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Werbematerialien osteuropäische Landtechnik, Forsttechnik und Nutzfahrzeuge

Hallo,
meine Anfrage bezog sich auf eine Info aus dem Buch "Die Deutrans-Story" von Christian Suhr: Auf Seite 157 heißt es da: "Zu Testzwecken gelangte zunächst ein Vorführfahrzeug der Baureihe 91 von Steyr mit Achleitner-Aufbau zum Deutrans-Fuhrpark, wenig später die gleiche Kombination, allerdings als Pritschen-Lastzug, der beim Kraftverkehr Magdeburg eingesetzt wurde. In Eisenhüttenstadt lief im August 1985 außerdem eine Sattelzugmaschine mit einem Achleitner-Kühlauflieger im Probebetrieb." Von den beiden erstgenannten gibt es Fotos in dem Buch, und im Netz findet man einige weitere Bilder dieser Fahrzeuge. Das Kofferfahrzeug hat, obwohl schon in Deutrans-Lackierung, noch ein österreichisches Kennzeichen. Von der Sattelzugmaschine habe ich weit und breit kein Foto gefunden. @hochlehner : Gibt es von dem Peitzer Steyr ein Foto?
Danke für eure Beteiligung an der Schatzsuche!
Grüße, Jörg
 
Mit der Messe in Leipzig könnte was daran sein, da fast alle bekannten Bilder die Steyr in einer Deutrans-Lackierung zeigen, aber ohne Deutrans-Beschriftung. Wobei der Kühler kein Achtleitner zu sein scheint. Achtleitner hat zu dem Zeitpunkt italienische Kühlauflieger vertrieben. Der Kühlauflieger wird auch mit dem KV Magdeburg in Verbindung gebracht.

Die Leyland sind aber noch viel spannender. Vor allem wie der Deal zustande kam. Auch die Fahrzeugkonfigurationen sind so ein Thema für sich. So stehen die Leylands immer in Verbindung mit Kuba. Leyland war vor Castro schon gut auf Cuba mit Omnibussen vertreten. So war trotzdem verwunderlich, dass Castro im Januar 1964 einen Deal über 400 bzw. 450 neue Leyland Omnibusse verkündete. Nur wie kommen die Omnibusse nach Kuba? Alle angefragten Reedereien winkten ab, nur die Deutsche Seereederei Rostock war dazu bereit bzw. wurde von oberer Stelle dazu gezwungen. Folge war im August 1964 der Verlust des Stückgutfrachters "Magdeburg" in der Themsemündung bei der Kollision mit einem japanischen Frachter. Es gibt Gerüchte, dass der CIA hinter der Kollision steckte. Was bis heute nicht so eindeutig beklärt ist, wann der der Deal zw. der DDR und Leyland zu stande kam. Vor oder nach der Kollision?

Es gab zwei Typen von Leyland LKW in der DDR. Einmal den Leyland Albion mit Mischfutteraufbau. Den Leyland Albion gab es auch nur in der DDR. Alle anderen Abnehmer kennen ihn nur als Albion Reiver. Albion gehörte zwar ab 1951 zu Leyland, produzierte aber bis zur Einstellung 1972 unter eigenen Namen LKW. Vom MiFu-Aufbau gab es zwei Versionen von zwei unterschiedlichen britischen Herstellern.

Den Leyland Beaver gab es in der DDR in Kombi mit einen Kühlauflieger von Scrammel mit Smith-Aufbau oder einen Pritschauflieger von LAG aus Belgien. Die Besonderheit war das Fahrerhaus. Es wurde als Schlafkabine geliefert. Diese Kabinen lieferte die britische Firma Bankfield zu. In GB waren solche Kabinen zu der Zeit absolut unüblich. Der gewerkschaftlich organisierte Fernfahrer übernachtete standesgemäß in einem B&B. Das Zigeunerleben begann dort erst in den 1970er Jahren. Es sollen wohl 200 ziehende Einheiten gewesen sein, die den Weg in die DDR fanden.

