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Allgemeine Tipps zum Löten

manni

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Vogtland
Hallo,

inspiriert von den vielen Berichten über Messingbausätze habe ich mich entschlossen, das Ganze auch mal zu probieren. Mein Problem ist, wie und mit was werden die Messig-Bauteile verlötet? Reicht ein normaler kleiner Lötkolben und Lötzinn wie man ihn für das normale Verlöten von Drähten usw. verwendet? Welche Temperatur des Lötkolbens? Was soltte man noch beachten?

Ich hoffe auf Eure Hilfe

Tschüß Enrico

P.S. vielleicht gib`s ja auch Seiten im WWW?
 
Was dort nicht genau beschrieben wird, ist das reinigen der Messingteile. Dort steht zwar Radierstift, aber nicht genau, was für einer. Am besten geht es mit einem Glasfaserpinsel aus dem Zeichenbedarf. Man sollte aber etwas aufpassen und immer schön die Arbeitsfläche säubern. Die Glasfasern stechen ganz schön lange in der Haut. Aber das Messing wird schön sauber.
Askanier
 
Hallo zusammen,

ich habe beim löten von Messing immer sehr gute Erfahrungen mit Lötwasser als Flußmittel gemacht, das ergibt sehr saubere Nähte.

Allerdings muß man im Anschluß an die Arbeiten alle benutzten Werkzeuge und auch die Werkstücke gründlich mit viel Wasser und Spülmittel reinigen, da sonst sehr schnell Rost bzw. Oxidbildung einsetzt.

Ich benutze als Lötunterlage eine 10mm starke Glasplatte, das hat den Vorteil, man kann alle eventuell daneben gegangenen Lötzinntropfen oder auch Kleberreste sehr gut entfernen.

Frank
 
Eine Alternative beim Löten ist auch SMD-Lötpaste, die man mit einem Pinsel streichen kann und dann nur noch den heißen Lötkolben "drannhalten" muß - also quasi flüssiges Lötzinn. Das Zeug gibt es bei jedem besseren Elektronik-Versand, kostet aber gut Geld im Vergleich zu einer Rolle Lötzinn.
 
Hallo Enrico

Da ich selber Messing Bausätze produziere hier ein par Hilfestellungen.
Beim Bau von Messing Bausätzen gibt es grundsätzlich zwei Varianten. Zum einen die von dir angesprochene Verlötung und zum anderen das Kleben. Ich habe mit beiden Verfahren experimentiert und bin zu follgendem Ergebniss gekommen. Beim Löten sollte unbedingt eine Keramikunterlage verwendet werden, um überschüssige Hitze abzuleiten. Es empfielt sich eine Löttemperatur von ca. 250°C. Sollten massivere Messingteile verlötet werden ist eine höhere Temperatur erforderlich. Der Nachteil beim löten ist, dass feine Teile oft dazu neigen beim erhitzen andere Lötstellen zu ferflüssigen, und somit zur verformung anderer Verbindungen führt. Ich selbst habe mich auf den Zusammenbau mit Sekundenkleber entschlossen. Zum einen kann ich die Teile wie beim Löten ausrichten und befestigen, zum anderen besteht die Möglichkeit kleinere Fehler problemlos zu korrigieren. Hierzu ist nur ein Feuerzeug nötig, da die Hitze die Klebestellen durch verbrennen wieder frei gibt. Auch die stärke der Klebeverbindungen sind meiner Ansicht nach wesentlich feiner, da ich mit Sekundenkleber wesentlich genauer dosieren kann. Natürlich möchte ich hier keinen Modellbauer vorschreiben, wie er seine Modelle zusammenbaut.

