Da werd ich mal weiter üben, damit ich beim Anlagebauen dann nichts versaue ;o)
Gute Idee,
Übung macht den Meister.
Wir machen das im Verein am bereits verlegten Modellgleis folgendermaßen:
Den anzulötenden Draht zuerst von unten durch das bereits ganz in der Ecke zwischen zwei Schwellenenden gebohrte Loch fädeln. Diesen so lang abisolieren, daß die Isolation später oberirdisch nicht mehr sichtbar sein wird. Dann wird der Draht zweimal rechtwinklig gebogen, und zwar so, daß der erste Winkel nach der Spitze später von der Schiene weg zeigt, der Zweite, nicht ganz so scharfkantige Winkel, zeigt (kein Tippfehler!) nach oben, immer von der fertigen Lötstelle aus betrachtet. Nun wird das Ende (ca 6-7mm) bis zum ersten Winkel etwas üppiger, aber auch nicht zu dick, unter Zuhilfenahme von in Spiritus stark verdünntem Kolophonium (gibt's im Musikinstrumentenhandel) verzinnt. Dabei den Winkel nicht mit verzinnen. Den dabei oft entstehenden Tropfen am Drahtende knipst man danach mit einem Seitenschneider ab, so daß das letzte Ende (vom ersten Winkel aus gemessen) nur noch 3-4mm lang ist.
Nun werden das verzinnte Drahtende und die Schiene an der zu verlötenden Stelle nochmals mit einem Tropfen stark verdünntem Kolophonium benetzt.
Jetzt wird das Drahtende zwischen zwei Kleineisen so in die Kehle (die schmale Stelle zwischen Schienenkopf und Schienenfuß) gelegt, daß er darin fast verschwindet und der erste Winkel von der Schiene weg ca. 45° nach unten, der zweite Winkel aber ca. 45° nach oben zeigt. Dann wird mit der zinnfreien (!) Lötkolbenspitze kurz (meine Empfehlung: 3 Sekunden) und heiß gelötet. Das bißchen Zinn am Draht reicht dazu völlig aus. Dabei den Draht so halten, daß er sich völlig in die Kehle einschmiegt.
Zum Schluß wird der Draht von unten durch die Bohrung straff gezogen (dabei Schlaufenbildung vermeiden wegen der Bruchgefahr!), wobei der zweite Winkel praktisch 'herausgezogen' wird. Mit etwas Übung liegen Draht und Lötzinn so dicht in der Schiene, daß keine weitere Nacharbeit nötig ist. Ansonsten fräst man mit einem Dremel (eine biegsame Welle ist von Vorteil) noch etwas Lötzinn weg. Letztendlich wird mit einem Lappen die Lötstelle von Kolophoniumresten gereinigt.
Das Resultat ist eine fast unsichtbare Lötstelle.
Wir bringen so alle Drähte ans Gleis, und zwar
immer auf der dem Betrachter der Anlage abgewandten Seite, also an einer Schiene jeweils innen im Gleis!
So ist von der Lötstelle später absolut nichts zu sehen...
Das muß natürlich vor dem Einschottern geschehen,
ich bin eh der Meinung, daß eine Anlage zuerst mal funktionieren muß, bevor man die Gestaltung des Gleises angeht.