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Modelltest Ausführlicher Kurztestbericht 2.Bauserie V15 von PMT

GoKruegi

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Kurztestbericht 2.Bauserie V15 vom Hersteller PMT


Obwohl nun schon ein interessanter Kurztestbericht zur PMT V15 erfolgt ist, möchte ich hier noch einmal etwas ausführlicher auf das Modell und deren Vorbild eingehen.


Vorbild

Bei der DR bestand Anfang der 1950er ein großer Bedarf an so genannten „leichten“ Rangierlokomotiven mit Dieselmotor.
Sie sollten aber eine deutlich höhere Motorleistung aufweisen, wie die Kleinlokomotiven,
zu denen z.B. die Kö I (Ankündigung JAGO) und die Kö II (Arnold-Modell) gehören.

Bereits 1956 wurde vom LKM Babelsberg ein 102 PS starker Prototyp mit der Bezeichnung V10 für Werk- und Anschlussbahnen vorgestellt, der sich durch ein hochgesetztes Führerhaus (geschlossene Ausführung) und mechanische Kraftübertragung auszeichnete.

Die geforderten Leistungsdaten der DR waren daraufhin ein Dieselmotor mit 150-180 PS und hydraulische Kraftübertragung, die in der Baumusterlok V15 101 im Jahre 1958 erstmals realisiert wurden.

1959 wurde eine Nullserie mit 5 Einheiten (V15 1001-1005) hergestellt, die ab 1960 durch eine Kleinserie von weiteren 15 Maschinen (V15 1006 – 1020) ergänzt wurde.
In ihnen wurde ein vom VEB Elbewerk Roslau hergestellter 6 Zylinder - 4 Takt –Reihenmotor mit 150 PS verbaut.

Das direkte Vorbild des PMT-Modells entstammt aber einer V15 mit einigen geänderten Details und einer Motorleistung von 180 PS. Diese Leistungsvariante wurde zwischen 1960 bis 1964 mehr als 350 Mal beschafft.

Bereits 1968 wurde dann letztmalig eine nochmals Leistungsgesteigerte Variante mit 220 PS und geändertem Strömungsgetriebe als so genannte V23 001 bei der DR in Dienst gestellt, von der bis 1969 weitere 79 Modelle (V15 002 - 080) angeschafft wurden.

Während die V15 mit 150 PS (EDV 101.0) und einer Dienstmasse von 20t eine Vmax von 32 Km/h und einen Radsatzdurchmesser von 900mm besaß, verfügten die 180/220 PS-Versionen über 1000mm Radsätze und eine Vmax von 37 bzw. 42 Km/h.

Die 1.Nullserienlok mit der Bezeichnung V15 1001 steht im Verkehrs-Museum Dresden-Altstadt.



Modell

Das Modell wird in einer Pappschachtel mit weichem Schaumstoff und Klappdeckel ausgeliefert, wobei das Modell selber noch einmal umwickelt ist mit einer Art Luftpolsterfolie. Um diese Pappschachtel befindet sich eine gelb bedruckte Umverpackung, in die die Pappschachtel hineingeschoben wird, was die Transportsicherheit nochmals steigert. Dem Modell liegt eine Kurzbeschreibung im DIN A5-Format bei, in der man u.a. erfährt, dass das Gehäuse aus Weißmetall besteht und die Fensterscheiben sowie der Messingrahmen per CNC-gefräßt wurden.
Griffstangen und Kupplungen sind ebenfalls aus Messing.
Diese Materialien sorgen letztendlich auch für das stattliche Gewicht von 97g !!!

Zum Vergleich: Eine Arnold-Köf wiegt nur 36g.



Äußerlichkeiten

Beim ersten Betrachten, nachdem man sowieso schon über das Gewicht erstaunt ist, fällt die saubere Verarbeitung des gesamten Modells auf, das ja durch einen hohen Handarbeitsanteil entstanden ist. Wie durch Herrn Hammer in der Vergangenheit zu erfahren war, mussten sämtliche Gehäuseteile, insbesondere das Führerhaus, durch langes und vorsichtiges Schleifen abgerundet werden, um die typische Gehäuseform wiedergeben zu können, die das Original so unverwechselbar macht.

