Hallo Marcee
so lange von meiner Hauptstrecke nur ein Ende des künftigen Hundeknochens existiert und noch dazu mit einer am Kopfbahnhof endenden Nebenstrecke (plus einem weiteren Kopf-Schattenbahnhof) fahre ich zwangsläufig fast jeden Zug (selbst solche, bei denen es beim Vorbild keinen Schiebebetrieb gibt) doch immer wieder auch im Schiebebetrieb.
Im Prinzip geht es - aber mit Einschränkungen bzw. Geduld und sorgfältiger Wartung des Rollmaterials:
Wie teilweise schon geschrieben:
grundsätzlich gilt: Je länger und schwerer ein Zug wird, desto heikler wird es.
bei 8 langen Reisezugwagen (Zuglänge knapp 2 Meter) wird es schon sehr schwierig,
(spätestens) dann gilt eindeutig:
- Kulissen müssen leichtgängig sein, schon kleinste Schwergängigkeiten produzieren in der
Gleiswendel
dann doch Entgleisungen.
- Auch der Rollwiderstand sollte so gering wie möglich sein, (wegen der nötigen Kräfte)
Bei einigen älteren Waggons (Kroner
Hechtwagen) habe ich die Plastelager mit PehoMessingbuchsen ausgerüstet
und Modmüller Achsen eingesetzt, jetzt laufen sie deutlich leichter und lassen sich auch zuverlässig schieben.
- Steifkupplungen sind noch etwas 'steifer' als die normalen Kupplungen, macht die Kulissenführung besser.
Bei Personenzügen, die ohnehin selten umrangiert und umgruppiert werden, nutze ich nur noch steife Verbindungen
. Wobei wegen des Handlings zur leichteren Trennung im Havariefall inzwischen Peho-Magnetkupplungen eingebaut sind.
- Gerade mit steifen Kupplungen wird aber auch eine saubere Höhenlage der NEM-Schächte wichtig. Bei unterschiedlicher
Höhenlage kann gerade bei größeren Schiebekräften sonst ein
wagen den anderen etwas anheben und dadurch Entgleisungen
fördern.
- Unter 'Druck', gerade in Steigungen und Gleiswendeln kann es teilweise wirklich zu Überpufferungen kommen,
da gibt es in den Kulissen auch Toleranzen. Teilweise hilft es dann tatsächlich die Wagenreihung zu tauschen oder einen Wagen
um 180 grad zu drehen, bis es dann plötzlich doch klappt.
Enge Radien, S-Kurven, also auch strecken mit EW1 sind problematischer als EW2, im
Schattenbahnhof hatte ich deswegen
zunächst gelegentliche Probleme im Schiebebetrieb und die ursprünglich dort verbauten kurzen Kühn-20-Grad durch
lange Kühn-10-Grad Weichen ersetzt. Seitdem gibt es dort mit allen Zügen problemlosen Betrieb.
Möglichst sauberer
Gleisbau ohne Höhenschläge oder 'Knicke' und im Idealfall auch mit Übergangsbögen vor den Kurven ist natürlich auch ein wichtiger Faktor
Ich habe selbst Züge, die normalerweise niemals geschoben unterwegs wären so lange immer wieder über die Strecke, durch sämtliche Kurven, Steigungen, Gleiswendel und Schattenbahnhöfe geschoben, bis sie dabei mit fast perfekter Zuverlässigkeit unterwegs waren,
inzwischen funktioniert das gut.
lg
Michael