Ich möchte dieses Thema wieder hochholen, weil ich mich gerade mit der Beleuchtung meiner Personenzüge beschäftige und damit zwingend mit der Spannungsweiterleitung von Waggon zu Waggon.
Meine Randbedingungen:
- handelsüblicher LED-Streifen (den man in Abschnitte zu 5 cm trennen kann)
- Funktionsdecoder versteckt in einem Waggon (
Gepäckwagen, Mitropawagen)
- Abnahme und Durchleitung der von jeder Achse aufgenommenen Digitalspannung (2 Pole)
- Durchleitung der LED-Spannung vom Funktionsdecoder zu jedem Waggon (2 Pole)
Meine ersten Versuche mit Steifkupplung und 4 angedeuteten Bremsleitungen waren nicht erfolgreich. Selbst mit Decoderlitze wird das so steif, dass die Waggons sich in Kurven gegenseitig blockieren und rausziehen.
Deshalb habe ich mir 3 dieser 4-poligen PEHO-Magnetkupplungen besorgt und diese in einen Schnellzug mit 4 Waggons eingebaut.
Prinzipiell funktioniert das, allerdings habe ich folgende Einschränkungen festgestellt:
- Gelegentlich willkührliches Abkoppeln (ist mir passiert in der
Gleiswendel aufwärts, die Waggons rauschten zurück und trafen einmal einen gerade in den
Schattenbahnhof eingefahrenen Zug).
- Da ich mit Reed-Kontakten meine Automatisierung schalte, sporadisches Auslösen des Rückmeldesignals
- Kosten von 11 € pro Paar (bei ca. 30 vorgesehenen Waggons etwas heftig)
Fazit:
Für das (stromlose) Koppeln von Waggons gut geeignet (dann reicht 2-polig), für mein Vorhaben aber eher ungeeignet.
Aus diesem Grund habe ich mich hingesetzt und mir das Prinzip der PEHO-Kupplung nachkonstruiert und in 3D gedruckt.
Klappt eigentlich ganz gut mit Stabmagneten (D2x3 mm), die Kosten liegen unter 1 € pro Paar.
Aber es gibt immer wieder kurzzeitige Unterbrechungen.
Als Ursache dafür:
- relativ simpler 3D Drucker (Creality Ender 3 S1 Pro, 0.4 mm Düsendurchmesser), damit für solch kleine Teile nicht ausreichende Genauigkeit
- Kontaktprobleme zwischen Magnete und eingeführter Litze (Klemmverbindung)
- man muss alle 4 Stabmagnete exakt plan in die Bohrungen einschieben ohne Oberflächendifferenz
Das ist manuell nahezu unmöglich, es gibt da immer Unterschiede in der Höhe im Micrometer-Bereich. Dies führt dann aber besonders in Kurven zu kurzzeitigen Abhebungen, Unterbrechnungen und Flackern.
Fazit (unter Voraussetzung Eigenbau im 3D Druck):
Das Prinzip der Magnetkupplung ist gut, für Stromführung aber nur bedingt geeignet.
Deshalb habe ich eine andere Idee verwirklicht.
Anstelle von Magneten schiebe ich sog. 4-polige Micro Steckverbinder RM 1.0 ein, die gibt es als 10er-Pack bereits mit Litze in der Bucht für ca. 16 €, manchmal auch in der Aktion für 2 € weniger.
Wenn man selbst die Kabel löten will, wird's sogar noch günstiger.
Anstelle der Bohrungen für die Magnete habe ich einen Aufnahmeschacht für Stecker bzw. Buchse konstruiert, wo diese eingeklebt werden. Buchse und Stecker werden neben der Steckverbindung noch durch eine Klemmverbindung gehalten.
Für Ästheten sind diese Kupplungen sicher etwas zu klobig, aber sie erfüllen meine Anforderungen. Mit einem Resin-Drucker bekommt man das vielleicht noch etwas filigraner hin.
Meine ersten Versuche sehen sehr optimistisch aus, die Kosten pro Paar liegen bei ca. 1,50€.
Wenn Interesse besteht, kann ich in den nächsten Wochen den Fortgang meiner Entwicklung und der Tests hier vorstellen bzw. dafür ein neues Thema aufmachen (weil das ja hier etwas Offtopic ist).
Im Bild ist der Größenunterschied zur PEHO-Kupplung zu sehen, eine Variante für den "alten" BTTB-Aufnahmeschacht ist auch in Arbeit.