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Verbleib der Werkzeuge der Rokal-Modelle

ulle

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Hallo,
mich würde mal interessieren, ob jemand hier im Forum irgendetwas fundiertes über den Verbleib der Werkzeuge für die Rokal-Modelle weiß.
Im Clubmagazin 1/98 äussert sich Werner Zeuke darüber, dass diese Werkzeuge seit Jahrzehnten ungenutzt verkommen (wo?), was nur noch mit undefinierbaren Profitinteressen erklärbar ist (?). Wenn diese Werkzeuge tatsächlich noch irgendwo existieren sollten, wo ist da der Profit? Einige Modelle waren tatsächlich interessant und technisch bestimmt nicht schlechter als die heute noch fast unverändert produzierten Zeuke-Modelle.
ulle
 
ulle schrieb:
Hallo,
mich würde mal interessieren, ob jemand hier im Forum irgendetwas fundiertes über den Verbleib der Werkzeuge für die Rokal-Modelle weiß.
Im Clubmagazin 1/98 äussert sich Werner Zeuke darüber, dass diese Werkzeuge seit Jahrzehnten ungenutzt verkommen (wo?), was nur noch mit undefinierbaren Profitinteressen erklärbar ist (?). Wenn diese Werkzeuge tatsächlich noch irgendwo existieren sollten, wo ist da der Profit? Einige Modelle waren tatsächlich interessant und technisch bestimmt nicht schlechter als die heute noch fast unverändert produzierten Zeuke-Modelle.
ulle

Hallo Ulle,

die Rokalwerkzeuge sind nach derne Pleite bei Röwa gelandet. Die haben dann auch noch einen sehr interessanten Katalog für TT herausgebracht in dem neben einigen Rokal-Modellen auch noch eigene Entwicklungen angekündigt wurden. So war dort neben dem bekannten zweiachsigen Containerwagen noch eine Lok ich glaube die 215 der DB angekündigt und weitere Güterwagen, die wir auch von Röwa H0 kennen. Mir fällt da jetzt nur der vierachsige Containerwagen und ein moderner G-Wagen ein, wie er heute noch von Roco in H0 angeboten wird. Alles sah jedenfalls sehr vielversprechend aus und die Paralelen zum Röwa-H0-Programm waren deutlich zu sehen. Realiserit wurde aber nur der zweiachsige Containerwagen, den es damals von Röwa auch in H0 gab. Nach Röwas Konkurs hat Roco die Konkursmasse gekauft. Das H0-Programm dürfte seinerzeit wohl der Kern des deutschen Roco-Sortiments gewesen sein. Vorher war Roco eine Firma, die in erster Linie Lohnarbeiten für den amerikanischen Markt und andere Modellbahnhersteller gemacht hat. Viele Röwa-Modelle von damals sind heute noch im H0-Sortiment.

TT wurde aus Gründen, die ich nicht kenne aber nie mehr bei Roco produziert. Es gab nur eine klitze kleine Eigenentwicklung von Schiebewagen und einer Schiebelok, die Roco produziert hat.

Es wurden dann bei Rocos erstem Versuch, in TT einzusteigen, ich glaube schon 1997, ein paar Güterwagen angekündigt, die auf diesen Schiebewagen und dem besagten Röwa-Containerwagen basieren. Den damals angekündigten Zementwagen kannte ich allerdings nicht als Röwa/Roco-Wagen. Das muß aber ebenfalls eine alte Form gewesen sein, da Roco ja Handmuster in Nürnberg gezeigt hat. Als Güterwagenfan habe ich mich damals maßlos geärgert, daß Roco nicht eingestiegen ist. Einigen TT-Freunden waren diese Modelle offensichtlich damals nicht gut genug. Parallelen zu heutigen Diskussionen sind sicher rein zufällig, obwohl Roco immer gesagt hat, daß es sich nur um Handmuster handelte und besagte Wagen in bekannter Roco-Qualität auf den Markt kommen werden. Was solls.

Beim zweiten Versuch tauchte, dann nur noch der Röwa-Container-Wagen und echte Neuentwicklungen auf. Der Containerwagen wurde aber ebenfalls überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht.

Was aus den Rokal-Formen geworden ist, kann also nur Roco beantworten.

