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Trigonometrie, oder wie ich die Höhe aus einem Foto ermittle

Grischan

Foriker
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Ort
Dresden
Hallo Foriker,
ich möchte ein maßstäbliches Stellwerk nach ein paar Fotos basteln, die ich vor ein paar Jahren zu diesem Zweck geschossen hab. Das Stellwerk ist im unteren Teil verklinkert, da kann ich ja gut die Vorbildmaße errechnen. Aber der Obere Teil ist verputzt (so eine Art Blechfachwerk). Auf einem Foto hab ich nun die komplette Vorderfront des Hauses. Anhand der Maße des Sockelgeschosses müßte ich doch die perspektivische Verzerrung auf dem Foto errechnen können und so die Höhe des 2. Geschosses aus dem Foto abmessen und ausrechnen können? Kan mir jemand sagen wie das geht?

Ich hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt.
 
Wenn ich meine Unterlagen aus Photogrammetrie noch hätte, könnte ich es Dir bestimmt sagen. Ansonsten kann ich Dir empfehlen, den Strahlenverlauf beim Fotografieren mathematisch zu beschreiben. Ist jedenfalls nicht ganz einfach.

Tom
 
PeterausLeipzig schrieb:
Hi Grischan,
stell doch mal die Fotos rein, dann können wir uns ein Bild machen.
Gute Idee, mein Unterbewußtsein muß es schon geahnt haben. Ich hab die Fotos einstecken und hier auf Arbeit ham wir auch nen Scanner. Denn guckt mal:

Habe das mal etwas passgerechter gemacht. MfG JPP
 

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Ich würde da folgendermaßen herangehen (ohne Trigonometrie):

Es hängt vor allem vom Foto selbst ab, bzw. wie "verzerrungsfrei" fotografiert wurde (nicht zu kleine Brennweite des Objektivs, senkrechte Haltung der Bildebene und vergrößerte Entfernung zum Objekt) sind wohl die wichtigsten Parameter zur Erstellung weitgehend verzerrungsfreier Fotos.

Je nach Ausprägung der Verzerrung auf dem Bild würde ich einfach ein Bildverarbeitungsprogramm benutzen, um das Foto zu entzerren. Dies geschieht hauptsächlich durch die Einteilung des Bildes in kleine "Planquadrate", wonach das Motiv ausgerichtet wird. Dann würde ich längenbekannte Strukturen im unteren Teil des Gebäudes zu den höher gelegenen ins Verhältnis setzten, wie es ja schon geplant war mit Hilfe der Ziegelsteine oder evtl. anderer Bestandteile des Stellwerks

p.s. Ah! Die Bilder! Schade, daß nur "Schrägaufnahmen" dabei sind, keine direkt von vorn oder seitlich
 
Faulheit ist die Mutter aller Erfindungen

Bender schrieb:
Ich würde da folgendermaßen herangehen (ohne Trigonometrie):

Es hängt vor allem vom Foto selbst ab, bzw. wie "verzerrungsfrei" fotografiert wurde
Schade, daß nur "Schrägaufnahmen" dabei sind, keine direkt von vorn oder seitlich

Dem kann ich mich voll anschließen. :buhu: Am besten mit dem Knipskasten voll draufhalten - aber gerade. Es gibt aber noch eine Variante f a s t ohne Mathe für alle Foriker die gern basteln und weniger rechnen wollen.
Dazu brauchst Du ein Bildbearbeitungsprogramm und die Meßlatte. Diese in das bild kopieren und entsprechen bekannten Maßen strecken oder stauchen Zwischenwerte müssen geschätzt werden). Beim Stellwerk habe ich die Türhöhe von 1,90m angenommen ... 10 Ziegel + Fugen wäre besser. Damit erklärt sich die Anwendung von selbst. Wenn jetzt mein PC nicht abstürzt, dann hast Du eine Meßlatte als Datei, mit der man auch Fahrzeuge „messen” könnte.
:schlaumei Für genaue Sachen bleibt dann doch nur Mathe.
Für schräge Bilder könnte man zur Not die ermittelten Maße der Frontseite benutzen z.B. Fenstersturzhöhe und in der schrägen Seitenansicht die Meßlatte nochmal gestaucht einsetzen.

