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Wenn der Nordländer mal Zug fährt... (Meck-Pom RE5).

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Es wird schon wieder abgeschwiffen... Ich denke, soweit zum Thema alles besprochen.
Helge
 
Es scheint ein Oberleitungsschaden gewesen zu sein, zu mindestens geben es verschiedene Medien an.

Die beiden Scheiben wurden nicht aus Spaß entfernt. Hinter der Aktion stand ein zufällig anwesender Arzt. Zuvor war die Situation in unserem überfüllten Waggon außer Kontrolle. Nochmals, ich habe noch nie so viele panische Menschen auf einem kleinen Ort erlebt. Die Hitze war unerträglich und wer so etwas nicht kennt, reagiert panisch. Neben mir auf dem Boden saß eine Frau zwischen 40 und 50 Jahren, die auf einmal anfing zu weinen und kurze Zeit panisch anfing zu schreien und rannte über andere Reisende hinweg. So was habe ich noch nicht erlebt. Wir hatten genug mit der Beruhigung der schreienden Kinder zu tun. Und sie waren nicht die einzigen. Da das Öffnen der Klappscheibe (wurde nicht zerstört) mittels Schlitzschraubenzieher, den zufälligerweise ein junges Mädel in ihrer Handtasche hatte, keine Besserung der Situation mit sich brachte, war das Entfernen der beiden an anderen Scheiben die einzig richtige Weg.

An der Türen werkelten auch Reisende rum. Bekamen sie aber erst nach längeren Werkeln auf. Im hinteren Zugteil waren einige wohl findiger. Und wenn der erste über die Gleise läuft, dann setzt der Herdentrieb ein. Der lässt sich auch nicht stoppen. Ob es nun Dummheit ist? Aus meiner Sicht ist es vielmehr Unwissenheit. Ich hatte mit in der S-Bahn mit einem Mitreisenden noch unterhalten. Ihm war die Situation so nicht bewusst, insbesondere das auch nach Abschaltung eine Restspannung bis zur Erdung vorhanden ist.

Die Aufforderung zum Nichtverlassen der Zuges kam vom Personal. Und ich war auch nicht der einzige Reisende, der auf die Gefahren hingewiesen hatte. Aber wie will man so eine Herde stoppen?

Im Winter ohne Heizung mag das alles noch händelbar sein. Aber im Sommer bei Außentemperaturen jenseits der 30 Grad?

Dem Zugpersonal mache ich keinerlei Vorwürfe. Ich möchte nicht in deren Haut stecken, insbesondere des Zugbegleiters. Der hatte schon vorher genug mit dem überfüllten Zug zu tun.

Von den 218er war nichts zu sehen. Allerdings rollte eine grün-silberne Vossloh G6 mit einem Ersatz 1. Klasse - Waggon dem Liegenbleiber entgegen.
 
Ja, @Nordländer , Du hast für Dich richtig gehandelt. Dort hilft nur, sich selbst so in Sicherheit zu bringen, dass man nicht im Sog mitgerissen wird. Die Panik ist zwar nachvollziehbar, aber da merkt man wieder, gesunder Menschenverstand und intelligentes Handeln sind doch zwei verschiedene Schuhe.

Zum Glück ist alles glimpflich abgegangen.

Helge
 
Von dem Vorfall habe ich aus einer Pressemitteilung was erfahren. Schön, dass du die Situation mal von innen beschreibst. Ja bei der Bahn geht viel kaputt. Nicht gerade viel Werbung für das 49-Euro-Ticket. Auf die Gleise zu latschen war natürlich sehr gefährlich. Ein Fenster mit Nothammer zu öffnen, damit frische Luft reinkommt, ist insoweit in Ordnung.
 
...

Von den 218er war nichts zu sehen. Allerdings rollte eine grün-silberne Vossloh G6 mit einem Ersatz 1. Klasse - Waggon dem Liegenbleiber entgegen.

Das ist doch klar, da die 218er zu DB Fernverkehr gehören und nicht zu DB Regio. ;)

Wenn die grün-silberne Vossloh G6 mit DB Keks ausgestattet war, ist es eine Rangierlokomotive aus B-Lichtenberg gewesen und die kann aus Lichtenberg natürlich einen Ersatzwaggon mitbringen, da DB Regio in Lichtenberg die ganzen Dostos und Hamsterbacken wartet und abstellt.

keep green
JD

licht.jpg licht02.jpg
 
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Eine Tatsache aus dem t-online - Artikel bestätigt leider meine Vermutung, dass die Feuerwehr seitens der DBAG nicht informiert wurde. Um 19:30 habe ich mit der Rettungsleitstelle telefoniert, da mir die ganze Sache zu heikel wurde. Ich hatte extra gefragt, ob die Schadenslage bekannt sei. Das wurde verneint. Und wenn die Feuerwehr Birkenwerder erst um 19:33 informiert wurde, dann passt das zu meinen Vermutungen.