Viele Grüße

Birger
 
Die Ankündigung der Güterwagenmodelle erfolgte im Februar 1994 auf der Nürnberger Messe. Es wurden die alten Rokal- Originalgüterwagen ohne Kupplung gezeigt. Etliche Modellbahner haben damals wohl den Unterschied zwischen diesen Handmustern und dem, was nach gründlicher Überarbeitung tatsächlich in die Läden kommt, nicht verstanden. Es gab derart massive Kritik, dass Roco von diesen Modellen wieder Abstand nahm und sich von TT komplett zurückzog. Ohne große Ankündigung wurde später die BR 132 entwickelt und wenig später kam der Containertragwagen auf den Markt. Leider vollzogen Rocos Magister mit einer blumigen Erklärung in schönstem Managerdeutsch 3 Jahre später schon wieder eine Kehrtwende. Schade- meint sicher nicht nur
der General.
 
General schrieb:
Die Ankündigung der Güterwagenmodelle erfolgte im Februar 1994 auf der Nürnberger Messe.

Das kommt, wenn man versucht alles aus dem Kopf zu machen. 1998 gab es dann ja schon den zweiten Versuch.

General schrieb:
Es wurden die alten Rokal- Originalgüterwagen ohne Kupplung gezeigt.

Ich habe mir das Neuheitenblatt 94 nocheinmal herausgesucht. Folgende Wagen waren zu sehen:

37500 Containertragwagen Röwa
37510/37511 Behälterwagen Btmlos 55 mit unterschiedlichen Behältern. Die basieren auf dem Fahrwerk des Omm 52 und hat es in der Form nie vorher im Handel gegeben. Vielleicht wurden die nie vollendet.
37514 Gedeckter G-Wagen G 20, das ist der Kassel und war ein Roco-Schiebewagen
37517 offener Wagen Omm 52 ebenfalls Roco-Schiebewagen
37520 offener Wagen Om 21 Roco-Schiebewagen
37522 Niederbordwagen, da bin ich mir nicht sicher, ob es den als Roco-Schiebewagen gab, ich meine nicht
37524 Kesselwagen auf dem Fahrwerk der Roco-Schiebwagen, hat es so nie gegeben
37530 Zementwagen Kds 54 den hat es so auch nie gegeben.

Es war meiner Meinung nach kein Rokal-Wagen dabei. Es sind aber Parallelen zum Röwa/Roco-H0-Programm zu erkennen. Denkbar wäre, daß Röwa schon vor seinem Konkurs mehr angearbeitet hatte als im Handel war. Kesselwagen/Zementwagen/die Behälterwagen und der Omm 52 wären eine echte Bereicherung für TT gewesen. Die hat es in der Form nie gegeben.

Das wären insgesamt neun Güterwagen gewesen, die ich mir in einem Jahr hätte kaufen müssen. Soetwas hat es vorher und nachher nie wieder gegeben.

General schrieb:
Etliche Modellbahner haben damals wohl den Unterschied zwischen diesen Handmustern und dem, was nach gründlicher Überarbeitung tatsächlich in die Läden kommt, nicht verstanden. Es gab derart massive Kritik, dass Roco von diesen Modellen wieder Abstand nahm und sich von TT komplett zurückzog.

Und das habe ich damals auch nicht verstanden. Roco hatte seinerzeit was die technische Ausführung der Fahrzeuge anging einen guten Ruf. Vielleicht ist ja jemand unter uns, der den alten Röwa und den neuen Roco-Containerwagen besitzen. Da hat Roco sicher noch einiges an Arbeit hineingesteckt.

Viele Grüße

Birger
 
Mit dem Containertragwagen und Röwa allgemein sollte man vielleicht auch den Namen "Willi Ade" mit ins Spiel bringen. Vielleicht kennt ja jemand von Euch dessen H0-Schnellzugwagen mit einem nie wieder dagewesenem Niveau. Er hat meines Wissens auch den Containertragwagen entwickelt. Dieser sah im 94er Newsblatt dem jetzigen Modell stark ähnlich, da wird Roco gar nicht soviel zu tun gehabt haben. Außerdem soll der gute Herr auch die N-Kupplung entwickelt haben, welche ursprünglich als Ersatz für die Rokal-Kupplung avisiert worden war.
 
Zu Röwa guckst Du: http://www.hohmannbahn.de/roewa/

Zitat:
Röwas Geschäftserfolg hing jedoch auch maßgeblich am Engagement in der Spurweite N und TT. N-Modelle waren 1969 vorgestellt worden und wiesen ebenfalls eine bis dahin unerreichte Detaillierung auf. 1972 wurde nahezu der gesamte N-Bereich an TRIX verkauft. Die Modelle sind zum Teil heute noch im Sortiment. Die US-Modelle gingen an Bemo, Rivarossi und MRC/ConCor.

