge von 1957 bis 1962
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Lokf.jpg
Dienstränge von 1962 bis 1974
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:ROS.jpg
Dienstränge von 1974 bis 1991
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:ROS.jpg


Bild 1: welchen Zeitraum hat das Schulterstück
 

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  • Schulterstück 1.jpg
    Schulterstück 1.jpg
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Reichsbahn-Obersekretär

Hallo,

das abgebildete Schulterstück ist für einen ROS ( Reichsbahn-Obersekretär) von B und V aus den 1980er Jahren, nicht von 1960. :wiejetzt:

Ich selbst habe auch noch solche, hab sie mal kurz selbst getragen. :fasziniert:

Ein Lokführer kann dieses Schulterstück nicht getragen haben, wegen der blauen Unterfütterung bei M.


Grypsi
 
Beim Bruch- und Verwirrdienst kann der ROS eine Dienststellung als Aufsicht oder Fahrdienstleiter bedeuten. Der Dienstgrad hing neben der Diensstellung auch vom Dienstalter und der entsprechenden Lohngruppe ab. Im Maschinendienst / Werkstatt waren es Untersekretär = LG 5 (Facharbeiter, erste Dienststellung) gerade ausgelernt), Sekretär = LG 6, Obersekretär = LG 7, Hauptsekretär = LG 8 (hatte die jemand?). Meister waren Inspektoren usw.

Bei den Lokbedienern ging es nach der Lehre mit dem Sekretär los (B-Lokführer).

Gruß Siggi
 
Zur Uniform konnten verschiedene Hemden getragen werden (weiß, grau oder blau). Zum weißen und grauen Hemd wurde ein dunkelblauer Binder und zum blauen Hemd ein grauer Binder getragen. Zum grauen Blouson wurde kein Binder getragen.

@WM 10

Nach 25 Dienstjahren im Dienste der Deutschen Reichsbahn konnten "normale" Lokführer dann sogar möglicherweise in den Rang eines Reichsbahn-Inspektors befördert werden. Voraussetzung war natürlich der vorherige RHS (Reichsbahn-Hauptsekretär) und vorbildliche Leistungen im Dienste der DR. Brachte dann auch den Vorzug der Freifahrt in der 1. Wagenklasse.
Höhere Dienstränge ab Oberinspektor aufwärts (bei der Maschinenwirtschaft) erforderten dann höhere Dienstposten (IFT u.ä.) mit Fach- oder gar Hochschulabschluß.


@Bksig 516

Bei mir stand für UFV (Uniformversorgung) ein Betrag von 6,00 Mark auf dem Lohnzettel. Hab gerade nochmal nachgesehen. Hing somit sicherlich vom Umfang (Menge, nicht unbedingt die Größe :lach: der jährlichen Uniformstücke ab).

Vor allen Dingen bei Sonderzügen, zu besonderen gesellschaftlichen Anlässen etc., besonders zu Messezeiten und in die Hauptstadt wurde auf die korrekte Trageweise der Uniform mit Binder geachtet.
Und auch die Führungskräfte trugen zum und im Dienst Uniform, ganz im Gegensatz zur heutigen Zeit.
 
Moin,
man muss Dienstrang (Obersekretär) und Tätigkeit (Lokführer) unterscheiden.
Das ist wie beim Militär: Nicht jeder Kompaniechef ist Leutnant.
Grüße ralf_2

Bei Wikipedia stand ROS und LF drin, das es kein LF sein kann, weil keine blaue Umrandung dran ist, hatte ich ja schon geschrieben.
 
Auch ich hatte dieses ROS-Schulterstück, allerdings mit Gelb umrandet. Meine Stellung war ein F-Btrhm (Fernmeldebetriebshauptmechaniker) auch kurz Einser genannt. Eigentlich sollte ich in dieser Stellung ein RHS (Reichsbahnhauptsekretär) sein, nur "leider" kam die Wende dazwischen und es wurden keine Ränge mehr vergeben.
 
Dienstgrad und Dienststellung

Man muß unterscheiden zwischen Dienstgrad, beruht auf Ausbildung und Dienstalter)
und Dienststellung (Gruppenführer/ Zugführer/ Kompaniechef)
Zugführer = 3 Gruppen, konnten auch sogenannte Unterführer sein=
Uffz. bis Oberfeldfw.

Kompanie = 3 Züge, Leutnant bis Hauptmann (Off.-Hochschule mit Diplom).

Ausnahmen für Zugführer waren Fähnriche (alte Hasen-Regelung) und Unterleutnante (Schnellverfahren OHS + Studium im Auftrag NVA o.ä.)


mfg
fp
 
Reichsvolks Nationale Bahnarmee...

Vielleicht trennt ein des Trennens Mächtiger das Thema ab, dann können wir seitenlang über Dienstgrade und Dienststellungen streiten...

Grüße
udogtl
 
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