@John_Deere

Das war sie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider muß man dazu sagen, das dann irgend wann die fFeuerwehr für den Ablauf verantwortlich gemacht wird.
Wobei die Kaneraden der FF oder auch die Kollegen der BF garnichts dafür können.
Nur recht weit die Schuld von mir schieben - das sind die Doofen da, schon sehr oft erlebt in meiner damaligen Einsatzzeit.
Gut gehandelt Nordländer.
Würde mich freuen wenn es mehr solche Leute gibt, wie Dich.
Ist die Situation bekannt so kommt ein Danke von der anderen Seite und es ist gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Der Besteller des Eisenbahnfahrzeuges kennt sein Einsatzgebiet und der Verkäufer ist darüber in Kenntnis. Wenn es wie John_Deere schildert-zu solchen Fällen kommt, dann gibt es nur einen Weg zurück-zurück zum Verkäufer. Das Pflichtenheft ist doch nur das Ruhekissen. Das sind Basisvereinbarungen-wie z. B. das das Teil überhaupt fahrten kann.
Das ist ja alles sehr einfach in der Theorie solche Forderungen zu stellen. Wie soll das EVU ohne die Fahrzeuge so lange den Verkehrsvertrag erfüllen? Es gibt nicht so einfach Ersatz.

Wie leider an so vielen Stellen hinken die Vergleiche zur Autoindustrie.

Aber Du kannst gerne Deine Ideen in den Konzern einbringen. Personal wird gesucht. Aber bitte nicht überrascht sein, wenn es doch nicht so einfach ist.
 
Fakt ist, das System Eisenbahn ist nur personalintensiv zu betreiben. Man kann vieles heutzutage automatisieren. Auf Bahnhöfen muss Personal vorhanden sein, das erhöht die Sicherheit.
In dieser Situation sind ein Tf und ein Zbg überfordert, gegen 600 Personen, die Hilfe benötigen. Es gehören auf lange Züge mindestens zwei Zugbegleiter, besser drei! Der Tf kann die Zugführung durch Automatisierung schon mit übernehmen, doch für die Sicherheit der Fahrgäste muss, gerade bei mehrteiligen und nicht komplett durchgängigen Garnituren auf jeder Einheit ein Zugbegleiter arbeiten.
Hier muss ein Umdenken erfolgen. Wenn die Verkehrswende gelingen soll, dann nur mit auskömmlich Personal. Doch, das stellt sich die Frage, wer tut sich die immer beschissener werdenden Schichtdienste noch freiwillig an, wer will noch in rollender Schicht arbeiten, gerade unter solchen Bedingungen? Wir Zugpersonale spielen neben unseren eigentlichen Aufgaben viele Funktionen nebenbei. Dafür wird man oft angegiftet, ja, es kommt auch mal ein Dankeschön und wir müssen immer unsere Glaskugel, gut poliert, dabei haben.
Kommt es zu so einer Situation wie oben, müssen wir das Neue Testament ohne Stottern aufsagen können...
Eisenbahn hat eine andere Rentabilität, generell gilt Daseinsfürsorge! Eine Dorfstraße rechnet sich auch nicht, um es jetzt mal populistisch zu formulieren. Sie ist einfach da.
Helge
 
Guten Tag , Herr Nordländer.

Ihre Wortwahl , was mit Ihrem
Auto passiert ist , ist auf jeden Fall grenzwertig.
Ein Auto geht einmal kaputt ,
aber es " verreckt " nicht.
Warum bei einem recht neuen
Zug bei einer technischen Störung die Türen vom Lokführer nicht auf " offen " gestellt werden können , kann wohl nur
die verordnete " Zwangsdigitalisierung " beantworten.

Viele Grüße nach HRO
 
...
Warum bei einem recht neuen
Zug bei einer technischen Störung die Türen vom Lokführer nicht auf " offen " gestellt werden können , kann wohl nur
die verordnete " Zwangsdigitalisierung " beantworten. ...
Man sollte sich einmal mit den Vorschriften des Eisenbahnbetriebes auseinander setzen. Das ist nicht, wie bei einem defekten Omnibus, einfach an den Straßenrand fahren, sondern, wenn der Zug aus den unterschiedlichen Gründen zum Halten kommt, vorzugsweise auf offener Strecke, sind verschiedene Punkte zu beachten! Offene Türen stellen Unfallquellen dar!
Blödsinn, mit der "Zwangsdigitalisierung". Viel Meinung, wenig Ahnung!

Helge
 
Wichtig ist in so einer Situation, dass Fahrgäste mit kühlem Kopf
Einen kühlen Kopf kann man nur behalten, wenn man die Situation einschätzen kann und ggf. darauf trainiert ist. Von einem Fahrgast in einem Zug kann man das nicht erwarten. Panik ist eine völlig normale und logische Reaktion und darauf muss man als Bahn technisch und personell vorbereitet sein. Die Personen vor Ort können sicher nichts für die Situation. Ich hätte auch recht emotionslos zum Nothammer gegriffen.