Gruß Uwe
 
Guten Abend,

Auch ich muß natürlich hierzu etwas beisteuern. Die Möglichkeit des Klebens hat sicher seine Vorteile, ich würde sie vor allem bei Bausätzen mit relativ dünnem Messingblech emfehlen, z.B. bei den Adrian-Wagenbausätzen. Bei stabilerem Messing (CD 21 Heede/Schwaetzer) rate ich zum Löten, ist einfach stabiler, nicht zuletzt wegen nicht immer vermeidbarer Spannungen wegen des dickeren (und dadurch elastischeren) Messingblechs. Nichts ist gräßlicher, als wenn nach dem Lackieren die Nähte aufgehen...

Beim Kleben empfehle ich zusätzlich, die Innenkanten (in nicht sichtbaren Bereich im Wagenkasten) eine zusätzliche Klebernaht einzubringen. Auch das Aufrauhen der Klebeflächen, am besten mit einem kleinen Stück Schleifpapier ist unerläßlich. Niemals "glatte" und nichtentfettete Messingflächen kleben!!

Insgesamt favorisiere ich aber Löten, einfach wegen der besseren Haltbarkeit, auch hinsichtlich der Manipulation bei der weiteren Bearbeitung des Modells. Als Flußmittel verwende ich ganz normales Lötfett für Kupferrohre aus dem Baumarkt, das ich mit einem kleinen Pinsel auf die Bauteile auftrage. Bei manchen Teilen ist das "Vorverzinnen" vorteilhaft. Bei größeren Lötflächen hat es sich als sinnvoll erwiesen, erst an markanten Stellen "punktweise" zu verlöten, um ggf. leichter trennen und Nachkorrigieren zu können. Erst wenn die Teile richtig sitzen, die Naht komplettieren.

Neueinsteigern rate ich auf jeden Fall, vorher etwas zu üben. Einfach auf dem Baumarkt oder im Modellbauladen z.B. ein Stück Kupferblech kaufen, kleine Rechtecke abschneiden und versuchen rechtwinklig zusammenzulöten. Rechte Winkel zwischen 2 Blechen kann man erzeugen, indem man beide in eine entsprechende Lehre aus Holz legt, dies kann zu Übungszwecken notfalls eine alte Schublade o.ä. sein, wenn man Kosten für teure Werkzeuge aus dem Baumarkt zunächst umgehen möchte.

Tips könnte ich noch viele geben, aber eigentlich gilt: Üben, üben, üben! "Learning by doing" ist der beste Lehrmeister. Zum Schluß noch ein paar basale Regeln: 1. Nur soviel Lötfett auftragen, wie unbedingt nötig, gleiches gilt für Zinn. Ich verwende pro "Lötschritt" nur das Zinn, was an der Lötspitze haftet. Mehr kann man immer noch auftragen, abmachen ist schwerer. 2. Der Lötkolben muß ordentlich heiß sein. 3. Nicht mit der Lötspitze zu sehr auf der Lötstelle hin- und hersschaben. Wenn der Kolben ordentlich heiß ist, an einer zentralen Stelle halten, das Zinn sucht sich seinen Weg, fließt selber an die entsprechenden Stellen. 4. Vor dem Festwerden des Zinns nach dem Entfernen des Lötkolbens dürfen die Teile gegeneinander nicht mehr bewegt werden.
 
Kleine Anmerkung noch von mir
Als ideales Werkzeug bei mir (auch wenn ich keine Messingbausätze bisher gelötet habe) eignet sich eine kleine Lötstation mit einstellbarer Temperatur. Oft gibt es diese Stationen für rund 35-50 Euro bei einschlägigen Elektronikgeschäften. Bei mir reicht die einstellbare Temperatur von 200 bis 450 Grad. Akkus beispielsweise löte ich sehr heiß, um nicht lange draufhalten zu müssen. Bei meinen gesammten Platinen für mein Gleisbildstellpult war ich froh, meinen alten Feinlötkolben ablegen zu können, denn mit der Lötstation war nach einigen Versuchen die ideale Temperatur gefunden und es ging dann ratz-fatz.
Zum eventuellen Entfernen von Lötzinn bei Fehlern oder Demontage gibt es sogenannte "Entlötpumpen". Die Teile sehen aus wie große Spritzen. Allerdings wird hier ein "Saugkolben" gegen eine Feder vorgespannt und arretiert, dann das zu entfernende Lötzinn verflüssigt mit dem Lötkolben, die spitze der Pumpe an das flüssige Lot gehalten und durch Knopfdruck die Arretierung gelöst........... schwupp saugt es das Lötzinn hinein und durch den Luftzug wird es kalt und starr.... eine saubere Sache. Und, so ne Pumpe kostet nur wenige euros, meist deutlich unter 10.
Meiner Meinung nach zwei Investitionen, die sich für einen Modellbahner auf jeden Fall lohnen.
Bis denne
Stephan
 
