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Ein Fäkalienwagen (sprich: "Kackewagen") entsteht

Grischan

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Dresden
Jup Torsten, also noch mal. Beim 2. Mal wird eh alles besser.

Kurz vor Weihnachten 2008 haben sich 4 Dresdner TT-Modelbahner in einer kleinen Kneipe zu einem gemütlichen Essen getroffen. Da 2 der Herren besonders der Epoche I frönen und ein dritter dem ganzen auch nicht abgeneigt gegenüber steht, kam das Gespräch auch auf ein Wagenprojekt, dass schon eine Weile im Raum stand. Diesmal wurden Nägel mit Köpfen gemacht und die Arbeit verteilt.

Das Vorbild ist aus dem Transpress Güterwagenarchiv S. 135 bekannt. Das ist aber auch schon alles, was man über das Vorbild erfahren kann. Der Achsstand von 3,75m läßt sich zum Glück aus dem Foto ablesen. Da es sich bei dem Wagen um einen Preussen mit Baujahr 1905 handelt, habe ich die restlichen Abmessungen aus bekannten Normalienzeichnungen der 10t-Wagen übernommen.

Der Wagen besteht ja nun im wesentlichen aus einem Fahrgestell mit viel Luft drumherum. Deshalb hab ich auf die Konstruktion selbigens recht viel Wert gelegt und die Profile ordentlich nachgebildet. Ich hoffe man sieht das.

Nun ein paar Impressionen:
 

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Die Fässer entstehen als Urmodelle in Ätztechnik. Unser Dikusch hat dafür die Kerne aus Messing gedreht. TTino wird die Formen für die Abgüsse herstellen. Das erste Ur-Fass hab ich heute gebaut. In der gezeigten Form erfolgt der Abguss. Die Zugbänder, Hähne, Schilder und Kranhalterungen werden dann wieder mit Ätzteilen komplettiert.

Quer über die Fässer kommen dann noch je 2 Balken aus 1x1mm Nußbaumleisten über die die Fässer mit 2 geätzten Zugbändern mit dem Fahrgestell verspannt werden.

Dem Bausatz liegen übrigens auch Schlußscheiben dabei, die in die Stecklöcher der Schlußscheibenhalter passen. So kann man diese schicken hohen Dinger auch ihrer Verwendung zuführen.

Also wer mag kann schon mal ein Abstellgleis neben der Bahnhofstoilette im Gleisplan vorsehen.
 

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Hallo Grischan

Das ist doch Wahnsinn was ihr so treibt :fasziniert: der sieht ja richtig schick aus ,ich bin einfach nur sprachlos .

Gruß Schorch
 
@Grischan,
feine Sache da sind alleine schon die Achshalter ein Genuß für sich.

Schönen Sonntag noch.
IoreDM3
 
Der Fäkalientransporter gefällt mir echt gut, bis wann wird der wohl gelaufen sein?
Dir gehen anscheinend nie die Ideen aus...

mfg Poldij
 
Das sicher nicht, aber auf den speziellen Wagen hat TTino mich gestoßen. Bis wann er gelaufen ist? Na da denkt man sich einfach ne Geschichte aus:

Die Bahnhöfe der Kleinstädte waren ja meist etwas außerhalb der Städte und deswegen nicht an die Kanalisation angeschlossen. Also gab es durchaus schon Gründe den "Rohstoff" per Bahn abzufahren.

Übrigens gab es den Bahntransport von "Scheisse" sogar in richtig großem Maßstab! In dem Buch über die Strecke nach Königsbrück sind Bilder von einem riesigen Fäkalienpool, der mit Fäkalienwagen per Bahn bedient wurde. Die Bauern der Umgebung kamen dann mit ihren Gespannen um sich den Dünger für ihre Felder abzufüllen ;D
 
Genau. Wer den Wagen einsetzen möchte, dem fällt schon was ein :ja: Später wurden ja einfach 2W50 mit Gülleaufbau auf einen Flachwagen verladen.

mfg Poldij
 
Nachdem mir Grischan gestern Abend die Muster vorbei gebracht hat, musste ich natürlich heute gleich mal die Silikonform herstellen und den 1. Abguss machen.

Sieht ganz gut aus. Alle Details kommen wunderbar. Auch alle Bohrungen sind mit einer kleinen Delle versehen.
 