Gruss, iwii
 
@Nordländer
Eigentlich ist schon alles gesagt. Der Thread kann geschlossen werden. Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Informationen.

Was bleibt - in solchen Situationen ruhig die Feuerwehr anrufen, wenn es brenzlig wird (im wahrsten Sinn des Wortes).
Hoffentlich stellt sich die DB in Zukunft besser ein auf solche Havarien und trainiert bald a l l e Beteiligten bei der Bahn, damit die Zugbegleiter anständig unterstützt werden und nicht nur immer die trüben Suppen auslöffeln müssen.
 
Nicht nur die DB. Alle EVU mit planmäßigem Personenverkehr sollten Maßnahmen ergreifen.
 
Nicht zu vergessen, dass das "Personal vor Ort" nicht selten nur aus dem Lokführer besteht, der nebenbei auch noch mit seinem Zug und der dann notwendigen Kommunikation mit diversen Stellen beschäftigt ist.

P.S.: Genau, das betrifft nicht allein die DBAG. Es gibt ja noch ein paar mehr Bahnunternehmen.
 
Na ich weiß nicht, ob man bei einem nur stehenden Zug mit ausgefallener Klimaanlage gleich in Panik verfallen muss.
Sofortige Lebensgefahr dürfte da nicht bestehen.
Und wenn es zu heiß und stickig und damit für Manche doch nach einiger Zeit lebensgefährlich wird, kann man mangels Alternativen durchaus gezielt ein Fenster einschlagen.
Was man zuletzt braucht sind Unruhe und unüberlegte Aktionen.

In der heutigen Zeit kann man zwecks Lüftung leider keine Tür öffnen, ohne dass jemand heraus springt.
Insgesamt finde ich es aber bedenklich, wie lange manche Rettungsaktionen dauern und was alles mittlerweile nicht geht, weil ja jemand zu Schaden kommen könnte und die Bahn dafür haften müsste.

MfG
 
Na ich weiß nicht, ob man bei einem nur stehenden Zug mit ausgefallener Klimaanlage gleich in Panik verfallen muss.
Hm, du bist mit vielen fremden Menschen in einen Raum eingesperrt - mit schlechter Luft, ohne Wasser und permanent steigenden Temperaturen. Ich weiß nicht, ob man in so einer Situation jemanden vorwerfen sollte, dass er in Panik geraten ist.

Gruss, iwii
 
Einen Vorwurf möchte ich den in Panik Verfallenen nicht machen.

Aber im Gegensatz zu einem etwaigen Unfall mit vielleicht brennendem Wagenteil war doch hier etwas Zeit zum Überlegen.

MfG
 
Interessante Schilderung des Zwischenfalls!
Ob und wer da von den Fahrgästen richtig bzw. falsch gehandelt hat, sei erst einmal dahin gestellt. Die Situation ist erst einmal so, wie an anderen Stellung bereits mehrmals beschrieben, zu lange Entscheidungsweg und der verantwortlich Mitarbeiter sitzt dann eventuell um diese Zeit bereits zu Hause in seinem Pool und ist telefonisch nicht erreichbar.
Bemerkenswert ist aber, das der RE-Zug im Bahnhof in Birkenwerder stand, zwar nicht am Bahnsteig, aber halt im Bahnhof. Entsprechend der Kommunikation zwischen dem Fahrdienstleiter und dem Lokführer wurde zwischen beiden garantiert im Zusammenhang mit der Zuspitzung der Lage auch das Streckengleis der S-Bahn in/aus Richtung Oranienburg gesperrt und der Strom in der Stromschiene abgeschalten. Das ist das von mir an anderer Stelle bereits erwähnte profilaktische bzw. vorausschauende Arbeiten vieler Eisenbahner im Störungsfalle.
Und was die Klimaanlage betrifft, irgend wo her muß auch sie Ihre Energie beziehen. Ohne geht nicht und so leistungsstarke Akkus zur Überbrückung gibt es zumindest (noch) nicht.
Und noch eines: Das die Feuerwehr gerufen wurde, betrachte ich prinzipiell als richtig. Die Notlage ist bereits eingetreten, wenn Fahrgäste im Zug kollabieren. Und, wer kann dann am schnellsten am Ereignisort sein, die örtlichen Einsatzkräfte! Es sollte aber prinzipiell Sache des örtlich zuständigen Fahrdienstleiters sein, sich um den in seinem Bahnhof stehen Zug und (!) um dessen Fahrgäste zu kümmern! Wenn ich mich recht erinnere, steht das auch im Meldeweg bei Störungsfällen so drin.

Lothar
 
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