Dafür hatte Röwa nach dem Rokal-Einstieg 1972 die TT-Werkzeuge übernommen und versprach eine komplette Überarbeitung mit Neuerscheinungen aus eigener Fertigung. Aber hier gingen die Aktivitäten über die Vorstellung eines Containerwagens und einer 11 Grad Weiche nicht hinaus. Im Katalog 1972/73 waren zwar viele Dinge angekündigt, zur Auslieferung gelangten sie jedoch nie. Kaufmännisch war ein Engagement in Spur TT in Westdeutschland einfach nicht zu vertreten und hat die Röwa sehr viel Geld gekostet. Die Rokal-Formen sind nach Zusammenbruch Röwas nie wieder am Markt aufgetaucht. Die Containerwagen wurden später von Roco reaktiviert.



Der Containertragwagen:

proxy.php
 
Wahnsinn, was Ihr so alles wisst. Erstmal vielen Dank für die Antworten.
Ist dann der Rokal-Erinnerungswagen auch aus dieser Linie. Meines Wissens gab es den bei BTTB in dieser Form doch auch - also könnte er auch von Tillig hergestellt worden sein.
ulle
 
Hallo!

Es gab auch von BBTB einen Containertragwagen, allerdings (mal aus heutiger Sicht mit modenem Jargon ausgedrückt) war der total billig gemacht. Der Rokal-Erinnerungswagen ist ein Nachfahre der Röwa-Wagen. Übrigens haben die Container noch ein Überbleibsel aus der Zeit: Der Deckel obendrauf; passt nicht so richtig und ist immer noch die schlechtere Lösung als die Zeuke-Container-Idee mit den beweglichen Türen ;-)

Will nun also hier mal für die Interessierten das Bild aus'm 1994er Roco-Newsbaltt präsentieren.

proxy.php


Entweder der Wagen war wirklich schon so gut (meine Vermutung) oder es ist eine gute Retusche des H0-Modell's. Vielleicht hat ja auch noch jemand ein richtiges Bild des Röwa-Wagen's... .

Grüße Daniel
 
Röwa Containerwagen, oder: Mein einziges H0-Modell

Nachdem mein im Frühjahr 2003 bestellter ROKAL-Erinnerungswagen immer noch nicht geliefert worden ist, spekulierte ich schon länger darauf, den mal in irgendeiner Vitrine stehen zu sehen, und am Freitag: Bingo in Gießen! Und nicht nur das, im gerade eröffneten Segment "Gebrauchtes" fand ich das H0-Modell von Röwa in exakt der gleichen Bedruckung ROKAL ARMATUREN GmbH für nur 7,50. Der Wagen steht in der aufwändigsten Verpackung, die ich je gesehen habe - kein Wunder, dass Röwa pleite ging...

Die Ähnlichkeiten zwischen H0 und TT-Modell sind sehr deutlich, anscheinend hat Roco wirklich auf das Röwa-Modell zurückgegriffen (wenn's interessiert, kann ich mal vergleichende Bilder machen).

Interessant fand ich die Möglichkeit, den H0er kurzzukuppeln: Um durch enge Radien zu fahren, schwenkt hier die Pufferbohle kulissengeführt aus. Jetzt bin ich neugierig, ob das bei Röwas TT-Modell auch so war. Vielleicht hat ja einer von euch einen solchen Wagen? Den Bildern im Mikado nach könnte es so sein, zumal Röwa ja im Katalog 72/73 schreibt, der Wagen könne durch sinnvolle Konstruktion Puffer an Puffer fahren. Also, wer weiß mehr?
 
