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MEB 09/12

Tiger82

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Gestern war der MEB bei mir im Briefkasten. Inklusive Modellbahnschule und DVD.
Auf der DVD ist ein kleiner aber feiner Film über die 60 Jahre des MEB. Hierbei kommt man auf das Thema BW zu sprechen und verweist auf das Exemplar 03/54. Nun würde mich mal interessieren, ob jemand von Euch diese Ausgabe in der Sammlung hat und mir vielleicht den Artikel zukommen lassen könnte.
Ansonsten ein durchaus vernünftiges Heft.
 
Soweit ich das Heft bis jetzt gelesen habe, scheint es wirklich gelungen. Allerdings sind bei mir 2 Fragen aufgetaucht und vielleicht können mir die Experten dazu etwas sagen:

1) Sowohl im Film auf der DVD über die 01er in Hof als auch im Artikel „Sauerländer Rampendampf“ wirken die Dampfloks wesentlich ungepflegter, als ich das von ähnlichen Berichten aus dem Bereich der DR kenne. War das wirklich so oder wurden die Loks bei der DR immer erst speziell für die Aufnahmen aufgemotzt?

2) Der Artikel über die 65.10 ist recht interessant. Allerdings verstehe ich den Text zum mittleren Bild auf Seite 36 nicht. Da steht: „ Eine interessante Führerhausbeschriftung: 65 1048 erhielt ihre letzte Bremsuntersuchung am 6. Juli 1978! Das Gattungsschild der Lok fand vermutlich bereits einen Liebhaber.“ Auf dem Bild ist aber die 65 1058 und ich kann nicht entdecken, wo ein Schild fehlen soll. Oder was verstehen die unter „Gattungsschild“?
 
Na hättest auch noch dazuschreiben können was es nun heißt.

Pt = Personenzugtenderlok
47 = (47 elf, dat duftet gut), nee 7 Achsen davon 4 "angetrieben"
17 = 17 Tonnen Achslast, früher Achsdruck
 
Hi Jenny.

Hof war Auslauf-Bw der BR 01 bei der DB. Und eine Dampflok galt in West-Germanien schon weit früher nicht mehr als "schick" und so waren viele einst stolze Schnellzugdampfer zum Ende ihrer Tage echte "Ratten", wie der Biker zu sagen pflegt. So war es auch um die 01.10 beim Bw Rheine bestellt.
Es gab aber auch bei der DB Dienststellen und Personale, welche ihre Maschinen bis zum Schluß in einem optisch guten Zustand hielten. Auch bei der DR gab es sehr gut gepflegte Dampfer- bemerkenswert z.B. die 44er des Bw Sangerhausen, für Güterzugdampfer echte Schmuckstücke.
Aber das es auch bei der DR anders ging- die 01.5 des Bw Wittenberge. Als diese BR 1976 durch die Sperrung der Elbbrücke zwecks zu hoher Meterlast in Wittenberge ihre Vormachtstellung im schweren Schnellzugdienst zwischen Magdeburg und Rostock verlor und in untergeordnete Dienste abwanderte, verschlechterte sich der optische Zustand vieler Maschinen recht schnell. Die sahen die Putzwolle dann erst wieder in den Folge-Bw Saalfeld und Pasewalk. Kannst Dir das ja mal auf der Web-Side zum Bw Wittenberge in der Galerie anschauen. Da ist sehr gut zu sehen, wie sich so manche Lok im Laufe der Jahre vom stolzen Schwan zum häßlichen Entlein entwickelte.

Und speziell für die "Fuzzis" wurden bei der DR keine Dampfer aufgemotzt (von Sonderfahrten mal abgesehen). Eventuell war eine Lok Top-gepflegt oder sie war es nicht. Es gab halt Dienststellen und Personale, die haben ihre Maschinen in Schuß gehalten und gab es auch welche, die es mit der Pflege ihrer Lok's nicht so genau nahmen. Die dreckigsten Lok's , sei es Diesel oder auch Dampftraktion, liegen mir fotomäßig vom Bw Neubrandenburg vor.
 
Pflegezustand der LOK:
Ist das nicht auch personalabhängig-oder haben die Personale der eher ungepflegten Loks ständig in Pause gewesen?
 
Frage:Gab es in Sachen putzen/Unterhaltung von der DR keine Auflagen? Es sollte doch alles soooo lang wie möglich halten. Denkbar wäre doch glatt gewesen das es Wettbewerb gab "Wer hat das schönste Bw ?"
 
Es halten sich hartnäckig Gerüchte, dass manche Bw für Sonderfahrten oder sonstige Vorführungen Loks aus anderen Bw orderten und wenn ich mich an die Loks aus Gera erinnere, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass das stimmt.