Die blaue Post hatte auch ein paar Leyland als Ü-Wagen im Fuhrpark.

In den 1980er Jahren "verirrte" sich noch ein einzelner Leyland Roadtrain in die DDR. Der Lackierung mit dem großen Leyland-Logo nach, handelt es sich um ein ehemaliges Messefahrzeug.

Bild vom Roadtrain: https://uploads.tapatalk-cdn.com/20170328/2c5e119467078e79c35bc210d93928c5.jpg

Es ist ein verdammt spannendes Thema. Man müsste sich mal mit allen Archiven auseinandersetzen.
 
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soweit ich mich erinnere hatte der Leyland als erster einen Niederflur Kofferanhänger-Besonderheit der Koffer viele Türen an der rechten Seite
gruß FB.
 
Und der Roadtrain hat sogar ein Frankfurter Kennzeichen. Frage mich, zu welchem Betrieb der wohl gehört haben mag.

Ein Blick in die DDR-Kennzeichenliste bringt Klarheit. EC 22-52 war Eisenhüttenstadt zugewiesen. Somit KV Eisenhüttenstadt.

Kurz zu den NSW-Fahrzeugen bei der Forstwirtschaft:

Der Volvo F89 wurden zwischen 1974 und 1978 in den Ausführungen Lang- und Kurzholz- sowie Hackschnitzeltransporte eingeführt worden.

Der Steyr 91 kam 1980 zur Forstwirtschaft in der DDR. Ebenfalls in den 3 Ausführungen. Dazu gesellten sich ca. 5 Kippmastseilgeräte auf Steyr 91. Davon steht heute noch einer im Harz in Lohn und Brot.
 
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Für Recherchezwecke lohnt sich auch immer ein Blick ins Bundesarchiv. Dort sind über über 200.000 Pressebilder aus DDR-Zeiten zu finden. Allerdings muss man sich bei der Suche in die Denk- und Schreibweise der damaligen Presse reindenken.

https://www.bild.bundesarchiv.de

So findet man auch so manche Kuriosität, wo man vorher gedacht hätte, das gab es nicht.

Hier mal ein Beispiel:

https://www.bild.bundesarchiv.de/de.../60/03/athene-672aqjnzi9k1n6c82g1g_layout.jpg

1982 ein - heute würde man Foodtruck sagen - bei PCK in Schwedt aus westeuropäischer Produktion. Die genaue Typbestimmung ist etwas schwierig. Entwickelt wurde der Leicht-LKW von OM in Italien und wurde unter verschiedenen Markennamen angeboten. So gab es ihn als Magirus Deutz, Fiat oder als UNIC. In den 1980er Jahren bündelte man die Markenvielfalt unter der Marke IVECO und gab den kleinen LKW den Zusatznamen Zeta. Zastava aus Jugoslawien hat ihn in Lizenz gefertig - allerdings erst ab Mitte der 1980er Jahre.
 
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Oder so etwas: Das mit 658 PS stärkste Motorsportfahrzeug der DDR 1989 in Berlin Hellersdorf:

http://www.bild.bundesarchiv.de/dev...e/73/86/athene-5m311aqizfki6efzltz_layout.jpg

Die Geschichte des LKW ist recht interessant. In die DDR ist er als Betonmischer durch den schwedischen Baukonzern SIAB (heute Bonava). Nach Beendigung des Bauprojektes blieb er mit einigen anderen Fahrzeugen in der DDR. Über den VEB Maschinenhandel konnte der Eibauer Spediteur Dirk Priebs den Scania 110, einen weiteren Scania Hauber und einen Volvo Hauber aus der SIAB-Flotte erwerben. BP-Transporte war damals für ihren optisch westlichen Fuhrpark bekannt. Der Scania 110 wurde mittels eines LIAZ-Motor zum Renntruck. Von 1989 bis 1992 bestritt Christian Priebs damit einige Rennen im internationalen Renntruck-Zirkus.
 
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