Woher kommen diese Personenwagen?

[Pit]

Hallo,
wieder ist mir etwas unter die Hände gekommen, was ich nicht zuordnen kann.

Zuerst nahm ich an, das diese vielleicht von Jago oder Hosse kommen, aber diese Annahme hat sich als falsch herausgestellt.
Vermutlich sind die Wagen aus Bausätzen, eventuell aus Tschechin, entstanden.
Meine weitere Vermutung, das diese aus diesen Wagen ( TT-Modellbahn Datenbank) "zusammengeschnitzt" wurden, hat sich aber auch nicht bestätigt, da die Dachstrukturen andere und die Fahrgestelle aus einem Guß sind. Die Seitenwände würden eventuell passen, aber die Stirnwände auch nicht.

Wer kennt solche Wagen und könnte mir bitte etwas über die Herkunft verraten

Danke schon mal im vorraus.

Gruß Pit

 

[H-Transport]

Sieht nach ner wilden Küchentischbastei der 90er aus. Dach umgefummelt vom JPH-Daa-k, gekürzte Seitenwände, Bühnen, Tritte vom JPH-Bi, Fahrwerke BTTB. Wurde gerne mal auf Börsen so vertickt als Einzelstücke oder kleine Bastelserien. Beschriftung ist irgendwie völlig am Vorbild vorbei... .
Gebastelt sicherlich nett, und sieht recht gut gemacht aus. Aber ich hoffe, dass die Zeiten ein für allemal vorbei sind, wo für sowas große Geldsummen den Besitzer wechseln.

 

[Waldmeister]

Der sieht aus wie der im TT-Kurier 11/95 auf Seite 19 vorgestellte sächsische Lokalbahnwagen von TT-host Modellbau (Neumann & Riethdorf GbR, Söllichau). Es gab zu diesem Wagen auch eine Anzeige im Modelleisenbahner 12/95 auf Seite 40.

Recht ähnlich, aber mit Dachstützen an den Bühnen, ist der im TT-Kurier 3/95 auf Seite 9 und im Modelleisenbahner 3/95 auf Seite 58 vorgestellte Wagen von Zerba (Vertrieb durch Hruska).

 

[rklemmi]

Ganz gänzliche Wagen, einer in grün und einer in rot, wurden erst die Tage in der Bucht für eine "völlig angemessene Summe" von ca. 168,-€ versteigert

 

[tkmd2001]

@H-Transport , wusste garnicht, daß du schon so alt bist um das zu klassifizieren 🤣🤣🤣🤣🤣 , aber das war auch mein erster Gedanke.

 

[Pit]

H-Transport:

Es geht hier nicht ums Geld, es geht darum, wo diese Wagen herkommen und ob die "Küchentischbastelei" wild war, kann ich nicht sagen.
Wie Du schon erwähnst "nett gebastelt" und wenn es so ist, dann muß jeder selbst für sich entscheiden, ob man eine Verwendung dafür hat.
Ob nun vorbildgerecht oder nicht!
Ist doch bei den heutigen Modellen auch größtenteils so. Dem Einen gefällt es, manch anderen nicht, weil dies oder jenes fehlt oder falsch ist.

Waldmeister:

Das ist doch schon mal was.
Also vermutlich aus den 90-er Jahren, die "Zeit der Klein-/Kleinstserien" und die Info, eventuell von Zerba hilft auch etwas weiter.
Die Zeitschriften habe ich leider nicht, aber wenn es so ist, wie Du schreibst, dann kann man davon ausgehen, das es keine "wilde Küchentischbastelei" ist/war. Die Wagen sehen eigentlich auch nicht danach aus.

rklemmi:

Schön zu wissen, aber ein Verkauf ist nicht der Grund zu wissen, was man hier so auf den Tisch zu liegen bzw. fahren hat. Allerdings bei der Summe

Danke allen für die Infos.
Gruß Pit

 

[hm-tt]

Diese Wagen sind Umbauten au den tschechischen Bausätzen von JPH Jicin. Nur von wem, entzieht sich meiner Kenntnis. Ist wahrscheinlich Umbau namenloser "Küchentisch" oder Hobbykeller.
Helge

 

[Waldmeister]

[...]Umbauten au den tschechischen Bausätzen von JPH Jicin. [...]