@Stolli
Pause eher nicht. Es gab nur halt Reichsbahner, die ihrer Lok auch nach Dienstschluss noch etwas Pflege gönnten und solche die es nicht taten. Sicherlich spielte da auch die Örtlichkeit eine Rolle. Gab es ein Waschanlage oder nicht ... Ich kenne mindestens ein Bw, da standen auch mal Loks da, wo sonst nur Reisezugwagen gewaschen wurden (Arnstadt).
 
Ich war ja nie bei der DR, wegen der miesen Bezahlung.

Ne Dampflok in der Waschanlage kann ich mir auch schön vorstellen.
 
Zur BR 65.10 ...

Guten Tag,

zur BR 65.10 wurde wieder mal viel ab- und ohne Nachdenken niedergeschrieben. Dabei sollte es doch heutzutage möglich sein, ohne ideologische Verklärung die Geschichte der Baureihe umreißen zu können.

Die Lok ist sehr ambitioniert entworfen worden - sollte mit einem "kleineren" Kessel das Leistungsprogramm der BR 41 abdecken - zumindest ist das Trieb- und Fahrwerk der BR 41 entlehnt (im Kolbenhub dem geringeren Kesseldruck angepaßt). Ein größerer Kessel war auf der Tenderlok nicht unterzubringen. Ergebnis: Das Triebwerk braucht etwa 20 % mehr Dampf, als der Kessel liefern soll/kann.

Dabei gilt: Diese Angabe gilt für den "optimalen Betriebspunkt" des Kessels, also die gewünscht beste Wärmewirtschaft. Soweit zulässig, kann ein Kessel auch mehr Dampf liefern, als an seinem "optimalen Betriebspunkt" - allerdings jenseits dessen, was man Wärmewirtschaft nennt (und ggf. unter Inkaufnahme von erhöhtem Unterhaltungsaufwand).

Diese Überlegung wurde recht bald nach Lieferung der 65 1001/2 gemacht. Dazu braucht man zunächst einmal "mehr Luft". Allerdings leidet die BR 65.10 auch da wieder an ihrer Konstruktion. Man beachte das Bild im EK-Buch zu den "... Neubaudampflokomotiven der DR ... 65.10 ...", S.68, daß es zwischen Strehkessel und Blechrahmen so gut wie keinen Platz für die Luftzuführung gibt. Alles was nun (in der DDR) folgte, durfte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, daß man mit der BR 65.10 eine Fehlkonstruktion auf die Schienen gestellt habe.

Deshalb war Stand 1955 die erste Idee, mit Kohlenstaubfeuerung das Luftproblem zu lösen, da dort der klassische Aschkasten entfällt und man die Verbrennungsluft durch große Rohre von der Rückseite der Lok durch den Rahmen nach vorn bringen konnte. Realisierung: 65 1004 wurde von Babelsberg direkt zum Umbau nach Meiningen geschickt - Babelsberg hatte keine Kapazität für die Bauartänderung und es mußte schnell gehen. Ergebnis: Feuerbüchse zu kurz für die notwendigen Flammenwege der Kohlenstaubfeuerung, also auch keine Lösung. Aber es hieß: "Wir können sogar Tenderloks mit Kohlenstaubfeuerung ausrüsten."

Der nächste Lösungsweg war dann der Giesl. Neben vielen Eigenschaften, die ihm zugeschrieben werden - und die so gut wie nie zum Tragen kamen, kann seine Wirkung auch so beschrieben werden: Aus einer gegebenen Blasrohrenergie entsteht wesentlich mehr Rauchgas- bzw. Verbrennungsluftförderung. Das heißt für die BR 65.10: Sie funktioniert und bringt ihre geforderte Leistung unter erhöhtem Brennstoffeinsatz und unter Verlust von Wärmewirtschaftlichkeit. Gegenüber der Berechnung des Kessels strömt mehr Rauchgasvolumen durch den Kessel, damit schneller und verläßt diesen mit höherer Temperatur (weil die Zeit zur Wärmeabgabe nicht ausreicht).

Deshalb: Wie man irgendwo schon vor vielen Jahren lesen konnte, hat die Ausrüstung mit Giesl-Ejektor die "Konstruktion der BR 65.10 gerettet", aber keinesfalls der Leistungserhöhung oder gar einer besseren Wirtschaftlichkeit gedient.

