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MDF oder OSB als Anlagenunterbau?

tetejott

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Nabend,

ich möchte ein kleine zweigeteilte Platte mit den Maßen 100x160cm aufbauen. In der Mitte wird die Platte getrennt, damit ich die besser weglagern kann.
Doch bevor ich damit anfange möchte ich gerne von euch wissen aus welchem Material die Platte sein sollte. Früher zu DDR Zeiten hatten wir eine aus Sperrholz. Wenn ich es richtig gelesen haben ist Sperrholz nicht mehr State-of-the-art. Stattdessen wird heutzutage wohl eher OSB bevorzugt. Wäre eine MDF-Platte auch sinnvoll oder eignet sich am besten eine OSB-Platte (min. 1 cm dick) als Grundlage?

Gruß Mathias
 
Material für den Modellbahnbau

@tetejott
In diversen Diskussions-Threads hier im Board ist dieses Thema schon heiß diskutiert worden!

Aber ich möchte mich meinem Vorredner anschließen - das Beste ist wirklich die Verwendung von Platten, die aus mehreren Lagen Holz verleimt wurden. Diese Platten sind formstabil, wenn sie mit Farbe bzw. Lack gegen Feuchtigkeit versiegelt werden. Neben der hohen Festigkeit sind diese Platten ein guter Kompromiss aus Festigkeit und Gewicht.

Zu diesen Platten zählen Multiplex-Platten (nicht zu verwechseln mit MDF-Platten - siehe #4). Nach meinen Informationen gilt das auch für Sperrholz, wenn es dick genug ist und mehrere Lagen hat. Dick genug heißt dabei >= 10mm.

Es wird dazu geraten, Platten aus Buche zu verwenden. Buche ist stabil und hart. Birke wäre ebenso eine Alternative.
Pappel ist eher sehr weiches Holz und sollte für Unterkonstruktionen besser gemieden werden. Böse Zungen behaupten, der Unterschied zwischen Pappe und Pappel sei nur das "L" :) !

Sicher wirst Du auch Fans unter den Nutzern der Spanplatten (OSB-Platten sind Spanplatten mit ganz besonders großen Spänen) finden. Diese Platten sind billiger und bieten eine Reihe von Nachteilen, auf die man als Modellbahner gern verzichten kann. Du brauchst in einem Baumarkt ja nur mal beide Plattenarten auf ihr Gewicht und ihre Stabilität hin mal in die Hand nehmen und untersuchen ...
 
Ähm, kleine Korrektur: MDF = Mitteldichte Faserplatte - ist also eine Spanplatte. Würde ich nie für den Anlagenbau nehmen, da viel zu schwer. Dafür ist sie aber sehr formstabil, wenn sie nicht feucht wird.

Beim Sperrholz (Multiplex) würde ich zuerst zu Birke greifen. Buche ist eine Holzart die stark schwindet. Deshalb neigen Sperrholzplatten aus Buche zum Schüsseln. Trotzdem sollte unter die Sperrholzplatte immer ein Rahmen. Der kann auch aus Birke Multiplex sein, zB aus 15 oder 18mm starkem Material. Birke Multiplex gibt es zB auch in 30mm Dicke. Das 3x verleimt, wird von Tischlern auch genutzt um den Rahmen für Hobelbänke zu fertigen.
 
Es kommt auf die Kriterien an, welches Material man verwendet.
Bei mir war das Kriterium das Gewicht.
Als Sperrholz hätte ich tratitionell Birke verwendet, aber in den örtlichen Baumärkten (Chemnitz) war keine zu bekommen.
Also habe ich zu der sehr weichen, aber leichten, Pappel gegriffen.
Die Grundplate hat 6mm Dicke, aber natürlich habe ich diese auf ein Gerüst aus astfreien Leisten montiert.
Diese Dicke hat den Vorteil, dass man unterflur keine langen Betätigungsdrähte gebraucht.
Bei mir hat sich entsprechend des Rahmens nichts verzogen, selbst nach einem Umzug im vorigen Jahr.
MDF-Platten, Faserplatten , Buchensperrholz und auch Birke verziehen sich irgendwann.
Meine (kleine) Modellbahn hat die Abmessungen ca 180x105x25 in cm, eingeschlossen Seitenwände und Deckel (alles aus Pappel) hat ein Gewicht von ca. 40 kg.
Oberflächen aus Pappel kann man unempfindlicher gegen Beschädigung machen, wenn man nit pur-verstärkten Akryllack streicht.
Ich würde wieder Pappel verwenden. Früher hatte ich Basis die üblicherweise 4 mm dicken Faserplatten, die nach 30 Jahren noch gestunken haben. Papel ist auch völlig geruchsneutral.
Na dann !!!
 
Noch einen Tipp: mal schauen was es so an lokalen Holzhändlern gibt und die Preise vergleichen. Man wird erstaunt sein, was für Apothekenpreise die Baumärkte nehmen. Ganz abgesehen vom eingeschränkten Angebot.