Die Lackierung ist sauber und die Beschriftung lesbar ausgeführt worden, wobei die Anschriften am Rahmen weiß und die Baureihenbezeichnung silbern gedruckt wurden.

Während sämtliche Griffstangen am Vorbau und am Rahmen freistehend angebracht wurden und das Modell dadurch filigran wirken lassen, wurden einige Details, wie Scheibenwischer oder vordere Griffbügel über den Scheinwerfergehäusen nicht dargestellt.
Wie hervorragend dieses Modell aussieht, wenn einige Kleinteile nachgerüstet werden, kann man im Testbericht von Frank120 sehen!

http://www.tt-board.de/forum/showthread.php?t=7653

Kleinteile gibt es u.a. von KUSWA.

Die Radsätze und Puffer sind vorbildgerecht (bis auf die Schwimhäute) ausgeführt und brüniert. Einen besonderen Effekt haben die Scheinwerferatrappen, obwohl diese nicht beleuchtet sind. Sie wirken originalgetreu!
Dieser Effekt wird dadurch hervorgerufen, dass die Attrappen mit einer kegeligen Bohrung versehen und zudem ein sehr echt schimmernder Metalleffektlack verwendet wurde, was die Tiefe ungemein erhöht.

Die Fenster sind glasklar, und bündig eingesetzt worden.

Die festen Kupplungen sind nicht mehr zeitgemäß, wenn man eine andere, als die jetzige Standartkupplung verwenden möchte. Sicherlich ein Tribut an das hohe Entwicklungsalter, welches das Gehäuse hinter sich hat. Aber nicht jeder traut sich an einen Umbau, wie ihn Frank in seinem Testbericht beschreibt.



Inneres

Das Modell ist nach einigem Überlegen von Herrn Hammer doch mit einem Faulhabermotor , anstatt eines Standartmotors, ausgerüstet worden, was nicht immer
100%ig festgestanden hat, wie ich in einem Gespräch erfahren durfte.
Letztendlich hat diese Entscheidung sicherlich der Zuverlässigkeit und den Fahreigenschaften mehr genützt, als geschadet.
Die V15 läuft, obwohl nicht eingefahren, sehr ruhig und gleichmäßig. Ein Taumeln ist bei annähernder Vmax. vernehmbar. Selbst bei sehr hohen Geschwindigkeiten läuft die Lok aber absolut leise! Die Stromabnahme erfolgt von allen 4 Rädern und ist durch das gute Gewicht auch ziemlich sicher.

Als niedrigste Geschwindigkeit hat sich mit einem nicht sehr feinfühlig regelbarem Standarttrafo folgender Wert einstellen lassen: 1-2 mm/Sekunde !!!

Ja, richtig gelesen!

Für eine 2achsige Rangierlok ist dies hervorragend und mehr als ausreichend!

Als Zugkraft haben sich in der Ebene auf Bettungsgleis 10x 2achsige Schiebewandwagen von Roco herausgestellt, wobei diese sich durch den langen Radstand noch nicht einmal so leicht bewegen lassen, wie z.B. kleine 2achsige Kesselwagen von Tillig. So drehten im 310er Radius dann auch leicht die Räder durch.

Aber auch dieser Wert ist für eine 2achsige Lok mehr als ausreichend!

Wer das Modell digitalisieren möchte, findet den benötigten Platz dazu im Führerhaus, oberhalb des Motors, wobei dann vom freien Durchblick etwas eingebüßt werden müsste.

Fazit: Für einen zugegebenermaßen stolzen Preis von etwa 230-240 Eur erhält man ein in sehr aufwendiger Handarbeit erstelltes Modell, dass in Sachen Verarbeitung und Fahreigenschaften voll zu überzeugen weiß, aber dennoch in einigen Punkten kleine Schwächen hat, wie eine nicht mehr ganz zeitgemäße, weil nicht wechselbare Kupplung.
Wer an diesem Modell Gefallen gefunden hat, sollte nicht zu lange warten, da von den ursprünglich geplanten 500 Stück letztendlich nur 420+/-10 Stück hergestellt wurden, was der Werterhaltung aber zuträglich sein sollte.
Als etwas günstigeres Ausweichmodell bietet sich das ebenfalls in Kleinserie hergestellte Modell der Fa.KARSEI an, welches mittlerweile in 6 verschiedenen Varianten erhältlich ist.



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