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Cottbuser Module

FCEFux

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Cottbus
Hallo Gemeinde,

Nach einigen Modellbauversuchen, habe ich mich jetzt entschlossen, einen Industrieanschluss auf Modulen zu bauen.
Dazu habe ich mir die Cottbuser Meldefabrik als Vorbild auserkoren, da ich aus Cottbus komme, ist dies eigentlich ein logischer Entschluss.

Melde(-fabrik) Cottbus sagt dir nichts?

dazu habe ich folgendes in der Lausitzer Rundschau, vom 21.10.2010, gefunden:

Im Jahr 1748 kauft der Tuchmacher Mattheus Melde ein erstes Grundstück »zum Zwecke des Brauens und Brennens« in Cottbus. In den nächsten 127 Jahren wird das Familienunternehmen zur größten Branntweinbrennerei der Region. Mit dem Verkauf im Jahr 1875 wird die Produktpalette um Korn, Likör und Hefe erweitert. 1907 wird die Wortmarke Melde geschützt. Bis 1914 ist G.Melde Cottbus eines der größten Privatunternehmen in Deutschland. Weinhandel, Fruchtsaftpresse und Obstweinkelterei ergänzen bis zum Zweiten Weltkrieg die Geschäftsbereiche. Nach der Enteignung wird die Firma in der DDR unter dem Namen »Konsum Kornbrand- und Likörfabrik Melde« weitergeführt. In Spitzenzeiten arbeiten hier 800 Menschen. 1992 wird die Fabrik verkauft, 1996 der Standort in Cottbus geschlossen.


Nun habe ich in den zurückliegenden 365 Tagen etwas Zeit in die Recherche investiert und möchte euch nun meine Ergebnisse nicht vorenthalten.

Da ich dieses Forum schon kenne und hier schon einige Einträge getätigt habe, möchte ich mich entschuldigen, dass ich (zumindest jetzt im Eröffnungspost) nicht den Fotoanhängeservice des Boards benutzte, sondern die Bild über eine Link direkt in den Text einfüge.

Also nun etwas zur Vorbildsituation:

Zuerst einmal der Gleisplan:

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Darauf erkennen wir den Anschluß Melde, dieser besteht aus einem Durchfahrtsgleis, und zwei Abzweigen, wovon einer eine Drehscheibe mit einem Abgang besitzt, welcher wiederum auf eine Drehscheibe mit drei Abgängen führt. Einige wenige Gleise erkennt man auf den Bildern von maps.bing.com:

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Dort führt das Durchgangsgleis am Stammhaus vorbei, ebenfalls erkennt man das dazu rechtwinklig liegende Gleis, welches durch den Durchbruch ziemlich mittig zwischen den beiden Produktionsgebäuden verläuft.
Klar ist, dass ich mir das ganze live vor Ort anschauen muss, um die Gegebenheiten zu sehen. Denn leider wurde das ganze Gebäudeensemble stark entkernt, Teile abgerissen und zu Loftwohnungen umgebaut. Also schnappte ich mir meine Kamera und zog los:

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Stammhaus Gleisseite

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Produktionsgebäude I - links vom Durchbruch

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Produktionsgebäude II - mit Durchbruch, auch das Gleis ist zu erkennen, am Ende erkennt man die Fabrikantenvilla

Nach dem dies erledigt war, kam die Frage auf: Woher bekomme ich die ganzen Maße? Also setze ich mich mit dem Stadtarchiv in Verbindung und wurde da auf das Geoportal der Stadt Cottbus verwiesen. Dort erhielt ich folgende Karte, an der ich dann die Maße per Hand (Computer) eingetragen habe

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Der nächste Schritt war es nun, alle Zahlen in den Maßstab 1:120 umzurechnen. Dies ging dank einer kleinen Excel-Datei ratz-fatz.
Um eine bessere Vorstellung vom Größenverhältnis und der des Platzbedarfs zu bekommen, fertigte ich erstmal Vorserienmodelle aus einfachen Papier an.
Der fertige Papierkomplex sah dann wie folgt aus:

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Nebenbei machte ich mir Gedanken, welche Güter hier wohl alles umgeschlagen wurden?!? und bin auf folgende Waren gekommen:

Wareneingang:
  • Getreide
  • verschiedene Obstsorten (Äpfel, Kirschen, ...)
  • Flaschen
  • Holz für Kistenbau
  • Holzkisten
  • Papier für Etiketten
  • Kleber für Etiketten
  • Maschinenteile

Warenausgang:
  • Liköre in Flaschen (Korn, Apfellikör, Kirschlikör, ...)
  • Fruchtwein (Apfelwein, Kirschwein, ...)
  • Fruchtsaft (Apfelsaft, Kirschsaft, ...)