Auch wenn es blöd klingt: besonders bei Geräten ohne Temperaturreglung (die verzundern gern): auf eine saubere, blanke Lötspitze achten!
 
Genau, Verzundern. Empfehlenswert sind sog. "Dauerlötspitzen". Ich benutze eine einzige schon seit Jahren, der etwas teurere Anschaffungspreis hat sich längst amortisiert. Zusätzlich gibt es im Fachhandel kleine Schwämme aus temperaturresistentem Material. Auf diesen (natürlich mit Wasser angefeuchtet) kann man während des Arbeitens die Lötspitze bedarfsweise abwischen, eine zunderfreie und blanke Spitze ist die Folge. Für normale Lötspitzen gibt es Salmiaksteine zum Entzundern.

Zum Entlöten gibt es auch einen speziellen Entlötedraht, es handelt sich hierbei um einen geflechtartig verwobenen Kupferdrahtstrang, der das Zinn quasi aufsaugt. Nachteil gegenüber der Entlötpumpe ist natürlich, daß es sich bei dem Draht um Verbrauchsmaterial handelt.
 
Ich habe mich bisher nur mit Kleben versucht. Bei Schlosser-Modellen wird dies auch vom Hersteller empfohlen. Gefahr besteht dabei eigentlich nur, das der dünnflüssige Kleber dahinläuft, wohin er nicht soll. Über Stabilitätsprobleme kann ich micht nicht beklagen!
 
Soviel ich weiss, ist Sekundenkleber nicht alterungsbeständig. Durch die Luftfeuchtigkeit löst er sich wieder auf. Zum Fixieren aber ok. Anschliesend mit 2-Komponenten-Kleber richtig verkleben.
 
Hallo alle Messingbauer,
am Mittwoch habe ich bei ALDI ein Ultraschallreinigungsgerät gekauf. Flüssiginhalt ist 600 ml, also 01-Kessel passen rein. Größe innen ist ca. 150 x 75 mm. Das Teil ist zwar für Brillen, Schmuck u.a. gedacht, aber ich habe gleich mal meine gelöteten Messingteile mit gereinigt. Es ist einfach erstaunlich, was da noch an Dreck zum Vorschein kommt. Ich kann nur jedem den Kauf empfehlen, Kostenpunkt ist 24,99 Euro.
Askanier
 
Ich bevorzuge keine der Methoden. Größere Teile werden gelötet, winzige Sachen mit Sekundenkleber fixiert und dann mit Stabilit Express verklebt. Beide Methoden auch gemischt an einem Modell. Zum Reinigen geht Waschbenzin prima und ist nicht teuer.
Beim Lötkolben: viel heiß hilft viel. Ist der Kolben zu schlapp leitet das Messing die Wärme weg bevor das Zinn schmilzt.
Ich hab einen alten Rostocker Hafenkran komplett in Messing (Maßstab 1:50) gebaut. Da war teilweise quadratisches Profil mit 10mm Querschnit zu löten. Da ist mein 100W Lötkolben samt Zinn am Meterial kleben geblieben. Ich hab dann mit Gas gelötet und teilweise zusätzlich noch den Kolben (man hat ja 2 Hände;))
Hier mal ein Bild:
proxy.php
 
Der Klempner...

