Um alle Spekulationen im Vorfeld auszuräumen mal eine kurze Info zur Geschichte des ETA in TT. Die Infos stammen aus einem Telefonat mit Herr Jagoschinski (Jatt) vor ca. 4 Jahren und wurden mir von Herr Kunze (stehe in Kontakt mit ihm) bestätigt. Er hat noch Material für etwa 50 Züge.
Herr Kunze hat seinerzeit die Zeichnungen für die Spritzgussformen angefertigt. Er hat also das Urmodell geschaffen. Dieses besteht aus den flachen Einzelteilen , welche zu einem Komplettgehäuse zusammengefügt werden. An Jatt hat er dann die Formen verkauft , allerdings unter der Auflassung einige fertige Gehäuseteile zu bekommen.
Herr Rothe hatte damals den Auftrag von Jatt , dafür die Fahrwerke zu entwickeln. Das Ergebnis wurde von Jatt mangels Qualität abgelehnt und es wurde ein eigenes Fahrwerk entwickelt, bekannt als Platinenfahrwerk mit Einachsantrieb und Schürzen aus Spritzguss.
Herr Rothe blieb auf seinen bis zu diesem Zeitpunkt hergestellten Fahrwerken sitzen. Um den sich anbahnenden Verlust abzuwenden entwickelte er in kurzer Zeit ein “Notgehäuse” welches kaum Details aufweist und aus einem Stück besteht.
Das Fahrwerk hat Schürzen aus Ätzteilen. Der Antrieb ist als Gummiradantrieb bekannt. Allerdings erwies er sich für den Einachsantrieb dermaßen mangelhaft, so dass er einen Mittelwagen konstruierte welcher dann zumindest 2 Antriebsachsen hatte, der 3-teilige ETA entstand dadurch. Damit hob er sich vom 2-Teiler von Jatt ab und hoffte auf bessere Verkaufschancen. Ob er das als Frustaufarbeitung gegen die Nichtabnahme von Jatt tat, ist nicht bekannt. Freunde wurden Rothe und Jagoschinski danach jedenfalls nicht mehr.
Herr Kunze probierte und vertrieb beide Antriebsarten. Aufgrund der wirtschaftlichen Nähe zum Spritzgussteillieferanten Jatt nutzte er vornehmlich Jatt Antriebe.
Noch unter Hans-Jürgen Tillig übernahmen dann die Sebnitzer die Firma Jatt. Inklusive der ETA Spritzgussformen, diese liegen noch heute im Lager, hab Fotos davon.
In die Firmenphilosophie passte jedoch dieser
Triebwagen in seinem Aufbau/Konstruktion nicht , so dass Restbestände an Fahrwerken bei den Sonderverkäufen veräussert wurden.
Bei meinem Lageraufkauf vor vielen Jahren waren mehrere versiegelte Kartons mit den kompletten Spritzlingen des ETA dabei. Insgesamt sind Gehäuseteile für ca. 500 Züge vorhanden.
Daraus entstehen die von Dikusch bereits benannten ETA-Varianten mit neu entwickeltem 3-Achsantrieb sowie (als Tribute an Herr Rothe) 70+70 DR-Tunnelmesswagen mit richtigem Dach (flach) . Die Bedruckung ist mit Firma Hädl geplant welche auch schon als Auftragsarbeit den Motoraltöltender in erstklassiger Qualität bedruckt hat. Zunächst werden wegen der einfacheren Lackierung die grünen DRG und DR Versionen gefertigt.
Es wird sowohl der Bausatz als auch das Fertigmodell angeboten.
Die grüne DR Variante fuhr zu DR Zeiten nach 1945 nicht mehr eigenständig. Die Akkus wurden ausgebaut. In der Altmark sind Züge mit einer BR 89 als Foto belegt. Dennoch werde ich den Triebwagen mit Antrieb anbieten, zusätzlich evtl. einige antriebslose Bausätze/Fertigmodelle.
Sobald der Veröffentlichungstermin im Shop definiert ist werde ich vorab entsprechend rechtzeitig informieren.
Vielen Dank für das Interesse
Grüße
Butzler