hab nochmal den Artikel herauskopiert, SZ vom 11.08.2007
Behörde prüft, Bimmelfreunde machen Dampf
Von Domokos Szabó
Das Bürokratie-Drama um die Weißeritztalbahn findet kein Ende. Die Tage zwischen dem 7. und 15.September dürften entscheidend sein.
Für die Vergabe der Aufträge für den Wiederaufbau der flutzerstörten Schmalspurbahn im Rabenauer Grund bleibt etwas mehr Zeit als bislang bekannt. Nach SZ-Recherchen wurde die Bindefrist im Einvernehmen mit den beteiligten Baufirmen um einen Monat bis 15.September verlängert. Ferner prüft die Oberfinanzdirektion Chemnitz nach eigenen Angaben im zweiten Anlauf die Baukosten. Eine erste Expertise ging davon aus, dass die Strecke für weniger als die Hälfte von dem wieder zu errichten sei, was bei der Ausschreibung herauskam. Aus Sicht der Praktiker ein Ding der Unmöglichkeit.
Interview sorgt für Aufregung
Das ist kurz zusammengefasst der aktuelle Stand des Bürokratie-Dramas um den Wiederaufbau der Weißeritztalbahn. Indes haben die beteiligten Kommunen vom Weißeritzkreis bis zu den drei Erzgebirgslandkreisen ihre Hausaufgaben gemacht und die notwendigen Beschlüsse zur Bimmel gefasst.
Zuletzt sorgte jedoch ein SZ-Interview mit der Landtagsvizepräsidentin und Wahlkreisabgeordneten Andrea Dombois für Aufregung unter den Kleinbahnfans. „Sollte dem künftigen Betreiber das Risiko jetzt zu groß erscheinen, könnte alles von vorn losgehen. Dann wird es aber kritisch, ob die Fördergelder noch zur Verfügung stehen“, sagte sie mit Blick auf die Finanzierung.
Mahnwache am Sonntag
Fünf Jahre nach dem Hochwasser wollen nun die Eisenbahnfreunde am Sonntag mit einer Mahnwache für den sofortigen Wiederaufbau Druck machen. „Schluss mit den ewigen Versprechungen und dem ewigen Gequatsche. Lasst endlich die Bautechnik rollen“, heißt es in ihrem Aufruf. Die Kleinbahnfreunde befürchten nicht zuletzt eine Kostensteigerung durch das Auslaufen der Bindefrist. So wurden die Arbeiten zwischen Freital und Dipps bereits im vergangenen Winter ausgeschrieben. Mittlerweile steigen aber die Baupreise. Reichen dann die von Bund und Land eingeplanten 20Mio. Euro noch aus?
Das vorläufig letzte Wort spricht die Oberfinanzdirektion. Laut Sprecherin Ingrid Gatter sollen die Ergebnisse der erneuten baufachlichen Prüfung Ende der 36.Kalenderwoche, also bis 7.September vorliegen. Wenn alles gut geht, könnte dann das Regierungspräsidium Dresden als Fördermittelbehörde bis 15.September grünes Licht geben. Wenn alles gut geht.
Mahnwache am 12.August, 10Uhr, an der Rabenauer Mühle (Rabenauer Grund).