Birke Multiplex gibt es in 3mm-Stufen von 3mm aufwärts.
 
Ähm, kleine Korrektur: MDF = Mitteldichte Faserplatte - ist also eine Spanplatte. Würde ich nie für den Anlagenbau nehmen, da viel zu schwer. Dafür ist sie aber sehr formstabil, wenn sie nicht feucht wird...
Den letzten Satz muss ich Dir leider madig machen. Hab in einem Schrank einige Einlegeböden aus MDF die mittlerweile in der Mitte locker 5cm durchhängen und wenn man sie versteift, reißen sie gerne im Bereich von Schraubengewinden großflächig aus.
Nullachtfünfzehn-Spanplatten zeigen diese Eigenschaften nicht ganz so extrem.
 
Holzhändler

... mal schauen was es so an lokalen Holzhändlern gibt ...

Was wäre denn so ein lokaler Holzhändler? Gibt es so was noch?

Ich bin mir jetzt nicht so sicher, ob es im Raum Berlin und Umgebung noch großartig weitere Möglichkeiten außer den Baumärkten gibt. Mir fällt hier höchstens ein gewisser Baumarkt ein, in dessen Firmenbezeichnung bereits die Bezeichnung "Holz" enthalten ist. Dieser hat ein etwas breiteres Angebot auf preislich höherem Niveau. Aber das ist kein lokaler Holzhändler, sondern eher ein Baumarkt mit Komplettangebot inklusive Baustoffen und professionellen Elektrowerkzeugen für professionelle Handwerker.

Da werde ich mal weiter die Gelben Seiten bemühen oder die Suchmaschienen - bisher habe ich bei den meisten Holzhändlern bei uns in der näheren Umgebung nur Händler gefunden, die mehr oder weniger Bauholz für Fußböden, Carports u ä. vertreiben.
 
Holzfachhandel

Hier habe ich das Holz für unsere Modellbahn-AG hergeholt. Günstiger als im Baumarkt. Allerdings dann auch gleich mehrere Platten 2500*1250 mm groß, 9mm und 12mm Multiplex Birke.
 
In Dresden kann ich den empfehlen:
https://www.ihr-holzshop.de

In Ottendorf-Okrilla ist ihre Außenstelle für Schnittholz und größere Sachen. Ansonsten mal die örtlichen Tischler fragen. Die kaufen ihr Holz auch nicht im Baumarkt.

Inzwischen bekommt man vieles auch im Versandhandel. Hab mir letztens erst Lärchen- und Eichenbretter liefern lassen. Das geht sogar mit einzelnen Brettern.
 
So nun mal der Fachmann ;)
MDF- Platte ist sicherlich nur, wie bereits erwähnt, in Ausführung als Rahmenkonstruktion (einseitiger Rahmen - 5-8mm HDF o. MDF-Platte) empfehlenswert - als 16-25mm MDF- Platte sicherlich zu schwer und mit zu hohen "Druchbiegungswerten" auf Dauer, zu dem gibt es bei MDF-Platten nicht zu verachtende Quell- und Schwundwerte.
Sperrholz (Furnierplatte) bzw. Multiplex-Platten (diese haben einen feineren Aufbau - mehr Schichten) sind da sicherlich vorteilhafter aber maßlich eingeschränkt - meist 1250 o. 1500x 2500mm in Stärken von 3 -45mm verfügbar. Holzarten dann Buche, Birke, Kiefer, Gabun, Pappel - ich halte die Pappel-Platte für gar nicht mal so schlecht, gibt es mit beidseitige- MDF Deck dann in der Größe 3100x 2100 (Stärke 19mm)
Interessanter (wenn keine Rahmenkonstruktion gebaut werden) finde ich dann schon eine Tischlerplatte, da vom Gewicht, Statik und Größe (bis 4100x 2050mm) .....ach ja zu Bezugsquelle: bei manchen Großhändlern kann man auch privat kaufen bzw. wendet man sich an einem Tischer, der kann die Platten besorgen und dann auch den ersten Zuschnitt erledigen.... Ihr könnt ja mal auf der Seite von der ZEG-Holz.de gucken, da sind zumindest erst mal alle Platten mit Größen aufgeführt.....ne ich arbeite nicht da.
 
Hallo Mathias!
Multiplexplatte ist am besten geeignet, darunter eine Rahmenkonstruktion Querschnitt der Hölzer ca. 25 x 50, der Abstand der Hölzer nicht mehr als 600mm. Ich nehme immer 9mm Mutiplex Birke, aber Pappel tuts auch.
OSB Platte ist viel zu Grob und Spanplatte bricht zu schnell, außerdem verzieht sich die Spanplatte gern wenn sie nicht beschichtet ist.
Viele Grüße Matthias!
 
