Hallo zusammen,
kurz mal von mir etwas Grundsätzliches zur Funkenbildung :
Wir haben hier einen einfachen Stromkreis, also Spannungsquelle,
eine induktive Last (Motor) und einen Schalter. Schalter ein -
Motor läuft – Schalter aus – Motor steht. Beim Ausschalten ent-
steht eine induktive Spannungsspitze, die als Funken am Schalt-
kontakt überschlägt. Diesen Funken kann ich verhindern (löschen),
indem ich parallel zur Induktivität einen Löschkondensator schalte,
der die Spannungsspitze abfängt.
Auf unser Problem übertragen:
1.Der Kollektor ist der „Schalter“ und erzeugt die Spannungsspitzen.
Parallel zu den Motoranschlüssen ist der Kondensator geschaltet
(33nF ... 47nF) der die Funkenbildung (das Bürstenfeuer)
unterbindet.
2. Sind die Radschleifkontakte ordentlich justiert, dann habe
ich als „Schalter“ nur noch den Übergang Rad- Schiene.
Hier entstehen Funken, wenn der Löschkondensator am Motor
nicht richtig funktioniert oder fehlt.
3. Herkömmliche Fahrspannungsregler bestehen aus einem
sekundärseitig angezapften Trafo, einem Stufenschalter,
Brückengleichrichter und einem Polwendeschalter, sind also
eine induktive Spannungsquelle.
Hier tritt der gleiche Effekt der induktiven Spannungsspitzen auf.
Diese führen aber zur Funkenbildung zwischen Schiene und
Rad, den der schlechte Kontakt zwischen Schiene und Rad
ist der „Schalter“, wo der Funke überspringt.
Fazit:
1. Der Motor muß in Ordnung sein. Die L-C-L - Schutzbeschaltung
am Motor (20μH – 33nF... 47nF - 20μH) muß funktionieren.
2. Saubere Radreifen und Schienen. Alle spannungsaufnehmenden
Räder sollen gut auf den Schienen aufliegen, so daß im Fahrbetrieb
jedes Potential mind. einmal von der Schiene abgenommen wird
und es zu keiner Unterbrechung der Spannungszuführung zum Motor
kommt.
3. Verwendung von elektronischen Fahrspannungsreglern, sie sind
in der Regel ohmsche Spannungsquellen und es entstehen keine
induktiven Spannungsspitzen und somit keine Funken zwischen Rad
und Schiene.
Oder: Unterdrückung der induktiven Spannungsspitzen an
herkömmlichen Fahrspannungsreglern durch eine Schutzbeschaltung
direkt am Ausgang durch Epsilankondensator ca. 220nF und
zwei antiseriellen Z- Dioden 27V mind. 1,3W.
4. Es kommt nicht auf Gleistyp und Gleisprofil an, sondern auf
den Gleiszustand. Also saubere, kontaktsichere Schienenoberfläche,
ebener Schienenverlauf, so daß die Fahrzeuge nicht kippeln ... .
Und natürlich saubere kontaktsichere Radreifen und Fahrzeuge,
die mit allen Rädern gleichzeitig auf dem Gleis aufliegen.
5. Durch die Minimierung der Funkenbildung zwischen Rad und Gleis
verbessere ich langfristig auch die Laufkultur meiner Fahrzeuge,
denn der Abbrand, der durch die Funkenbildung entsteht, ist nach
meiner Meinung die größte Ursache für verschmutzte Schienen
und schlechte Kontaktgabe. ( Oder aber ich fahre mit „Ölsardinen“,
dann habe ich die berühmte Öl- Staubkruste.)
Mit freundlichen Grüßen WolfgangTT