Allgemein: Die von Giesl gern angeführten Vorteile zur Herabsetzung des Abdampfgegendruckes in den Zylindern sind sehr kritisch - also gleiche Leistung der gesamtwen Saugzuganlage bei geringerer eingebrachter Energie. Dies mag bei hoher Leistungsabforderung funktionieren (große Füllung), allerdings sollten die kleinen Füllungen nicht reduziert werden, da dann das Dampfpolster in den Zylindern zum "Abfangen" der hin- und hergehenden Massen in Trieb- und Fahrwerk fehlt und unter anderem Lagerschäden die logische Folge sind. Mithin ist ein optimaler Einsatz des Giesl-Ejektors nur in einer speziell auf ihn abgestimmten Lokomotiv-(Neu-)Konstruktion (beispeilsweise mit Leichtbaustangen) möglich.

Dies Euch zur Erläuterung.

Beste Grüße

Klaus
 
@harka.

Siehste, so unterschiedlich scheint dann das "Pflegebewußtsein" innerhalb einer Dienststelle zu sein. Die meisten Bilder von Maschinen des Bw Gera (welche mir vorliegen, und es sind derer nicht wenige ) , seien es Dampf- oder Diesellok's, präsentieren sich in einem sehr gepflegten oder ordentlichen Aussehen.
Liegt vielleicht auch am vielen Löschwasser der Lok's, welche aussahen als hätten sie schonmal gebrannt.:auslach:
 
Falls es überlesen wurde frag ich vorsichtig nochmal nach:
Hat jemand von Euch den MEB03/54 und könnte mir den Artikel zum BW zukommen lassen?
 
Gerade die Großrussen, insbesondere die 120er...
Das kolportiert, dass Gera auch andere "Russen" als die 120 hatte. Dem war aber nicht so.
Deine wiederholte Aussage über stark verschmutzte Gersche Loks kann ich genauso wenig nachvollziehen, wie reko-dampfer.
Sicher gab es Ausreißer. Der Großteil war sauber und wurde gepflegt.
Nicht vergessen sollte man da, dass Gera Wendepunkt von Altenburger Maschinen war. Die, die ich von dort her kenne, sahen schlimm aus.
 
die 120er die in der Est. Greiz aktiv waren, sahen immer top gepflegt aus. Kleines Beispiel: 120 338
 
@tiger82.

Mit dem Artikel aus dem Heft der frühen Epoche 3 kann ich Dir leider nicht helfen.
Aber nen Tip zum Thema Bahnbetriebswerk. Es gibt da beim Weltbildverlag ein toll bebildertes und beschriebenes Buch mit vielen Gleisplänen und Info's vom Vorbild mit dem Titel

" Modellbahn-Betriebswerke; Vom Vorbild zum Modell" GeraMond

von Markus Tiedtke; Dirk Rohde; Michael Kratzsch-Leichsenring
Best.-Nr.30133095; 24,95 Euro

Kann ich nur empfehlen.
Da ist von der kleinen Lokstation bis zu großen Bw alles sehr gut beschrieben. Es finden sich in dem Buch auch Bilder von den Lokbehandlungsanlagen der "Art & Detail TT-Anlage".
Auch die vielen Einrichtungen und Anlagen eines Dampflok-Bw bis hin zu Ölbetankungs- und Kohlenstaubbunkeranlagen werden ausführlich behandelt und deren Umsetzung ins Modell beschrieben. Kleiner Vorteil vielleicht zum Artikel von vor 50 Jahren- alles beschriebene bezieht sich auf zeitgemäße Gleissystheme und Materialien zum Ausgestalten.

Und die genannten Autoren veröffentlichen unter anderem auch im meb oder der "Modellbahnschule"- womit sich der Kreis zum meb wieder schließt
 
Wieder zum MEB - und damit zum Thema

Neben der Lokputzdiskussion möchte ich Klaus ausdrücklich für seinen Ausführungen zur 65.10 danken. So viel Zeit investieren nur, so viel Fachwissen haben nur die Wenigsten. :)
 
Das kolportiert, dass Gera auch andere "Russen" als die 120 hatte. Dem war aber nicht so.
Deine wiederholte Aussage über stark verschmutzte Gersche Loks kann ich genauso wenig nachvollziehen, wie reko-dampfer.
Sicher gab es Ausreißer. Der Großteil war sauber und wurde gepflegt.
Nicht vergessen sollte man da, dass Gera Wendepunkt von Altenburger Maschinen war. Die, die ich von dort her kenne, sahen schlimm aus.

"unsauberer" waren meist nur die Ersatzloks. Die Planmäßigen mussten ständig geputzt werden. Wehe man hat das, gerade als Springer, nicht getan! Der Putzwahn war in Gera echt schlimm.
 
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