Guten Nabend,

wow... jede Menge Informationen und Meinungen :)

Ich werde mal die örtlichen Holzhandel anschreiben, da mit die Baumärkte hier auch ganz schön zulangen. Vielen Dank für die Tipps.


GRuß Mathias
 
Grüße.
Mal ein paar Erfahrungen aus der Tischlerei.
- Furniersperrholz in Gabun oder Meranti verzieht sich fast gar nicht ( wird als Füllung in Haustüren verwendet ) , ist verhältnismäßig leicht ,ist aber verhältnismäßig teuer.
- Multiplex- Sperrholz verzieht sich schon mehr , ist oft schon bei der Anlieferung “wellig“ und ist verhältnismäßig schwer .
- Papel Sperrholz ist sehr leicht , keine Erfahrungen zwecks verziehen.
- Stab-, und auch Stäbchensperrholz (Tischlerplatte) neigt stark zum Verziehen , auch wenn die Holzhandelsvertreter das gegenteil behaupten.
- MDF ist , vorallem das Wasserfeste , ziemlich Formstabil , neigt aber bei großen Spanweiten zum Durchhängen.Es läst sich aber schlecht bearbeiten, ist schwer und neigt beim Stirnseitigen schrauben zum Aufplatzen (muss unbedingt vorgebohrt werden).
-OSB Platten sind Ziemlich Formstabil , verhältnismäßig schwer und haben eine nicht so berauschende Oberfläche. Ein Tip: Platten mit geschliffener Oberfläche nehmen und an die Kanten ein Furnier-Kantenband anleimen .
- Leimholzplatte aus Fichte , leicht , viele Äste, gibt es in 3 Holzqualitäten , verzieht sich In Holzquerrichtung sehr.
-Dreischichtplatte ( Quasi 3 x Leimholzplatte ) ab ca 16 mm stärke.
Ziemlich leicht , verzugsarm , viele Äste, ziemlich Teuer .
.
Meine eigene Anlage , Unterbau 1991 hergestellt, da war ich noch kein Tischler, besteht aus Holzlatten 20x 50 mm und 9mm - “Russensperrholz“.Würde ich heute auch noch machen , aber mit Furniersperrholz .
Wenn ich eine Platte ohne Rahmen darunter bräuchte , würde ich Dreischichtplatte nehmen
.
Mfg Micha
 
Ich würde wie schon empfohlen Dreischichtplatten verwenden.
Diese Platten gibt es auch schon ab einer Stärke von 12mm.
(So jedenfalls bei meinem Holzhändler)
Diese Platten sollten normalerweise auch in einem gut Sortiertem Baumarkt erhältlich sein.
Auch der Preis ist unterschiedlich da hilft nur ein Vergleichen verschiedener Händler.
Was die Astigkeit betrifft, es gibt auch bei Dreischichtplatten verschiedene Qualitätsmerkmale, auch bei einer B/B Ware ( Bezieht sich auf die jeweilige Deckfläsche) sind die Äste nicht störend da verwachsen. Also es gibt keine schwarzen (losen) Äste die herrausfallen könnten.
Genau diese Platten verwende ich für fast alles was es zu bauen gibt im Haus, nicht nur für die Modelleisenbahn. :freude:


Tschau Rico

....der auch ein Tischler ist :)
 
- Papel Sperrholz ist sehr leicht , keine Erfahrungen zwecks verziehen.
Da kann ich nach helfen, habe einen Rahmen (mit je zwei Hälften 2x1m) hängend als offener Kasten konstruiert und kann sagen, Gewicht + Stabilität = Optimal

Die Rahmen sind alle 40 cm mit Spanten verbunden von einer Höhe 20 - 45 cm, je nach Ebene.

Mit B Qualität und Astlöchern wäre ich vorsichtig, da Astholz eine ganz andere Hygroskopische Eigenschaft hat. (Buchenbretter mit 3400 mm Länge x 59 mm Stärke reißen bis zu 50 cm weit auseinander beim Trocknen bei uns auf Arbeit mit Astloch)

Gruß René
 
Moin.
Kann @QuesTT voll zustimmen. Habe meinen Unterbau ähnlich erstellt. Hab mich sogar mal drauf gesetzt (80 kg) weil ich wissen wollte wie stabil Pappel ist. Hat super gehalten. Mag man bei so einem leichten und weichen Holz kaum glauben. Kann es also bestens weiter empfehlen.
 
Es spricht überhaupt nichts gegen Kiefer, ganz im Gegenteil. Das Holz ist hart, deutlich leichter als Multiplex und verzugsfrei. Habe für zwei kleinere Module Kiefernsperrholz genommen und nur beste Erfahrungen gemacht. Wenn du im Baumarkt kaufst, dann schildere dem Mann bzw. der Frau an der Säge vorher, was du mit der Holzplatte vorhast, damit man dir für den Zuschnitt eine schöne plane Sperrholzplatte heraussucht.

Wolfgang
 
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