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Modelltest ORT von Beckmann

R.P.

Foriker
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Ort
Pirschheide
Hallo TT-Freunde,

inzwischen habe ich diesen >>ORT<< beim Händler stehen sehen. Er ist auch als Bausatz erhältlich.

Insgesamt fiel mir beim Fertigmodell die gute Verarbeitung auf. Es handelt sich um ein sauber lackiertes und bedrucktes Triebwagenoberteil aus Messingätzteilen. Die Arbeitsbühne läßt sich in der Höhe verändern sowie um die Achse drehen. Der Umlauf bzw. die Trittfläche neben dem Motorvorbau erfreut durch filigrane Gravuren.

Die Fahreigenschaften sind beckmanntypisch perfekt, etwa wie bei der BR 102 DR, von der wohl das ORT-Fahrwerk abgleitet wurde. Das Modell läuft also sehr weich, auch bei geringen Geschwindigkeiten schön gleichmäßig und hat mit Weichen keinerlei Probleme. Der Antrieb erfolgt auf beide Achsen.

Als Zurüstteile liegen Bremsschlauch- und Kuppelhakenimitationen aus Kunststoff bei, für die in der Pufferbohle (Messing!) allerdings keine Öffnungen vorhanden sind. Eine Möglichkeit, Kupplungen am Modell anzubringen, besteht werkseitig nicht.

Ob das Vorbild gelegentlich mit 1 oder 2 Wagen unterwegs war, konnte ich nicht ermitteln. Hier beginnt auch der einzige Wermutstropfen des Modells, zumindest für vorbildorientierte Modellbahner. Denn das Vorbild des ORT hat nur etwa 2 Monate existiert, und das auch noch bei der Inselbahn Usedom in der Ep. IIb, der DR des großdeutschen Reiches.

Am 7. Juni 1943 wurde das von der Wehrmacht bestellte Fahrzeug ausgeliefert und am 18. August des gleichen Jahres war es bereits nach einem Luftangriff völlig ausgebrannt (Quelle: Bernd Kuhlmann: "Eisenbahnen auf Usedom", Alba). Auf eine mögliche Wiederaufarbeitung wird nicht eingegangen, allerdings scheint diese wenig wahrscheinlich, da der Triebwagen nach genannter Quelle "völlig" ausgebrannt sein soll. Das Fahrzeug mit der FN 228 wurde übrigens in Österreich von der Maschinen- und Waggonfabrik AG Simmering in Zusammenarbeit mit der BBC gebaut. Bei der BBÖ existierten 3 baugleiche Fahrzeuge mit den Nummern 25 – 27, die hier die Bezeichnung "MTW" trugen (Motorturmwagen). Über deren Verbleib ist mir allerdings nichts bekannt. Vielleicht kann jemand anderes weiterhelfen? Der Antrieb erfolgte dieselelektrisch per Gleichstromtatzlagermotor auf die am anderen Ende des Vorbaus gelegenen Achse.

Wer sich nun ein solches Modell zum empfohlenen Preis von 229 Euro zulegen möchte, sollte nicht zu lange zögern, denn die Auflage wird möglicherweise aufgrund der Produktionsweise nicht zu hoch sein.
 
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