Nun ging das Grübeln los, wie soll das Ganze in Modell umgesetzt werden? Lasern lassen? Forex und alles komplett selber ritzen? Fertige Mauerwerksplatten aus Plastik oder aus Pappe / Papier und nur noch die Fensteraussparungen einbringen? Lust dazu hatte ich eigentlich keine....
Dann beschäftigte ich mich mit dem BKS von Auhagen und wiegte die Vor- und Nachteile ab und als ich in den Juli-Neuheiten das Wohnhaus August-Hagen-Str. 1 erspähte, war die lange Überlegungszeit vorbei!
Gleich am nächsten Tag führte mich mein Weg nach der Arbeit direkt zum MoBa-Händler meines Vertrauens und ich sackte gleich zwei Bausätze ein. Diese sollen nun als Grundgerüst meiner Kornbrennerei dienen!

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Anfangen möchte ich mit dem Gebäude rechts von der Durchfahrt, dabei war zu beachten, dass dieses Gebäude vier Etagen hat und das Grundmodell eigentlich nur drei, aber mit etwas Schnitzerei oder Zauberei geht alles. :wiejetzt:

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der Sockel muss ab!

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das wird die Rückseite

Nachdem die Teile vorbereitet wurden, ging es ans Zusammenkleben der ersten Mauerteile.

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Größenvergleich

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weiter ging es mit dem Giebel

Nun brauchte ich erstmal Nachschub, um an der Vorderseite weiterzuarbeiten, dort bleibt die untere Etage "frei", weil ich dort die Anbauten davor setzen werde.

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Nachschub

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Vorderseite

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Stand Montagabend

Dann beschäftigte ich mich den Anbauten und erstellte wieder ein Vormodell aus Papier und damit ihr bescheid wisst, was diese einzelnen Anbauten beherbergten, habe ich sie mal beschriftet

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Ebenfalls fügte ich die Beschriftung in das Satellitenbild ein

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Heute ging es dann weiter und ich widmete mich dem zweiten Produktionsgebäude, dies ist etwas flacher und so entschied ich mich dieses nur mit drei Stockwerken nachzustellen. Zum Einsatz kommt wieder das BKS-Material. Ebenso habe ich das erste Gebäude via, Papierwände geschlossen.

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Komplettübersicht

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Hallo Janosch,

JA natürlich! Ich vergaß die Kohlen!! :Kohle:
Und als Ausgang gab es dann Heißdampf für die Dampfspeicherlok :narrwech:
 
@FCEFux, was ich nicht verstehe, warum zersägst du die Unterteile also das Fundament weg um es als 3/4 Etage zu bauen ? Dafür sind doch die neuen Einzelteile gedacht, welche du ohne Probleme auf die unteren kleben kann.
 
@mcpilot:

weil ich sonst in der dritten Etage nochmals einen Sockel hätte, diesen habe ich lediglich abgetrennt.
Mit den BKS-Teilen hätte man dann in jeder weiteren Etage diese Zierfriesen benutzten müssen, bisher ist es nur möglich um eine weitere Etage aufzustocken, danch kommt wieder ein Zierfries und dann wieder die nächste Etage. Dies würde dem Orginal aber nicht entsprechen und so entschied ich mich einfach zwei zweistöckige Wandelemente zuverkleben.
 
Das du den Sockel wegschneiden musst, wenn du es als Obergeschoss brauchst ist klar, laut deinen Bildern sieht das Auhagen BKS annähernd dem Vorbild ähnlich, da könnte man auch die neuen Teile mit Friesen verwenden, und sich die Sägearbeiten sparen.
 
Ja ich hätte mir die Sägearbeiten sparen könne, aber ich hätte dann ein Haufen an Friesen, diese gab es so aber im Original nicht (siehe Bild 4 im ersten Post), daher bin ich über jede eingesparte Friese dankbar :allesgut:
 
In Dresden gab es auch mal eine Schnappsbude. Gleich gegenüber vom Hafen. Und Gleise lagen dort auch massig, incl. mehrere EKW und DKW. Wäre auch ein interessantes Thema für Module...
 
@ V180-Oli:
Yo, ich werde weiter machen, keine Angst :fasziniert:

@ Ralf_2:
Ja davon träume ich schon so lange :wiejetzt:
hatte bisher nur kein passendes Modul, was sich ja jetzt ändern soll! Nur bekomme ich das mit dem mittigen Gleisverlauf nicht ganz hin. Mit der Industriebahn-Norm hatte ich mich bisher noch nicht auseinandergesetzt, ansonsten gibt es ein Modul-Ausgleich-Stück

@ Grischan
hab's mir gleich mal auf der Karte angeschaut, ist ja gleich in der Nähe der Messehallen


Heute beschäftigte ich mich dann mal mit der Rückseite des zweiten Produktionsgebäudes, aber seht selbst:


Rückansicht








die erste Ladung Korn ist auch schon eingetroffen
 
Ein imposanter Gebäudekomplex. Adrianowitsch knüpft schon mal erste Geschäftsbeziehungen.
Welche Drehscheiben mit welchen Durchmessern willst du verwenden?

Mathias
 
Ein sehr schönes Projekt, da freut sich der Freund der Gründerzeit-Industriearchitektur! Nur eine Frage: Wie wirkt die Ziegelstruktur bzw. die Ziegelgröße, die ja auf Halbnull ausgelegt ist? Eine Patinierung, von der ich mal kühn ausgehe, wird sie ja doch deutlich hervortreten lassen ...
 