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Wir wollten erst noch Duftmoleküle dem Resin beimischen.
Da hätte sich bei Erwärmung auf der Eisenbahnplatte, der typische "Duft" eingestellt. Das wäre dann das Highlight geworden. Auf Wunsch eines Einzelnen wurde der Plan aber verworfen. :wiejetzt:
 
Da habt Ihr ja wirklich nen richtig schönen Scheisswagen in die Welt gesetzt!!!

Ich frag jetz aber mal ganz dusselig, warum Ihr die Kübel als Abgüsse macht. Ist das besser(stabiler) als die NS-Variante, oder ist ne Preisfrage(Ätzblechquadratzetimeter)?
Oder gar etwas ganz anderes???
 
warum Resin?

Keine Ahnung warum wir uns zum Abgießen entschieden hatten. In der Kneipe hatten wir schon ein paar Uzo geschlürft.

Vielleicht damit Tino auch was zu tun hat? Ich wees es nicht mehr. Auf alle Fälle wird er so einfacher zu bauen. In die Blechfässer könnte man natürlich einen Dampfgenerator für den Duft platzieren?!

Tino ich bin mal wieder von deinem Tempo begeistert! Da ist er ja dann doch fertig, wenn ich aus dem Urlaub wieder komme :ja:
 
Ich frag jetz aber mal ganz dusselig, warum Ihr die Kübel als Abgüsse macht. Ist das besser(stabiler) als die NS-Variante, oder ist ne Preisfrage(Ätzblechquadratzetimeter)?
Oder gar etwas ganz anderes???

Eigentlich soll es den Zusammenbau vereinfachen. Es regen sich doch sonst immer einige auf, daß ein Bausatz zu schwer zusammen zu bauen ist. So hat man nur noch die Kleinteile in zu bohrende Löcher zu stecken.
Vielleicht bietet die Digitalzentrale eine Variante für den Anfänger und eine für den Profi an. Mir auch egal. Ich werde die Resinteile benutzen.
 
Jo wir müssen auch mal unsportlich sein. Die Wagen kommen dann ausschließlich mit Resinfässern. Zwei Varianten macht ja nur Zusatzaufwand in der Verwaltung, das tut nich not ne! Außerdem darfste an das Resinteil noch genügend Kleinkram ranfummeln. Das macht der Tino bestimmt gerade ;D und stellt noch Bilder ein. An den Kessel müssen noch 5 (!!) Spanngurte, 2 Kranösen, 2 Hähne, 2 Flügelschrauben am Deckel, 2 Eigentumsschilder und ein Anschriftenfeld je Seite. Alles nicht gerade Monsterteile ;D

Das das Verlöten der Fässer so leicht geht, hätte ich erlich auch nicht vermutet! Aber Resin ist noch besser, vor allem wegen dem Kleinkram.
 
Hier noch was zu eurem Vorbild: (aus Artikel Latrinenwagen2 in EJ 11/2002)

Preußen
Nur zwei Typen preußischer Latrinenwagen
sind bekannt. Der eine war ein 1905 bei der
Waggonfabrik Gebrüder Gastell in Mainz-Mom-
bach gebautes Fahrzeug, vielleicht ein Einzel-
stück. Der als Mainz 502058 eingereihte Wagen
diente der Firma Märklin als Vorbild für ein
Spur-1-Modell. Auf einem den preußischen
Normalien entsprechenden Untergestell mit
Bremserhaus und 3750 mm Achsstand waren
zwei große hölzerne Bottiche für je 5 t Inhalt
installiert. Gehalten wurden die Bottiche mit
Spannbändern und -stangen. Jeder der Bottiche
war mit einem Füllstandsanzeiger und einem
Auslass mit Schließventil ausgerüstet. Die Be-
ladung dürfte über Klappen in den Deckeln
stattgefunden haben. Der Wagen war im Zollha-
fen Mainz stationiert.

Laut Artikel Latrinenwagen 3 in EJ 1/2003 waren die Bahndienstwagen (geschlossener Kessel, angebautes Pumpenhaus wie im DSO-Link) bis Mitte der 1970er Jahre bei DB und DR im Einsatz.

VG Nils

@Grischan: Was machen die saechs. Personenwagen? Gibts Bilder? :)
 
Hallo Nils,
danke für die Info - das ist super! Damit dürfte geklärt sein, dass auf dem kleinen Schild "Zollhafen Mainz" steht. Wir konnten bisher nur Mainz entziffern. Dikusch muß sich ja um die Decalierung dann kümmern.

Also könnte man ihm auch Bahndienstnummern der Ep. 2 u. 3 verpassen :ja:
 
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