Zufrieden?
Bin ich wirklich Zufrieden???
Eigentlich NEIN!
Die BR55 war meine absolute Superwunschlok, nun steht sie da und ich bin nicht so ganz zufrieden.
Aber da es keine bessere BR55 in TT gibt, dann wohl doch.
Schade das im Testbericht nicht die Lok vermessen wurde. Das gehörte eigentlich da hinein! Ließe sich das nachholen?
Nun zu meinen Ergänzungen:
Da ich bei meinem Händler so an die 10 Loks seit dem ersten Erscheinen angesehen hatte will ich mal sagen " Es geht so". Hatte die Lok so ziemlich bei der ersten Ankündigung vorbestellt, aber bis jetzt nur alle Loks in der Qualität abgelehnt.
Die Loks gingen oft an Jago zurück oder es gab weniger kritische Kunden. Hier will ich erst Mal für alle potentiellen Käufer das Auflisten, worauf man achten sollte. Wohlgemerkt Herstellungsmängel. Nicht die obligatorisch gekröpfte Getriebestange.
Lackierung grob und von Hand dick nachlackiert, Schornstein schief, verzogener Umlauf, sonstige Teile schief angebaut, Fahrgeräusch und Eigenschaften unterschiedlich bei Vor- und Rückwärtsfahrt, Kessel insgesamt schief, Radsätze mit verbogenen Speichen ( kommt vermutlich daher, dass die Radsätze auf der Achse noch mal etwas gedreht wurden ).
Und einen Mangel den fast alle gesehenen Loks hatten und von mir mitgekauft wurde, Kessel am Führerhaus höher als am Schornstein. Nun zu bösen Mängeln die man nicht gleich im Laden sieht.
Absolut Jago typisch, die Spurweite einiger Räder ist zu groß, merkt man erst zu Hause wenn es über Weichen geht, Räder sind schief aufgedrückt und eiern. Bei mir waren es die Tenderradsätze. Das konnte noch behoben werden, aber bei dem Preis erwarte ich eigentlich das im Hause Jago eine Spurlehre existiert und benutzt wird. War bei meiner 93 auch schon so. Diese Werkzeug von Tillig empfehle ich nur jedem der eine Jagolok kaufen will.
Desweiteren ist die besagte Deichsel zwischen Lok und Tender mit zu großen Löchern versehen wodurch der Abstand bei vor und Rückwartsfahrt variiert. Über das blaue Licht lässt sich streiten.
Einen Konstruktionsmangel hat die Lok meines Erachtens den man nicht abstellen kann, das Getriebe. Da die Schnecke über ein Zwischenzahnrad die erste Achse antreibt, und von dort über Zwischenzahnräder die anderen Achsen angetrieben werden, hat die letze Achse so viel Spiel, dass man denken könnte, sie wird nur über das Gestänge angetrieben. So etwas erfordert sehr genaues Konstruieren und eine hohe Qualität in der Durchführung der Montage. Besser wäre es wenn der Antrieb zuerst auf ein Zahnrad in der Mitte des Fahrwerkes und von dort nach beiden Seiten arbeiten würde.
Fazit:
Eine potentiell sehr gute und wichtige TT Lok die unseren Fahrzeugpark bereichert die aber durch Nachlässigkeit bis hin zu Schlampigkeit uns nicht gerade die Kaufentscheidung leichtmacht.
Bei besser Arbeit im Hause Jago wäre der Preis berechtigter.
Nun zu meiner Lok. Fahreigentschaften gut bis sehr gut, aber unterschiedlich bei Vor- und Rückwärtsfahrt.
Der Kessel war am Führerhaus höher als an der Rauchkammer, 0,7mm, Tenderdeichsel ein Zappelteil...! Tenderradsätze Achsstand zu groß, ein Rad eiert ( will ich später mal bei Jago einzeln Reklamieren)
Habe die Lok zerlegt!!!!! Aber Vorsicht Freunde!!!!!