@ Ralf_2:
Ja davon träume ich schon so lange :wiejetzt:
hatte bisher nur kein passendes Modul, was sich ja jetzt ändern soll! Nur bekomme ich das mit dem mittigen Gleisverlauf nicht ganz hin. Mit der Industriebahn-Norm hatte ich mich bisher noch nicht auseinandergesetzt, ansonsten gibt es ein Modul-Ausgleich-Stück
Bei der I-Bahn ist es möglich, das Gleis zu versetzen. Der Abzweig Werkstraße hat so ein versetztes Gleis. Hab leider die Maße jetzt nicht parat, aber das läßt sich heraus finden. Das Kopfstück bekommt dann ein paar mehr Bohrlöcher, so daß es mit jedem eingleisigen Modul verbunden werden kann.

Viele Grüße

Birger
 
@ Bksig 516
Geschäftsvertrag liegt zur Unterschrift bereit :traudich:
Aber nicht dass deine Kollegen im Umspannwerk dann Murks bauen. :lork:
Zum Thema Drehscheibe, auch wenn ich soweit noch lange nicht bin, hatte ich mir die von :kuxtu: Faller mal ins Auge gefasst. Leider wie so oft gibt es das gute Stück nicht in unserem Maßstab. In N hätte sie ein Durchmesser von 63mm, da würde grade so ein Gedeckter Güterwagen der Bauart Dresden draufpassen.

@ Stedeleben:
Von einer Patinierung darfst du ruhig kühn ausgehen, denn meiner Meinung nach passt die Ziegelstruktur perfekt zu TT, für H0 wäre sie mir zu klein. Habe noch nie einen TT-Bausatz mit solch feinen Ziegeln gesehen. Da sind selbst die Auhagen Mauerwerksplatten eher etwas für Grobmotoriker

@ Birger:
okay, dann wird das wohl etwas für mich sein...mal schauen
 
Das Geschäftliche klären wir am besten bei einem guten Glas Wein. Zum Modultreffen in Hangelsberg im November temperiere ich schon mal eine Flasche.
Die Kollegen aus dem Umformerwerk leben in einer ganz anderen Epoche.

Wähle die Drehscheibe(n) bite nicht zu klein. Schön und Vorbildgetreu ist sicherlich eine kleine Scheibe. Doch wie willst du die die passenden Güterwagen auf die und von der Scheibe bekommen? Von HAPO gibt es z.B. eine 11 m Drehscheibe. Hier bei mbs: http://www.mbs-sebnitz.de/gleisbau/...m-drehscheibe-2-0-mm-profil-ohne-antrieb.html
Dort passt ein normaler Waggon gerade mal so drauf. Vielleicht noch mit einem ASF oder einer sehr kurzen Lok. Wie wurde denn damals bei Melde-Korn rangiert? Mit einer Seilwinde, wie bei der LPG Morgenroth bei den Modulern praktiziert?

Mathias
 
Gibt es noch eine kleinere als die 16 m Drehscheibe von der Digitalzentrale?

Mathias
 
Die HAPO-Drehscheiben hatte ich mir auch schon mal angeschaut...möchte ich ja gerne mindestens eine Scheibe darstellen.

Aber es stellt sich nicht nur die Frage nach dem Wie?, sondern auch wie lange wurde da noch rangiert?
(Ich glaube der Plan den ich habe, ist von 1956 oder so...)
Seilwinden halte ich da auch als wahrscheinlichsten, kenne ich nur Bilder wo eine gelbe V60 die Anschlüsse bedient, da gab es dann aber die Drehscheiben wohl nicht mehr :gruebel:
Und irgendwie dachte ich, dass ich solch ein Poller einer Umlenkrolle dort stehen gesehen habe, als ich dort mal ein paar Fotos gemacht habe. Jetzt ist dort leider alles mit neuen Parkplätzen für die Loft-Wohnungen zugebaut.

P.S.: Die Einladung für November nehme ich dann mal glatt an :bia:
 
So, dann ist die Einladung für den November für dich schon mal amtlich.
Wir sehen uns also ab dem 16.11 2017 in Hangelsberg im Bürgerhaus Hangelsberg, Berliner Damm 10, 15537 Grünheide (Mark), OT Hangelsberg.

Bis dahin habe ich auch mein Hafenmodul Sundevitt erweitert und gestaltet.

Mathias
 
Termin ist notiert!
Na dann bin ich mal gespannt, was mich da erwartet.
 
Danke für den Link. Interessante Bilder mit dem Trekker! :fasziniert:
 
Dann aber auch im Modell den ZT motorisieren. :biggrin:

Für die moderne Epoche gibt es ein Rangiergerät, welches per Stapler auf die Gleise gesetzt wird und der Stapler anschließend als Antrieb dient:

http://www.altosystems.cz/gallery/12030066.jpg
 
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