.. was er am Tage klemmt, wird am Abend verlötet. Aber Spaß beiseite, wenn ihr die Chance habt, über das Material zu entscheiden, probiert es mal mit Neusilber, das Blech ist geringfügig teurer, ist nicht so zäh wie Ms, jedoch auch etwas spröder und bricht daher leichter, läßt sich aber sehr leicht löten, meine Bausätze
bestehen in TT aus 0,2 mm Neusilberblech, welches ich mit einem
30 Watt Lötkolben temperaturgesteuert bei 350 ° C verarbeite, jedoch sollte man sich auf reines Punktlöten beschränken, um nich zu viel Wärme ins Metall einzutragen, was sich sonst leich verziehen kann.

JW :runningdo
 
Hallo Leute,

ich bräuchte mal ein paar Löt-Tipps. Ich versuch krampfhaft bei der Verdrahtung unter der Anlage zu löten. (Draht an Draht)

Aber rein optisch schaut die Lötstelle eben nicht sehr vertrauenserweckend aus. Habt ihr ein paar Ratschläge und Tipps wie man am besten "überkopf" lötet?

Grüße Luc42
 
Die Drähte leicht verdrillen.
Dann etwas Lötfett oder Kolophonium draufschmieren.

Und dann mit dem Lötkolben den Draht erhitzen und gleichzeitig Lötzinn mit draufhalten.
Nicht das Lötzinn mit dem Lötkolben auf dem Draht verteilen, sondern den Draht erhitzen.

Diese sogenannten warmen Lötstellen halten sowohl elektrisch als auch mechanisch einiges aus.

MfG
Steffen
 
Lötverbindung

Es gibt da noch eine Sache, die ich sehr oft verwende. Schrumpfschlauch. Du findest diese Dinge im Modellbaufachgeschäften. Den passenden Durchmesser für Deine Drähte aussuchen. Auf Länge schneiden, auf einen Draht aufschieben. Dann die Lötverbindung hertstellen und abkühlen lassen. Dann den Schrupfschlauch über die Lötstelle schieben und mit einen Feuerzeug vorsichtig erhitzen. Er schrumpft dann zusammen.
1. Schutz der neuen Lötverbindung
2. Isolation der blanken Stelle
3. Es sieht auch besser aus.
 
Und vergiss Lötfett! Es ist säurehaltig. Früher oder später vergammeln die Lötstellen. Kolophonium ist da das bessere Flußmittel. Im übrigen enthält das übliche Elektroniklötzinn im inneren eine Seele Flußmittel.
 
Bei Conrad gibt's sogenannten "Löthonig" als zusätzliches Flußmittel. Ist auch sehr zu empfehlen, seitdem klappt es auch bei mir mit dem Löten ;)
 
Hi Luc,
ich würde gleich Elektroniklötzinn nehmen. Ganz normales Sn60 (das steht für den Zinnanteil). Mit dem enthaltenen Flußmittel fließt das von alleine. Nicht zu dünn kaufen, 1 oder 1,5mm Durchmesser für den Anfänger. Das kannst Du auch zum Platinenbestücken hernehmen. Die Lötstelle sollte hinterher schön glänzen und nicht matt und verkratert aussehen. Dann klappt's auch mit der Verbindung ;-)
Grundregel: erst die Lötstelle erhitzen, dann das Lötzinn ranführen.

Als Alternative zum Schrupfschlauch gibt's sogenannte Hellermann-Tüllen. Die sind elastisch, gibt's in verschiedenen Querschnitten und können auch wieder abgezogen werden. Man spart sich damit das Rumfummeln mit dem Feuerzeug unter der Anlage (eigentlich wird das professionellerweise mit einem Heißluftfön gemacht, womit ich nicht sagen will, dasses mit 'nem Feuerzeug nicht auch geht).
Gruß Achim
 
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