Die Garantie war eh dahin beim Mängel beseitigen.
Nicht die Radsätze herausnehmen. Es macht keinen Spaß diese wieder einzubauen, bei dem oben erwähnten Getriebespiel, dass sie wieder in einer Reihe mit ihren Kurbelzapfen stehen.
Wenn Ihr die Lok öffnet, Bodenteil festhalten und zum weiteren Bearbeiten anstatt mit den "Holzschrauben" mit zwei Schrauben und Muttern M2 sichern. Ist nur ein Tip.
Mit einem 6mm Fräser habe ich jetz Freestyle-mässig per Hand, dort wo der Kessel auf dem Motor liegt Material abgetragen. Dadurch kommt dieser beim Zuammenbau dann mit dem Hinterteil herunter.
An den Luftbehältern noch etwas die Gräte entfernen dann stehen sie richtig auf dem Umlauf. Mit einem schwarzen Edding habe ich gleich noch den Umlauf teilgeschwärzt, ebenso den unmöglich roten Getriebeblock und einige Mängel kaschiert. Dann habe ich den
Tender zerlegt, dort den überschüssigen Lack von den Stromabnehmern und ebenso von den Radsätzen bei Lok und Tender sowie vom Gestänge gekratzt. Nun kam die Deichsel: Wer nicht mutig ist sollte jetzt nicht mehr weiter lesen. Da die Lok so schön zerlegt vor mir stand, sah ich erstmal was da doch für Platz ist. Platz für eine Kurzkupplung!!
Gedacht....getan. Naja etwas länger gedacht, "Was hab ich so in meinen Kupplungsvorratskisten." Zwei Fleischmann-kurzkupplungskulissen schienen mir gerade recht.
Dazu etwas Messing-vierkant-rohr, das wars. Klingt einfach. Das Vierkanntprofil verbindet die beiden KKK miteinander, wobei eine fest eingeklebt ist und die ander nur dazugesteckt wird. Es musste nur etwas Platz für die Kulissen geschaffen werden. An Lok und Tender mit dem Fräser und `ner Proxon mittig so breit wie die KKK und ca 1mm tief. Die KKK werden mit Sekundenklebergel so eingeklebt, das sie noch etwas überstehen. Die Lok ist jetzt mit dem Tender leicht trennbar verbunden aber viel enger. Mit etwas schwarzem Papier habe ich die Restlücke geschlossen. die Rohre unter dem Führerhaus mußten für die Rückwärtsfahrt etwas justiert werden.
Über das blaue Licht denke ich noch nach.
Wieso kommt ein Hersteller nicht auf so was? Wo ist meine Stehkesselimitation im Führerhaus? Warum so viele Nachlässigkeiten.
Mann bin-war ich sauer über diese schöne Lok aber jetzt...
Wenn nur nicht diese Nacharbeit wäre. Was soll den das Herr Jagaschinski ? Ihr macht Euch doch nur das Leben schwer, schade für alle. Es gab so gutes von Euch. Früher!
Ich hoffe das wird besser. es macht keinen Spaß im Laden Produktionsendkontrolle zu spielen. Ich will lieber mit den Loks "fahren".
Die Lok verlangt eins A! verlegte Gleise und Weichen, sie quitiertt gerne jede Spurverengung oder Stoßstelle mit Entgleisen( Bin gerade beim Bau und nehme die Lok jetzt zum Testen des Selbstbaugleises). Es liegt nicht alles an der Lok und wer noch auf Hohlprofil fährt ... Kann sie wohl in die Vitrine fahren.
Es war meine Superwunschlok und deswegen bin ich wohl etwas kritischer an die Sache gegangen. denn ich hätte ein wenig mehr erwartet. Es gibt für mich eine deutliche Diskrepanz zwischen Preis un Leistung.
Endfazit: Man kann - sollte die Lok Kaufen wenn....?
Macht Euch selbst ein Bild