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Vorsortierweichen bei der Straßenbahn

Ralf_2

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Sorry, aber "Schnellfahrweichen" gibts bei Strassenbahnen nicht, .... :fasziniert:

Dafür gibt's aber bisweilen sehr eigenwillige Konstruktionen.
Mir fällt gerade ein: in Frankfurt(Oder) habe ich mal eine Weiche gesehen, wo die Zunge ca 30 m vor dem Herzstück endete - danach folgte so ein 4-Schienen-Gleis und dann kam mit dem Herzstück der Abzweig.
Warum die das so gemacht haben, und ob diese Lösung noch existiert, weiß ich nicht.

Grüße ralf_2
 
So eine Weiche existiert auch in Erfurt direkt unter dem Hauptbahnhof. Warum habe ich aber auch noch nicht herausbekommen.
 
Dafür gibt's aber bisweilen sehr eigenwillige Konstruktionen.
Mir fällt gerade ein: in Frankfurt(Oder) habe ich mal eine Weiche gesehen, wo die Zunge ca 30 m vor dem Herzstück endete - danach folgte so ein 4-Schienen-Gleis und dann kam mit dem Herzstück der Abzweig.
Warum die das so gemacht haben, und ob diese Lösung noch existiert, weiß ich nicht.

Grüße ralf_2

Hallo Ralf

In Dresden gibt es auch mehrere solcher Weichen. Warun das so ist weiß ich auch nicht. Habe aber eine Vermutung:
Wenn nun zwei Bahnen hintereinander die Kreuzung passieren, steht die eine Bahn vor der Kreuzung und die nachfolgende Bahn kann sich schon die Weiche stellen. Somit können dann beide Bahnen die Kreuzung passieren, ohne das die nachfolgende Bahn noch die Weiche ( ewentuell analten ) vor der Kreuzung stellen muß. Zwischen Zunge und Abzweig ist nämlich so viel Platz, das da eine Bahn stehen kann.
Ist aber nur meine Vermutung, da ich es schon öffters so in Dresden gesehen habe.
Aber eigentlich gehört das ja hier nicht zum Thema.

Gruß Tilo
 
Offtopic: das Konstrukt heißt soweit ich weiß Vorsortierweiche und entlastet im Vergleich zu einer normalen Weiche den Stellbereich enorm. Gerade an vielbefahrenen Gleisabschnitten wird sowas gemacht (-> Erfurt Hbf)
 
Richtig, die Vorsortierweiche dient damit vor allem den Straßenbahnführern im Sinne der Sicherheit, die sie sich auf die Weichenstellung deutlich vor der Kreuzung konzentrieren können und an der Kreuzung die Augen "nur" noch auf den Verkehr richten müssen. Bei hintereinander abfahrenden Straßenbahnen wird damit auch die Zeit verringert, bis die Straßenbahnen die Kreuzung passiert haben. Hier in Berlin habe ich solche Konstruktionen auch schon an verschiedenen Stellen gesehen.
 
Ich dachte eher die Weiche in Erfurt wurde so gebaut wegen die Flutgrabenbrücke? Auf die Brücke passt doch kein Weichenantrieb?
 
hier in Magdeburg gab es auch so eine Weiche mit Stellkasten unter de Bahnhofsbrücken und dann gin es bis zur Gsbelung vor den Haltestelleninseln 4-Rillig auf den Damaschkeplatz
Konnten die Fahrer bei regen im Trockenen die weiche von hand stellen, denn war ja unter der Brücke.
In die Haltestellen passten 2-3 Tatrazüge je gleis und einer in den 4-Rillenbereich
 
Auf die Brücke passt doch kein Weichenantrieb?
Doch, warum denn nicht ? Die Weichenantriebe sind nicht allzu groß und können gut "unterflur" eingebaut werden - soviel Platz nach unten brauchen die nicht - quasi wie "Bettungsweichenunterclipsantriebe" :)
 