Verkauf von ROKAL an RÖWA

Habe gerade erst Deinen Artikel gelesen, vielleicht kann ich Dir mit den nachstehenden Zeilen etwas weiterhelfen:
Im Mäürz 1970 fror die Deutsche Bank Ag, als Hauptkreditgeber der Firma ROKAL GmbH, aufgrund der kritischen Liquiditätsenge (hervorgerufen durch die Automobil-Krise) ein und verlangte die zukzessive Rückführung. Dies veranlasste der Firmeninhaber Robert Kahrmann zu Umdispositionen. Innerhalb der einzelnen Abteilungen erwies sich zunächst der Armaturenbereich ind den Jahren 1969 und 1970 als großer Verlustträger, so dass man diesen Bereich 1971 aus der Gesellschaft ausgliederte unter Gründung einer neuen ROKAL Armaturen GmbH. Die Firma ROKAL GmbH behielt von dieser neuen Firma 49 % der Geschäftsanteile. Der Erlös aus der Veräußerung wurde vornehmlich von der Deutschen Bank zur Rückführung der Kredite einbehalten, so dass eine Liquiditätsverbesserung nicht eintrat. Als nächsten wurde die Modellbahn-Abteilung, die ebenfalls Verluste aufwies (große Konkurrenz durch die N-Bahnen und Autorennbahnen), an die Fa. RÖWA in Unteresingen veräußert. Da die Fa. RÖWA kein entsprechendes Kapital zur Verfügung hatte, erfolgte die Übernahme der maschinellen Einrichtung und Vorrichtungen, der Warenbestände einschließlich des know how gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten an der Firma RÖWA in Höhe von 50 %. Die ROKAL GmbH stellte zur Liquiditätsverbesserung der RÖWA zukzessive in den Jahren 1971 und 1972 weitere Barmittel zur Verfügung; dennoch verschlechterte sich die finanzielle Situation bei der Firma RÖWA weiter. Der Firma ROKAL GmbH jedoch wurden durch diese Transaktionen dringend selbst benötigte liquide Mittel entzogen. Im Gegensatz zu den schriftlichen Versprechungen in einer Übernahmeinformation für die Kunden von RÖWA und ROKAL begann bei RÖWA das große "Aussortieren", wie der RÖWA Katalog von 1972/73 beweist. Darin beginnt das TT-Bahnangebot ab Seite 55 mit den Triebfahrzeugen V 60, SNCB BR 260 und den Neuentwicklungen DB V 212 und DB V 216, allerdings nur als Ankündigungen. Die schon seit langem in der Fertigung stehende V 60 war interessanterweise auch nicht lieferbar. Mit "sofort lieferbar" deklariert waren die Katalogabbildungen der Dampflokmodelle BR 89 - TR, BR 85 und BR 24. Die Schnellzugdampflok BR 03 trug den Vermerk "vorläufig nicht lieferbar". Sofort lieferbar waren wiederum die TEE-Lok E 03 und die SBB Ellok Ae 6/6. Alle anderen Lokmodelle waren nicht mehr im Katalog von RÖWA enthalten. Auf Seite 59 wurden groß herausgestellt die Container-Tragwagen, SBBK4, Gms54, Gmmehs56 und Pwghs54. Erfreulicherweise sind eine Anzahl der Containerwagen Lbs598 ausgelifert worden, die mittlerweile bei Sammlern äußerst begehrt sind. Mit der Auslieferung der Container-Tragwagen verbreitete sich ein allgemeiner Optimismus unter den TT-Freunden und hoffnungsfroh haben alle an ein Weiterleben der TT-Bahn "im Westen" geglaubt. Dieser Glaube erfuhr dann in 1974 ein jähes Ende. RÖWA selbst ging in Konkurs; als Folge des ROKAL-Konkurses als der Konkursverwalter die Beteiligungsanteile von ROKAL bei RÖWA "einforderte". Die inzwischen sechs Jahre dauernde Ungewissheit über die BRD-TT-Bahn-Situation war mit diesem RÖWA-Konkurs nun endgültig beantwortet - oder? Vielleicht wäre es richtiger gewesen zu sagen: "Das Ziel, die TT-Produktion in der BRD zu vernichten, ist erreicht!". Es bedarf nicht viel Phantasie, sich die Spektulationen hinter den Kulissen des Modellbahnmarktes auszumachen. So völlig unbeteiligt, wie man sich nach außen hin gab, war die Branche sicherlich nicht. Denn eine Resitance gegen die TT-Spur ist in der Branche bis zum heutigen Tag erkennbar geblieben. Darauf deuten unzählige, of nebensächlich erscheinende, Verhaltensweisen. Sehr zurückhaltend zeigte sich auch der Fachjournalismus. Kein Artikel, der sich tiefgreifend mit dem Schicksal der Nenngröße TT auseinander zu setzen versuchte, gelangte in die Öffentlichkeit, wärhend man in alle anderen Dinge hineinstieß und darüber engagiert berichtete. Auch wird es interessant, wenn man die RÖWA-Konkursabwicklung verfolgt:
Einige ehemaligen ROKAL-Kundendienstfirmen bemühten sich um die TT-Konkursmasse. Hauptsächlich waren sie an den Formen und Werkzeugen für die Triebfahrzeugproduktion interessiert; denn diese Teile waren für die Existenzfähigkeit einer Modelleisenbahnfertigung von existenzieller Bedeutung. Über den Verbleib der TT-Fertigungsteile konnte bis heute keiner etwas in Erfahrung bringen. Alles andere, wie Halbfertigwaren, Gleise und auch Fertigmodelle waren verfügbar, sind auch, soweit es die Finanzen der Interessenten zuließ, gekauft worden und entgingen damit der Vernichtung. So soll einer der Interessenten das Verhalten der Konkursverwaltung als "Ausweichmanöver" bezeichnet haben. Um noch Einiges zu retten, verfolgte dieser "Jemand" die mit Teilen aus der Konkursmasse beladenen LKW. Diese transportierten ihre Fracht bis nach Österreich hinein, wo sie dann als Schrott bei Metallgießereien abgeladen worden. Alle TT-Produktionsmittel waren vorher unbrauchbar gemacht worden. Diese Handlungsweise hat viele Beteiligte damals verwundert. Üblicherweise dürfte dem Konkursverwalter die Pflicht obliegen, möglichst gewinnbringend die vorhandene Masse "an den Mann zu bringen", um eventuell bestehende Verbindlichkeiten regulieren zu können. Nun könnte man einwenden, der Verkauf der H0-Bahnteile könnte soviel eingebracht haben, dass alles andere als Schrott verkauft werden konnte. Aber warum gehörten zu diesem Schrott die TT-Bahn-Fertigungsteile? Verschiedene Quellen behaupten, Formen und Werkzeuge der schönsten ROKAL-Modelle seien im Besitz der Firma ROCO. Dies könnte stimmen, weiß man doch heute dass ROCO einen Großteil der ehemaligen RÖWA-H0-Modelle in das Liefersortiment eingegliedert hatte. Was nach wie vor ungeklärt ist, ist die Frage: Hat ROCO das alles aus der RÖWA-Konkursmasse aufgekauft oder mit der Übernahme dieser Produktionsmittel an RÖÖWA gewährte Finanzhilfen ausgeglichen? Hatte ROCO vielleicht damals die Absicht, eine TT-Bahn ins Sortiment aufzunehmen? Der eigentliche Hintergrund wird wohl immer verborgen bleiben. Es bleiben eine Menge Fragen offen und viele aufgeworfene Meinungen sind wohl eher subjektiv zu betrachten, bestenfalls logische Schlussfolgerungen, die niemand zu teilen braucht. Fakt ist, dass es seit 1974 keinen TT-Hersteller in Deutschland in der Größenordnung gibt, wie ROKAL es gewesen ist.

