Mal wieder etwas aus der Bastelecke, Bereich Weichenantriebe BTTB für das Standardgleis:
Klar, viele kennen diese flachen schwarzen Dinger in und auswändig. Aber, für einige "Neulinge" oder eben jene, die sich noch nicht allzuviel damit befaßt haben, habe ich hier mal ein paar Fakten über die Antriebe.
Es gab zwei unterschiedliche Grundvarianten, die ohne Lötfahnen am schlanken Ende (ohne Endabschaltung) und die mit Endabschaltung, also mit 2 Lötfahnen am schlanken ende, um die es hier auch geht.
Das Prinzip der Endabschaltung löste BTTB auf zwei unterschiedliche Weisen, wovon wohl erstere zuletzt angewendet wurde.
Version1: In dem Schieber mit dem kleinen "S", welches den Stellhebel bewegt, sind die Massekontakte integriert. Je nach Stellung fahren sie unter die Massefahnen im inneren und stellen so den Kontakt zu Masse her oder unterbrechen ihn. Diese Weichen haben den Vorteil, das sie mechanisch etwas unempfindlicher sind und vor allem, so lange, wie der Antrieb nicht seine Endstellung erreicht hat, so lange liegen innen die kleinen Kupferblättchen auf Masse (Rückleiter) und der Magnet steht unter Strom, der Antrieb hat also so lange Strom und damit Magnetkraft, bis der Schieber in seiner Endstellung ist. Erkennbar sind diese Weichenantriebe daran, das (von unten gesehen) der (rote) Schieber in der einen Stellung breit ist, das "Sichtfenster" also quasi komplett ausfüllt und in der anderen Stellung deutlich schmäler ist. Die Trennung ist nciht fliessend, sondern im 90° Winkel.
Version2: Hier liegen die kleinen Kupferfahnen innen auf der Bodenplatte des Weichenantriebes auf und erhalten so Masse (Rückleiter) Am Schieber, der weiß, rot oder auch so milchig sein kann, sind 2 kleine Plastenasen, die je nach Stellung eines der beiden Kontaktbleche vom Bodenblech abheben und so den Stromfluß unterbrechen, sobald der Antrieb seinen Endabschaltungspunkt erreicht hat. Leider ist dies die größte Fehlerquelle. Angefangen von verschmutzten Kontaktpunkten auf dem Bodenblech, über verbogene Kupferblechlein bis hin zu ausgehängten Blechlis, die dann den Stromfluß auch in Endstellung nichtmehr unterbrechen. Dumm wird es, wenn die Bleche verbogen sind und den Kontakt unterbrechen, noch bevor der Antrieb seine Endstellung erreicht hat. Nicht zu vergessen ist auch der Widerstand, der überwunden werden muß, um die kleinen Plastiknasen zwischen Kontaktfederblech und Bodenplatte zu schieben oder das Verklemmen der kleinen Plastenassen am Ende der Kontaktbleche.
Wenn ein solcher Weichenantrieb der Version 2 nichtmehr funktioniert, oder eine Spule scheinbar defekt ist, dann läßt sich dies einfach prüfen. Man nimmt den Rückleiterkontakt, der normal vorne im mittleren Kontakt steckt, und legt Ihn hinten am schlanken Ende auf BEIDE Lötfahnen. Danach betätigt man die Weiche ganz normal. Funktioniert jetzt alles, (also beide Stellrichtungen) dann liegt der Fehler einfach nur in den kleinen Blechen der Endabschaltung. Wer auf die Endabschaltung verzichten kann und keine Rückmeldung braucht, dem kann ich nur empfehlen, den Rückleiter nicht vorne in der Mitte anzuschliessen, sondern hinten an BEIDE Lötfahnen am schlanken Ende. Dadurch wird die Fehlerquelle der Endabschaltung eliminiert und die Weichen schalten länger, härter und damit sicherer.
Bei meinen 40 funktionsuntüchtigen Weichenantrieben waren diese kleinen Bleche (Verschmutzung und verbiegen) 35 mal die Fehlerquelle, 3 waren mechanisch am kleinen Stellhebel beschädigt und zwei hatten eine defekte Spule.
Einziger Nachteil hierbei ist dann, das bei der Verwendung von Kontaktgleisen jedesmal wieder der Schaltimpuls durchgeführt werden will und wenn ein Rad ungünstig im Kontaktgleis stehen bleibt, dann führt der Dauerstrom zum Durchbrennen des Antriebes.
Ich weiß, einige würden mich jetzt gerne
g: weil dies für viele ein uralter Hut ist. Aber, nciht jeder ist firm mit diesen kleinen schwarzen Dingern, und viele wandern auch in den Müll und werden für teures Geld ersetzt, weil man eine falsche Fehlerdiagnose gemacht hat.
ich wünsche frohe Weihnachten
Stephan