Gleich zwei Solche Weichen sind auch in Gotha am Bahnhof eingebaut worden als der Vorplatz umgebaut wurde. Da haben sie
eine als Bogenweiche ausgeführt. Aus Richtung Stadt kommend zweigt noch vor der Eigentlichen Haltestelle eine als Ausweiche ausgeführte Sonderhaltestelle ab. Das Richtungsgleis und das Haltestellengleis läuft dann über die Bogenweiche wieder Zusammen. erst nach der 90° Kurve kommt ein grades Stück wo dan die Zunge sitzt. Diese Weiche wird stumpf befahren. Auch bei der Ausfahrt aus dem Terminal werden die beiden Bahnsteiggleise wieder über eine solche Weiche zusammen geführt. Diese ist aber im Vierschienenbereich gerade. Die Zungen liegen, um der Verschmutzung durch den Autoverkehr vorzubeugen, 40Meter hinter der zu 90° querenden Autospur. Auch diese Weiche wird stumpf befahren. Mann kann also sagen das so eine Weiche nicht automatisch zur Vorsortierung gedacht ist. Wie ja das Bsp. in Gotha zeigt.
 
Eine sehr lange Ausführung gibt es auch in der Schleife Pennrich der Dresdner Straßenbahn.
Der Grund ist mir nicht bekannt, doch wird diese Weiche grundsätzlich nur stumpf befahren:
 

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Gibts auch auf dem Ring von Leipzig, ein paar hundert Meter lang. Die beginnt direkt nach der Haltestelle Goerdelering und gabelt kurz vor der Haltestelle Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz. ;)
 
In der DDR gab es zwei Typen von sogenannten vorgezogenen Zungenvorrichtungen. Von Weichen kann man hier nicht sprechen, fehlen doch wichtige Teile wie das Herzstück.
Die Bauart Bitterfeld hat eine Länge von 6200 mm und einen Abstand der Doppelschienengleise von 107 mm, die Bauart Leipzig eine Länge von 6250 mm und einen Abstand der Doppelschienengleise von 90 mm.
Ein Vorteil der vorgezogenen Zungenvorrichtungen besteht in dem duch die minimalen Ablenkungen der Radsätze wesentlich geringerem Verschleiß der Zungenvorrichtung.

Mathias
 
Eine sehr lange Ausführung gibt es auch in der Schleife Pennrich der Dresdner Straßenbahn.
Der Grund ist mir nicht bekannt, doch wird diese Weiche grundsätzlich nur stumpf befahren:
Bestimmt damit die Zungenvorrichtung nicht im Gleisbogen zu liegen kommt. - so ist sie davor / danach.
Ein weiterer Grund ist die wohl Verlagerung des Antriebs in einen Bereich, der nicht von Kraftfahrzeugen befahren wird um Verschmutzungen und Wartungen zu reduzieren. In der Geraer Wiesestraße Ri Zwötzen / Lusan (Gleisdreieck) ist auch so eine - deren Zungenvorrichtung liegt allerdings noch im Straßenniveau - die Bahn steht dann "vorsortiert" an der Ampel und hat den Zungenbereich bereits hinter sich gelassen.
 
Von Weichen kann man hier nicht sprechen, fehlen doch wichtige Teile wie das Herzstück.
Mathias

Wie hat denn dann das Fahrzeug, ohne das Herzstück den Abbiegevorgang gemeistert?

Ach Delta diese Weichen gab es zu meiner Straba-Zeit schon, sie wurden als Langzungenweichen bezeichnet. (1980 )
Diese Weichen hatten ca. 50m Länge, denn ein Großzug hatte immerhin 45m Länge. Damit konnten 2 Großzüge innehalb einer Ampelphase geradeaus oder der eine abbiegen und der Andere geradeaus fahren.
 
Wie hat denn dann das Fahrzeug , ohne das Herzstück den Abbiegevorgang gemeistert?

Ganz einfach, ähnlich einer Gleistrennung bei Dreischienengleis Normalspur/Schmalspur. Die eine Schiene ist ja eh außenliegend und die dazughörige andere, innenliegende Schiene im Spalt durch die gerade Schiene des anderen Gleises parallel zum Bogen der "Partnerschiene" hindurchgeführt, blöd zu beschreiben, eine Foto wäre einfacher zu verstehen, hab aber keins dazu.
Kann nur sagen, in Berlin gibt es diese Lösung vor Doppelhaltestellen mit anschließender Linientrennung oder dgl. vor Kreuzungen öfter, so das es dann vierschienig ist und der erste Zug vollständig auf das eine Gleis und der nachfolgende, sofern er "abbiegen" will, sich die Weiche, die ja dann eigentlich nur aus den Zungen besteht, schon stellen kann um dann bei "Grün" gleich durchrauschen zu können.
 