Immer ein Teil ausmessen (Fenster oder Tür) oder notfalls eine Person daneben stellen, deren Größe bekannt ist ... dann funktioniert es auch mit Mathe.

Viel Erfolg wünscht Gerald

PS: Sehr lange oder hohe Gebäude sind bei dieser Methode kritisch - Dächer leider ebenfalls.
 

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Hehe, danke für die Messlatte, da werd ich mich heut abend mal als vermesser betätigen. Die Ziegel hab ich schon ausgezählt, also sind gute Rohdaten vorhanden.
:)
 
Ja ne Bauanleitung wirds geben, und... ne Messingplatine dazu. Ich weiß jetzt übrigens genau was "Nietenzähler" bedeutet. Ich habe die Fotos unter die Lupe genommen und alle Ziegel gezählt. Die Maske für das Messingmodell hat einen korrekten Läufer-Binder-verband. Die Anzahl der Ziegel ist genau nach dem Vorbild gearbeitet, auch die Stürze etc. Mich hat schon immer an den vielen Häusermodellen gärgert, daß die Ziegel falsch dargestellt werden. Aber an der Maske ist noch einige Arbeit zu machen...
 
Noch ein Hilfsmittel für die Vorbildrecherche

So, jetzt habe ich auch das Problem, daß die Abrißbirne schneller arbeitet als ich mir Vorbildmaße abnehmen kann. :bruell:
Also was tun?
:foto:
Fotos über Fotos schießen und nur markante Maße abnehmen.
Zur weiteren Maßabnahme von den Fotos, habe ich mir dann eine Art Millimeterpapier Pixel für Pixel gezeichnet. Bild 4 + (5)
Die weiße Fläche markiere ich und invertiere sie, so daß ich nur die schwarzen Pixel ins Foto kopieren kann. Mit „Verzerren” kann ich jetzt die Kopie an bestimmte Eckmaße, die ich vorher bestimmt habe, anpassen. Dafür verwende ich Micrografix Picture Publisher. Meine Version hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, macht es aber hervorragend.
Lange Rede - kurzer Sinn. Die Beispiele sollten deutlich machen, was man damit veranstalten kann, selbst wenn ein Gebäude nicht mehr steht. :moulin:

Ein Dankeschön an Bksig516, daß ich seine Fotos benutzen darf.
Beim Stellwerk habe ich die Linien an der Türunterkante und an dem einzigen angetragenen Maß ( 30cm) am Dach ausgerichtet.

Gruß Gerald

Die Grafikdatei im TIF-Format wurde vom Board abgewiesen. Nur deshalb habe ich diese Minidatei gezippt.
 

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Die Seite von Curamess sieht interessant aus. Leider hat mein Firefox damit Probleme.

Tholmer bei dem Bauwerk hätte ich einfach die Ziegel gezählt. ist doch ne supersichere Variante. Brauchst nur hochauflösende Fotos.
 
Grischan schrieb:
Tholmer bei dem Bauwerk hätte ich einfach die Ziegel gezählt. ist doch ne supersichere Variante. Brauchst nur hochauflösende Fotos.

Dem stimme ich dir uneingeschränkt zu. Aber ...
im PN-Verkehr mit Bksig516 hat dieser mich gefragt, ob meine neue Vermessungsvariante auch auf schräg fotografierte Objekte anwendbar sei. Dies wollte ich hier nur mal demonstrieren - Verzerrung.

Mein Ziel ist es, unseren Heimatbahnhof nachzubauen. Im Jahre 2005 wurden die Gleise erneuert und reduziert. Ein markantes Gebäude neben dem Empfangsgebäude wurde bereits abgetragen - kein Ziegelbau. Eine eigenwillig aufgebaute Plattengarage. (Habe bald fertig, das Modell :) )
Auf der Fläche des Güterschuppens soll noch in diesem Jahr eine Buswendeschleife entstehen. D.h., daß die Bagger bald wieder aktiv sind.
3 weitere Gebäude haben alle noch einen unversehrten Putz und dafür ist dieses Hilfsmittel gedacht. Ebenso für die Vermessung der alten Gleise auf Fotos.
Ich habe dies hier nur vorgestellt, wenn man mit Ziegelzählen nicht mehr weiter kommt.

Gruß Gerald

Nur so nebenbei: Ich habe es auch einmal auf die Türen des Desiro bei den Aufnahmen von R.P. angewandt.
 
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