Gruss aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-TT-Modelleisenbahn
Manfred Albersmann :teddy:
 
Hallo!

Danke für die Ausführungen. Im hinteren Teil entstehen aber bei mir Bauchschmerzen.
Die Formen des Containertragwagens müssen es bis in die heutige Zeit geschafft haben, denn diesem sieht der heutige Roco-Containerwagen mitsamt Containern verdammt ähnlich.
Zudem würde ich sagen, dass selbst BTTB 1974 größer als die Rokal-Modellbahnabteilung war bis auch Tillig heute ist. Allein schon die in der Datenbank angegebenen produzierten Stückzahlen von Rokal-Fahrzeugen bestärken mich in dieser These.

Ohne jetzt die Formverschrottung gutheißen zu wollen (auf keinen Fall!), aber mit dem erreichten Stand einer Ae 6/6 und den Schnellzugwagen, ihres Zeichens mit die letzten TT-Modelle von Rokal dürfte man 1974 auch im Westen nicht mehr konkurenzfähig gewesen sein. Man brauche sich nur mal vergleichbar alte BTTB- oder auch Röwa-H0-Modelle ansehen. Letztendlich hätte man in der BRD m.E. die TT-Bahn nochmal komplett neu aufziehen müssen, um konkurenzfähig zu bleiben. Denn was heute den nostaligischen Charme der Rokal-Bahn (also kurze Wägelchen, hohe Spurkränze und die Kiste mit dem Großmotor) ausmacht, war damals sicher schon rückschrittlich.

Viele Grüße

Daniel
 
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