Hallo,
Ob Vorsortierweiche oder Weiche mit vorgezogener Zungenvorrichtung, es handelt sich bei beiden um Weichen mit Gleisverschlingung.
Hier mal ein Bild dieser Weichenart.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2e/Mh_gleisverschlingung.jpeg

Zitat Wiki:
Vorgezogene Zungenvorrichtung:

Speziell bei Straßenbahnen können Weichen auch im Bereich von befahrenen Straßen oder engen Kurven liegen. Um die Störanfälligkeit zu minimieren, werden diese häufig mittels kurzer Gleisverschlingungen von solch einer ungünstigen Stelle einige Meter weiter weg gelegt. Diese Bauart ist auch bekannt unter dem Begriff vorgezogene Zungenvorrichtung.

Vorsortierweiche:

Bei einer nur bei Straßenbahnen eingesetzten Vorsortierweiche wird die Gleisverschlingung soweit verlängert, dass sie beispielsweise über die komplette Länge einer Haltestelle reicht, und mehrere Züge in sie einfahren können. Dies ermöglicht es den Straßenbahnen bei der Einfahrt in die Haltestelle langsam zu fahren, um die Weichenstellung genau zu kontrollieren. Die Ausfahrt aus der Haltestelle kann nun schneller erfolgen, da auch beim dichten Aufeinanderfolgen von mehreren Zügen keine Weiche mehr gestellt werden muss. Auch nach der Einführung von fahrstromunabhängigen Weichenstellvorrichtungen und unter dem Zug verriegelten Weichen entlasten derartige Vorsortierweichen die Fahrpersonale, die ihre Aufmerksamkeit besser auf das Verkehrsgeschehen richten können.
Zitat Ende

Hier noch ein Link mit Bild:
--> http://www.pstroj.cz/soubory/Vymeny_rozrazovaci_Nj.pdf
Und hier nochmal die Fachliche Erläuterung zum Gleis überhaupt...
--> http://home.pages.at/ftm-jugend/sonstiges/Die Einzelteile des Gleises.pdf
Hier ein Bild aus Leipzig:
--> http://foto.arcor-online.net/palb/alben/86/8104586/3335333135363232.jpg
Und der Beitrag bei DSO dazu --> http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,5676119
Hier ein Bild aus Kassel
--> http://www.eisenbahnhobby.de/Kassel/SW985-2_KVG403_KS-Rathaus_18-5-81_S.JPG
und der beitrag bei DSO dazu --> http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,4562494,page=all
 
... wobei das letzte Bild aus Kassel im Ergebnis wohl eine Mischung aus einer doppelten Vorsortierweiche und einer Dreiwegeweiche ist.

Es gibt an Kreuzungen auch Gleiskonfigurationen, wo an der selben Stelle Gleise nach rechts und links abzweigen, also beinahe symmetrisch, nicht nacheinander.
Da die Weichenzungen aber nur zwei und nicht drei verschiedene Stellungen einnehmen können, wird ein Zungenpaar dann vorgezogen.
Die Herzstücke sind dann aber auf einer Höhe.

Ansonsten sind bei den Vorsortierweichen eigentlich nur die Zungen und das Herzstück räumlich weiter voneinander getrennt.
Ohne Herzstück geht es da ebensowenig wie bei der Gleisverschlingung oder der Ausfädelung eines Schmalspurgleises aus einem Dreischienengleis. Letztere bedarf (bei bestimmten Konstellationen) nur keiner Zungen.

Hier mal noch etwas Interessantes, eine Vorsortierweiche im übertragenen Sinne mit Gleisverschlingung. Sinn: Straßenbahntriebwagen mit rechtsseitigen Türen kann je nach Fahrtrichtung an den Bahnsteig heranfahren und Güterzüge in der Mitte hindurch, ohne am Bahnsteig anzuecken.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sechsschienengleis.JPG&filetimestamp=20060309220815

MfG
 
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