Das hat Pit analysiert und in seinem Beitrag ausgeschlossen:

[...] Meine weitere Vermutung, das diese aus diesen Wagen ( TT-Modellbahn Datenbank) "zusammengeschnitzt" wurden, hat sich aber auch nicht bestätigt, da die Dachstrukturen andere und die Fahrgestelle aus einem Guß sind. Die Seitenwände würden eventuell passen, aber die Stirnwände auch nicht. [...]

 

[Stabocar]

Hallo !

Die gab es Anfang der 90er in der Tschechoslowakei genau so zu kaufen - in DR, CSD und PKP Ausführung. Einige der Fertigmodelle wurden in Zerba Kartons verkauft, andere in Blisterverpackungen von JPH Jicin oder als Bausatz - ähnlich dem vierachsigen Kesselwagen.

Michael

 

[Pit]

Super, danke.
Nun dürfte die Herkunft der Wagen endgültig geklärt sein.

Schönen Sonntag noch.
Gruß Pit

 

[TT-Poldij]

Was es alles gab, läd schon irgendwie ein zum Nachbauen. Danke fürs Vorstellen.

Beschriftung ist irgendwie völlig am Vorbild vorbei...

Deswegen steht kaum was dran..

Pldij

 

[Stabocar]

Und die sind auch nach realen Vorbildern gebaut worden. Sogar der Gepäckwagen mit den tollen Erkerfenstern, auch wenn mein Tschechisch nicht reicht um das exakte Vorbild zu finden….

 

[amazist]

.....Aber ich hoffe, dass die Zeiten ein für allemal vorbei sind, wo für sowas große Geldsummen den Besitzer wechseln.

Heute macht man das natürlich anders. Es soll ja Leute geben, welche z.B. 5 lnterregiowagen reifen lassen um sie dann für sehr große Geldsummen (mehr als das doppelte) im Lieblingskaufhaus anzubieten. Das und ähnliches fällt immer mal wieder auf.

 

[Dikusch]

Das ist sehr geschickt.

 

[Pit]

Habe heute auf Grund der Aussage von "Waldmeister" mal nach den "sächsischen Lokalbahnwagen" geguggelt und siehe da, ähnliche Wagen sind auf den Bildern zu sehen.
Also so "dumm" ist die Ausführung von damals gar nicht, natürlich mit Kompromissen aber wer nicht so großen Wert darauf legt auf alle Fälle eine Bereicherung.

Gruß Pit

 

[PetrB]

Die Wagen oben sind fast vorblidtreue Modelle, keinenfalls wilden Küchentischbastei der 90er.
Als Vorbild dienen die Wagen der CSD Cl 4-5920 bis 5973 und Cl 4-6000 bis 6002 Bj 1904 bis 1929, Staudinger Wagenfabrik - später Tatra und noch später Thrall.
Infolge Übergabe der Sudettengau an Deutsches Reich in 1938 sind auch manche von denen an DR abgegeben worden.
Die übrige und zurückkehrende sind um 1952 Z-gestellt und ausgemustert worden.
Nur die Deutsche Beschrifung, besonders die 2. Klasse an dem Wagen der 3. Klasse schein mir bischen wild zu sein.

Die Modelle haben gegen dem Vorbild anderen Lüftertypp und vermissen Heizoffen und Schörnstein.
Beides ist nichts dramatisches - es waren mehreren Lüftertypps bei den Wagenbaurheie eingebaut und die Heizoffen besassen nachweisslich nur 8 Wagen: Cl 4-5922, 23, 43, 53, 73, und 4-6000 bis 6002, die als Beiwagen für V- und E-betrieb dienten.

Ferner sind ab 1931 auch die fast baugleiche Cl 4-6006 bis 6015 geliefert worden. Diese haben geschlossene Einsteigsbereiche statt Bühnen und grösseren Fenster ohne Lüfter. Von dieser Serie hat einer (4-6007) überlebt und fährt bis heute bei CD Nostalgie mit diversen historischen Fahren.

Auf gleichem Fahrwerk mit 4,2 mtr Achsstand sind auch Gepäck-, Post-, GepäckPost- und Halbgepäck-3Kl.sitzwagen hergestellt worden. Diese sind fast alle in TT als Ätz-, Guss und 3Ddruck Bausätze zu bekommen.


Als Hausaufgabe kann Pit seine Modelle mit Schublehre messen und die Werte um 120 malnehmen und mitm Bauplan unten vergleichen. Mal sehen, wie weit die Modelle dem Vorblid entsprechen.